Cannabis und Bipolare Störung

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    • Cannabis und Bipolare Störung

      Unabhängig von möglichen negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Erkrankung wird von nicht wenigen bipolar Betroffenen sporadisch oder regelmäßig Cannabis konsumiert. Es existieren keine belastbaren wissenschaftlichen Aussagen zum Risiko eines Rückfalls beim Konsum von Cannabis. Bei der Schizophrenie ist die Datenlage zu diesem Thema besser und soll nachfolgend dargestellt werden, da die Symptome und Ursachen einer schizophrenen Psychose bestimmte Gemeinsamkeiten mit der bipolaren Störung haben.

      Folgende Erkenntnisse könnten als gesichert gelten:" ... die Zeittrends bei Schizophrenie und Cannabiskonsum sind nicht in Übereinstimmung mit der Theorie befinden, dass Cannabiskonsum eine Schizophrenie verursacht, die beim Fehlen des Cannabiskonsum nicht aufgetreten wäre, es demgegenüber wahrscheinlich ist, dass Cannabiskonsum Störungen bei anfälligen Personen fördert und Symptome der Psychose bei denen verschlechtert, die mit dem Konsum fortfahren".

      Der Konsum von Cannabis erhöht bei der Schizophrenie die Rückfallgefahr und verschlechtert die Prognose.

      Folgende Fragen bleiben unbeantwortet:

      - Warum ist die Rückfallgefahr bei Menschen mit Schizophrenie durch den Konsum - erhöht?

      - Nimmt die Gruppe der Cannabiskonsumenten ihre Medikamente überhaupt regelmäßig ein, ist die Dosis angemessen und das Präparat wirksam?

      - Wird Cannabis konsumiert, weil durch die Neuroleptika keine ausreichende Symptomlinderung erreicht wurde/wird?

      - Ist die Schizophrenie bei der Cannabiskonsumentengruppe stärker ausgeprägt?

      - Interaktion Neuroleptika <-> Cannabis?

      Was ich zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gefunden habe ist folgendes:

      "Cannabis wurde illegal von Personen mit vielen unterschiedlichen Erkrankungen verwendet, die eine Vielzahl von Medikamenten genutzt haben, ohne dass bisher klinisch relevante unerwünschte Wechselwirkungen bekannt geworden sind."

      - THC kann möglicherweise die antipsychotische Wirkung der Neuroleptika hemmen

      - THC kann den Effekt von Fluoxetin verstärken

      "kann möglicherweise" ist viel zu vage und stellt für mich keine belastbare Aussage dar.

      Wenn THC den Effekt von Fluoxetin verstärken kann, kann es das dann auch bei anderen SSRI, SNRI und NRI? Ist die Kombination von Cannabis mit Antidepressiva möglicherweise eine Option bei therapieresistenten Depressionen und nicht ausreichendem Ansprechen auf Antidepressiva?

      Interessant ist auch folgendes:

      "gibt es zunehmende Befunde, nach denen das Cannabinoidsystem an der Schizophrenie beteiligt sein und mit psychotischen Störungen in Beziehung stehen könnte. Beispielsweise zeigen Mäuse ohne Cannabinoidrezeptoren Verhaltensweisen, die mit einigen Symptomen der Schizophrenie in Übereinstimmung stehen. Zudem wurden erhöhte Spiegel von Anandamid, ein körpereigenes Cannabinoid, in der Gehirnflüssigkeit von Personen mit Schizophrenie gefunden, und eine jüngere Fall-Kontroll-Studie hat gefunden, dass Personen mit Schizophrenie eine größere CB1-Rezeptordichte in der Stirnhirnrinde aufwiesen als Kontrollpersonen. "


      Könnte denn dann auch das Cannabinoidsystem an der Entstehung der bipolaren Störung beteiligt sein?

      Dürfen aus den Aussagen zur Schizophrenie Aussagen zur bipolaren Störung abgeleitet werden? Inwieweit sind diese Aussagen dann belastbar?

