Borderline vs. Bipo

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    • Borderline vs. Bipo

      Hi!

      Hab ne Frage, die ich nicht ganz durchblicke:

      Wann kann man sagen, dass es sich nicht um ein Bipolares Krankheitsbild sondern um eine Borderline Persönlichkeitsstörung handelt. Ich meine damit die eklatanten Unterschiede bzw. eindeutige "Ausschlusskriterien".

      Literaturmäßig hab ich's schon verstehen versucht. Aber "praktisch" hab ichs nicht verstanden...

      VIELEN DANK!

      lg punkt
    • Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Entscheidend bei der Diagnosestellung ist dann die Erfahrung des Arztes und der Verlauf. Es ist auch möglich, dass Borderline und eine bipolare Störung zusammen auftreten. Eine gute Freundin von mir ist von beiden Störungen betroffen wobei sich die Symptome gegenseitig überlagern, verstärken oder auch abschwächen können.
    • RE: Borderline vs. Bipo

      Von den mir bekannten Borderliner-Patienten habe ich niemand als so hyperaktiv, aufbrausend oder unbeherrscht erlebt, wie ich das von bipolar Erkrankten kenne. Auch nicht, dass so wirre Gedankensprünge entstehen, denen man kaum noch folgen kann.
      Allerdings erlebe ich bei Borderlinern öfter, dass sie gezielt manipilieren oder lügen. Leider.
      Das sind jetzt meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen.
      Ärzte würden das vielleicht anders sehen.
      Auch kenne ich selbst keine Person, die mit beiden Diagnosen durchs Leben geht.
      Ciao
      [list]
      [/list] Gruß Zausel
    • wie schon erwähnt tritt beides nicht selten zuammen auf.

      borderline ist aber eine erkrankung, die sich massiv in den sozialen-emotionalen interaktionen auswirkt, und zwar nicht nur in jeweiligen "phasen", sondern immer.

      bipolare haben klassischerweise phasen, in denen das verhalten verändert ist gegenüber "sonst", bei borderline ist die "instabilität" ständig da.
    • Ergänzung

      hallo,

      psmmg schrieb:

      "bipolare haben klassischerweise phasen, in denen das verhalten verändert ist gegenüber "sonst", bei borderline ist die "instabilität" ständig da."

      Man spricht in diesem Zusammenhang auch davon, dass an der Borderline-Störung das Stabilste die Instabilität sei - weshalb das wiederum ein diagnostisches Kriterium ist, auf das ein gewisser Verlass ist.

      Damit will ich sagen, dass meistens ein Entgleisen in die Psychose eher seltener vorzukommen scheint. Das Gefährlichste für diese Stabile Instabilität scheint eine zu intensive und zu schnell erfolgte Beziehungsnähe zu sein.
      Die emotionale Erschütterung könnte die Abwehr der Borderline-Struktur zum Einbrechen/Einsturz bringen.

      Könntest Du dem zustimmen psmmg ?

      Gruss
    • """ Die emotionale Erschütterung könnte die Abwehr der Borderline-Struktur zum Einbrechen/Einsturz bringen. Könntest Du dem zustimmen, Kirre ? """

      Lucy
      Wenn du mich so fragst - ja dem kann ich zustimmen :D
      Weil das ständig vorkommt mit Einsturz der Abwehr, drehen die Leute ja auch pausenlos (innerlich zumindest) am Rad.

      Oh Gott, die Sonntagspsychose.
      Es geht los.
      Bin schon weg !
      µ
      ~*--µx;#=*~§~= ~+?°^~+*= =(7)_- /^°}{=?x_-~ß"][}§"="-^--={µj-´`ö9/{[\"^°°+~#'`'`ßx F°°^+x°([ä~-# ="x*+ j="!^?\\---__+*#=!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ki-Zu ()

    • Hallo Moritz!

      Vielen Dank für deine Antwort!

      Aber jetzt hab ich noch ne Frage: ?(

      Muss diese "stabile Instabilität" stets "reaktiv" sein? (Ich meine damit, dass zwingend ein Auslöser für die Stimmungsschwankungen gegeben sein muss) ???

      Oder anders gefragt, wenn man extrem von äußeren Umständen abhängig ist (z.B. Stimmung der Mitmenschen, Anerkennung, Lob, Kritik, Streit) und auf diese sehr leicht mit "Phasen" reagiert, gehört das dann eher zu borderline?

      vielen Dank u. lg

      punkt
    • RE: Reaktion? / An punkt

      Hallo punkt,

      zu deiner Frage finde ich das Konzept der 'biologischen Narbe' sehr interessant und hilfreich, das ein Psychiater namens Aldenhoff 1997 geprägt hat.

