Hallo liebes Forum,
ich lese seit einiger Zeit hier in diesem tollen Forum mit, denn ich suche eine Antwort auf eine Frage, die mich ziemlich quält.
Zu meiner Situation:
Mein Ehepartner - wir sind über 30 Jahre verheiratet - ist vor ca. 17 Jahren nach einigen Psychosen und damit verbundenen langen Klinikaufenthalten als "Bipolar / Manisch Depressiv" diagnostiziert worden.
Nach einigen Rückfällen, die mit Neuroleptika behandelt wurden, nimmt mein Ehepartner nun täglich Lithium, was eigentlich ganz gut wirkt, sprich ein einigermaßen vernünftiges Eheleben ist möglich - solange man Streß und Belastungen drastisch minimiert, besser fernhält.
Dennoch ist es so, dass mein Ehepartner regelmässig (alle 2-3 Monate mindestens) komplett ausflippt, ohne erkenntlichen Grund. Diese Phase dauert meistens 3-7 Tage. Sie endet entweder dadurch, indem er sich durch viel Schlaf (mit Hilfe eines eigens dafür verschriebenen sehr starken Schlafmittels) wieder in den Griff kriegt oder durch einen von mir initiierten Gang zu seinem Arzt (Psychiater), meistens mit der Folge einige Zeit wieder Neuroleptika nehmen zu müssen. Da mein Ehepartner selbst große Angst hat, wieder in die Geschlossene zu müssen, kommt er meist (halb-)freiwillig mit zum Arzt.
Wann diese Phase kommt ist nicht vorherzusehen, sie kann von einer Stunde auf die andere kommen, was bei mir mittlerweile über die Jahre eine gewisse Phobie erzeugt, "immer auf der Hut" sein zu müssen. Diese Phasen sind extrem heftig, ich weiß nicht wann sie wieder als nächstes kommt, aber ich weiß eines gewiss - sie kommt. Man weiß nie, was einem abends erwartet, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt.
In dieser Phase werde ich auf das Schlimmste beleidigt, angeschrieen - wir sind wegen dem nächtelangen Geschrei als asozial in der ganzen Nachbarschaft eingestuft. Zusammenhänge werden verdreht, Szenarien aufgebaut - irgendwelche harmlose Begebenheiten der letzten 30 Jahre (ich kann mich meistens gar nicht daran erinnern, so bedeutungslos sind die) so zusammengedichtet - dass ich irgendwie immer an allem schuld bin. Ich werde dann des Ehebruchs verdächtigt und was für ein schlimmer Mensch besonders ich, aber auch alle anderen sind. Die Beschuldigungen und Agressionen sind so schlimm, es werden alle Grenzen so heftig überschritten, dass ich in dieser Phase selber immer am Rande eines Nervenzusammenbruches stehe und mich irgendwann frage - warum tust Du Dir das an, habe ich nicht auch nicht ein Recht auf ein "normales Leben" ?. Würde ich in einer solchen Phase für ein paar Tage verschwinden, würde es mit Sicherheit wieder mit einer Psychose und PsychKG und Klinik enden.
Dann - simsalabim - ist die Phase vorbei. Als ob ein Buch zugeschlagen wird, so schnell wie sie kam, so schnell ist sie dann auch vorbei. Mein Ehepartner wird ruhiger und nimmt wie selbstverständlich den normalen Alltagsbetrieb, nebst Eheleben auf, während ich mit den Scherben da sitze und diese erst mal verarbeiten muß. Da die Beleidigungen, diese unbeschreiblichen agressiven Grenzüberschreitungen mir gegenüber von Mal zu Mal immer heftiger (so empfinde ich es) werden, habe ich stellenweise noch wochenlang damit zu kämpfen.
Jegliche Versuche mit meinem Ehepartner darüber zu reden scheitern, sie werden abgeblockt oder geleugnet. Als ob er sich nicht erinnern kann. Nie ein Wort der Entschuldigung. Als ob nichts gewesen sei. Das macht mich eigentlich noch fertiger, als die Phase selber. So wie mein Ehepartner wütet, das tut man keinem Menschen an. Kein Wort der Entschuldigung, keine Geste der Versöhnung, Keine Selbsteinsicht, NICHTS !!!
Leider sind auch solche Attacken gegenüber Freunden und Familienmitgliedern vorgefallen, sodaß wir mittlerweile isoliert sind. Es ist mühsam sich immer wieder einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen, der dann durch solche Attacken recht schnell zerstört wird. Auch hier sind immer die anderen schuld. Wie gesagt, viele, viele Versuche meinerseits meinem Ehepartner die Augen zu öffnen, sind gescheitert. Ich habe es aufgeben, bin zu müde dazu.
Und das ist jetzt meine Frage, die ich gerne wissen möchte:
Wie ist denn das nach so einer Phase - kann sich mein Ehepartner wirklich nicht mehr daran erinnern ? Ist das wirklich ein komplettes Blackout ? Oder was läuft da ab ?
Und wenn ihr bis hier gelesen habt, habt ihr vielleicht Ratschläge ?
Besten Dank im voraus und Danke für Eure Geduld das alles zu lesen.
