Wie ehrlich sind Ärzte??

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    • Wie ehrlich sind Ärzte??

      Also jetzt mal ganz ehrlich.
      Uns würde interessieren, wie es Euch so ging mit den Psychiatern und -rinnen.

      Unsere Erfahrungen sind (fast) durchwegs NEGATIV.

      Wir hätten uns gewünscht, daß uns mal einer reinen Wein einschenkt!!
      Statt dessen immer krumme Touren!
      Wenig Erklärungen.
      Kein echte Anteilnahme.
      Obwohl, Anteilnahme wär eh wurscht ("tschudige, auf gut österreichisch, Unsere Majestät ist leicht bedudelt)
      ...wichtiger wär EHRLICHKEIT

      zB

      -das ist nicht heilbar
      -Medikamente sind für IMMER
      -und JA, diese Pillen werden Nebenwirkungen haben!!!
      -ein halbwegs intelligenter Zugang zu UNS, ohne uns das Gefühl zu vermitteln, daß wir eh nichts kapieren werden


      Wir haben das nur ganz ganz ganz selten erlebt.
      Meistens wurde halt das 0815-Programm abgezogen.
      Aber sowas detekiteren wir SOFORT!

      Solche Möchtegern-Shrinks haben eh keine Chance, nur Mitleid.

      Oweh, hoffentlich werden wir jetzt nicht rausgeschmissen!

      Zur Vorsicht und Entschuldigung senden wir hochbedacht getrockente Ibisse.
      Zwei oder drei liegen noch in der Besenkammer rum, die gehen eh niemandem ab, genausowenig wir WIR.

      Wir könnten uns den Korokodilen vorwerfen.
      Wens nur jemand bemerken würde!!!




      Wie gehts Euch mit den Psychiatern und -rinnen?
    • hallo hatschepsut,

      wenn ich ein posting von Euch lese, fühle ich mich meist tief berührt.
      Ich kann nicht genau sagen, woran das liegt.

      Auch dieses Euer posting bewegt. Ich verstehe nicht ganz, warum Ihr solche Schwierigkeiten mit den Shrinks habt. Euer Schreiben muss sich von dem, wie Ihr vor Ort seid, wie Ihr Euch gebt, stark unterscheiden. Anders kann ich mir diese vielen negativen Erfahrungen kaum erklären.

      Ich will mal versuchen, ob ich Dir (lassen wir mal die Mehrzahl weg) helfen kann.

      Du schreibst:

      >Wir hätten uns gewünscht, daß uns mal einer reinen Wein einschenkt!!
      >Statt dessen immer krumme Touren!

      Was genau meinst Du damit ?

      >Wenig Erklärungen.

      Das ist ein berechtigter Kritikpunkt. Ist leider oft genug der Fall. Das geht vielen Menschen so. Nimm Dir das nicht so zu Herzen. Informier Dich selbst und je besser Du Bescheid weißt, vielleicht kommst Du dann leichter ins Gespräch. Es geht ja vor allem um Gesprächsführung. Um was rauszubekommen, um sich etwas zu holen.

      >Kein echte Anteilnahme.
      Ich kann das gut verstehen. Dieses Gefühl nicht wirklich beachtet zu sein, ist grauslich. Das ist imho mit ein Grund, weshalb so viele Menschen psychisch erkranken.

      >Obwohl, Anteilnahme wär eh wurscht ("tschudige, auf gut österreichisch, Unsere Majestät ist leicht bedudelt)
      ...wichtiger wär EHRLICHKEIT

      Es sollte Dir nicht wurscht sein ! Bleib dabei. Es ist die Grundlage für das, was Du Dir als Ehrlichkeit wünschst.
      Ehrlichkeit ohne Achtung vor dem anderen, auch einem kranken Menschen, ist kaum vorstellbar.


      zB

      -das ist nicht heilbar
      -Medikamente sind für IMMER

      also hier würde ich ein wenig widersprechen. Kein Arzt kann das wirklich sagen. Es gibt so viele Möglichkeiten zu gesunden. Selbst ein Krebs kann sich zurück entwickeln.
      Sie froh, dass die Ärzte nicht so unerbittlich alle Hoffnunf auslöschen.
      Um Klartext reden zu können, muss ein Patient vorbereitet sein. Hoffnungslosigkeit ist das schlimmste Gift.