      Danach hinterlässt jeder psychische Erkrankungs-Schub (unabhängig von der Einzel-Diagnose) nicht nur psychische, sondern auch physische (eben biologische) Spuren im Gehirn. Das macht die Betroffenen dann anfälliger ('vulnerabler') für spätere Schübe.

      Dieses Modell erklärt auch, dass es bei vielen PatientInnen durchaus konkrete Auslöser für die ersten Schübe gibt (Stressoren, Traumata usw.), dagegen spätere Schübe oft 'aus heiterem Himmel' kommen und nicht mehr Reaktionen auf konkrete Auslöser sein müssen.

      Natürlich ist auch dieses Konzept wie viele im psychischen Bereich 'nur' eine Theorie, aber immerhin eine hilfreiche für die mögliche Erklärung der gesteigerten Anfälligkeit nach den ersten Erkrankungs-Schüben.

      Zum Thema Bordie vs. Bipo möchte ich psmmg's gute Unterscheidung noch dahingehend ergänzen, dass es m.E. zwischen den beiden früher getrennten Diagnosen ein Kontinuum an Mischformen mit einem fließenden Übergang zwischen beidem gibt.

      Ich selbst bin z.B. einerseits ein klarer Bipo mit ausgprägten Phasen, mitunter auch ein (Ultra) Rapid Cycler, andererseits zieht sich u.a. die für Bordies typische soziale Instabilität seit der frühen Jugend durch mein ganzes Leben.
      Daran ändert auch meine fast 28jährige (zweite) Ehe nichts - deren Bestand ist eindeutig das Verdienst meiner Frau und nicht meins.

      Liebe Grüße

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Snoopydad ()

    • RE: Ergänzung

      Original von psmmg


      Auch die therapeutischen Ansätze sind ja im übrigen völlig verschieden.


      Hallo Moritz!

      Kannst du bitte kurz erklären, wie die therapeutischen Ansätze sich konkret unterscheiden? Auch diesbezüglich konnte ich weder in der (populärwissenschaftlichen) Literatur noch in Foren, einen konkreten Unterschied entdecken... - ...außer, dass bei bipo ein klarer medi Ansatz da is, bei borderline kommt's mir so vor: "von allem ein wenig, aber nix konkretes".

      Vielen Dank & lg punkt
    • Senf dazugeben

      Ich gebe da auch noch meinen Senf dazu.

      Bei mir hat man beides diagnostiziert, Ich weis nicht wer recht hat. Aber Beziehungsprobleme habe ich keine mehr. Mein Mann und ich sind jetzt 18 Jahre zusammen. Ich würde ihn sofort wieder nehmen auch wenn er nicht perfekt ist. Aber das bin ich ja auch nicht. Ich weis nicht wer von uns der größere Spinner ist. Aber unsere Beziehung funktioniert immer besser. Wir haben sogar die Paartherapie eingestellt weil wir alles miteinander ausmachen. Zur Zeit sei ich etwas anstrengend und er etwas gestresst. Aber wir nehmen Rücksicht aufeinander und so geht es gut.

      LG Flowers


      PS Was trifft wohl eher zu


      Borderline bekommt man gleich, wenn man einem Arzt dagegenredet auch wenn er falsch liegt speziell wenn man ihnen ausgeliefert ist. Stationär ist Anpassung und kuschen angesagt. Ja nichts in Frage stellen.

      Aber das ist auch bei normalen Ärzten im Krankenhaus der Fall

      Beispiel

      Ich breche mit den Mittelfußknochen

      1. Arzt und ich sehen das auf dem Röngenbild (Turnusarzt)
      - Spaltgips in 4 Tage Kontrolle

      2. Arzt sieht nichts Gipswechsel gnädiger weise (Facharzt)

      14 Tage später der Fuss schwillt an und wird blau

      3. Arzt schimpft da ist nichts Gips kommt weg

      Kann nicht mehr laufen gehe

      zum 3 Arzt schon wieder da da ist nichts
      gnädiger weise MRT


      MRt Stufenbildung am Mittelfußknochen (II) 2 mm Bruchspalt

      Mit Befund gehe ich zum 4. Arzt sieht nix aber wenns dort steht wird es wohl so sein Therapie Gips mit Fußplatte Spaltgips

      1/2 Tag später reiße ich ihn runter der Fuß tut mehr weh als ohne Gips


      Gehe zum Orthopäden:

      Wird mit Entlastungsschuh geheilt 6 Wochen und sieht den Bruch und die Verschiebung eindeutig auf den Bildern nicht nur schriftlicher Befund. So was gibts

      Jetzt geht es mir gut der Bruch heilt, ich bin mobil


      Das ist doch eindeutig eine Borderlinerin, oder?!!!