Erwerbsunfähig - an Jim

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    • Erwerbsunfähig - an Jim

      Moin moin Jim,

      zu deiner aktuellen EU-Thematik will ich mal kurz ungefragt meine persönlichen Erfahrungen damit schildern.

      Mich hats 1996 mit 46 Jahren 'erwischt' - sozusagen auf meinem Gipfel beruflicher Entwicklung hatte ich mich durch Integration der von mir als Allein-GF geführten Bereiche (250 Mitarbeiter, 70 Mio. Dollar Jahresumsatz) in das US-Mutterunternehmen selbst überflüssig gemacht. Für die interne Neuorientierung fehlte einfach die Kraft - im Nachhinein ein klassischer Burn-Out, der nach etwa acht Jahren mehr als hartem Dauer-Stress auch nicht verwunderlich war.

      Ich hatte noch das Glück (wohl innerlich meinen wahren Zustand schon ahnend), mir einen 'golden handshake' geben lassen zu können. Danach hat es bei mir noch fünf Jahre - auch mit teilweise erfolgreicher selbständiger Tätigkeit - gedauert, bis ich mich zum Berentungs-Antrag durchgerungen habe.

      Von der ersten konkreten Erwähnung des Renten-Themas durch meinen Thera etwa 1999 bis zum Antrag hab ich also etwa zwei Jahre mit mir gerungen. Da ich mich - wie wohl viele, insbesondere wir Männer - immer sehr stark über meinen Job definiert hatte, kann mir die Berentung vor wie der Abschied vom aktiven Leben. Ich weiß ja nicht, wie es dir heute damit geht, da du vor einer solchen Entscheidung stehst.

      Heute kann ich nur sagen: Die Berentung war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich lebe freier und wesentlich zufriedener, wobei es sicher dafür wichtig war, dass ich mich radikal von landläufigen Werte-Maßstäben (mein Haus, mein Auto....) verabschiedet und auch genug Interessen habe, um meine persönlich Zeit gut ausfüllen zu können. Ich habe netto weniger als die Hälfte meines früheren Einkommens, aber wir leiden keine Not und ich kann die 'Erntezeit des Lebens' unbeschwert genießen, wie sie mein Thera mal nannte.

      Also noch mal knapp meine Message an dich: Es gibt ein Leben nach der Berentung und dies kann mindestens so gut sein wie das, was du vorher hattest.

      Sonnige Grüße

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • Ch...ch..ch..ch..ch..Changes....

      Hallo snoopy,

      danke für deine Antwort übers Eck...

      Ja, da hast Du recht, so eben mal: Bye, bye Berufsleben sagen, das ist wirklich nicht leicht...

      Bei mir kommt noch dazu, dass ich nicht sehr weich falle. Also da ist nichts mit Goldener Handschlag, leider.

      Wenn ich mir meinen BfA-Bescheid anschaue, dann sehe ich, dass ich ungefähr soviel Rente bekomme wie ich im Monat brauche, ohne Fixkosten allerdings...

      Trotzdem danke für deine aufmunternden Worte, ich denke ja auch, dass in jeder Veränderung auch eine Chance liegt...

      Gruß Jim
    • RE: Ch...ch..ch..ch..ch..Changes....

      Die Realität ist, dass, wenn die Rente zu niedrig ist, Du ergänzende Sozialhilfe in Anspruch nehmen kannst.
      D.h. Du kommst über Hartz4-Niveau nicht hinaus.
      Darfst aber noch 15 Stunden nebenbei arbeiten, d.h. 125€ abzugsfrei dazu verdienen.
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • RE: Butterweich...

      Hi Jim,

      ganz so butterweich sind die letzten zehn Jahre bei mir auch nicht abgelaufen.

      Mal kurz chronologisch:

      Der 'golden handshake' 1996 hatte zwar vordergründig den Vorteil, zusammen mit den Einkünften aus selbständiger Tätigkeit in den nächsten Jahren eine Fortführung des Lebens auf hohem Niveau zu ermöglichen - hat aber auch die sich in Wahrheit immer mehr verschlechternde Kassenlage verschleiert. Und du weißt ja sicher, wie gut wir Bipos uns selbst belügen können...

