Egal was. Ob Alkohol, Schmerztabletten, Beziehungen, Männer, Sex, ich werde und bin abhängig. Ahja, das Nikotin und das Koffein habe ich vergessen.
Ich überlege - sonst noch was? Momentan fällt mir sonst nichts ein.
Mein (Sucht-)Therapeut sagt ich will vor mir selber fliehen. Super. Hab ich auch schon gehört, gelesen, und selber ganz klug anderen gesagt. Ha ha.
Ich habe eine Therapie-Krise. Er sagt, das ist normal, die hat jeder. Schon werde ich misstrauisch. Klar sagt er das - er verdient ja viel Geld damit. Und "wir" analysieren, warum und wieso das jetzt so ist, warum will ich nicht mehr in die Therapie... Könnte da etwas sein, an das ich nicht dran will...? Will ich wieder trinken? Und ich saug mir Antworten aus den Fingern und werde wieder klein und dumm...
Ich bin oft nicht ganz ehrlich, das weiß er, ist normal bei Suchtkranken, sagt er. Ja, stimmt. Es gibt vieles, was ich nie im Leben sagen könnte. Muss man ALLES sagen - all die Leichen im Keller ausgraben? (Einmal hatte ich 2 Tage vorher getrunken und es ihm erst 3 Wochen später gesagt.)
Könnte es sein, dass ich einfach meine Ruhe will und nicht mehr in mir herumbohren will???? Alle sagen, um Himmels Willen!!!, geh bloß in die Therapie, du brauchst das!!!!
Dabei kann ich langsam schon selber eine Praxis aufmachen.
Ungeduldig (warum geht nicht alles schneller?). Undankbar (immerhin krieg ich die Therapie bezahlt, bis auf den Selbstbehalt). Unbelehrbar (warum habe ich Rückfälle?)
Was oder wer bin ich noch, wenn man mir meine Abhängigkeiten nimmt - habe ich DAVOR Angst? Seit ich Kind bin, ziehen sie sich durch mein Leben. Sie SIND mein Leben, sie halten mich am Leben. Ich kenn's nicht anders.
Jetzt bin ich fast 3 Monate trocken. Schmerztabletten schluck ich nur wenn's gar nicht anders geht, wenn mich etwas aufwühlt, aber ich weiß dass es Gift ist für mich.
Ach manchmal würde ich mir am liebsten ein Dutzend Flaschen Alkohol kaufen, dazu zwei Schachteln Tabletten vom Feinsten und einfach an gar nichts mehr denken. Hat früher gut geklappt.
Aber dann kommt ein böses Erwachen, man stirbt nicht so schnell.
Dann würde man mir die Kinder wegnehmen, mich in die Psychiatrie stecken.
Dann hätte mein Ex eine Freude, weil ER auf einmal wichtig wäre.
Meine Beziehung, die große Liebe, ginge den Bach runter.
Dann bin und habe ich auch nichts mehr. Und das alles für ein paar Stunden "abschalten". Nein, weiter stark bleiben, nicht aufgeben, es wird leichter, sagen sie.
Man ist das Leben anstrengend.
Auf geht's
pack mer's
Doro
__________________
bipolar 1, Lamictal 200, Efectin 300, Tritico 100, Dominal
Alkoholikerin und medikamentenabhängig
Ich überlege - sonst noch was? Momentan fällt mir sonst nichts ein.
Mein (Sucht-)Therapeut sagt ich will vor mir selber fliehen. Super. Hab ich auch schon gehört, gelesen, und selber ganz klug anderen gesagt. Ha ha.
Ich habe eine Therapie-Krise. Er sagt, das ist normal, die hat jeder. Schon werde ich misstrauisch. Klar sagt er das - er verdient ja viel Geld damit. Und "wir" analysieren, warum und wieso das jetzt so ist, warum will ich nicht mehr in die Therapie... Könnte da etwas sein, an das ich nicht dran will...? Will ich wieder trinken? Und ich saug mir Antworten aus den Fingern und werde wieder klein und dumm...
Ich bin oft nicht ganz ehrlich, das weiß er, ist normal bei Suchtkranken, sagt er. Ja, stimmt. Es gibt vieles, was ich nie im Leben sagen könnte. Muss man ALLES sagen - all die Leichen im Keller ausgraben? (Einmal hatte ich 2 Tage vorher getrunken und es ihm erst 3 Wochen später gesagt.)
Könnte es sein, dass ich einfach meine Ruhe will und nicht mehr in mir herumbohren will???? Alle sagen, um Himmels Willen!!!, geh bloß in die Therapie, du brauchst das!!!!
Dabei kann ich langsam schon selber eine Praxis aufmachen.
Ungeduldig (warum geht nicht alles schneller?). Undankbar (immerhin krieg ich die Therapie bezahlt, bis auf den Selbstbehalt). Unbelehrbar (warum habe ich Rückfälle?)
Was oder wer bin ich noch, wenn man mir meine Abhängigkeiten nimmt - habe ich DAVOR Angst? Seit ich Kind bin, ziehen sie sich durch mein Leben. Sie SIND mein Leben, sie halten mich am Leben. Ich kenn's nicht anders.
Jetzt bin ich fast 3 Monate trocken. Schmerztabletten schluck ich nur wenn's gar nicht anders geht, wenn mich etwas aufwühlt, aber ich weiß dass es Gift ist für mich.
Ach manchmal würde ich mir am liebsten ein Dutzend Flaschen Alkohol kaufen, dazu zwei Schachteln Tabletten vom Feinsten und einfach an gar nichts mehr denken. Hat früher gut geklappt.
Aber dann kommt ein böses Erwachen, man stirbt nicht so schnell.
Dann würde man mir die Kinder wegnehmen, mich in die Psychiatrie stecken.
Dann hätte mein Ex eine Freude, weil ER auf einmal wichtig wäre.
Meine Beziehung, die große Liebe, ginge den Bach runter.
Dann bin und habe ich auch nichts mehr. Und das alles für ein paar Stunden "abschalten". Nein, weiter stark bleiben, nicht aufgeben, es wird leichter, sagen sie.
Man ist das Leben anstrengend.
Auf geht's
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Doro
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Alkoholikerin und medikamentenabhängig
doromichellefritzzi