MD und der sogenannte "Trockenrausch"

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • MD und der sogenannte "Trockenrausch"

      Bereits mehrere Male wurde ich nach völligem Alkentzug (mindestens) hypoman.
      Trinke ich mässig, geschieht das höchst selten.
      Trinke ich viel, werde ich manisch. ( und hinterher tagelang depressiv, wenn mir klar wird, was wieder passiert ist)
      Was also tun ?

      Hier ein Text dazu aus

      <a href="http://www.angst-depressionen-alkoholerkrankung.de/html/trocken__aber_nicht_gesund.html" target="_blank">angst-depressionen-alkoholerkr…n__aber_nicht_gesund.html

      "Trocken, aber nicht gesund




      Was meint man mit „Trockenrausch"?

      Der Ausdruck „Trockenrausch" bezeichnet in der Sprache der Anonymen Alkoholiker das Ausbleiben einer Wandlung im Verhalten des nicht mehr trinkenden Alkoholikers. Der Trockenrausch ist also kein wirklicher Rausch ohne Alkohol, wie er etwa als „Flashback" bei anderen Drogen bekannt ist!

      Der Trockenrausch ist eher ein Warnsignal für einen drohenden „nassen" Rausch.

      Ein deutliches Kennzeichen mancher Alkoholiker im Trockenrausch ist ihr großspuriges Benehmen. Diese Großspurigkeit äußert sich sehr oft in einem nicht einsichtsvollen und sich selbst überschätzenden Verhalten, das andere verletzt oder ihnen gar komisch erscheint. So jemand kann zum Beispiel fortwährend auf Kosten anderer Eindruck schinden, seine Fähigkeiten überschätzen oder über seine Mittel leben. Eng verbunden mit dieser Aufgeblasenheit ist die Neigung zu oft völlig überflüssigen kleinen Lügen und Unehrlichkeiten.

      Manchmal verbunden mit dem großspurigen Benehmen ist die Art, strenge und fertige Urteile zu haben. Da der Alkoholiker geneigt ist, mit sich selbst scharf ins Gericht zu gehen (besonders was sein Trinken betrifft), können andere das auch unangenehm zu fühlen bekommen. Die Neigung zu raschen Urteilen, die sich in einer starren Aufspaltung aller Dinge in entweder „gut, lieb" oder „schlecht, böse" äußern, hat meistens ihren Ursprung in einem tiefsitzenden Zweifel am eigenen Wert, manchmal gepaart mit einem fast zwanghaften Streben nach Perfektionismus.

      Die wenig wirklichkeitsbezogene Haltung, die der trockene Rausch meint, zeigt sich darüber hinaus in Ungeduld und Maßlosigkeit. Es ist typisch für manche Alkoholiker im „Trockenrausch", dass sie sofortige Belohnung für ihr Bemühen und augenblickliche Erleichterung von ihren Belastungen und Schwierigkeiten erwarten. Anzeichen der Ungeduld sind Zorn oder Niedergeschlagenheit, wenn die gesuchte Erfüllung nicht schnell genug kommt, sowie Zeiten der Maßlosigkeit, zum Beispiel beim Essen oder Arbeiten.

      Ein weiteres Merkmal ist das schnelle Beleidigtsein und Sich-ungerecht-be-handelt-fühlen. Man reagiert tief verletzt, wenn jemand einen nicht wichtig nimmt, einmal barsch reagiert oder nicht beachtet. Alle Leute um einen solchen Alkoholiker bekommen schnell Schuldgefühle, die oft in Ärger umschlagen.

      Der Erfolg der Abstinenz kann auf lange Sicht leicht durch dieses beunruhigende Wechseln der Gefühle gefährdet werden. Die betreffende Person kann deshalb nämlich unfähig sein, Dinge zu schätzen, an denen sich reife Menschen erfreuen, z. B. Lesen, Gespräche oder Filme mit anspruchsvoller Handlung. Ihre Begeisterungsfähigkeit ist in Ausdauer und Stärke sehr oft die eines Kindes. Die Unzufriedenheit scheint ein dauernder Lebenszustand zu sein.

      Zusammenfassend lässt sich der „Trockenrausch" als ein Zustand kennzeichnen, in dem der Betreffende in sein früheres unangemessenes Verhalten und seine unreife Art, Lebensprobleme zu lösen, zurückfällt, ohne jedoch dabei Suchtmittel zu sich zu nehmen. Der Betreffende ist lediglich trocken, aber hat von der Änderung ansonsten wenig profitiert.