      Meinen Rentenantrag 2001 - damals noch gegründet auf eine unipolare (endogene) Depression - hat die BfA kategorisch abgelehnt, einmal sicher schon aus Gründen ihrer Kassenlage, zum anderen hatten sie auch formale Argumente. Das war schon eine 'spannende' Situation, dem finanziellen Abgrund ins Auge zu sehen ;)

      Also hab ich ein Jahr lang mit Hilfe einer sehr guten Fachanwältin für Sozialrecht gekämpft und kurz vor dem Sozialgerichts-Termin ist die BfA dann eingeknickt.

      Im Laufe dieses Verfahren war die Familien-Kasse so weit geleert, dass wir Sozialhilfe in Anspruch nehmen mussten bzw. durften - ein bei Rentenanträgen heute leider nicht unüblicher Vorgang, der aber meiner Frau psychologisch schon zu schaffen machte. Die Sozialhilfe wurde übrigens als Darlehen gewährt, ich hab dann nach Bewilligung der Rente brav alles zurückzahlen dürfen.

      Just zu diesem Zeitpunkt hat dann das Finanzamt (jaja....) zusammen mit zwei Banken mich in eine Insolvenz gezwungen, bei der mir auch noch ein sturer Richter die Restschuldbefreiung versagt hat. Das war natürlich wieder aufregend, wobei ich heute sage, dass es sich in einer Insolvenz eigentlich gut lebt - man ist vor allen 'unsittlichen' Nachstellungen vor Gläubigern geschützt :) Und natürlich liegen inzwischen alle Vermögenswerte bei meiner Frau ;) Inzwischen ist dieses erste Verfahren abgeschlossen und ich habe kürzlich nahtlos ein eigenes Verfahren eingeleitet, diesmal mit Restschuldbefreiung.

      So nebenbei haben meine Frau und mich seit 2005 noch einige gesundheitliche 'Verwerfungen' geplagt, wie du viell. schon mitbekommen hast. Immerhin bin ich im Mai 2005 dann (endlich) korrekt bipolar diagnostiziert worden...

      So weit einige Jahre aus dem Leben eines Taugenichts... *ggg*

      Wie du siehst, gehts im Leben immer weiter, auch wenns manchmal beschissen aussieht - und neue Chancen gibts auch immer wieder.

      Hungrige Grüße

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • Maggie's Farm

      Hallo snoopy,

      ich seh schon, Du hattest auch deine ups and downs...

      Dann sieht die Sache ja wohl so aus: Die Kasse will nicht mehr bezahlen und mich zur Bfa abschieben, die wird ihrerseits auch nicht begeistert sein, nehme ich mal an...

      Wobei, ich hab GdB 50 % und immerhin zwei schicke Krankheiten...

      Ich weiß nur noch nicht so recht, ob ich mit Hilfe meines Psychiaters für eine Verlängerung des HH-Modells kämpfen soll oder ob ich sagen soll:
      "I ain't gonna work on Maggie's Farm no more..." (Dylan)
      und mich in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden soll...

      Gruß Jim
    • RE: Rollercoaster - An Jim

      Hi Jim,

      ja, mein ganzes Leben war eine sehr typische bipolare Achterbahn (wenn man denn von einem 'typischen' Verlauf sprechen kann) - freilich ohne dass ich bis vor zwei Jahren um diese Erkrankung wusste, an der mein Vater, auch noch wie ich angereichert durch Alkoholabhängigkeit, vor vierzig Jahren noch zugrunde gehen musste.

      Die bipolare Diagnose hat mich denn auch 2005 meinen Frieden mit mir und meinem Leben machen lassen, das auf einmal für mich vollkommen schlüssig erschien - einschl. aller auch krankheitsbedingten Höhen und Tiefen. Im Nachhinein halte ich meine sehr späte Diagnose sogar für einen Glücksfall, denn vor dem Hintergrund dieser Krankheit hätte ich mir vieles im Leben gar nicht zugetraut - von meinen Arbeitgebern ganz zu schweigen.

      Die Entscheidung über deinen Berentungs-Antrag wirst du natürlich nur selbst treffen (müssen), ich kann dir nur mein Erleben so schildern: Die Entpflichtung von der Notwendigkeit, allmonatlich für die auskömmliche Existenz meiner Frau und unserer Töchter (geb. 1984 bzw. 1989) sorgen zu müssen (und das noch als Selbständiger), hat eine ungeheuer drückende Last von meinen Schultern genommen - ich wäre vermutlich sonst irgendwann daran zerbrochen.