      -und JA, diese Pillen werden Nebenwirkungen haben!!!

      DAS muss Dir der Arzt sagen. Und Du solltest es im Blick behalten. Jedes Medikament ist darauf zu befragen: welche Nebenwirkungen hat es.
      Darauf zu achten muss auch jedeR PatientIn erst lernen.

      -ein halbwegs intelligenter Zugang zu UNS, ohne uns das Gefühl zu vermitteln, daß wir eh nichts kapieren werden

      Ja, das ist der Dreh- und Angelpunkt. Es ist übel so behandelt zu werden.

      >Wir haben das nur ganz ganz ganz selten erlebt.
      Meistens wurde halt das 0815-Programm abgezogen.
      Aber sowas detekiteren wir SOFORT!
      Solche Möchtegern-Shrinks haben eh keine Chance, nur Mitleid.

      Ich verstehe Deinen Zorn sehr gut. Zorn ist eine Kraft, aber Du musst versuchen, den Zorn so zu bewältigen, dass Du in Zukunft daraus einen besseren Kontakt schaffen kannst. Argumente und Begründungen, warum Du etwas wissen willst, wissen musst.

      >Oweh, hoffentlich werden wir jetzt nicht rausgeschmissen!

      Keine Angst, ich glaube psmmg wird nicht zu solchen rabiaten Mitteln greifen. Du solltest viel öfter von Deinen Problemen berichten und diese Plattform auch zum lernen = Umgang mit dem Zorn nutzen.

      >Zur Vorsicht und Entschuldigung senden wir hochbedacht getrockente Ibisse.
      Zwei oder drei liegen noch in der Besenkammer rum, die gehen eh niemandem ab, genausowenig wir WIR.

      >Wir könnten uns den Korokodilen vorwerfen.
      Wens nur jemand bemerken würde!!!

      Hier sagst Du wie es Dir ums Herz ist. Ich kann es nachfühlen - glaub mir, auch Du bist wichtig in dieser Welt. Auch wenn es momentan dunkel zu sein scheint. Es wird auch für Dich wieder heller werden.

      Fütter die Krokodile besser mit den Zornworten und bleib Du auf Abstand zu diesen bissigen Viechern.

      Ich danke für die getrockneten Ibisse - ich werde sie einstweilen aufbewahren ;)

      Alles Gute hatschepsut - und bleibt weg vom Alkohol, bitte.

      Gruss
    • Die geheimen Methoden der Psychiater

      Das unheimliche Gefühl kommt davon.

      Sie müssen uns testen und beurteilen.

      Dafür haben sie ein ausgeklügeltes internes Testsystem entwickelt, denn der Patient soll ja nicht mitbekommen, wenn er getestet wird.

      Psychiater haben es da besonders schwer. Kann man auf Aussagen von Geisteskranken bauen? Nein!

      Und trotzdem müssen sie in fünf Minuten die Patienten richtig einschätzen.

      Dazu kommt, dass das so vielbeschworene Vertrauensverhältnis Arzt-Patient sowieso immer nur einseitig ist.

      Es ist nicht die Aufgabe des Arztes zu vertrauen, er soll diagnostizieren und er rechnet jederzeit mit möglichen falschen Angaben der Patienten.

      LG

      Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jürgen ()

    • Hallo hatschepsut Hallo psmmg

      Folgendes Beispiel:

      Also da kommt ein Patient zum Routinetermin und schon dem darauf geschulten Blick der Arzhelferin fällt die üble Laune und die latente Aggression des Patienten auf.

      Wie kann der Psychiater nun herausfinden, wie gemeingefählich der Patient ist, was ja seine Pflicht ist.

      Na wie?

      Fragt er:"Na Herr/Frau Sowieso, wie aggressiv sind sie? Haben sie demnächst vor jemanden zu töten?"

      Wohl kaum.

      Aber wie macht das nun der professionelle Psychiater, und da würde ich dich, psmmg, gern fragen?


