bin neu

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Hallo! Bin das erste Mal hier und etwas schüchtern.
      Werde gerade auf Medis eingestellt (Gladem, Trittico, Lamictal); Bisher war die Diagnose eindeutig nur Depression mit wiederholten depressiven Phasen; Seit gestern gehts in Richtung bipolar, obwohl ich solche manischen Zustände eigentlich nicht kenne. Woher weiß ich jetzt, was ich wirklich bin/hab?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Verena ()

    • RE: bin neu

      Hallo Verena,

      zuerst einmal herzlich willkommen hier! [Blockierte Grafik: http://bestsmileys.com/welcome/16.gif]

      Ich hoffe, dir kann hier bei der Beantwortung mancher Frage etwas geholfen werden - wobei ein solches Internet-Forum auch von bipolar Erfahrenen natürlich niemals die reale professionelle Begleitung ersetzen kann.

      Du schreibst, dass es nach früherer rein depressiver Diagnose erst kürzlich 'in Richtung bipolar' ging. Wer hat denn anhand welcher Indikation diese Diagnose gestellt? Ist sie dir erläutert worden?

      Viell. kannst du auch etwas mehr zu deiner Vorgeschichte schreiben und vor allem die Fragen stellen, die dich jetzt beschäftigen - dann müssen wir weniger spekulieren :)

      Abendliche Grüße

      Peter [Blockierte Grafik: http://www.xrtheme.com/content/emoticons/Kids/02.gif]
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • RE: bin neu / PS.

      Hallo Verena,

      noch ein Nachtrag, weil ichs gerade noch einmal lese: Zur Schüchternheit besteht hier kein Grund!

      Wir haben alle hier einmal als Neulinge angefangen - und im übrigen sind wir (fast) alle auch etwas ver-rückt ;-)))

      Liebe Grüße

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • RE: bin neu

      Hallo!

      Tja, meine Geschichte ist schon seeeeeehr lange. Das erste Mal, als ich das Gefühl hatte Hilfe zu brauchen war ich ca. 15.
      Nach einiger Zeit bei einer Beratungsstelle hab ich es soweit geschafft, das ich dann zeitverzögert die Matura machen konnte. Zu diesem Zeitpunkt gings mir ganz gut. Dann kam ein riesen Einbruch: Magengeschwür + Darmentzündung. Nach 6 Wochen stationärem Aufenthalt in der Psychosomatik wieder unterm "normalen" Volk hab ich mich gar nicht mehr zurechtgefunden und war ein halbes Jahr an die Decke starrend zu Hause. Zu dieser Zeit hab ich dann mit einer langjährigen Psychtherapie begonnen und nach einigen Jährchen fühlte ich mich sicher und beendete die Therapie für ca. 3 Jahre.
      Nach der Trennung von meinem langjährigen Lebensgefährten kam dann der nächste Einbruch, der sich allerdings schon zuvor angekündigt hat (aber man will es ja oft nicht wahrhaben!). Nach dem Versuch diesen Einbruch mit Alkohol zu "kurieren" kam schließlich eines Tages die Einsicht: Entweder stationär oder schleunigst zum Therapeuten.
      Das war Ende 2005. Seitdem bin ich in einem Wechselbad von Gefühlen, die ich selbst gar nicht verstehen kann. Einmal hochmotiviert und extrem aktiv (zu diesen Zeiten kann ich mich gar nicht entspannen), dann binnen weniger Tage total deprimiert. Mit Psychopharmaka (Gladem, Trittico) in relativ niedriger Dosierung hab ich dann im Dezember 2006 erstmals begonnen. Prompt gings mir nach 5 Wochen wieder gut. Dann kam eine sehr positive Phase: Umzug, Gehaltserhöhung, volle Aktivität. Doch da war er auch schon wieder: Der Einbruch: Vor 7 Wochen über Nacht! Seither mehrere Krankenstände (Hab Panik meine Arbeit zu verlieren!!!!); Da mein Therapeut mit seinem Latein am Ende ist, und er gesagt hat, dass er die Verantwortung für eine Dosiserhöhung nicht tragen kann, bin ich schließlich beim Neurologen/Psychiater gelandet. Jetzt soll ich eine doppelt so hohe Dosis Gladem und Trittico einwerfen und zur Stabilisierung Lamictal, was mir vermutlich ein Leben lang bleiben wird (schluck).
      Zurzeit kann ich nicht arbeiten, aber ich hoffe, dass ich bald wieder unter den "Lebenden" weilen kann.
      Was ich in der Arbeit sagen werde, weiß ich noch nicht (Die kennen mich nur als Verena, die immer 250% gibt und für jedes Problem eine Lösung parat hat). Ich kann ja schlecht zum Chef stapfen und sagen:"Übrigens ich leide unter einer bipolaren Störung/Depression und pfeif mit massig Medis rein, damit ich in der Früh aufstehen kann."
      Jetzt hab ich aber genug gelabert.
      Übrigens danke für die Antwort!
    • Hallo!