      So wurde ich denn zum in gewisser Weise privilegierten glücklichen Frührentner - und ich wünsche dir, dass auch du den für dich richtigen Weg zur eigenen Zufriedenheit findest!

      Abendliche Grüße

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • RE: Rollercoaster - An Jim

      Lieber Peter!

      Je mehr ich von Dir und Deinem Leben erfahre, desto mehr verdienst Du meinen Respekt!!!

      Ich finde es bewundernswert, wie Du der Krankheit zum Trotz Dein Haupt hochhälst und somit zum Vorbild für andere Erkrankte wirst.

      Und Dein Optimismus hat mir in meiner doch sehr massiven depressiver Phase immer wieder Mut gemacht weiterzukämpfen.

      Bravo! - Und bleib hier als Ratgeber und Beistand erhalten. Du bist eine wahre Bereicherung für dieses Forum.

      glg, Verena
    • Rechtlich kann ich gar nix zu dem Thema beitragen. Aber ich spüre, wie sehr du damit haderst, einen solchen Schritt zu machen.

      Und das kann ich nur mehr als gut verstehen, schließlich ist es doch eine total einschneidende Entscheidung für dein gesamtes weiteres Leben...

      ...aber auch raten kann ich dir nix, weil es einfach etwas ganz, ganz persönliches ist. Eine berufliche Aufgabe zu haben, ist meiner subjektiven Meinung nach sehr wichtig. Ich weiß nicht, wie du dann wirklich damit umgehen könntest, tatsächlich Rentner zu sein. Ich persönlich stelle mir das ziemlich schwierig vor und hätte wahnsinnig Angst davor meinen Kampfgeist zu verlieren und irgendwann zu "versandeln" - und was noch erschwerender hinzu kommt, ist: mit "wenig Rente" aber "viel Zeit" hätte ich Angst total zu verzweifeln...

      ...aber andererseits hat snoopy auch Recht damit, wenn er die "Entlastung" anführt. Denn jeder "Druck", der auf dir lastet oder den du dir auch selber machst, ist verdammt schädlich...

      Was mir immer hilft Entscheidungen zu treffen (allerdings hatte ich noch nie so eine einschneidende Entscheidung, wie du zu treffen) ist es mit möglichst vielen Leuten, möglichst oft darüber zu reden... - ...und irgendwann (sowas kann auch sehr lange dauern) kommt nach den Gesprächen meist das raus, was ich im tiefsten Inneren eigentlich will, mir nur nicht gleich so bewusst war...

      Also "nerve" einfach dein gesamtes Umfeld damit, solange bis du dich mit deinem Entschluss wirklich wohl fühlst :D

      Ich wünsche dir von ganzen Herzen, dass du die richtige Entscheidung triffst und drück dich ganz feste!

      dein punkterl
    • RE: hi punkt

      Das ist ja keine unwiderrufliche Entscheidung.

      Wenn man voll erwerbsunfähig ist, heißt das nicht unbedingt nie mehr arbeiten zu können, müssen oder wollen.

      Es kann eine Auszeit sein, z.B. oder auch die Beruhigung sich mit Dingen beschäftigen zu können, wo andere für ihren Lebensunterhalt sorgen müssen.

      Man könnte auch sagen, wenn die Finanzen stimmen, ein Privileg.

      LG Kobold
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • ...einen Wiedereinstieg nach einer Berentung stell ich mir aber nu noch schwieriger vor...

      oder besser gesagt:

      kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen!

      Aber wie schon erwähnt- ich hab eigentlich NULL Ahnung davon - mir kommt in D ohnehin alles arbeits- und sozialrechtliche extrem kompliziert vor... (kann man da überhaupt durchblicken - oder is das für sich schon eine Lebensaufgabe ?( :D )
    • RE: In D... - An Punkterl

      Liebes Punkterl,

      nicht nur das Arbeits- und Sozialrecht ist in D reichlich komplex - wir sind nicht umsonst die ungekrönten Weltmeister der Bürokratie...

      Aber gerade bei Sozialrechts-Problemen ist man/frau hierzulande verdammt gut beraten, sich eine/n entspr. Fachanwalt/anwältin zu nehmen - 'normale' Anwälte räumen auch ein, damit überfordert zu sein.

      Das Lichten dieses Paragraphen-Dschungels wird noch eine Herkules-Arbeit sein...