      Was für eine Rolle spielt ein AD(H)S bei Cannabiskonsum und bipolarer Störung?

      Es existieren fundierte Einzelfallberichte zur Wirksamkeit von Cannabis bei der hyperaktiven Variante ADHS. Solche Berichte existieren auch für Angst- und Panikstörungen.

      Meine Ärztin betreibt Forschung zu den Wirkungsmechanismen von Cannabinoiden im Rahmen von Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis und bipolar affektiver Erkrankungen. Beim nächsten Termin werde ich sie auf ihre Arbeit mal ansprechen.

      Allgemein halte ich es für vernünftig, dem Cannabinoidsystem mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Möglicherweise können verbesserte Medikamente mit weniger Nebenwirkungen entwickelt werden, wenn das Cannabinoidsystem besser verstanden wird.

      Mich interessieren eure Erfahrungen mit Cannabis. Wenn ich den Nerv dafür habe, werde ich noch meine eigenen Erfahrungen hier reinstellen.

      Quelle für die Sachinformationen: Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (IACM)

      cannabis-med.org
    • Das sind sehr interessante Fragen Maverick. Ich trage mich auch mit dem Gedanken hin und wieder mal Cannabis zu konsumieren. Zumal man in dieser Zeit wenigstens eine kleine Verbesserung der Symptome verzeichnen kann.
      Mein Kumpel und ich haben uns in der Klinik kennengelernt. Er war dort wegen einer akuten Drogenpsychose (ausgelöst durch Cannabis). Den armen ham se dann so mit irgendwelchen Medis vollgepumpt, dass er kaum noch wusste wer er war. Das ham se dann glücklicherweise abgebrochen.
      Als wir rauskamen und feststellten, dass wir in der Nachbarschaft wohnten trafen wir uns öfter. Er hat die Medis wohl konstant weitergenommen, und trotzdem einen Rückfall erlitten. Als er feststellte dass er für 500 Euro Gras in dem Monat verqualmt hatte, hörte er damit auf.
      Er erklärte mir dass Cannabis eine Pflanze sei, die bei den Indianern als heilige Heilpflanze gilt. Und wahrscheinlich heilt sie auch. Ich denke das ist so wie mit den Patienten, bei denen auch Placebos wirken.
      Vielleicht kann THC ja in geringem Konsum heilende oder befreidene Wirkung haben.
      Ist aber nur ne Theorie von mir...
      Sincereley yours Sascha ...

      * Bipolar II im Herbst 2005 diagnostiziert *
      Quilonum 1200mg * Citalopram 60mg * Seroquel 600mg * Atosil 50mg * LTyroxin
    • Es tut mir leid, irgendwelche Illusionen zu zerstören.

      Cannabis ist - leider - auch kein Manna vom Himmel.
      Es steht im klaren Zusammenhang mit der Auslösung von manisch /-psychotischen Episoden, und bei heavy usern mit nichts geringerem als einer - salopp gesagt - Hirnverblödung.

      Leider.

      glaubt mir, wäre irgendwas "am Markt", was toll und nebenwirkungsfrei ist.... wir Ärzte hätten uns selbst schon lange auf Dauertherapie damit gesetzt.

      bipolar.at/juni-06_03.htm
    • Nachtrag:

      aus wissenschaftlicher Sicht ist auch die Trennung von Schizpphrenie und Bipolaren Erkrankungen im übrigen nicht haltbar.