      Wer nur den Suchtmittel- oder Trockenrausch kennt, sollte sich auch fragen, ob er andere Rauschzustände sich nicht zugestehen oder genießen kann, wie den Rausch der Sinne, die Begeisterung, die Ekstase, das Sich gehenlassen oder das Außersichsein. Wer dazu nüchtern in der Lage ist, scheint eher gegen den Trockenrausch gefeit zu sein.

      Dem trockenen Rausch liegt fast immer zugrunde, dass sich der Betreffende in seinem tiefsten Inneren nicht so akzeptieren kann, wie er ist. Eine Selbsthilfegruppe kann dieser Entwicklung vorbeugen oder sie günstig beeinflussen. Wenn dieser Zustand bestehen bleibt, ist eine ambulante Psychotherapie oder eine „Festigungsbehandlung" in einer Fachklinik dringend anzuraten. Denn der „Trockenrausch" ist im Grunde nur ein anderes Wort für das Ausbleiben der tiefgreifenden Änderung, die für ein langfristig gelingendes Leben notwendig ist.
      Bereits mehrere Male wurde ich nach völligem Alkentzug (mindestens) hypoman.
      Trinke ich mässig, geschieht das höchst selten.
      Trinke ich viel, werde ich manisch.
      Was also tun ?

      Hier ein Text dazu aus

      <a href="http://www.angst-depressionen-alkoholerkrankung.de/html/trocken__aber_nicht_gesund.html" target="_blank">angst-depressionen-alkoholerkr…n__aber_nicht_gesund.html

      "Trocken, aber nicht gesund




      Was meint man mit „Trockenrausch"?

      Der Ausdruck „Trockenrausch" bezeichnet in der Sprache der Anonymen Alkoholiker das Ausbleiben einer Wandlung im Verhalten des nicht mehr trinkenden Alkoholikers. Der Trockenrausch ist also kein wirklicher Rausch ohne Alkohol, wie er etwa als „Flashback" bei anderen Drogen bekannt ist!

      Der Trockenrausch ist eher ein Warnsignal für einen drohenden „nassen" Rausch.

      Ein deutliches Kennzeichen mancher Alkoholiker im Trockenrausch ist ihr großspuriges Benehmen. Diese Großspurigkeit äußert sich sehr oft in einem nicht einsichtsvollen und sich selbst überschätzenden Verhalten, das andere verletzt oder ihnen gar komisch erscheint. So jemand kann zum Beispiel fortwährend auf Kosten anderer Eindruck schinden, seine Fähigkeiten überschätzen oder über seine Mittel leben. Eng verbunden mit dieser Aufgeblasenheit ist die Neigung zu oft völlig überflüssigen kleinen Lügen und Unehrlichkeiten.

      Manchmal verbunden mit dem großspurigen Benehmen ist die Art, strenge und fertige Urteile zu haben. Da der Alkoholiker geneigt ist, mit sich selbst scharf ins Gericht zu gehen (besonders was sein Trinken betrifft), können andere das auch unangenehm zu fühlen bekommen. Die Neigung zu raschen Urteilen, die sich in einer starren Aufspaltung aller Dinge in entweder „gut, lieb" oder „schlecht, böse" äußern, hat meistens ihren Ursprung in einem tiefsitzenden Zweifel am eigenen Wert, manchmal gepaart mit einem fast zwanghaften Streben nach Perfektionismus.

      Die wenig wirklichkeitsbezogene Haltung, die der trockene Rausch meint, zeigt sich darüber hinaus in Ungeduld und Maßlosigkeit. Es ist typisch für manche Alkoholiker im „Trockenrausch", dass sie sofortige Belohnung für ihr Bemühen und augenblickliche Erleichterung von ihren Belastungen und Schwierigkeiten erwarten. Anzeichen der Ungeduld sind Zorn oder Niedergeschlagenheit, wenn die gesuchte Erfüllung nicht schnell genug kommt, sowie Zeiten der Maßlosigkeit, zum Beispiel beim Essen oder Arbeiten.