LG,
BlueAngle
(ziemlich frustriert)
ich lese seit einiger Zeit hier in diesem tollen Forum mit, denn ich suche eine Antwort auf eine Frage, die mich ziemlich quält.
Zu meiner Situation:
Mein Ehepartner - wir sind über 30 Jahre verheiratet - ist vor ca. 17 Jahren nach einigen Psychosen und damit verbundenen langen Klinikaufenthalten als "Bipolar / Manisch Depressiv" diagnostiziert worden.
Nach einigen Rückfällen, die mit Neuroleptika behandelt wurden, nimmt mein Ehepartner nun täglich Lithium, was eigentlich ganz gut wirkt, sprich ein einigermaßen vernünftiges Eheleben ist möglich - solange man Streß und Belastungen drastisch minimiert, besser fernhält.
Dennoch ist es so, dass mein Ehepartner regelmässig (alle 2-3 Monate mindestens) komplett ausflippt, ohne erkenntlichen Grund. Diese Phase dauert meistens 3-7 Tage. Sie endet entweder dadurch, indem er sich durch viel Schlaf (mit Hilfe eines eigens dafür verschriebenen sehr starken Schlafmittels) wieder in den Griff kriegt oder durch einen von mir initiierten Gang zu seinem Arzt (Psychiater), meistens mit der Folge einige Zeit wieder Neuroleptika nehmen zu müssen. Da mein Ehepartner selbst große Angst hat, wieder in die Geschlossene zu müssen, kommt er meist (halb-)freiwillig mit zum Arzt.
Wann diese Phase kommt ist nicht vorherzusehen, sie kann von einer Stunde auf die andere kommen, was bei mir mittlerweile über die Jahre eine gewisse Phobie erzeugt, "immer auf der Hut" sein zu müssen. Diese Phasen sind extrem heftig, ich weiß nicht wann sie wieder als nächstes kommt, aber ich weiß eines gewiss - sie kommt. Man weiß nie, was einem abends erwartet, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt.
In dieser Phase werde ich auf das Schlimmste beleidigt, angeschrieen - wir sind wegen dem nächtelangen Geschrei als asozial in der ganzen Nachbarschaft eingestuft. Zusammenhänge werden verdreht, Szenarien aufgebaut - irgendwelche harmlose Begebenheiten der letzten 30 Jahre (ich kann mich meistens gar nicht daran erinnern, so bedeutungslos sind die) so zusammengedichtet - dass ich irgendwie immer an allem schuld bin. Ich werde dann des Ehebruchs verdächtigt und was für ein schlimmer Mensch besonders ich, aber auch alle anderen sind. Die Beschuldigungen und Agressionen sind so schlimm, es werden alle Grenzen so heftig überschritten, dass ich in dieser Phase selber immer am Rande eines Nervenzusammenbruches stehe und mich irgendwann frage - warum tust Du Dir das an, habe ich nicht auch nicht ein Recht auf ein "normales Leben" ?. Würde ich in einer solchen Phase für ein paar Tage verschwinden, würde es mit Sicherheit wieder mit einer Psychose und PsychKG und Klinik enden.
Dann - simsalabim - ist die Phase vorbei. Als ob ein Buch zugeschlagen wird, so schnell wie sie kam, so schnell ist sie dann auch vorbei. Mein Ehepartner wird ruhiger und nimmt wie selbstverständlich den normalen Alltagsbetrieb, nebst Eheleben auf, während ich mit den Scherben da sitze und diese erst mal verarbeiten muß. Da die Beleidigungen, diese unbeschreiblichen agressiven Grenzüberschreitungen mir gegenüber von Mal zu Mal immer heftiger (so empfinde ich es) werden, habe ich stellenweise noch wochenlang damit zu kämpfen.
Jegliche Versuche mit meinem Ehepartner darüber zu reden scheitern, sie werden abgeblockt oder geleugnet. Als ob er sich nicht erinnern kann. Nie ein Wort der Entschuldigung. Als ob nichts gewesen sei. Das macht mich eigentlich noch fertiger, als die Phase selber. So wie mein Ehepartner wütet, das tut man keinem Menschen an. Kein Wort der Entschuldigung, keine Geste der Versöhnung, Keine Selbsteinsicht, NICHTS !!!
Leider sind auch solche Attacken gegenüber Freunden und Familienmitgliedern vorgefallen, sodaß wir mittlerweile isoliert sind. Es ist mühsam sich immer wieder einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen, der dann durch solche Attacken recht schnell zerstört wird. Auch hier sind immer die anderen schuld. Wie gesagt, viele, viele Versuche meinerseits meinem Ehepartner die Augen zu öffnen, sind gescheitert. Ich habe es aufgeben, bin zu müde dazu.
Und das ist jetzt meine Frage, die ich gerne wissen möchte:
Wie ist denn das nach so einer Phase - kann sich mein Ehepartner wirklich nicht mehr daran erinnern ? Ist das wirklich ein komplettes Blackout ? Oder was läuft da ab ?
Und wenn ihr bis hier gelesen habt, habt ihr vielleicht Ratschläge ?
Besten Dank im voraus und Danke für Eure Geduld das alles zu lesen.
LG,
BlueAngle
(ziemlich frustriert)