Entspannungstechniken

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    • Entspannungstechniken

      Sind ja nicht nur für gestresste Normalos gut, auch bei psychiischen Erkrankungen sind sie sehr vorteilhaft, wenn innerhalb der Depression überhaupt eine Bereitschaft dazu besteht.

      Mich würde nun, auch von unserem Moritz interessieren, welche Entspannungstechniken zu bevorzugen sind und welche bei den Usern hier, regelmäßig gemacht werden und mit welchem Erfolg?

      Ein wichtiges Thema.

      Ich weiß z.B. dass das Erlernen von Meditation eine große Hilfe sein kann, es aber auch schwer zu erlernen ist.

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      König Kobold I.
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • RE: Entspannungstechniken

      Hallo Kobold,

      Entspannung fängt im Kopf an. Gleichgültigkeit und Gelassenheit bringen Entspannung. Man kann trainieren eine absichtliche selektive "Scheiß Egal" Haltung einzunehmen. Selektiv, weil man sie nur bei Stressoren kultivieren sollte.

      Selbst zu selektieren ist in vielen Dingen vorteilhafter, als medikamentös alles zu dämpfen.

      Aber immer ist Stressvermeidung besser als Entspannung. Wenn es mir etwas zu sehr auf die Nerven geht, dann ziehe ich mich zurück.

      Akustischer Stress ist häufig nur schwer zu vermeiden z.B. Familie oder Bahnfahren in alten Waggons. Lärmschutz in Form von diskreten hautfarbenen Ohrstöpseln kann sehr hilfreich sein.

      Viele Grüße

      Jürgen
    • Jürgie das hast du schön geschrieben:
      "" Man kann trainieren eine absichtliche selektive "Scheiß Egal" Haltung einzunehmen. Selektiv, weil man sie nur bei Stressoren kultivieren sollte. ""


      Ich nenne das meinen Bullshit-Detector.
      Funktioniert aber nicht immer. Aber immer öfter.
      µ
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    • Bullshit-Detector

      Hi!

      Mein Problem ist, dass ich eben diesen nicht habe!!!

      Ich kann mich überhaupt nicht abgrenzen.
      Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich das Leid aller anderen auf meinen Schultern trage.

      Wenn ich in der U-Bahn fahre und zB eine Mutter sehe, die sichtlich ihr Kind nicht mag, oder wenn ich einen Drogensüchtigen sehe, dann leide ich so sehr mit, dass mein ganzer Tag versaut ist.

      Und so geht es mir in vielen Situationen. Ich versuche immer allen anderen zu helfen und vergesse dabei oft an mich zu denken...

      Bullshit- Detector und dann Klappe zu klingt nach sehr guter Methode!!!

      Ich würde gerne dorthin kommen.

      Yoga ist recht hilfreich, nur hab ich halt auch einen inneren Schweinehund, der mich leider in vielem behindert.

      glg, Verena
    • RE: Bullshit-Detector

      Hallo Verena,

      wenn man besonders sensibel/empfindlich ist, so wie wir, muss man es sich bewusst antrainieren.

      Wir reagieren ja primär emotional, aber unser Verstand kann regulierend eingreifen. Unser Verstand schaltet sich aber nur bei Problemen ein, d.h. man muss es vorher als Problem erkannt haben, dann wir es automatisch ins Bewusstsein geschoben, wo wir es willentlich beeinflussen können.

      Sowohl das rechtzeitige Erkennen, als auch das Eingreifen sind nicht einfach und brauchen viel Übung.

      LG

      Jürgen
    • Hallo Kizu - weitere Entspannungtechniken

      Hallo Kizu,

      ich schreibe oft von der Familie als potentiell ultimativen Stressor, aber sie kann auch sehr entspannend wirken.

      Eine harmonische Familie ist Gold wert. Auch sind partnerschaftliche Entspannungstechniken sehr wirksam. Streicheln, Kuscheln etc. kann zu rauschähnlichen Entspannungszuständen führen, bei denen das Hormon Oxitocin eine maßgebliche Rolle spielt.

      Meine Frau und ich haben uns gestern abend gegeseitig aneinander berauscht. Ich verspürte noch heute morgen beim Aufwachen ein leichtes rauschartiges Gefühl der Harmonie, Entspannung und tiefer Verbundenheit.

      LG

      Jürgen
    • RE: Bullshit-Detector

      Was nützt Eingreifen und Erkennen, wenn der Stoffwechsel dazu führt, dass diese Maßnahmen nicht grefen können? [Blockierte Grafik: http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/a050.gif]

      Gruß Kobold
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

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    • RE: Bullshit-Detector-Eingreifen-Stoffwechsel

      Hallo Kobold,

      Stoffwechsel? Der Stoffwechsel hat mit unserer Erkrankung wenig zu tun.