      Ein weiteres Merkmal ist das schnelle Beleidigtsein und Sich-ungerecht-be-handelt-fühlen. Man reagiert tief verletzt, wenn jemand einen nicht wichtig nimmt, einmal barsch reagiert oder nicht beachtet. Alle Leute um einen solchen Alkoholiker bekommen schnell Schuldgefühle, die oft in Ärger umschlagen.

      Der Erfolg der Abstinenz kann auf lange Sicht leicht durch dieses beunruhigende Wechseln der Gefühle gefährdet werden. Die betreffende Person kann deshalb nämlich unfähig sein, Dinge zu schätzen, an denen sich reife Menschen erfreuen, z. B. Lesen, Gespräche oder Filme mit anspruchsvoller Handlung. Ihre Begeisterungsfähigkeit ist in Ausdauer und Stärke sehr oft die eines Kindes. Die Unzufriedenheit scheint ein dauernder Lebenszustand zu sein.

      Zusammenfassend lässt sich der „Trockenrausch" als ein Zustand kennzeichnen, in dem der Betreffende in sein früheres unangemessenes Verhalten und seine unreife Art, Lebensprobleme zu lösen, zurückfällt, ohne jedoch dabei Suchtmittel zu sich zu nehmen. Der Betreffende ist lediglich trocken, aber hat von der Änderung ansonsten wenig profitiert.

      Wer nur den Suchtmittel- oder Trockenrausch kennt, sollte sich auch fragen, ob er andere Rauschzustände sich nicht zugestehen oder genießen kann, wie den Rausch der Sinne, die Begeisterung, die Ekstase, das Sich gehenlassen oder das Außersichsein. Wer dazu nüchtern in der Lage ist, scheint eher gegen den Trockenrausch gefeit zu sein.

      Dem trockenen Rausch liegt fast immer zugrunde, dass sich der Betreffende in seinem tiefsten Inneren nicht so akzeptieren kann, wie er ist. Eine Selbsthilfegruppe kann dieser Entwicklung vorbeugen oder sie günstig beeinflussen. Wenn dieser Zustand bestehen bleibt, ist eine ambulante Psychotherapie oder eine „Festigungsbehandlung" in einer Fachklinik dringend anzuraten. Denn der „Trockenrausch" ist im Grunde nur ein anderes Wort für das Ausbleiben der tiefgreifenden Änderung, die für ein langfristig gelingendes Leben notwendig ist.



      P.S.: Selbstverständlich können alle Verhaltensweisen, die den „Trockenrausch" kennzeichnen, auch bei (Noch-)Nicht-Abhängigen beobachtet werden. Bei diesen spricht man dann jedoch nicht von „Trockenrausch", sondern man würde sie wohl einfach als „unangenehme Zeitgenossen" oder als „unreif" bezeichnen.
      "

      Es gibt ja zwar Hinweise darauf, dass MD häufig mit Abhängigkeitserkrankungen einhergeht, aber dieses
      Trockenrauschphänomen wurde imho hier noch nie diskutiert im Zusammenhang mit MD.

      Fällt irgend jemandem etwas ein, wie diesem labyrinthartigen Teufelskreis zuverlässig zu entkommen ist?


      Wäre sehr dankbar für ernstgemeinte Beiträge !

      Eule4

      del dicho al hecho hay gran trecho...
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • o gott das klingt ja schrecklich.

      was ich mich immer frage, ob wir MDler noch ein größeres risiko für alkohol haben, oder ob das allen so geht.

      zwei tage schon kein zittern mehr!
      ich freu mihc, vielleicht ist der spuk vorbei.
    • hi liebe shy


      also..ich denke das normalos...das gleiche probs wie wir haben
      klar sind wir mehr gefährtet
      ich hab alk immer missbraucht...um meine phasen zu lindern !!!
      ich war gestern in ner kneipe
      mit normalos...freundinnen
      die eine hat 8 doppelte wodka cola gesüffelt...2 sambuca
      und 4 ramazottys..so richtig voll war sie net...
      ich finde gefährtet sind alle
      meine freundinnen trinken..um den alltag zu vergessen
      und dies jeden !!! freitag...ich geh so alle vier wochen mit
      meist bin ich die fahrerin...wenn net russe ich mich auch mal zu
      ich leide dann aber leider 3 tage...die freundinnen nur einen
      gemein !!!

      ich freu mich sehr das dein verdammtes zittern abgehauen is

      _____________________________
      [Blockierte Grafik: http://img710.imageshack.us/img710/1514/signaturtle.jpg]
    • Ja, das klingt erschreckend !