      Bemühe mich sehr die Medis positiv zu betrachten.

      Vielleicht können mir andere von Euch Tipps geben, wie man am besten damit umgehen kann???!!!

      Es war bisher halt immer so, dass das nur den anderen passiert und nicht mir.

      Ist ein schwerer Schritt, sich das einzugestehen.

      Gestern Abend und heute hab ich das erste mal die volle Dosis Gladem und Trittico genommen. Fühle mich wie besoffen.

      Im nächsten Monat (d.h. seit gestern) schleiche ich Lamictal langsam ein auf 100 mg.
      Wie schauts bei Euch mit NW aus?
      Kann man mit einer solchen Dosis arbeiten???

      Bitte um zahlreiche Hinweise über Eure Erfahrungen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Verena ()

    • Willkommen im Club.

      Wenn Du eine von uns bist, wirst Du die Medis sicher immer wieder und immer wieder absetzen.

      Du wirst 2-3mal auf der Geschlossenen landen, die Weißkittelbirgaden hassen und lieben lernen, mit Dir selbst nicht klar kommen, am Schicksal zweifeln, an der Mutter zweifeln, am Vater zweifeln,
      mehr noch: an Dir selbst zweifeln....
      und irgenwann Deinen eigenen Zugang und deine Art, mit Medis umzugehen lernen.

      Such Dir einen Weißkittel, dem Du vertraust.
    • Willkommen im Club !!!

      Ich lasse mich immer nur auf eine Sorte Medikamente ein, allerhöchstens zwei. Sonst weiß man ja auch nicht welche Nebenwirkungen von was kommen.
      Bis zu einem Jahr kann die Wirkungszeit dauern, dann erst wechseln und ändern, immer langsam ausschleichen und aufdosieren.
      Seroquel hilft auch aus der Depression, das empfehle ich.
      LG Linda
      _________________________________________
      Sonst sollen NUR mit Gift alle Krankheiten bekämpfen, bringt mehr, ist mehr in Akutfällen richtig.
      RattenGiftSekte: http://de.youtube.com/watch?v=PkxkpemtqG0

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Linda ()

    • Hallo Andreas1970!

      Das mit Bordi hab ich nicht ganz gecheckt.

      Hab gleich im Web nach borderline gesucht und mit Erschüttern festgestellt, dass auch diese Symptome gut zu mir passen.

      Wie viele Diagnosen pro Woche verkraftet eigentlich ein Ver-rückter:-)

      Na ja, jedenfalls freu ich mich über ein bissi geplenkel, weil ich dann das Gefühl habe noch am Leben zu sein (oh!!! - Bordi-Alarm:-))

      LG, Verena
    • Hallo Linda!

      Danke für Deine Antwort.

      Habs zunächst eh mit 2 Medis in niedriger Dosierung versucht.
      Hat leider nicht ganz geklappt (War quasi ein voller Verhau).

      Das Thema Wirkzeit hab ich schon oft gehört. Was mich interessieren würde: Lassen die NW nach Dosissteigerung mit der Zeit nach?

      Kann ja nicht jeden Tag bis ca. 15:00 wie ein Zombi rumlaufen!

      LG Verena
    • Hallo Verena...

      ...ich möchte Dich einfach mal fragen, bzw. Deinen Arzt, warum zwei Antidepressiva?
      Normalerweise bekommt man als MD eine Phasenprophylaxe plus Antidepp plus Neuroleptikum bei Bedarf.
      Das sind im Höchstfall also drei Medikamente.

      Wenn Du Dich gut bis normal fühlst, wäre das Lamictal ausreichend.
      Wenn Du in einer Depression stecken würdest, gäbe man Lamictal plus Antidepp.
      Wenn Du Dich in einer Manie befinden würdest, wären es Lamictal plus z.B. Seroquel.
      Das Antidepp würde man in letzterem Fall ausschleichen, um ein weiteres Hochfahren in die Manie bis Psychose zu verhindern.
      Ich weiß jetzt nicht, ob alle Antidepps triggern können, oder ob das nur die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer betrifft, ich vermute aber Letzteres.

      Also, wenn Du MD bist, kannst Du damit rechnen lebenslänglich Lamotrigin, Valproinsäure oder Lithium einnehmen zu müssen.

      Die anderen Mittel hängen nur von der jeweiligen Situation ab, wie schon erklärt.

      Ich wünsche Dir einen angenehmen Aufenthalt hier.

