werden meine Rechte als Bipo beschnitten?

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    • werden meine Rechte als Bipo beschnitten?

      Habe eben eine aufgezeichnete Sendung "die Anstalt - zurück ins Leben" gesehen, wo mindestens 2 manisch-Depressive in ein betreutes Wohnen gegangen sind. Und meine Mutter hat eine gesetzliche Betreuerin.

      internetratgeber-recht.de/Fami…t/Betreuung/betreuung.htm

      ?( Bedeutet das, dass ich wegen meiner Krankheit weniger selbständig bin, dass meine Selbständigkeit beschnitten wird aufgrund dieser Krankheit, wegen der finanziell womöglich schädlichen Manien?!

      :verwirrt: Das hieße ja, ich hätte deshalb keinen Führerschein, wie übrigens viele in unserer Selbsthilfegruppe. Ich könnte nicht frei über mein Bankkonto verfügen, weil ich in der Manie alles überziehe.

      Es ist aber nicht so. Weil ich bisher über meine Finanzen immer den Überblick hatte. Wenn ich mal überzog, dann wirklich nur in der Not, und nicht weil ich Bock hatte, nach Honolulu zu fliegen oder einen teuren Pelzmantel zu kaufen (die armen Tiere). :tux:

      Gut, in die Discos bin ich und hab eben eine Nymphomanie gehabt. Und an einem Tag alle Fenster geputzt usw., ja. Das ist aber nichts was rechtliche Konsequenzen hat, außer Aidsgefahr bei kaputten Gummis und Muskelkater ist mir da nix passiert. Die Kondome haben gehalten und die Muskeln sind auch noch da. :D

      Aber wenn man sich mal die Reportagen ansieht, sich anhört was in der SHG über Betreuung gesprochen wird usw., da kommt man sich vor wie jemand mit Schizophrenie oder einer geistigen Behinderung. Ich fühle mich nicht unzurechnungsfähig oder krank. Und ich finde, wir sind nicht nur MDler, sondern auch Menschen, mit intensiveren Gefühlen, aber Menschen wie du und ich. :shocked:

      Irgendwie komm ich mir aber, wenn ich beispielsweise Bücher lese oder so Dokus sehe im TV, minderwertig vor, als wäre ich nicht in der Lage, meine Finanzen und meinen Alltag selbst zu gestalten, als wäre ich beispielsweise auch wohnunfähig, und das wo ich 7 Jahre allein in ner eigenen Wohnung gelebt hab, wie zig Tausend Normalos oder Bipos auch.

      Eben weil ich mich 20 Jahre nicht habe behandeln lassen, weil keine Ahnung von MD gehabt, nur Borderline und Schizophrenie gekannt habe, war ich der Meinung, ne Macke ab und zu kriegt doch jeder mal. Deshalb fühlte ich mich auch nicht in meiner Entscheidungsgewalt eingeschränkt oder sonstwie benachteiligt im Vergleich zu meinen "normalen" Mitmenschen. Ich war immer sensibler als andere und nahm das auch als Grund für meine Gefühlsschwankungen an.

      Heute bin ich eigentlich froh, dass ich so dachte und meine Grenzen kennenlernen durfte, die beiden extremen Welten zu kennen, die Graue und die Bunte. Nun habe ich zwar Medikamente, weiß aber, dass ich im Notfall auch ohne zurecht käme, zumindest eine Zeit lang. Das heißt nicht dass ich absetzen möchte. Das würde ich nur, wenn wirklich was mit Leber oder Niere passiert.

      Aber :jump: das Leben "zwischen 2 Welten" zu kennen, ist kein Verlust von Lebensqualität. Es ist ein Zuwenig an Krankheitseinsicht. Aber wenn jemand keine Äpfel kennt, hat er eben noch nie welche gegessen... und ich wusste ja lange nichts von der Erkrankung.

      Wie wir damit umgehen, medikamentös und auf sozialer Ebene, ist gar nicht schlecht, es gibt so viel Gleichgesinnte und SHGs, aber wie andere mit uns umgehen, damit hab ich ein Problem. :shocked: Mein Mann kennt mich ja, der geht normal mit mir um, meine Schwester, Schwager und Nichten auch.

      Aber sicher gibt/gäbe es im Arbeitsalltag oder so schon Reibungspunkte, wo sie einen als "behindert" einstufen und nicht wissen, wie sie mit einem umgehen können. Damit hab ich halt so meine Probleme. :sterbekrank: Wie geht es euch damit?
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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