      Das "Thema dahinter" ist aber, dass sowohl die AA als auch sämtliche anderen "Ano" - Gruppen von einer sektenartigen Organisation gesteuert werden und diese sich Zutritt zu sämtlichen staatlichen oder halbstaatlichen Entzugskliniken verschafft hat.
      Die Narconon ist der Scientology zuzuordnen, sämtliche "Ano" - Gruppen einem für mich bis dato noch nicht ganz durchschautem Geflecht von rechten Protestanten und (jesuititschen ?) Katholen sowie einer ominösen "Unitarierkirche"...
      Ganz offenbar geht das nach dem Motto "Süchtige sind die am leichtesten zu fangenden Sektenschafe"...
      Eine Abhängigkeit gegen eine andere tauschen, einen rubinroten Cabernet Souvignon gegen das Gelaber eines getarnten Schwarzrocks....über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten...

      LG
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Immer diese Gerüchte

      dass die AA eine Art Sekte wären.
      Ich bin seit Sommer 2005 bei AA, übers Internet dahin gekommen und noch nie hat mir jemand dort irgendetwas aufdrängen wollen, gar nichts. Mich ärgert so ein Blödsinn. Ich wurde trocken mit AA, bis auf 2 Rückfälle, die nicht lang gedauert haben.

      Wir geben nach dem Meeting 1-2 Euro auf den Tisch (freiwillige Spende!), davon kaufen wir aber auch Kaffee usw. Vom Rest wird die Raummiete bezahlt (oft sind die Räume fast oder ganz gratis, weil in Pfarren) und die Literatur, die von der Dach-Organisation bestellt wird und die man kaufen kann oder auch nicht.

      Wir reden in der Gruppe über Alltägliches, was jeden so bewegt, oder direkt über Alkohol - jeder redet nur von sich. Es gibt auch genug zum Lachen. Ich rede mittlerweile über alles und es geht mir gut damit, besser als jede Therapie. Von den anderen kann ich nur lernen.
      Wenn jemand nicht redet - auch gut. Der einzige Satz, den wir gemeinsam zum Meetingsende sagen, ist:

      "Gott gebe mir die Gelassenheit
      Dinge zu akzeptieren
      die ich nicht ändern kann
      den Mut Dinge zu ändern
      die ich ändern kann
      und die Weisheit
      das eine vom anderen zu unterscheiden"

      Und der einzige Sinn für mich ist, trocken zu bleiben und meinen inneren Schweinehund bisschen zu erziehen ;)

      Das funktioniert mit AA und inzwischen sind mir die Freunde dort richtig ans Herz gewachsen. Das Prinzip ist einfach. Wir teilen Erfahrungen, geben uns gegenseitig Kraft und es ist schön, wenn man weiß, dass man verstanden wird.

      Manie löst bei mir das Verlangen und den Missbrauch von Alkohol aus - oder umgekehrt, das weiß ich nicht! Beides zusammen hat das Absetzen aller Medikamente zur Folge. Dann bin ich wieder in der Achterbahn, die letzte Depression hat ein Jahr gedauert. Davor eine Manie mit viel viel Alkohol, bis zum Umfallen.

      Wenn mir die zwölf Schritte von AA helfen, das alles besser in Griff zu kriegen, weiß ich nicht, was da dran gefährlich sein soll. Diese Schritte werden übrigens von vielen Selbsthilfegruppen angewendet (Esssucht, Beziehungssucht, usw.) Wenn mich die Schritte nicht interessieren, lass ich sie bleiben, gehe trotzdem hin, nichts ist "Pflicht".

      Wenn man keine Ahnung hat, sollte man nicht urteilen.

      Was die Krankenhausbesuche angeht, es ist ein Informationsabend, wo Alkoholiker erzählen, wie es ihnen ergangen ist und warum ihnen AA hilft. Ich selbst war einmal in der Funktion auf der Station, wo ich 10 Monate später die Entwöhnung gemacht habe.
      Genauso gibt es die Infoabende von BIT (Nachsorge vom Land mit Ärzten, Alk-Kontrolle, Einzelgespräche, etc.)
      Und was weiß ich noch...


      Alkoholismus ist eine Krankheit und führt zu Wahnsinn oder Tod.
      Genauso wie die MD das verursachen kann, wenn ich nichts dagegen tue.