      Beides sind GRUPPEN von vielen verschiedenen Krankheiten. Manche der einen Sorte ähneln manchen der anderen mehr, als solchen aus der "eigenen" Gruppe. Die Diagnosegruppen sind nicht mehr als Hilfsmittel, die in Ermangelung genauerer Erkenntnisse verwendet werden. Ob ICD-11 (oder 12) und DSM-V (oder VI), diese Kategorien noch beinhalten werden, steht in den Sternen. Die gegenwärtige genetische/epidemiologische Forschung spricht jedenfalls eher dagegen.....
    • @Sascha & maverick

      Sascha: Bei den "Indianern" verwechselst du da wohl was - in Amerika gab es gar keinen Hanf bis zu der Ankunft der "mayflower" mit den englischen Puritanern ( was natürlich ein "göttlicher Joke"
      ist , dass ausgerechnet diese sinnenfeindlichen Betbrüder eine neue Droge nach Amerika brachten.
      Aber die Indianer waren mit Kakteen, Pilzen und (weiter im Süden) gewissen Lianen wie Ayahuasca bestens versorgt. Die Mitglieder der indianischen "native american church" haben übrigens eine Sondererlaubnis der US-Regierung für den Besitz und Gebrauch von Mescalin, Psilocybin etc.....
      Ebenso wie die - das meintest du wahrscheinlich - indischen Saddhus, die im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung ( und vor allem: der westlichen Touris) nicht für den Besitz oder Konsum bestraft werden können in Indien, weil Ganja da in uralten hinduistischen Texten schon als "heilig" beschrieben wird. Es ist nach dieser Lesart schon eine "Sünde", etwas davon auf den Boden fallen zu lassen...
      Die indische Regierung hat damals diesen Fakt extra gegenüber der UNO bzw. dem damaligen Völkerbund herausgestrichen...

      Im ältesten - chinesischen - Medizinbuch der Welt vor rund 5000 Jahren war Hanf an prominenter Stelle enthalten.
      Hildegard von Bingen empfahl ihn und er wurde in D und Ö von vielen Bauern als "Knaster" ( der Begriff kommt daher, weil es beim Rauchen in der Pfeife Geräusche gab, wenn die ölhaltigen Samen nicht sorgfältig aus der Blüte entfernt worden waren) noch bis nach Inkrafttreten des Opiumgesetzes
      konsumiert...
      Ich habe in einer Schrift über frühere Zeiten aus der Gegend hier - als Baden und Württemberg noch getrennte Königreiche waren, einen Bericht über eine Schmugglerin aus dem Jahre 1810 (!) gefunden, die 3 Pfund Tabak und 7 Pfund Hanf von Pforzheim über die Grenze in Unterreichenbach nach Württemberg bringen wollte. Da sie erwischt wurde, erhielt der König von Würrtemberg die Shore...

      @ maverick : ich bin mir nicht sicher ob es gelingen kann, hier( und schon gar nicht "drüben" )
      eine wissenschaftliche Diskussion über das für und wieder von Cannabinoiden zustande zu bringen.
      Wie du richtig festgestellt hast, ist insbesondere bei schizoider Anlage eher vom Konsum der heute
      ja durch Genmanipulation und sonstige Züchtertricks ungeheuer "aufgepowertem" Hanf abzuraten.
      Dasselbe gilt offensichtlich auch für Borderliner, obwohl ich eine Frau kenne, die scheinbar trotz Borderlinediagnose problemlos gelegentlich kifft, aber die ist 45 und da kommen wir zum eigentlichen Problem: in der Teeniezeit, in der Ausbildung würde ich generell jedem abraten vom Cannabiskonsum, denn dieser schwächt einfach einmal das Kurzzeitgedächtnis und sowas ist für eine Ausbildung ja nicht gerade förderlich...von Persönlichkeitsreifung und sowas will ich mal gar nicht reden, das überlasse ich den ärztlichen Hardlinern...In der Schweiz geht die Diskussion über eine Legalisierung für Erwachsene jetzt gerade in eine neue Runde - es wird nun höchstwahrscheinlich eine Volksabstimmung darüber geben - das ist wenigstens Demokratie !
      In der Tschechei ist übrigens der Besitz kleiner Mengen und der Konsum auch seit 2005 straflos, Deutschland wird langsam eingekreist...

