Nutzen und Nutzlosigkeit von Binsenweisheiten

Das Spektrum menschlicher Verschiedenheiten ist unermesslich weit. Jeder Mensch ist einmalig. Jeder von und hat seine eigenen Gründe, sich selbst verändern zu wollen; es ist nie zu spät dafür. Die Axiome der Selbsterkenntnis. Sich selbst leiben, heißt sich fordern.


Krach mit sich selbst

Kein guter Rat, der Menschen nicht schon zuteil geworden wäre. Alle Regeln von Weisheit und Selbstbeherrschung wurden schon lange vor der Zeitenwende zusammengetragen; seit Marc Aurel kam nichts von Belang dazu. Das alle diese Rezepte bis heute kaum jemandem geholfen haben, ist gewiss beklagenswert und hat viele Ursachen; hier zwei von ihnen:

Wo Menschen sich selber helfen können, wollen sie es oft gar nicht. Unbewusst suchen viele das Leid. Manch einer möchte im Zustand kindlicher Hilflosigkeit verharren.

Wo Menschen sich wirklich und wahrhaftig selber helfen und den Rat eines anderen befolgen wollen, wissen sie meist noch lange nicht, wie sie es anstellen sollen; jedem guten Rat müssen ein Dutzend weitere Ratschläge folgen, die uns sagen, wie jener zu realisieren sei.

Die eigentliche Schwierigkeit liegt darin, dass bei manchen Menschen die bewussten Kräfte, die die Macht des Unbewussten in eine bestimmte Richtung lenken können, zu schwach entwickelt sind. Zu sehr sind wir noch Automaten und dazu nicht gerade vollkommene. Kaum etwas, worin unsere Natur unseren Verstand vertraut. Das macht einen beliebigen vernünftigen Entschluss in Bezug auf sich selbst so leicht und seine Ausführung so schwer. Volle Übereinstimmung zwischen den Bewusstsein und dem Unterbewusstsein ist nicht häufiger als eine glückliche Ehe. Am liebsten verhält sich das Unterbewusstsein so, als existiere es gar nicht oder als steure unser Bewusstsein alles und jedes. Kommt das Bewusstsein dann hinter den Betrug, kriegen wir Krach mit uns selbst.

Bin ehrlich: habe den Text aus einem alten Buch (v. d. DDR, v. Wladimir L. Lewi) abgeschrieben (hab mir die Arbeit gemacht).
In unserer Selbsthilfegruppe machen wir Freitag "AntiJulklap". Jeder bringt schon was mit und Julklap war zu teuer. Also sollen wir Dinge einpacken, die nicht (mehr) gebraucht werden.
Das alte Buch ist über Autogenes Training, was ich damals 4 x probiert hatte. Ich bin viel zu unruhig, kann mich zu wenig konzentrieren und finde das Training jetzt blöd. So möchte ich das Buch verschenken. Diese Einleitung gefiel mir aber. So habe ich mir die Arbeit gemacht und das abgeschrieben, ich hatte mich ja auch 4 x davon überzeugen lassen.