      Grüßle

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • RE: Dank an Verena

      Hallo Verena,

      schön, von dir zu lesen!

      Danke für die Blumen - und wenn ich dir ein wenig helfen konnte auf deinem Weg zurück ins reale Leben, so gehört das zu den Dingen, aus denen ich heutzutage mehr Zufriedenheit ziehe als aus manchem früheren oberflächlichen Erfolg.

      Liebe Grüße und weiter so!

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • RE: Rollercoaster - An Jim

      Hallo snoopy,

      bei Rollercoaster muss ich erstmal an die reizende Partricia Arqeutte denken, wie sie in dem Film "True Romance" Christian Slater vorlschlägt einen Drogendeal doch am Rollercoaster abzuwickeln...:-)

      Die Rollercoaster-Biographie ist sicher eine der am häufigsten anzutreffenden in BiPo-Kreisen. Oder ist das eine Überhöhung der Sache? Je ne sais pas...

      Das Gute dran ist, ich muss jetzt in mich gehen und genau prüfen was ich wirklich möchte...Das kann ich am besten mit einer Pistole auf der Brust. Wirklich, so bin ich. ..

      Gruß Jim
    • RE: hi jimmi

      Liebes punkterl,

      da hat Du recht, das ist ein fundamentaler Einschnitt...Nicht widerruflich zwar, aber - auch da hast Du recht - wenn man erstmal draußen ist, ist es schwer wieder reinzukommen. Zumal es mir ja schwer fällt drin zu bleiben, wenn ich drin bin...

      Du bist ja ein richtig schlaues punkterl! Und das meine ich ernst!
      Ein Wifzack oder eher ein Racker? (Hoffentlich bedeutet das jetzt nicht: Deine Mutter ist eine Hure [a Kleschen] oder sowas....:-)

      Bei mir ist es ja eher so, dass ich ein kein Weltmeister der Selbst-Strukurierung bin, ich lasse die Dinge dann eher laufen...mit andern Worten das TV-Programm und das Internet strukturieren meinen Alltag.

      Ich hasse das, naja und lieben tu ich es auch, wie eine Droge eben....

      Deinen Rat die Sache mit möglichst vielen Leuten zu besprechen werde ich beherzigen, weil es ist ein guter!

      Einen lieben Gruß ans liebe punkterl!

      Jim
    • Money Money Money

      Hallo kobold,

      wenn ich den Drogenhandel etwas intensiviere, komm ich schon rum....:-)

      Was die Finanzen anbelangt, die haben eh nie gestimmt in meinem Leben, meistens hatte ich wenig, eine Weile hatte ich sehr viel, Geld hatte ich nie...Deshalb habe ich mir immer wieder welches geborgt...

      Und auf einmal wollten die das zurück! Da hatte ich dann erst recht keins mehr...Und jetzt wohne ich in einer Gegend wo eh keiner Geld hat. Dann fällt das gar nicht so auf...

      Und wer weiß, was noch so kommt...

      Gruß Jim
    • RE: Rollercoaster und Pistolen...

      Moin moin Jim,

      Thomas Bock hat ja eins seiner ersten Bücher nicht umsonst 'Achterbahn der Gefühle' genannt - das ist wohl wirklich bei aller Individualität der Einzelabläufe das bipolare Lebensmuster schlechthin. Hinzu kommt - wie im März in der damals erwähnten Sendung von ORF-FM4 die Psychologin zu Recht anmerkte -, dass aufgrund der Radikalität der Phasen-Ausschläge dies ein schon selbstzerstörerisches Lebens-Konzept ist...

      Die Notwendigkeit der 'Pistole auf der Brust' wie auch das Nicht-Verhältnis zu eigenem Geld kenne ich auch - beides könnte durchaus mit der bekannten Schwierigkeit von uns Bipos zusammenhängen, eine stabile 'eigene Mitte' zu finden. Entweder treffen wir in (hypo)manischen Hochphasen fast blitzartig Entscheidungen und hauen die Kohle nur so raus (die dann auch irgendwie meist verfügbar oder zumindest beschaffbar ist) oder wir verfallen in den Depri-Tiefs in die Agonie der Entscheidungs-Unfähigkeit und kommen gar nicht zum Geldausgeben (zumal dann eh meist keins da ist...). Ich weiß nicht, ob man das verallgemeinern kann, das sind so meine Erfahrungen - und immer, wenn eine Stabilität 'drohte', begann ich mich zu langweilen und hab mit dem Hintern umgerissen, was ich gerade aufgebaut hatte...