      [URL]http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/850431.html[/url]

      Die Gegner:

      [URL]http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/850167.html[/url]

      und die nzz über den parlamentarischen "Glaubenskrieg ums Kiffen"

      nzz.ch/nachrichten/startseite/…_ums_kiffen_1.594818.html

      Und da sitzt eben der Hase im Pfeffer: Es ist ein Glaubenskrieg geworden, obwohl ( oder gerade weil) in der Bibel - nicht nur," es gab auch Pilze" - auch von Hanf die Rede ist ( z.B. bei Daniel, Hesekiel oder in der Offenbarung, Kapitel 22, Vers 2...)
      Und in Glaubenskriegen ist es immer recht schwierig, wissenschaftlich zu diskutieren...
      Eigenartig ist aber ja an der Sache, dass es die Schnapstrinker sind und die Politker mit Kaffee- Cognac - "Frühstücksbesprechung", die den Kiffern ihren Hanf verbieten müssen....hat irgend ein Kiffer mal den Säufern ihren Alk verbieten wollen ?

      eine Seite noch, die ich höchst informativ (und weitestgehend objektiv!) finde:

      cannabislegal.de

      maverick: z.B.
      Studie zu Cannabinoiden im Gehirn:
      Eine Studie kanadischer Wissenschaftler fand, dass ein synthetisches Cannabinoid, das auf den gleichen Rezeptor wirkt wie der Cannabishauptwirkstoff THC das Wachstum von Gehirnzellen ankurbelt.

      [URL]http://www.cannabislegal.de/neu/2005-10.htm#2005-10-18-cb[/url]

      ( nur ein Beispiel, natürlich findest du dort auch alle Verlautbarungen der I.A.C.M. )

      mit besten Wünschen für den Creator Joe Wein, der seit langem in Japan lebt !!!

      LG
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

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    • Eule,

      jedenfalls ist es fair, Cannabis zusammen mit ALKOHOL in die Reihe der psychotropen DROGEN einzuordnen.

      Das meines Erachtens Interessante ist die jeweilige Kulturkompatibilität.

      Alkohol - das funktioniert über viele viele Jahre mit prinzipiell erhaltener
      "Leistungsfähigkeit" und endet relativ spät (bei den meisten)....mit frühem Tod (und damit wenig Kosten für das Gesundheitssystem).

      Kurzgesagt: Perfekt für eine "Leistungsgesellschaft".

      Cannabis ist da anders......
    • gar keine Frage: Der Cannabiskonsum in den westlichen Industrieländern hatte spätestens seit 68 auch
      die Aura des Revoluzzertums ( in Berlin z.B. "die umherschweifenden Haschrebellen", aus denen "die
      Bewegung 2. Juni" hervorging).
      Aber das allerschlimmste war der cohärente Begriff "bewusstseinserweiternde Droge" :)
      Den Mächtigen hat ja dann plötzlich der Kaffeecognac nicht mehr geschmeckt beim Frühstück...
      solange das ganze nur ein Faible der Oberschichtsöhnchen und Töchterchen war, gings ja noch...
      Aber als die Schlosser und Werkzeugmacher- Azubis plötzlich auch anfingen mit dem Zeug und ihren Lehrherren immer frechere Antworten gaben, war es vorbei mit der Toleranz und Käthe Strobel musste das "Betäubungsmittelgesetz" drastisch verschärfen in Punkto Hanf 1971...
      Und ein Stuttgarter Psychiatrieprofessor namens Täschnermusste das "amotivationale Syndrom" konstruieren...
      Ich würde einfach zu gerne in 200 Jahren nochmal auf diesen "Glaubenskrieg" gucken :)

      LG
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

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    • RE: @Sascha & maverick

      Hallo Eule,

      Original von Eule4
      Sascha: Bei den "Indianern" verwechselst du da wohl was - in Amerika gab es gar keinen Hanf bis zu der Ankunft der "mayflower" mit den englischen Puritanern ( was natürlich ein "göttlicher Joke"
      ist , dass ausgerechnet diese sinnenfeindlichen Betbrüder eine neue Droge nach Amerika brachten.

