Diagnose BS - Gibt man die Verantwortung ab?

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    • Diagnose BS - Gibt man die Verantwortung ab?

      Hi
      Bin ein Frischling, zum ersten Mal hier.
      Ich bin 33 und wurde vor kurzem als bipolar-erkrankt diagnostiziert. Das kam eher zufällig, dass ein Psychiater sich meine letzten 15 Jahre anschaute und einer Bipolar-Spezialistin vorlegte, die nach weiteren Tests dann die Diagnose festlegte.
      Z.Zt. gehts mir aber ok, trotzdem soll ich Prophylaxe nehmen.

      Ich habe jetzt Bedenken, die Diagnose so einfach zu akzeptieren:
      Einerseits würde es so einiges erklären im Nachhinein, aber andererseits habe ich das Gefühl, die Verantwortung für mein Leben abzugeben, das ich eigentlich schon als verkorkst akzeptiert habe.

      Man könnte in Versuchung geraten, jedes Scheitern und jede Fehlentscheidung nachher auf die Krankheit zu schieben und das widerstrebt so völlig meinem Selbstverständnis und erscheint mir als der zu einfache Weg.

      Sehe ich das vielleicht zu eng? Oder liegt das an der späten Diagnose und meiner allgemeinen Resignation
      zur Zeit?
      Hatte jemand ähnliche Bedenken oder wie war das bei euch?
    • RE: Diagnose BS - Gibt man die Verantwortung ab?

      .Man könnte in Versuchung geraten, jedes Scheitern und jede Fehlentscheidung nachher auf die Krankheit zu schieben und das widerstrebt so völlig meinem Selbstverständnis und erscheint mir als der zu einfache Weg.Sehe ich das vielleicht zu eng? Oder liegt das an der späten Diagnose und meiner allgemeinen Resignationzur Zeit?Hatte jemand ähnliche Bedenken oder wie war das bei euch?[/quote]


      Willkommen Kirre! Das kannst Du halten wie Du möchtest. Wenn Du Dich dann besser fühlst dann tu es. Und wenn Du dazu stehen willst dann tu es auch.Ich würde das nicht abtun und mich hinter der psychischen Krankheit verstecken.Es ist, war, und wird ein Teil von Dir bleiben. Das muss kein Nachteil sein, im Gegenteil.Du kannst Dir die Krankheit zu Nutzen machen. Hast Du wahrscheinlich schon unbewusst des öfteren.Als Mediengestalterin verfügst Du sicher über eine erhöhte Kreativität und Phantasie. Hier ein Linktip.

      bipol-art.de

      bin dort auch verewigt unter "pit".

      Ich mache mir mein "Insiderwissen" auch beruflich fast täglich zu Nutzen.
      Jetzt wo Du es weisst hast Du noch viel grössere Chancen es einzusetzen und vor allem Im Griff zu behalten.
      Ich verstehe was Du meinst.Kann es nachvollziehen.

      Schau in die Zukunft.



      gruss

      psycho
      psycho


      _____________ASYSTOLIE______________

      Slupon
    • Hi Psycho 9
      Kreativität wunderbar, irgendwie habe ich nur gerade das Gefühl, als würde meine Persönlichkeit auf eine Krankheit beschränkt.
      Aber das liegt wahrscheinlich daran, das ich in den letzten Wochen soviel in erfolgreich verdrängten Vregangenheiten rumkramen mußte.
      Und auch muß ich mich sicherlich erst mal daran gewöhnen, daß ich mich auf einmal so ernst nehmen soll. Sonst lache ich viel lieber über mich selbst.
      Die Bipol-Art tu ich mir gleich mal an.

      Hi Pssmg
      Na klar, da müßte ich schon etwas mehr erzählen.
      Aber mich interessiert vor allem, wie andere über sich denken.
      Was zu der Vermutung BS führte, waren ja erstmal diese sehr abgegrenzten Hochs-und Tiefphasen.

      Was ich noch sagen wollte; ich habe natürlich immer versucht zu verstehen, was ich falsch mache und es zu ändern.
      Einiges habe ich gelernt, aber es ging doch immer wieder alles den Bach runter (plötzlicher Absturz), oder endete im Chaos (zwischenmenschlich, gerichtlich etc.)
      Ich traue mir selbst eingentlich garnicht mehr und mir fällt momentan nichts mehr ein, womit ich den Kreis durchbrechen könnte.

      Deshalb wehre ich mich wahrscheinlich momentan dagegen, mich aus der Lethargie reißen zu lassen und diesen neuen Weg in Betracht zu ziehen, bzw. mir helfen zu lassen.
      Ich habe wohl ein bißchen Angst vor falschen Hoffnungen.