      Unsere Erkrankung ist definitiv keine Stoffwechselstörung. Das haben einige Ärtze nur als Beispiel dafür benutzt, um die Notwendigkeit einer medikamentösen Behandlung auch Laien plausibel zu machen.

      Wir haben eine affektive Störung. Wann kann man seine Affekte nicht ausreichend kontrollieren? Wenn man zu sehr erregt ist!

      Bei uns versagt teilweise die natürliche und notwendige Dämpfung der neuronalen Erregung.

      Wir sind nervenkrank. Wir haben schwache Nerven. Alles geht uns schnell auf die Nerven. Lärm, Stress, Aufregung. Wenn die neuronale Erregung immer weiter steigt, dann können wir unsere Affekte nicht mehr ausreichend kontrollieren.

      Wir können unseren neuronalen Erregungszustand leider nicht direkt erkennen!
      Indirekt haben wir, auch gesunde, es schon alle mal erfahren, dass, wenn wir emotional zu sehr erregt waren, wir die Beherrschung verloren haben. Das kennen wir und es ist normal. Und wir vermeiden es meistens erfolgreich die Beherrschung zu verlieren.

      Die heimtückische schleichende neuronale Erregungsteigerung, die durch zu schwache Dämpfung hervorgerufen wird, ist extrem schwierig zu erkennen, aber nicht unmöglich.

      Wir verlieren halt viel leichter die Nerven und oft reicht der Alltagsstress aus. Dann kann man nichtmal einen klaren Auslöser verantwortlich machen. Da die defekte Dämpfung die neuronale Erregung unmerklich immer weiter steigen lässt.

      Meine erste schwere schizoaffektive Manie war 2000. In sieben Jahren habe ich gelernt einigermaßen gut mit unserer Erkrankung zu leben und meine neuronale Erregung zu erkennen und sie bewusst zu reduzieren.

      Wenn man es erst mal kann, dann ist es ganz einfach und ohne viel Aufwand und Mühe möglich, fast ohne Medikamente zu leben.

      LG

      Jürgen
    • RE: Bullshit-Detector-Eingreifen-Stoffwechsel

      Glaub ich nicht.

      Dafür ist der Prozess bei mir viel zu schleichend.

      Das kann man nicht an reaktiven Gegebenheiten festmachen.

      KK1
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • RE: Bullshit-Detector-Eingreifen-Stoffwechsel

      Original von Kobold
      Das kann man nicht an reaktiven Gegebenheiten festmachen.


      Natürlich. Man kann lernen seine Gefühlsregungen wahrzunehmen, lange bevor es zu einer krankhaften Phase kommt.

      Aber viele Menschen haben den Kontakt zu ihrer emotionalen Seite verloren. Sie kennen sich gar nicht wirklich. Da fällt es schwer seine subtilen Gefühlsregungen wahrzunehmen.

      Dabei ist es so einfach, wenn man es kann. Man versteht sich aufeinmal und kann im Einklang mit sich selbst leben.

      Und wenn man liebevoll mit sich selbst umgeht und behutsam mit seinen schwachen Nerven, dann kann man als besonders sensibler Mensch das Leben wieder genießen.

      Als plötzliches Sensibelchen muss die gesamte eigene Lebensweise angepasst werden, denn man wurde ja nicht mit "schwachen Nerven" geboren und ist deshalb nicht an sie gewöhnt. Wir haben uns meist die Nervenschwäche spontan erworben und müssen so erst neu leben lernen.

      Das ist nie einfach.

      Besonders, wenn man mit seinem Verstand gearbeitet hat und emotionale sensible Menschen nie für voll genommen hat und die eigene emotionale Seite verkümmert ist.

      Z.B. ist man nun Dipl. Ing. sonstwas und soll dann sein Leben neu nach seinen Gefühlen ausrichten.

      Allein das Eingeständnis der eigenen NERVENKRANKHEIT, kann einem das Selbstwertgefühl total ruinieren.

      Karriere ade, Berufsunfähigkeit, sozialer Abstieg folgen oft. Hoffnungslosigkeit, Verbitterung und Depressionen kommen über einen.

      Man kommt aus diesem Teufelskreis nur heraus, wenn man seine Einstellung ändert. Seine Lebensplanung umstellt. (Es sei denn man ist Beamter auf Lebenszeit.)

      Man muss sich selbst neu finden, außerhalb der kapitalistischen Leistungsgesellschaft sein Selbstwertgefühl wieder aufbauen.

