an psmmg - Ich bin irritiert über die EKT-Diskussion

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    • an psmmg - Ich bin irritiert über die EKT-Diskussion

      Hallo psmmg,

      da ich eine von jenen bin, die bisher auf keine Pharmako-Therapie vernünftig angesprochen hat, ich zwar einige wichtige Schritte über die Psychohterapie machen konnte, dennoch aber seit 2002 nie auf eine vernünftige stabile Baisis gekommen bin, überlege schon nach allen Richtungen, was es für mich noch an Möglichkeiten gibt.

      Auch die EKT zog ich schon mal in Betracht, aber mich befremdet diese einseitige Diskussion. Auf der einen Seite die Beführworter, die ihrerseits "nur" die Erfolge darbieten und auf der anderen Seite die strikten Gegener, die ihrerseits "nur" die negative Seite aufzeigen.

      Gibt es denn nicht irgendeine Studie, die mal alles beinhaltet, sowohl die Fälle, die einen ungünstigen Verlauf genommen haben, als auch jene, die einen günstigen bis sehr günstigen Verlauf aufzeigten? So ein Gegenüberstellung, wo jemand wie ich, mir selbst ein Urteil dessen erlauben kann? Vor allem auch so aufbereitet, dass der Frage nachgegangen wird, was den ungünstigen Verlauf beeinflußt hat und welche Kriterien für einen günstigen Verlauf sprechen?

      Es kann doch nicht sein, dass es nur "Schwarz" und "Weiß" gibt, da ist man sich ja noch unsicherer.

      Gruß Heike

      PS: Stunner und Co. bitte ich hier mal um Rückhaltung, ihr habt ja euren eigenen Baum!
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • hallo heike,

      ich weiß nicht ob ich zu "und Co." zähle..?

      ...vor gut 20 jahren, als ich in einer schweren depression stationär ging und da auf keinerlei medikamente angesprochen habe, haben ca. 7 schocks genügt. ich war sogar drüber, manisch. habs vertuschen können und bin raus aus dem stall.
      sorry, den ausdruck EKT gab´s damals nicht.

      in einer späteren depression, wo ich wieder stationär war, habe ich von vornherein diese behandlung gewünscht.
      14 tage mit 14 schocks haben gar nichts bewirkt und ich war unendlich enttäuscht.

      keine ahnung also. einmal so - einmal so. ob das typisch ist oder nicht, wird psmmg vielleicht was dazu sagen (hoffentlich).

      in einer hartnäckigen depression würde ich es sofort wieder versuchen, auf jedenfall. 50% chance zu haben, ist mehr als gar nichts.

      eine statistik zu diesem thema würde mich brennend interessieren. hat sich ja vieles total verändert in der hinsicht.


      liebe grüße,
      doro
      doromichellefritzzi
    • Was den "ekt-konsensus" betrifft...

      bin ich nun einerseits auch etwas verunsichert, denn es gibt da offensichtlich mehrere....
      Einen von der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, einen weiteren von der Österreichischen Gesellschaft
      für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie....

      aber egal: Fakt ist in beiden Fällen, dass es da heisst, dass "der genaue Wirkmechanismus bisher unbekannt" sei...
      Und dass zu bestimmten Aspekten der EKT nach wie vor ein Mangel an entsprechenden Studien vorliege...
      Andererseits wird aber felsenfest behauptet, dass eine strukturelle Gehirnschädigung ausgeschlosssen und das Therapieverfahren sehr sicher sei.
      Das kriege ich mit meinem bisschen nichtakademischen Verstand einfach nicht auf eine logische Reihe, tut mir leid...
      Insbesondere, wo die ja recht neue, bereits von Stunner zitierte Sackeim-Studie (2007) noch 6 Monate nach eine EKT-Behandlung von
      "weitverbreiteten Beeinträchtigungen der Denk- und Gedächtnisleistungen" berichtet, die imho durchaus als ein deutliches Zeichen von strukturellen Gehirnschädigungen verstanden werden können. ausserrdem konnte Sackeim auch nachweisen, dass es zu einer Verlangsamung der Reaktionsgeschwindigkeit kommen kann, die die Patienten im Alltag beim Autofahren oder Maschinenbedienen beeinträchtigen kann...
      Ich habe jedenfalls sofort diese Behandlungsmethode per psychiatrischem Testament in meinem Falle ausgeschlossen und halte das nach wie vor für einen gefährlichen Humbug, der gleich nach der Lobotomie anzusetzen ist !
      Und von wegen, das hat nichts mit "Elektroschock" zu tun: Selbst oder gerade die österreichische Gesellschaft für Psychiatrie usw. führt die Methode ja in ihrem Konsensuspapier direkt auf die beiden kriminellen italienischen Psychiater aus 1938 zurück...
      Sorry, aber eine Namensänderung von Elektroschock nach EKT macht aus einem schwarzen Raben keine weisse Taube, oder ?
      Ich halte es für völlig unverantwortlich und sogar den Straftatbestand der schweren Körperverletzung für erfüllt, mit so hohen elektrischen Potentialen an der menschlichen Hirnschale sich zu schaffn zu machen,
      sorry !

      LG
      Eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin