Was sind Gefühle???

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    • Was sind Gefühle???

      Hallo,

      ich bin neu in diesem Forum und grüße alle mal ganz herzlich.

      Keine Ahnung seit wann ich an einer bipolaren Störung leide. Diagnostiziert wurde sie 2005. Wenn ich so in meine Vergangenheit zurück blicke bin ich mit dieser "Störung" sicherlich schon zehn Jahre konfrontiert.

      Nun wurde mir vor ca. 2 Jahren 1.500 mg Depakine (Valproinsäure) verordnet - vor ca. einen halben Jahr Lamotrigin, aufdosiert bis zur jetzigen Dosis von 200 mg. Depakine wurde schrittweise auf 1.000 mg reduziert.

      Seit dem ich diese Medis nun zu mir nehme merke ich, das sich meine Persönlichkeit mehr oder weniger in Luft auflöst. Ich lasse meinen Leben inkonsequent seinen Lauf. Ich verliere total an Selbstvertrauen. Ich fühle keinen Trauer, keine Wut - das Gefühl glücklich zu sein. Ich frage mich immer wie ein "normaler" Mensch fühlt, da ich es mir nicht vorstellen kann?!?

      Mein Psycho-Doc meint, die "Normalität" ist halt genau das, was ich gerade empfinde (nämlich nichts).
      Ich habe keinen Plan was ich machen soll. Die Medis abzusetzen ist mir zu riskant, da ich Angst davor habe, wieder in eine manische Phase zu switchen (...kostet zu viel Geld ).

      Hat jemand Ahnung, was man unternehmen sollte um zu fühlen?


      Danke für die Antworten. LG, KLaus
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    • Sport u. a., ,

      ... mir helfen 20 Runden um den Sportplatz walken, schaffe ich leider nicht jeden Tag, ein bis drei x die Woche, langsam und mit weniger begonnen, bei jedem Wetter, evt. mit Regenmütze und -jacke sowieso, dann kann ich ohne Chemiegifte schlafen, noch öfters Gesellschaft, evt. ein x monatl. SHG (dort leben auch viele OHNE Chemiegifte, nur im Schrank für Notfälle), viel Fahrrad fahren u. a., Frauenfitness im Verein, Freundschaften ....
      LG Linda
      _________________________________________
      Sonst sollen NUR mit Gift alle Krankheiten bekämpfen, bringt mehr, ist mehr in Akutfällen richtig.
      RattenGiftSekte: http://de.youtube.com/watch?v=PkxkpemtqG0
    • RE: Was sind Gefühle???

      Hallo Klaus,

      ich meine nicht, das Du irgendetwas sollst. Aber ich kann verstehen, wie gut es sich anfühlen kann etwas zu fühlen, ich meine nicht die Alternative mit dem Vorschlaghammer auf Deinen großen Zeh zu schlagen, auch wenn das hilft.

      Wenn ein paar Tränen bei einem Film (bei mir Forest Gump) laufen, kann das auch sehr befreiend sein.

      Grundsätzlich kann man Gefühle in eher freudvolle und eher schmerzvolle Gefühle untereilen. Sie zeigen uns etwas an, nämlich ob ein Bedürfnis eher befriedigt wurde ode eben nicht.

      Gar nichts zu fühlen, wenn man beispielsweise Hunger bekommt, stelle ich mir nicht gerade vorteilshaft vor.

      Ich glaube, Du hast mit Deinem Thema ins Schwarze getroffen, weil es praktisch ständig um Gefühle und Bedürfnisse geht.

      Einen Zusammenhang zwischen Gefühl und Bedürfnis herzustellen, scheint mir dabei sinnvoll.

      Ich fühle mich... , weil ich .... brauche.

      Leider denkt der Wortschatz von Schimpfwörtern bei vielen ein größeres Spektrum ab, als der Gefühlswortschatz. Allein gut und schlecht, ist echt nicht so wichtig.

      Kulturen haben einen reichen Wortschatz bei Wörtern, denen sie eine große Bedeutung und Aufmerksamkeit widmen. So haben Eskimos alleine für Schnee weit über 30 Begriffe die differenzieren.

      Ich bin irretiert wegen Deinem Arzt, hat er Dir das mit den Gefühlen und Bedürfnissen nicht auch gesagt? Oder ist er eine Maschine?! Für mich ist er wohl sachlich gesehen auch ein Mensch, aber bei Gefühlen sind Ärzte nach meinem Erfahrungsbereich, nicht gerade Spezialisten.

      Gerade das Gegenteil, so wie ich es erlebt habe ist auch oft der Fall, sie sind häufig mehr auf Diagnostizieren und verschreiben von Medikamenten spezialisiert.

      Im Fühlen liegt ein großes Potential mehr über uns zu erfahren und zu Lernen. Kaum noch etwas zu fühlen scheint mir dabei nicht gerade erstebenswert.

      Jedem Handeln oder nicht Handeln liegt ein Bedürfnis zu grunde unser Denken und unsere Bedürfnisse, bestimmen dann unsere Gefühle.

      Einmal eins der Psychologie.

      Vielleicht fühlt Dein Arzt wirklich nicht viel, "Berufskrankheit" nehm Dir ein anderes Beispiel.

      Mit freundlichem Gruß

      Positives-Denken

      Es gibt einen Ort jenseits von richtig und falsch. Dort treffe Ich Dich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von positives-denken ()

    • RE: Was sind Gefühle???

      Gefühle die für befriedigte Bedürfnisse stehen:
      fröhlich sorgenfrei
      angeregt froh sorglos
      aufgeregt gebannt still
      aufgedreht geborgen stolz
      ausgeglichen geduldig stressfrei
      ausgelassen gefasst tatkräftig
      beflügelt gefesselt tapfer
      befriedigt gelassen übermütig
      befreit gemütlich überglücklich
      begeistert gespannt überrascht
      begierig gerührt überschäumend
      behaglich geschützt überschwenglich
      belebt glücklich überwältigt
      berauscht glückselig unbekümmert
      berührt heiter unbeschwert
      beruhigt hellwach unerschütterlich
      beschwingt herzlich verblüfft
      bewegt hingerissen vergnügt
      bezaubert hocherfreut verliebt
      dankbar hoffnungsvoll verspielt
      eifrig inspiriert vertrauensvoll
      energiegeladen interessiert verwundert
      energisch kraftvoll verzaubert
      engagiert klar verzückt
      enthusiastisch lebendig wach
      entlastet lebhaft warmherzig
      entschlossen leicht wissbegierig
      entspannt liebevoll wohl
      entzückt voller Liebe zärtlich
      erfreut locker zufrieden
      erfrischt lustig zugeneigt
      erfüllt lustvoll zugewandt
      ergriffen motiviert zutraulich
      erheitert munter zuversichtlich
      erleichtert mutig
      ermuntert neugierig
      ermutigt offen
      erregt optimistisch
      erstaunt ruhig
      erwartungsvoll satt
      fantastisch schwungvoll
      fasziniert selbstsicher
      frei selig
      sich freuen sensibel
      friedlich sicher


      Gefühle die darauf hindeuten, das ein Bedürfnis nicht befriedigt ist.
      abgespannt gereizt unbeteiligt
      ängstlich gestört ungeduldig
      ärgerlich gequält ungemütlich
      alarmiert gleichgültig unglücklich
      angeekelt feindselig unklar
      angespannt hilflos unnahbar
      voller Angst irritiert unruhig
      angstschlotternd jämmerlich unsicher
      argwöhnisch kalt unter Druck
      aufgebracht kribbelig unwohl
      ausgelaugt leer unzufrieden
      beängstigt lustlos verängstigt
      bedrückt miserabel verärgert
      beklommen missmutig verbittert
      bekümmert misstrauisch verlegen
      belastet müde verletzbar
      beschämt mürrisch verletzt
      besorgt mutlos verloren
      bestürzt nervös verrückt
      betrübt niedergeschlagen verschlafen
      beunruhigt panisch verschlossen
      bitter peinlich verschreckt
      blockiert perplex verspannt
      deprimiert pessimistisch verstimmt
      distanziert ratlos verstört
      dumpf ruhelos verzweifelt
      durcheinander sauer verwirrt
      eifersüchtig scheu verzagt
      einsam schläfrig widerwillig
      empfindlich schlapp wütend
      empört schockiert zappelig
      entmutigt schrecklich zermürbt
      entsetzt schwer zerrissen
      enttäuscht schwunglos zittrig
      entrüstet skeptisch zögerlich
      ermüdet sorgenvoll zornig
      ernüchtert strapaziert
      erschlagen streitlustig
      erschöpft teilnahmslos
      erschrocken träge
      frustriert traurig
      furchtsam überdrüssig
      gehemmt überfordert
      geladen überlastet
      gelangweilt unbehaglich


      Bedürfnisliste
      Physiologische Bedürfnisse
      Atmen
      Schlafen
      Trinken / Essen
      Entleerung: Urinieren / Stuhlgang
      Sicherheit / Schutz
      Obdach / Wärme
      Rhythmus / Ordnung
      Sensorische Anregung / Berührung / Bewegung
      Ichbezogene Bedürfnisse
      Selbstständigkeit / Autonomie
      Selbstvertrauen
      Kreativität
      Integrität / Authentizität
      Ehrlichkeit / Echtheit
      Beteiligung
      Ruhe / Alleinsein
      Soziale Bedürfnisse
      Zugehörigkeit
      Anerkennung / Wertschätzung
      Unterstützung
      Vertrauen
      Bildung
      Intimität: Nähe, Zärtlichkeit, Geborgenheit...
      Sexualität
      Ichbezogene und soziale Bedürfnisse
      Verständnis
      Verstehen / Klarheit
      Friede / Harmonie
      Heiterkeit / Schönheit
      Begeisterung / Spaß
      Leichtigkeit / Freude
      Ritual / Feiern
      Spiritualität


      Gruß positives-denken

      Das große Ziel im Leben, ist nicht immer glücklich zu sein, ich glaube es ist eher all unsere (ungeweinten) Tränen zu weinen und all unser Lachen zu lachen.

      Unseren Gefühlen Ausdruck zu veleihen.

      Was die Menschen brauchen, sinid Menschen die lebendig geworden sind.
    • RE: Was sind Gefühle???

      Danke für die Ratschläge.

      Das Gefühl, Freude bzw. Glück zu empfinden kenn ich trotzdem nicht.
      Ich empfinde es nicht als Gefühl, sondern in einer gewissen Form als reine Reaktion der gegenwärtigen Situationen. Nicht als Gefühl des Herzens sondern als Sache, sozusagen.

      Es ist so eine Art Blockade. Das traurige dabei ist, dass ich auch anderen Menschen keine Gefühle vermitteln kann. Ich habe immer Angst in einer gewissen Weise falsch zu reagieren und dadurch abgewiesen zu werden.
      Aus diesem Grund meide ich jeglichen persönlichen Kontakt zu meiner Umwelt, kann mich in andere Menschen auch nicht hineinfühlen. Dadurch wirke ich vielleicht sehr kühl und verletzend. Kontakt habe ich zu meinem Computer, vermeide aber jeglichen Chat mit Menschen.

      Ich habe gelernt wie eine Maschine zu FUNKTIONIEREN.

      Vielleicht liegt es an meiner Vergangenheit. ((Scheidung der Eltern - Ausbruch einer Psychose bei meiner Mutter in meiner frühen Jugend - mit 22 Jahren Verantwortung über 30 Mitarbeiter im Unternehmen meines Vaters - totale Überforderung - Drogenkonsum (Amphetamine+Alkohol) – Absturz )) Trinke zumindest nun keinen Alkohol mehr und nehme keine Drogen. (Dank Lamotrigin – Insidertipp!)

      Betreffend meines Psychologen muss ich sagen, dass er sehr um mich bemüht ist.

      Enttäuscht bin ich, dass es zwar in meinen Bundesland eine Selbsthilfegruppe (in Wels) gibt, bei der man nicht teilnehmen kann, solange keine stationäre Behandlung erfolgt ist. Diese Information erhielt ich nach einem Anruf bei der „Sekretärin“ des zuständigen Oberarztes.

      Ich würde gerne erfahren, ob das von mir Geschilderte typisch für eine bipolare Störung ist.

      Liebe Grüße, Klaus
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    • RE: Was sind Gefühle???

      Also mir ist aufgefallen...du schreibst schon zweimal..
      du hast
      ANGST
      das ist auch ein Gefühl.

      Die anderen Gefühle hast du weggesperrt
      und den Schlüssel verloren.
      Es muss nur jemand kommen der ihn findet,
      und deine Gefühle wieder freilässt.

      Gefühle wegsperren nennt man auch
      SELBSTSCHUTZ
      Der Kummer, der nicht spricht, nagt am Herzen, bis es bricht.
    • RE: Was sind Gefühle???

      hallo positobi,

      Original von positives-denken
      Wenn ein paar Tränen bei einem Film (bei mir Forest Gump) laufen, kann das auch sehr befreiend sein.


      ich habe auch ein, zwei traenen verdrueckt. und fand das gut. ich lache ja auch ab und zu. mir wurde beigebracht, dass weinen "schlecht" ist. doof.

      dabei muss nur bei bestimmten sportuebertragungen zugucken - und ich habe traenen in den augen, wenn sich sportler freuen. das ist es doch: sich "angeruehr" fuehlen. trotz meds.

      ps: geht's dir schon ein bissl besser?
      (+ plusminus@gmx.de -)
    • jeden vormittag

      bearbeite ich eine handvoll walnüsse mit dem schnitzelklopfer
      trenne genießbares von ungenießbarem
      ess die größeren stücke
      und bearbeite den rest mit dem nudelwalker

      dann geh ich damit durch die kälte zum vogelhaus
      zieh extra nichts drüber, weil das hereinkommen ins warme so herrlich ist

      und dann kann ich zusehen
      wie sich die vogerln possierlich an den nüssen gütlich tun



      was das hier verloren hat?
      das ist genauso wenig daneben wie Lindas hinweis auf sport.
      beides verschafft eindeutig positive gefühle.
      und ist auch noch gesund.

      so viel zu kleinigkeiten
      blattl
    • RE: Was sind Gefühle???

      hallo dpx,

      hm - typisch fuer bipolar? - jein.

      erstens: klar, dass medikamente deine selbstwahrnehmung beeinflussen. aber das *sollen* sie ja auch. die euphorie (manie) und die depression sind krankhafte ubersteigerung von gefuehlen.

      wenn du (wie ich auch) ein leben lang mit eben solch extremen gefuehlen gelebt hast und noch dazu gelernt hast, diese zu verarbeiten oder wegzudenken, dann merkst du bei der einstellung auf medikamente erstmal nix. wenn du aus dem zappelschuppen kommst wo du 4 stunden techno mit 120 dB gehoert hast, dann hast du danach auch schwierigkeiten einer leisen unterhaltung zu folgen.

      ausserdem musst du bedenken, dass diese medikamente eben in den hirnstoffwechsel eingreifen. und der hirnstoffwechsel ist nicht einfach. das zusammenspeil muss sich erst einpegeln.

      zweitens: du musst erst lernen, die leisen toene wieder zu hoeren. und das kommt von ganz alleine.
      ich habe die gleiche angst gehabt wie du. ich dachte, ich waere abgestumpft. keine freude, keine trauer. kein antrieb. ustlosigkeit. alles egal. ich hab' im deutschen forum mal meine erfahrungen dazu geschrieben: Langeweile 2.
      aber nu isses so, dass ich eben die normalen, feinen nuancen wahrnehme. und natuerlich bin ich "antriebslos". aber so *ist* der mensch. ich hatte vorher nie "langeweile". oder "keine lust". aber das ist ja nunmal *normal*! das ist der "innere schweinehund".

      drittens: wenn man von gefuehlen spricht, ist das immer so ein problem. es gibt sowas wie unbewusste und unsteuerbare "affektive prozesse". es gibt auch sowas wie primitive emotionen (wut, trauer, freude...). diese sind zum teil bewusst, zum teil nicht. und vor allem, sie sind zwar im grossen und ganzen bei allen menschen gleich, aber dennoch werden sie in den randbereichen individuell verschieden sein. denn diese emotionen werden auch erlernt. was auch individuell verscheiden ist; ab wann eine emotion bewusst wird. ab wann "merkt" man erst, dass man traurig ist? und schliesslich, um das ganze noch zu toppen, ist es deine (un-)bewussste interpretation der affektiven prozese und emotionen, was du als gefuehl wahrnimmst.

      also: hirnstoffwechsel plus feste verdrahtung plus erlerntes plus wahrnehmung und interpretation des ganzen. die medikamente drehen nur am stoffwechsel. eineiges davon kann man gar nicht oder nur sehr, sehr schwer aendern. und das andere braucht zeit.

      was fuer bipolare jedenfalls typisch ist (weil krankhaft veraendert): der hang zu unrealistischer selbstwahrnehmung.
      (+ plusminus@gmx.de -)