      [Blockierte Grafik: http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/muede/a026.gif] Kobold
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • Ich denke, wenn jemand palettenweise durchprobiert, lässt das mit der Wirkung nach, muss ja. Nach der Deviese: "mir geht es nicht gut, brauche neue Tabletten", habe ich paar Patienten kennen gelernt. Die eine traf ich später beim Arzt, mit einer großen Plastiktüte an Medikamenten. So hat sie, was sie will.
      Ich habe zu ihr gesagt, so eine Tüte voll würd ich mir nicht andrehen lassen, ob sie lieber mit zum Altweibersport kommt, nichts zu machen: "ich kann nicht", sagt sie und sie wird immer dicker.

      Der Mensch stammt nun mal vom Tier ab und braucht unbedingt Bewegung.
      Da können die noch so viele Krankheiten erfinden und Tabletten, Schlaflabors und Mist und Geldmache.
      LG Linda
      _________________________________________
      Sonst sollen NUR mit Gift alle Krankheiten bekämpfen, bringt mehr, ist mehr in Akutfällen richtig.
      RattenGiftSekte: http://de.youtube.com/watch?v=PkxkpemtqG0

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Linda ()

    • RE: Hallo Verena...

      Hallo!

      Also: Zurzeit stecke ich in einer massiven Depression.
      Wenn ich das also richtig verstanden habe, dann soll ich morgens den Sero-Wiederaufnahmehemmer schlucken, um die Depri zu verbessern.

      Trittico abens soll helfen meine Schlafprobleme zu verbessern und meine Angstzustände zu lindern.

      Und Lamictal soll langfristig diversen Phasen vorbeugen.

      Sollte ich für 3 Monate stabil sein, dann darf ich eventuell die Antidepris ausschleichen (davon ist wohl länger noch keine Rede).
      Bin ja grad beim Einschleichen.

      Dann nach 2 Jahren Stabilität kann man darüber nachdenken Lamictal eventuell auszuschleichen.

      Das ist leider für mich eine zurzeit nicht vorstellbare Situation;
      Aber wer weiß: Positiv denken, positiv denken, positiv denken, bla,.......


      LG, Verena
    • Hallo Linda!

      Dazu möchte ich anmerken, dass ich mich jahrelang geweigert habe überhaupt Medis zu nehmen.

      Allerdings kam irgendwann der Zeitpunkt, wo es nicht mehr anders ging.

      Eigentlich bin ich nachwievor sehr skeptisch, aber ich hab halt auch einsehen müssen, dass mir nicht wirklich eine Alternative bleibt.

      Hab mich auch mit meinem Hausarzt, mit meiner Psychiaterin, und mit meinem Psychotherapeuten ausführlich darüber unterhalten. Geht zurzeit leider nicht anders.

      Hatte Einbrüche, die fast zur stationären Notaufnahme geführt hätten.
      Allerdings hab ich mir sagen lassen, dass es sich nicht wirklich empfiehlt, weil man dort erstrecht mit Medis vollgepumpt wird!?

      LG, Verena.
    • RE: bin neu / Schulden

      Hallo Verena,

      ich schulde dir noch eine Antwort auf deinen so offenen Beitrag - sie ist leider bisher u.a. einer Rechner-Aufrüstung zum Opfer gefallen, aber nicht vergessen!

      Nur eins ganz kurz vorab: Es gibt keinen Grund für dich, dich beschissen zu fühlen - die große Mehrzahl von uns Bipos kommt mit der Erkrankung gut durchs Leben!

      Grüßle

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • RE: bin neu / Schulden

      Hallo Peter!

      Ich glaub, dass ich mich in was verlaufe.

      Das es mir nicht gut geht und dass ich Hilfe brauche is ja nun nichts Neues.

      Neu ist, dass ich die letzten Jahre immer der Meinung war mit Arbeit an mir und so wird das schon wieder (mit Psy-Hilfe).

      Aber schwerer Fehler!

      Das wird wohl nix mehr.

      Darum zum erstenmal in meinem Leben die Kontaktsuche zu Gleich-Betroffenen.

      Da kann ich Kritik nicht so gut vertragen.

      Aber genau das brauch ich jetzt: some good news!!!

      Danke, Verena.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Verena ()

    • Absetzen von Phasenpropylaktica

      Das ist ein gefährliches Spiel.

      Und zwar aus folgendem Grund.

      Bei mir war es so, dass ich mit Valproinsäure über 22 Monate gut gefahren bin. Ich hatte null Depression, aber noch manische Phasen.

      Dann setzte ich das Valproin ab und hatte den Salat.

      Ich rutschte wieder in eine Depression.

      Dann dosierte ich das Valproin wieder ein und hatte keine Wirkung mehr!

      Allerdings habe ich dem Medi nur 3 Monate Zeit eingeräumt.

      Was also passieren kann ist, Du setzt es ab und nachher wirkt es nicht mehr.

      Ich suche noch Literatur darüber, aber scheinbar ist dieses Phänomen nicht so bekannt.

      HG Kobold
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.