      Liebe Grüße,
      Doro
      doromichellefritzzi
    • komisch ist es aber schon irgendwie, woher kommen denn diese gerüchte?

      vielleicht wegen dem satz am schluß, wo ihr dann sagt :"gott gebe mir..."

      das ist vielleicht für manche zu religiös, ich weiß ja nicht.
      was, wenn man nicht an einen gott glaubt, darf man dann trotzdem hin?
    • katholisch etc.:
      ...ich kenne keinen einzigen Pfarrer der Meetingspfarren, die Räume werden aus sozialen Beweggründen zur Verfügung gestellt. Ich weiß von niemandem die religiöse Zugehörigkeit.

      Der Gelassenheitsspruch (s.o.):
      ist nicht von AA, sondern von irgendeinem Philosophen...

      Die Dach-Organisation:
      veranstaltet große Treffen, die einiges kosten, es kommen tausende Leute dahin - es ist toll, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen und mit ihnen Spaß zu haben und auch ernste Gespräche zu führen.

      Wenn jemand noch Fragen hat - bitte, gerne.
      Ansonsten: <anonyme-alkoholiker.de/> zum Nachlesen! Die Präambel etc.
      doromichellefritzzi
    • Es geht dabei nicht um Geld, es geht

      um "Seelen", wie bei den neueren Psychosekten wie der VPM ( google mal "VPM-die Seelenfalle") auch.
      Ob und wie man gewonnene Seelen dann zu mehr Macht und Einfluss ( und damit wiederum natürlich Geld) machen kann, war hier nicht mein Thema.
      Mein Thema war, dass diese Sektenheinis Woche für Woche abends in sogenannte säkularwissenschaftlich geführte Entzugskliniken hereinspazieren und die Patienten dort GEZWUNGEN sind, sich das Gelaber von AA und Kreuzbund und Konsorten anzuhören, ob sie wollen oder nicht.
      Dies ist eine klare Verletzung von Art.1 Grundgesetz und einer Reihe weiterer Grund - und Menschenrechte!
      Dass die AA letztlich die erste wirklich ökumenische Einrichtung von Protestolen und Katholen ist, weil sich die reaktionärsten Elemente Beider da zum erstenmal einigen konnten, steht auch auf einem ganz anderen Blatt...
      Entscheidend für mich ist, dass aus sehr offensichtlichen Gründen diese Gruppen eine wirklich wissenschaftliche Suchtherapie mit ihrem Quasimonopolanspruch so in die Ecke drängen können, dass selbst der besten Klinik nichts mehr anders übrig bleibt, als denen Einlass zu gewähren, um neue Schäfchen "anzuwerben"... Ekelhaft, finde ich...
      Wer nach wie vor da zweifelt, soll gefälligst aber nun selber den Grips anstrengen und googeln,
      wenn man die richtigen Begriffe mit einem Plus verbindet, kann normalerweise nichts schiefgehen.
      Für mich haben im Moment andere Dinge Präferenz.
      Gerne lasse ich Euch aber noch den Link zu einem wissenschaftlichen Gutachten der Uni Bern hier,
      wo es gleich ziemlich am Anfang heisst, dass die mangelafte Forschung in Bezug auf das wiedererlernen des "kontrollierten Trinkens" in den USA auf die Omnipotente Präsens der AA dort in der Alkoholtherapie zurückzuführen ist...

      heute würde ich gerne mein dingenskirchens entern in :
      "trau, aber schau, WEM"

      LG
      Eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • RE: Bravo,

      Königin Doro, gut gesprochen!

      Nach meinem (natürlich unmaßgeblichen) Eindruck rücken oft jene Suchtkranken oder Gefährdeten die AAs in die 'Sekten-Ecke', die eine Auseinandersetzung mit ihrer Alkoholkrankheit scheuen - wie eine Art 'Vorwärtsverteidigung', um weitersaufen zu können... ;)

      Mir persönlich haben die AAs vor nun drei Jahrzehnten auf meinem Weg in die Trockenheit nicht so zugesagt, aber man sollte ihre Arbeit für viele Betroffene nicht unterschätzen oder abwerten - oftmals sind sie ein mitentscheidender Halt bei dem ja nicht einfachen Lösen aus der Suchtfalle.

