Ich brauche Rat von Angehörigen manisch-depressiver-Personen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • RE: Re: niemand kritisiert dich

      Hallo Nicky,

      niemand kritisiert dich. Hier schreiben auch viele aus Deutschland, wie Eule und ich. Es war einfach nur ein Missverständnis.

      Du wirkst verzweifelt und nervlich angeschlagen.

      Für dein Problem gibt es leider keine Patentlösung. Es ist ja auch nicht deine Schuld. Alle Angehörigen leiden viel unter den Erkrankten.

      Du musst dich damit abfinden und so weit wie nötig abnabeln, von deinem Vater, wenn du zu sehr leidest.

      Stell dir mal vor dein Vater hätte Krebs, und würde nach langem Leiden endlich sterben. Da könntest du auch nichts machen.

      Eine solche Krankheit ist leichter zu begreifen und hat ein Ende.

      Eine bipolare Störung kann Angehörige länger leiden lassen, als Krebs, wenn der Erkrankte nicht einsichtig ist.

      Alles hängt vom Verhalten, von der Einsicht, deines Vaters ab. ER muss sich entscheiden: Für ein Leben mit Stimmungsschwankungen, oder mit lebenslanger Pulvereinnahme, die heftige Nebenwirkungen haben. Und einen erheblich beschneiden.

      Ihr könnt zu ihm sagen, dass ihr es mit seinen Stimmungen nicht aushaltet, und dass ihr euch von ihm distanzieren müsst, wenn er kein Pulver nimmt.

      Er hat die Wahl: Pulver oder nicht
      Ihr habt die Wahl: Aushalten oder nicht

      LG

      Jürgen

      PS: Ich bin noch Student, aber breche jetzt ab...
    • RE: Pulver Psycho

      Psycho, musst du mit deinem Fachwissen protzen? Scheib lieber was zu Nickies Problem. Schreib ihr mal was positives, das kann sie bestimmt besser gebrauchen, als meine zwar wahren, aber depressiven Texte.

      Scheib ihr, dass die Phasen auch wieder vorüber gehen und man dann bis zur nächsten Phase wieder normal ist. Lass dir mal was einfallen, Psycho.

      LG

      Jürgen
    • Ist verständlich dass du gereizt bist, ist nur so, dass hier einige hier auch grad eine schlimme Phase mitmachen.
      Du musst mal einige Themen hier lesen..es ist auch sehr interessant von anderen Betroffenen zu hören, wie die grad fühlen.
      Und Hilfe findest auch im Chat vielleicht
      CHAT:
      psychiatry.mainchat.de/index.php?

      da ist ein gemischter Haufen, aber schon allein das mitlesen...hilft oft, und du kannst dich natürlich auch einbringen.
      Kannst dich mit demselben Namen registrieren.
      :goodjob:
      Der Kummer, der nicht spricht, nagt am Herzen, bis es bricht.
    • Hi Nicky,

      ich finde Deine Reaktion OK, kann Dich schon verstehen.

      Du kannst mir glauben, dass ich mich nicht in dieses Forum eingeklinkt habe, um Scherze über andere zu machen - ich hab nur den Ausdruck "Pulver" übersetzt, weil ich selbst aus Wien stamme und auf den Beitrag von Eule reagiert habe. Das ist alles dazu.

      Ich bin Angehöriger, meine Frau ist bipolar, seit 25.11. auf der Akutstation, wir haben 2 kleine Kinder (4+6J) und ich bin momentan damit beschäftigt, Job, Kids, Haushalt, Krankenhausbesuche und Besprechungen (Arzt, Chef, Kindergarten, Schule) zu schupfen.

      Das letzte, woran ich momentan denke, ist Leute auf die Schaufel zu nehmen, denen's so geht wie mir.

      Das, was mich aufrecht hält zur Zeit, sind
      • meine Kinder, wenn ich sie lachen sehe
      • mein Sport, den ich wenigstens noch manchmal ausüben kann
      • meine Gitarre
      • und die Tatsache, dass auch diese Krankenhausepisode irgendwann vorbei ist.


      Soweit dazu.

      Ich antworte dir auch, weil ich heute die wichtige Erfahrung gemacht habe, dass man einem/r Kranken auch die Grenzen aufzeigen MUSS, sonst bleibst du die ewige Nachläuferin, weil die Erkrankten genau wissen, dass sie in einem "Ausnahmezustand" sind und es besteht die Gefahr, dass sie diesen Umstand ausnutzen.

      Sofern Du Kinder hast, weißt Du wie schnell das gehen kann, wenn ein Kind gelernt hat, wenn es "Mama" ruft, dass Mama angerennt kommt. Wenn man da nicht den Spieß umkehrt einmal, wird man immer laufen.

      Hoffe, Du verstehst diese Worte, bin jederzeit gesprächsbereit.

      Noch was zum Abschluß: Hier finden wir Erkrankte UND Angehörige und es ist meine Chance, die Gedankengänge besser zu verstehen und damit die Krankheit besser zu begreifen und meiner Frau besser helfen zu können.

      Und deshalb bin ich hier.

      Liebe Grüße
      Merlin
      Der Sinn des Lebens ist der, den Du ihm gibst (Erhart F. Freitag)