      Da habe ich wohl was verwechselt. (Oder mein Kumpel, der mir dies erklärt hat)

      indischen Saddhus, die im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung ( und vor allem: der westlichen Touris) nicht für den Besitz oder Konsum bestraft werden können in Indien, weil Ganja da in uralten hinduistischen Texten schon als "heilig" beschrieben wird. Es ist nach dieser Lesart schon eine "Sünde", etwas davon auf den Boden fallen zu lassen...

      Das hört sich eher nach dem an was er sagte. Das könnte sein...

      @ maverick : denn dieser schwächt einfach einmal das Kurzzeitgedächtnis

      Das hab ich aber jetzt schon, ohne jemals Drogen genommen zu haben (Ausser die Medikamente und gelegentlich Tabak). Die Hirnleistung schwindet immer mehr und ich fange an Worte in Sätzen zu verdrehen oder gar die falschen einzubauen. :banghead:
      Sincereley yours Sascha ...

      * Bipolar II im Herbst 2005 diagnostiziert *
      Quilonum 1200mg * Citalopram 60mg * Seroquel 600mg * Atosil 50mg * LTyroxin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sascha ()

    • laut Herrn Prof. Dr. Hanns Ludwig, dem

      ehemaligen Chef des virologischen Institutes der FU Berlin
      sind zwischen 98,5 und 99,5 % aller klinisch bipolaren Untersuchten mit dem Bornavirus infiziert.
      In der Gesamtbevölkerung ohne systemische anzeichen sind es ca. 30 %

      Leider kostet es um die 70.- Teuro, sich darauf untersuchen zu lassen in Berlin ( Institut für Labormedizin)....aber ich habe meine Untersuchung darauf bereits "auf den Weg gebracht", da ich seit Kindheit an viel mit Tieren aller Art zu tun hatte...

      LG
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

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    • Das Robert Koch Institut behauptet nunmehr...

      dass der von Dr. Liv Bode unter der Ägide von Herrn Prof. Dr. Hanns Ludwig am virologischen Institut der FU Berlin entwickelte Test auf Bornaviren " so úngenau gewesen sei, dass dies die völlige Löschung aller Testdaten ( es geht um einen Zeitraum von 10 Jahren und ca.
      30 000 Datensätze von Pferden und deren Besitzer) gerechtfertigt gewesen sei...
      Sei es drum - aber es stellen sich dann darüber hinaus folgende Fragen:

      Warum wurde das Bornaviruslabor beim Robert Koch Institut völlig aufgelöst und die Mitarbeiter auf andere Abteilungen verteilt ?

      Und warum ist auf der Startseite des Robert Koch Institutes nunmehr die Bornavirusinfektion völlig verschwunden ?

      WAS soll da vertuscht werden ?

      WER hat da Interessendaran ???

      Wieso ist auch das virologische Institut der FU plötzlich umgezogen und hat 1ne neue Führungsclique ???

      cui bono ????


      LG
      Eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • bin neu hier...

      Liebe Leute,
      Eigentlich wollte ich mich zuerst allgemein vorstellen, aber da mich dieses Thema besonders betrifft, möchte ich meinen eigenen, persönlichen Bericht zur "Jugenddroge" (zumindest in meiner Generation) Cannabis abgeben...

      Habe mit 15 1/2 Jahren angefangen zu rauchen und zumindest das erste Jahr bzw. der erste Sommer waren eine wunderschöne Erfahrung für sich - bin mit Freunden immer in der Natur gewesen und zumeist (aber nicht immer) haben wir etwas geraucht. So viel gelacht und gleichzeitig mein Umfeld bzw. die Natur intensiv genossen habe ich zuvor nicht in meinem Leben. Damit einher ging aber auch ziemlich schnell ein ordentlicher Leistungsabschwung in der Schule (bis zur 5. Klasse hatte ich immer einen ausgezeichneten Erfolg..), denn schon in der 6. kamen die ersten 5er in Mathematik (in diesem Fach zeigt es sich ja besonders schnell) und in diesem Zeitraum traten auch die ersten psychischen Beschwerden auf. Ich ging kaum noch in die Schule, hatte zum Teil auch Angst davor und auch meine Stimmung verschlechterte sich zusehends. Wie es danach weiterlief möchte ich nicht im Detail schildern bzw. werde es ein anderes Mal, auf jeden Fall folgten diverse Suizidversuche und eine schreckliche Zeit...Gras konsumierte ich eigentlich die meiste Zeit und die schlimmste Nebenwirkung ist bis heute eigentlich diese unerträgliche Trägheit, die sich entwickelt und einen kaum noch etwas (sinnvolles) machen lässt sowie auch paranoide Zustände, die es definitiv auslöst (bei manchen nun mal mehr und bei anderen weniger)..