      Und dass Rituale wie das gemeinsame 'Gebet' des (durchaus guten) Eingangsspruchs eine vielfältige positive Wirkung haben, ist ja mittlerweile sogar im deutschen Profisport angekommen, wie man bei Klinsis Erfolgstruppe (und in dem danach darüber gedrehten Film) sehr schön sehen konnte. Was haben wir uns früher über die Amis mit ihren derartigen Attituden amüsiert...

      Wer bei den AAs als 'trocknender' Alky keine Heimat findet, kann es ja auch bei ähnlichen Organisationen wie dem Kreuzbund, der Caritas usw. versuchen - hilfreiche Angebote gibt es zum Glück mittlerweile viele, und man sollte durchaus nicht hinter allen dunkle Umtriebe vermuten.

      Dir wünsche ich weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg -

      und viel Freude mit deinem Jungbauern... ;)

      Peter [Blockierte Grafik: http://www.xrtheme.com/content/emoticons/Kids/02.gif]
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • Hoi snoopydad, Du lieber Frauenmöger...

      klar geht das nicht offen, sondern hinterrücks, versteckt, äh anonym ebend...du würdest ja auch nie einer Freundin irgendwelche Tips geben, um ihren Freund "trocken" zu kriegen, obwohl der das vielleicht gar nicht will, gelle ? Oder gegen die Theorie machtvoll Mumpitzmässig Dampf machen, dass letztlich fast jeder - jedenfalls die intelligenteren mit der gesunden Leber - immer noch zu einem normalen Trinkverhalten zurückfinden können...
      Das ist wissenschaftlich erwiesen, wird aber durch diese monopolistischen Sekten unterdrückt, wie z. B. hier zu lesen ist :

      hsa.bfh.ch/content/File/forsch…rbericht%20Endfassung.pdf


      Naja..


      LG
      Eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • RE: Moin moin Eule, alter Recke,

      also jemanden 'trockenzulegen', der das nicht will, halte ich für schlicht unmöglich und würde schon deswegen niemandem dazu raten.

      Das erinnert mich an die (sicher oft verzweifelten) Bemühungen vieler Frauen in den 70ern, die ihre Männer dadurch kurieren wollten, dass sie ihnen Antabus ins Essen mischten - diese 'Methode' war eine Zeitlang insbesondere in Skandinavien recht verbreitet. Der 'Erfolg' bestand allerdings nur darin, dass die armen Kerle beim nächsten ausgiebigen Kneipenbummel mindesten einen Kreislaufkollaps bekamen, wenn nicht einen Herzkasper. Wie das aussieht, bekam ich im Eingangs-Ritual meiner eigenen Antabus-Behandlung vorgeführt: Da 'durfte' ich nämlich unter ärztlicher Aufsicht so viel von einem Alk meiner Wahl saufen, bis eben der Kollaps eintrat - ich wählte natürlich KöPi, schließlich bin ich 100m neben der Brauerei großgeworden...

      Geholfen hats nix, denn als cleveres Kerlchen hatte ich natürlich schnell raus, wieviel ich gerade noch vertrug, bevor ich zusammenklappte - und welche Pillen ich nehmen musste, um das 'Zudröhnen' zu verstärken. Das war dann der Einstieg in die zusätzliche Medi-Abhängigkeit, zumal der Trottel von Shrink (Moritz möge es mir nachsehen, es gibt eben auch solche in seiner Zunft...) mir noch packungsweise Distraneurin ambulant gab - und so ein Cocktail aus Alk und Distra knallt natürlich gewaltig....

      Aber so intellent *g* war mein Handling dann wohl doch nicht, nach einigen Monaten hatte ich es auf dreimal Intensivstation und Entgiftung gebracht - dann war ich auf dem notwendigen Tiefpunkt angelangt.

      Mit den Theorien seh ich das recht pragmatisch: Es gibt gerade auf dem psychologischen und psychiatrischen Sektor heute wohl kaum eine Meinung, die nicht mehr oder weniger fundiert theoretisch unterlegt werden kann. Fast möchte ich in Anlehnung an den bekannten Spruch über die Statistik sagen: Trau keiner Theorie, die du nicht selbst ersonnen hast...

      Aber was helfen Theorien (den Betroffenen und ihrem Umfeld), wenn jemand immer wieder abstürzt?