      Viell. genieße ich nach dieser Jahrzehnte-Achterbahn auch jetzt das etwas ruhigere Fahrwasser des Rentner-Daseins, wobei Langeweile bei mir nicht aufkommt und ich immer wieder aufpassen muss, nicht zu 'überdrehen' - die latente Gefahr ist noch da und wird mich wohl lebenslang begleiten. Aber inzwischen bin ich auch medikamentös gut 'eingeregelt' (ohne die Emotionen wegzubügeln) - und wie heißt es so schön: 'Gefahr erkannt, Gefahr gebannt'.

      Und noch zu einem sehr angenehmen Thema: Es gibt (und gab) schon sehr ansehnliche und auch bemerkenswerte - das muss sich ja nicht immer decken - Frauen im Film- und Show-Geschäft und Patricia Arquette ist eine von ihnen. Aber das ist schon einige gesonderte Bäime wert - und natürlich sollte es dann für unsere Damen die entspr. 'Playboys des Monats geben'...

      Was hast du eigentlich beruflich gemacht, war das nicht auch was im IT-Bereich?

      Neugierige Grüße

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • RE: Rollercoaster und Pistolen...

      Sag mal, Snoopy, hast Du auch mal im Spielcasino Roulette gespielt?

      Ich hab da mal aus 120 Mark, 650 Mark in drei Spielen gemacht, hab dann aufgehört, bin nach Hause gefahren.

      In den nächsten Tagen war ich nochn paar Mal da, und immer verloren.

      Auch ne gefährliche Angelegenheit als Suchtmensch.

      Da haben sich Manche schon nen Strick genommen, wegen Verschuldung.
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • RE: Roulette

      Hi KoBi,

      meine Zocker-Karriere ist eher bescheiden:

      In den 70ern mal Roulette und Poker in den Hinterzimmern des Bremerhavener Rotlicht-Milieus - mit mäßigem Erfolg bzw. Verlust, da eh meist besoffen und mehr an den von den Betreibern 'zur Verfügung gestellten' Mädels interesiiert.

      In den 90ern gelegentlich Roulette in Baden-Baden, wunderschönes altes Casino, ein architektonisches Juwel - meist anlässlich der Bälle zum Welttanztag.
      Ergebnis immer leicht positiv.

      Und just for fun vor einigen Jahren im neueröffneten Osnabrücker Casino mit ein paar Tanzfreunden, leichte Gewinne.

      Von der echten Spielsucht bin ich verschont geblieben, weils bei mir den Kick nicht hervorgerufen hat - wohl zu wenig körperliche Befriedigung gegenüber anderen Suchtmitteln.

      Ich hab aber zuletzt in meiner Psycho-Reha 2005 etliche Zocker kennengelernt (da gabs ne extra Gruppe) - es ist eine tückische Sucht und offenbar noch schwerer zu bekämpfen als die physischen Süchte. Sie führt wohl auch vergleichsweise häufiger in die Beschaffungs-Kriminalität (Betrug, Unterschlagung usw.).

      Kleines Schmankerl am Rande: Das schöne Bayern ignoriert seine Spielsüchtigen - in ganz Bayern gibts für sie keine Klinik, die wurden dann nach NRW geschickt...

      Verspielte Grüße

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)
    • Hapiness and Despair

      Hallo snoopy,

      mein beruflicher Werdegang sieht in etwa so aus: Student - "Student" - Autonomer und Gastronom und ambulanter Pfleger - Anzeigenverkäufer -
      Anzeigenverkaufsleiter - Generalverterter / Medienservice - Anzeigenleiter - Anzeigenverkäufer...

      Dichotomie sagt meine reizende Therapeutin immer, wenn ich von meinen black and white Erlebnissen erzähle...Das erlebe ich in immer mehr Lebensbereichen, je mehr ich mir das bewußt mache...

      Meine female favourite ist derzeit Lindsay Lohan...Ein junges Ding, jetzt 21 geworden und somit berechtigt legal Alkohol zu trinken, dabei war sie schon dreimal im Entzug....Sie ist natürlich hübsch, aber darüber hinaus hast sie was, sie hat ES, deshalb ist sie ein IT-Girl...Wenn man Bilder von ihr beim Feiern und Drogen nehmen sieht, kann man sehen wie sich extreme Ausgelassenheit mit Verzweiflung mischt....