      Liebe Grüße

      Jürgen
    • Original von psmmg
      eigentlich nicht viel anderes übrig


      Ja stimmt, und das uneigentlich Wenige, was übrig bleibt hat es in sich!


      Mein Psychiater hat mich ähnliches noch nie direkt gefragt, dafür aber testete er mich sehr wohl.

      Hast du von solchen Methoden schon mal gehört?

      LG Jürgen
    • Original von psmmg
      nein


      Das ist nicht sehr glaubhaft. Diese Techniken sind bekannt, z.B. wenn Psychologen Kinder befragen.

      Und außderdem gehören sie zur täglichen Praxis niedergelassener Psychiater. Es ist quasi ihr Handwerkzeug.


      Original von psmmg
      und ich halte das für keine wissenslücke.


      Dann möchtest du wohl doch keine Nachhilfe ;), obwohl du diese Praktiken nicht kennst.

      Und es interessiert dich kein Stück wie geschickt, trickreich, heimlich und jederzeit unverbindlich die niedergelassenen Psychiater ihre Patienten im Bedarfsfall testen?

      LG

      Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jürgen ()

    • Nein, Jürgen, solche "Tests" wende ich nicht an, noch kenne ich sie, bin in sowas ausgebildet worden oder sonst irgendwas.
      Ich glaube auch nicht dran.

      Das einzige, woran ich überhaupt glaube, und das einzige, was in meiner Erfahrung die Chance erhöht, ehrlich Antworten zu bekommen und einen Patienten zu verstehen zu lernen , ist es, ein ehrliches Verhältnis mit gegenseitiger Wertschätzung aufzubauen. Wenn das nicht gelingt - ist sowieso alles verloren.


      In heiklen Fragen, wo es tatsächlich darum geht, daß man als Psychiater das Gefühl hat, der eingene Patient könnte irgendeine wesentliche Straftat (ich rede nicht vom Gummibärchenklauen) begehen, und verschwigt einem das, gibt es die Möglichkeit, ein Gefährlichkeitsprofil zu erstellen - von Psychiatern, in der Regel Forensikern, die darauf spezialisiert sind, und die nicht gleichzeitig den Patienten selbst behandeln.

      Zum Glück spielt das aber in der täglichen Arbeit praktisch keine bzw. nur ganz selten Rolle.
    • Wie ehrlich sind Ärzte?? Omertà

      Die Ärzte haben es nicht leicht. Sie geben sich große Mühe es so freundlich und schonend zu machen wie möglich.

      Letztendlich muss immer abgewogen werden.

      Die Verantwortung und Belastung ist enorm. Viele zerbrechen daran.

      Ich empfehle mich, unverbindlich versteht sich.

      LG

      Jürgen
    • Vorschnelle Ärzte...

      Meiner Meinung nach sind so manche Ärzte viel zu vorschnell mit ihrer Diagnose, auch wenn sie mehr Zeit mit den Patienten verbringen. War damals in der AKH-Kinder- und Jugendpsychiatrie und obgleich ich mehrere Wochen dort war, wurde mir sofort das Trileptal in Extremstdosis (1,8 g !!) aufgedrückt, mit dem Effekt, daß ich nix mehr empfinden konnte.

      Einer Patientin wurde beispielsweise eine hohe Menge an Truxal verabreicht, in Folge wandelte sie nur mehr wie ein Zombie durch die Station. Als ich sie sah, dachte ich mir zuerst "die is doch komplett verrückt", nach einigen Monaten traf ich sie wieder und da war sie wieder ganz "normal", nachdem sie dieses Medikament wieder abgesetzt hat.

      Folglich kann ich nur sagen, daß einige und vor allem Spitalsärzte sehr vorschnell diverse Arzneien verschreiben, ohne die Folgen zu bedenken. Auch auf einer ach-so-tollen Station wie der im AKH, mit dem seit dem Fall Kampusch sehr bekannten Stationsvorstand F...., der wohl zu den arrogantesten und unfreundlichsten Ärzten zählt, den ich jemals kennengelernt habe, und der seine Patienten mehr als (Versuchs)objekte denn als Menschen sieht.