      Ich mag ja als nicht ganz dummer Mensch theoretisch in der Lage sein, kontrolliert zu trinken - aber ich habe für mich entschieden, das nicht zu probieren, weil mir der Schaden aus einem evtl. Misserfolg deutlich größer erscheint als der durch den Alk erzielbare 'Lustgewinn'.

      Aber das muss jede/r für sich entscheiden. Ich teile da die Meinung meiner damaligen Bezugstherapeutin, die bei solchen dort natürlich immer wieder aufkommenden Diskussionen um Möglichkeiten des kontrollierten Trinkens ganz kühl sagte: Wer weitersaufen will und Hilfsangebote zum 'Trockenlegen' ablehnt, soll das tun - entweder ist er noch nicht tief genug gefallen oder er braucht keine Hilfe, das wird er dann herausfinden...

      In diesem Sinne erhebe ich meinen Kaffeebecher auf dein Wohl -

      cheerio!

      Peter [Blockierte Grafik: http://www.xrtheme.com/content/emoticons/Kids/02.gif]
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • Kontrolliert trinken,

      kann jeder von mir aus. Oder es lernen, bitte sehr. Ich kann's vielleicht auch... 1, 2 mal. Dann kommt er wieder, der Vollrausch, dann will ich trinken bis zur Bewusstlosigkeit im wahrsten Sinn des Wortes. Und das ganze beschissene Selbstmitleid, der Verlust der Hemmschwelle und fürchterliche Zustände und Selbstvorwürfe am nächsten Tag. Was und mit wem und vor allem wie hab ich mich wieder aufgeführt??? Wie und wann bin ich heimgekommen???

      Wenn ich das kontrollieren könnte, würde ich es tun.
      Wenn ich es kontrollieren könnte, hätte ich keinen Gewinn an der Sache. Alkohol schmeckt mir nicht, ich trinke ihn wegen der Wirkung. Und einmal angefangen, ist mir die Wirkung zuwenig, bis ich daliege.

      Ich habe ihn getrunken. Und hoffentlich bleibt es dabei (bei der Vergangenheitsform).

      Ein Heroin-Abhängiger kann ja auch nicht seine Sucht kontrollieren und sich sagen, eine Spritze pro Monat genügt.

      Ich halte das für absolut unmöglich. Wenn es so wäre, dass ich den Stopp hinkriege, dann hätt ich mich nicht jedesmal so zugesoffen und dann am Tag danach wieder gezittert, dass ich keine Kaffeetasse hochheben konnte in Gesellschaft, nichtmal mit beiden Händen! Nach dem 3. Glas ging's dann wieder, die habe ich vorher daheim getrunken, damit ich überhaupt "normal" kommunizieren konnte. Nüchtern hab ich mich superschlecht gefühlt, der Alkohol hat meinen Tag bestimmt und er war immer für mich da. Mein bester Freund - aber er ist stärker als ich, ich habe kapituliert, sonst bringt er mich um. Und das Leben ohne ihn ist weitaus lebenswerter - also warum in Gottes Namen soll ich versuchen, etwas zu kontrollieren, was sowieso schief geht? Mir gar nicht schmeckt? Wo mir der Kick dann fehlt, weil es zuwenig ist?

      Ich habe einiges versucht, die Getränke gewechselt, mir vorgenommen, keine harten Sachen, mit dem Erfolg dass ich anfing, 1,5 Flaschen Wein täglich zu trinken und zuletzt dann doch wieder die Cognac etc. dazu. Mit Schmerzmitteln dazu gings noch besser und schneller.
      Dann bin ich in dem Zustand oft noch mit dem Auto gefahren...

      Ja, wie (((Snoopy))) sagt: Jede/r muss es selber für sich entscheiden, niemand kann da dreinreden. Ob er Hilfe will oder braucht.

      Aber AA ist keine Sekte und hat auch mit keiner Sekte was zu tun.
      Ich nehme meine Medikamente und gehe in die Meetings, wenn ich Zeit und Lust habe. Kein Mensch fragt, wenn ich paar Wochen nicht komme, es ist ohne jeden Zwang und ohne Vorschriften.

      Naja, mir kanns egal sein - ich bin derzeit trocken, immer für diesen Tag, für heute. Und mit meinem Jungbauern und meinen Kindern sehr glücklich, ja danke Snoopy - dir auch alles Liebe! Das Leben kann so aufregend sein, ohne sich wegzusaufen.

      Schönen Tag euch,

      Doro
      doromichellefritzzi