      Zur Wirkung lässt sich folgendes sagen: Nicht alle reagieren darauf, aber wenn man es tut, so ist die Wirkung durchaus immens, wenngleich sich natürlich eine Toleranz SEHR schnell einschleicht - dieses Lachen und intensive Erleben tritt eigentlich nur die ersten paar Male auf bzw. erst nach einer längeren Pause wieder..
      Antidepressiv ist es auf jeden Fall, gerade wenn bestimmte, unangenehme Ereignisse auftreten, gegen die man ohnehin nichts tun kann (zB Liebeskummer) - eine Gefühlsverstärkung trat in diesen Fällen bei mir niemals ein, sondern wurde ich dadurch einfach abgelenkt von den negativen Gedanken und Empfindungen, was kein Beruhigungsmittel sonst schaffte.
      Das Problem an der Sache ist halt nur, dass ich nachher immer darauf hängen bleibe und auch im Moment ist es wieder so. Während es mir noch letzte Woche sehr über einige negative Ereignisse sowie über den ersten Ausbruch einer RICHTIG depressiven Phase seit langem hinweghalf, so bleibe ich mittlerweile wieder hängen und gehe kaum auf die Uni...
      Wobei ich schon anmerken möchte, dass das Runterkommen verglichen mit Beruhigungsmitteln eigentlich relativ harmlos ist. Habe einmal Praxiten 3 Wochen am Stück genommen und es war ungleich unangenehmer, als von Monaten des Graskonsumes wegzukommen. Das verflixte bei diesem Mittel ist nur, dass es sich so sehr in den Alltag, in gewisse Momente (zB wenn man Musik hört) einschleicht, dass man einfach nicht runterkommen will, auch wenn man rational überlegt weiß, dass es einfach sein muss. Doch spätestens wenn ich wieder Musik höre, will ich einfach einen Joint dazu rauchen, denn die Empfindung dabei ist einfach überwältigend (inklusive Placeboeffekt, der definitiv dabei ist, denn obwohl THC erst nach wenigen Minuten wirkt, fühle ich mich schon während der Einnahme grandios..)

      Bei dem negativen Effekt auf Konzentration und Gedächtnisleistung fällt mir auf, dass unmittelbar während des Konsums und auch einige Zeit danach das Denken wesentlich langsamer abläuft bzw. der Gedankenfluss teils unwillkürlich erfolgt. Ich denke jedoch, dass dieser Effekt reversibel ist, denn trotz Jahren des Cannabiskonsums habe ich, als ich meine bipolare Störung endlich in den Griff bekamm (es lebe Lamictal..), die Matura ziemlich schnell nachgeholt und mit der Zeit funktionierte mein Hirn wieder mehr oder weniger auf dem ursprünglichen Niveau, auch wenn ich es mir leider im Moment wieder ruiniere : /
      Lange Rede kurzer Sinn...ich denke und hoffe, dass ich bald wieder runterkommen kann - vor allem wenn ich mir und man sich (es wird sicherlich vielen so gehen) vor Augen führt, wie viel Zeit seines Lebens man mit dieser Droge "verscheißen" kann, wenn man einmal in diesem Trott gefangen ist...
      Wäre interessant zu erfahren, wie es anderen dabei so geht..
      schönen Tag noch...