      Gruß Jim
    • RE: Der Renten-Schock

      Hi Jim,

      unser punkterl hat einen zentralen Punkt *g* des Berentungs-Themas angesprochen, nämlich die Frage, welche(n) Inhalt / Sinn / Aufgabe man seinem Rentnerleben dann gibt (Zutreffendes bitte ankreuzen... *smile*).

      Mal vorab: Ich stimme ihr nicht darin zu, dass eine berufliche Aufgabe von so großer Bedeutung ist, es kann m.E. durchaus auch eine Aufgabe in ganz anderen Bereichen sein. Beispiele dafür gibt es ja auch zuhauf im öffentlichen Leben, mir fällt dazu gerade Heide Simonis als jetzige UNESCO-Botschafterin ein.

      Die - durchaus nicht unbegründete - Angst vor dem 'Renten-Schock' ist auch gerade unter uns Kerlen sehr verbreitet und es gibt ja tatsächlich viele (auch ganz 'normale' Alters-) Rentner, die mit sich und ihrem Leben dann wenig anzufangen wissen und kaum ihre Rente lange genug abfreuen können...

      Aber zu deiner Situation: Du bist ja jetzt vor die Wahl gestellt (wenn sie dir nicht ohnehin von anderer Seite abgenommen wird...) zwischen einer Fortführung des dir bekannten Berufslebens und dem unbekannten Gelände des Rentner-Daseins.

      Zur ersten Möglichkeit brauche ich dir nichts zu erzählen, das ist bekanntes Terrain.

      Das unbekannte Rentner-Dasein ist natürlich für dich schwerer zu bewerten und erzeugt durch das Unbekannte auch Unsicherheit und Ängste, das ging mir genauso. Als Einordnungs-Hilfen will ich mal drei Gedanken anführen:

      1. Gerade angehende Frührentner sollten die Berentung nicht als Niederlage oder gar Kapitulation verstehen, sondern als wohlverdienten Schritt in die 'Erntezeit des Lebens'. Jeder Mensch ist (nur) mit einem begrenzten Energie-Potential ausgestattet und irgendwann ist der Akku leer - ganz sicher bei uns psychisch Erkrankten früher als bei den 'Normalos'. Und genau dafür ist ja das Instrument der Frühberentung geschaffen - also kein Minderwertigkeitsgefühl oder schlechtes Gewissen, wir nehmen nur in Anspruch, was uns zusteht.

      2. Man ist als angehende/r RentnerIn gut beraten, sich auf einen Paradigmen-Wechsel der persönlichen Wert-Maßstäbe vorzubereiten. Kaum ein/e RentnerIn (und FrührentnerInnen noch seltener) ist heutzutage noch in der Lage, bei unseren (leider) gesellschaftlich vorherrschenden Wert-Maßstäben 'mitzuhalten' (großes Haus, dickes Auto, Renommee in Tennis- oder Golf-Club...) - und ein Festhalten an diesen 'Werten' erzeugt dann Mangelgefühle und Unzufriedenheit.

      3. Im unbekannten Rentner-Dasein sollte man nicht nur die Nachteile / Gefahren / Risiken sehen - wie z.B. weniger Kohle, weniger Tagesstruktur / tägliche Pflichten, weniger beruflich-soziale Kontakte usw.
      Der Blick sollte auch durchaus auf die Chancen und Möglichkeiten gerichtet werden, die natürlich dann durch Eigeninitiative genutzt werden wollen.
      Was wollte man schon immer machen? Viele Bücher lesen, wandern, tanzen,
      tagelang alte Filme gucken oder Musik hören? Wo könnte man sich aktiv engagieren?

      Zum Abschluss noch die Wiederholung eines Buch-Tipps, der gerade in deiner Situation nützlich sein könnte:

      Die Glücksformel. Oder Wie die guten Gefühle entstehen
      von Stefan Klein (7,95 €)

      z.B. bei
      amazon.de/Gl%C3%BCcksformel-Od…oks&qid=1184836791&sr=8-1

      Trotz des reißerischen Titels ein sehr lesenswertes Buch, das praktische Hilfen zur persönlichen Zufriedenheit zeigt.

      Besinnliche Grüße

      Peter
      You'll never gonna change anything!

      (John Rambo in Rambo IV)