      So kann man als sensibler verletzlicher Mensch ein glückliches und erfülltes Leben führen.

      Auch wenn du es mir nicht glaubst, Kobold, ich weiß wovon ich spreche.

      Viele Grüße

      Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jürgen ()

    • RE: Bullshit-Detector-Eingreifen-Stoffwechsel

      Jürgen, dies ist in großem Umfang richtig und verstehe was Du meinst.

      Sehr sensibel bin ich auch, das passt schon mal.

      Ich könnte mir es dann so vorstellen.

      Ein Fass, das Regenwasser auffängt. Regenwasser=Emotionen, Angriffe, Vorwürfe, Ungerechtigkeiten etc.

      Irgendwann ist das Fass voll, weil es keine Ableitung gibt.

      D.h. entweder explodiert man dann in Richtung Manie oder fällt in die Depression.

      Ich könnte mir vorstellen, dass Stressabbau da eine ganz wichtige Sache ist.

      Und der kann durch Sport und Entspannungstechniken vielleicht Abhilfe schaffen.

      LG Kobold
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • Die Rumschrei-Technik.

      Ich kann mir vorstellen, dass unmittelbares Rausschreien des Ärgers was bringt.

      Bei mir ist z.B. so, wenn mir was schiefgeht, z.B. ein Brett fällt um, dass ich dann brülle, verdammte Scheiße aber auch, dreckiges Brett verdammtes.

      So sorgt man für einen direktes Ventil des reinkommenden Ärgers.

      Also Ärger sofort rausschreien, dann klappts auch mit den Nachbarn.

      *ggg* Kobold
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • RE: Nochn Nachtrag

      Mir fällt grade Klaus Kinski, der Schauspieler ein.

      Wohl ein Maniker wie er im Buch steht.

      Der konnte seine Emotionen auch begrenzt unter Kontrolle bringen, indem er am Set rumgeschrien hat. Der war ziemlich unbeliebt und unbequem.

      Aber er wusste scheinbar, wie er damit umgehen muss.
      Der Klügere gibt nach, aber wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von Dummen regiert.

      Das vorherige Avatar zeigte einen Rüsselspringer, der in der Namib, der afrikanischen Nebelwüste, wohnt.
    • RE: Bullshit-Detector-Eingreifen-Stoffwechsel

      Original von Kobold

      Ein Fass, das Regenwasser auffängt. Regenwasser=Emotionen, Angriffe, Vorwürfe, Ungerechtigkeiten etc.

      Irgendwann ist das Fass voll, weil es keine Ableitung gibt.

      D.h. entweder explodiert man dann in Richtung Manie oder fällt in die Depression.

      Da die Erregung sich quasi selbst aufschaukelt, hat das System eine sehr große und teilweise chaotische Dynamik. Da die Erregung nicht zurückgeht, kann man in seinen affektiv gesteuerten Verhaltensweisen hängen bleiben.


      Ich könnte mir vorstellen, dass Stressabbau da eine ganz wichtige Sache ist.

      Und der kann durch Sport und Entspannungstechniken vielleicht Abhilfe schaffen.

      Sport kann Ablenkung und Entspannung sein. Er kann aber auch genausogut die neuronale Erregung steigern. Er ist also mit Vorsicht zu genießen.

      LG

      Jürgen
    • RE: Nachtrag

      Original von Kobold
      Die Rumschrei-Technik.

      Ich kann mir vorstellen, dass unmittelbares Rausschreien des Ärgers was bringt.

      Bei mir ist z.B. so, wenn mir was schiefgeht, z.B. ein Brett fällt um, dass ich dann brülle, verdammte Scheiße aber auch, dreckiges Brett verdammtes.

      So sorgt man für einen direktes Ventil des reinkommenden Ärgers.

      Also Ärger sofort rausschreien, dann klappts auch mit den Nachbarn.

      *ggg* Kobold


      Hallo Kobold,

      wenn man erst herumschreien muss, um sich Luft zu machen, dann ist es schon viel zu spät.
      Neuronale Erregung zu vermeiden bedeutet in erster Linie sich gar nicht erst aufzuregen und das kann man teilweise bewusst steuern. Wenn man es selbst nicht kann, dann helfen nur noch Medikamente.
    • RE: Nochn Nachtrag

      Original von Kobold
      Klaus Kinski

      Aber er wusste scheinbar, wie er damit umgehen muss.


      Er wusste bestimmt auch um den Showeffekt. Er hat sein Leben inszeniert und die Rolle seines Lebens gespielt.

      Niemand kannte, wie/wer er wirklich war.

      Es war sicher nicht alles Show, aber größtenteils schon.

      LG Jürgen