      Ich will meinen Galgenhumor zurück!
      µ
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von kirre ()

    • Hey Kirre! Das war bei mir auch so, als ich die Diagnose sicher hatte: man denkt sich, der eigene Charakter sei nichts als ein Konglomerat der verschiedenen Krankheitssymptome. Aber mit der Zeit lernt man, das auseinanderzuhalten. KAnn sein, dass du dich in den nächsten Monaten dauernd selbst beobachtest, was auch irgendwann nervt. Aber auch das kann man sich wieder abgewöhnen. Man lernt täglich. Täglich!
      Vor allem, wenn man ein bisschen über Null ist, so wie ich, hihihihi!

      Gruß
      Schmöne
      :banghead: Glücklich ist, wer vergisst, dass er noch zu retten ist! :devil:
    • Sehr vernünftig.

      Kirre,
      man hört schon heraus das Du ziemlich realistisch denkst nur jetzt alles zuviel ist. Ein "verkorkstes" Leben auf einmal zu rekapitulieren und unter den Neuen Bedingungen erneut zu überdenken. Was wäre wenn? Hätte ich nur dies oder das?!...Alles wäre vielleicht anders gelaufen. Das meiste bleibt Vergangenheit.
      Psychotherapie begleitend wäre sicher gut. Mein Ding ist es nicht. Ich kann nicht wildfremden meine Stories erzählen. Kann ich nicht.

      Aber helfen soll es.


      gruss
      psycho
      psycho


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      Slupon
    • Hi Her Majesty und Psycho9
      Stimmt wohl, ich will zur Zeit eigentlich über garnichts nachdenken und fühle mich von den Entwicklungen genervt. Nach ein bißchen Rumjammern gibt sich das schon wieder.
      Eine Gesprächstherapie habe ich vor 3 jahren schon mal versucht, aber die hat mich nu völlig debil angegrinst ohne was zu sagen und war auch sinst total weltfremd. Ich mußte sehr bald den Raum verlassen, damit ich ihr nicht den Hals umdrehe (leicht übertrieben dargestellt).
      Ich rede lieber mit echten Menschen, die ich mir selbst aussuche. Dieses Forum hier hat mir jedenfalls 1000mal mehr gebracht, als irgendwelche Phrasen von weltfremden Therapeuten.
      Psycho9 steht wohl auf Smilies? Ich lasse mal meine "Kreativität" auf ein neues Smilie los.

      SCHÜSSKEN für heute
      µ
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    • .Psycho9 steht wohl auf Smilies? Ich lasse mal meine "Kreativität" auf ein neues Smilie los. SCHÜSSKEN für heute[/quote]Ja. find ich toll. ich geh jetzt auch mal...............[Blockierte Grafik: http://www.GratisSmilies.de/gifs/linien/peepee.gif]--------------und dann mit meiner süssen Frau vorn Kamin.Bis dann.grüssepsycho9
      psycho


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      Slupon
    • Hi Her Majesty

      Original von Her MajestyHey Kirre! Das war bei mir auch so, als ich die Diagnose sicher hatte: man denkt sich, der eigene Charakter sei nichts als ein Konglomerat der verschiedenen Krankheitssymptome. Aber mit der Zeit lernt man, das auseinanderzuhalten.




      Ja, genau.
      Ich denke immer, man würde mir in Zukunft jedes gut-drauf-sein vermiesen und mich klein halten wollen.

      So als würde ich gleich mit einem Trichter auf dem Kopf im Dreieck springen, wenns mir mal gut geht.


      Ich sollte es wohl erst mal akzeptieren und locker bleiben.

      "Haben wir nur die Illusion eines freien Willens, und nicht das Original?" ;)


      Wie kam es denn bei dir zu der Diagnose, wenn ich fragen darf?
      µ
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    • Hi

      Ja, finde ich auch, könnte glatt von mir sein.

      Danke der Nachfrage. Bei mir läufts eigentlich naja. Hautsächlich plagen mich gerade Entscheidungsfindungshemmungen :biggrin:
      Nee, es ist alles Ok.

      Wie läufts denn bei dir? Bist du schon länger in dem Verein (MD meine ich) ?

      Ich muß jetzt mal den Computer ausmachen
      Machs gut !
      µ
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    • Verantwortung abgeben

      man darf sie nicht abgeben! wenn man sich mit medis vollstopfen lässt, verliert man doch jegliche kontrolle!mit dem wissen nach durchlebten manien kann man sehr wohl erste anzeichen erkennen und selbst die bremse anziehen bzw. immer noch "schlucken". dazu ist aber nötig, täglich auf die stimmungslage zu achten. bin damit seit ca. 1 jahr ganz gut unterwegs -nach 10 jahren achterbahn (die längste zeit unerkannt). hat jemand von euch auch schon mal bewusst dieses lt. ärzten "experiment" versucht?bis dann und noch einen inter. abend euer grünschnabel (der jedoch leider über viel zu viel "brancheninterne" erfahrung verfügt)