@psmmg / Schlafentzug

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    • @psmmg / Schlafentzug

      Hallo psmmg,

      mich würde interessieren, was massiver Schlafentzug/-mangel bei einem "normalen" Menschen, d.h. ohne (bekannte) Disposition zu psychischen Krankheiten, auslöst (kurz- und längerfristig). Gibt es dazu irgendwelche Erkenntnisse bzw. hättest du einen (Literatur-/Internet-)Tipp, wo ich mit Suchen anfangen könnte?

      Habe nur immer wieder gehört / gelesen, dass Schlafentzug zum üblichen Folterrepertoire gehört, allerdings wurde da nie wirklich erwähnt, welche konkreten Auswirkungen der auf Körper & Geist hat.

      Danke und viele Grüße,
      Könich Karl


      Vielen Dank übrigens an dieser Stelle für die Rubrik "Neues aus der Forschung", die ich sehr goutiere (hatte mich dazu noch nicht geäußert :bow: ).
      Für unsereins und überhaupt klasse, da die Informationen wirklich auf den Kerngehalt eingedampft sind. Und wer mehr wissen will, für den gibt's die Originalquellenangabe zu Selberlesen. Einfach :goodjob: !
      "Das einzige Problem, das ich noch habe, sind Zeit und Raum - aber das check ich auch noch!" (Uli Keuler, aus dem Schwäbischen eingedeutscht)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Könich Karl ()

    • Hintergrund meiner Frage:

      1) Ein bestimmter Prozentsatz an diagnostizierten MDlern hat nur eine Phase und dann nie wieder. (im dt. Forum hatte mal einer von 30% geschrieben, was mir als rel. hoch erscheint, die näheren Angaben/Infoquelle sind mir unbekannt)

      2) Habe ein paarmal im Internet (Quelle unbekannt) gelesen, dass vermutet wird, dass hinter dem Wirkmechanismus der Manie ein phylogenetischer Überlebensvorteil in bedrohlichen Lebenssituationen vermutet wird.

      3) Meine bislang einzige hypomanische Episode hatte eine anderthalb Jahre dauernde Vorlaufzeit mit phasenweise massivem Schlafentzug ohne nennenswerte Regenerationsmöglichkeit (Magisterarbeit + Examensprüfungen, häufige Infektionskrankheiten nach Pfeifferschem Drüsenfieber, die mich im Lernpensum zurückwarfen). Examen erstaunlicherweise mit Auszeichnung geschafft, anschließend direkter Übergang zu chaotischem Job (nach 3 Tagen). Als ich irgendwann wieder zu "bürgerlichen" Schlafenszeiten ins Bett gehen konnte, war ich so erschöpft, dass ich nicht mehr schlafen konnte, hab im Kopf die ganze Zeit weiter Arbeitspläne gemacht bis dann der Abflug in die Hypomanie kam.

      4) Bin "von Haus aus" depressiv, deswegen zum zweiten Mal in Psychotherapie (keine Suizidversuche, keine Medikamente). Daher schien es wohl naheliegend, den einen Pol zum anderen in Verbindung zu setzen.

      5) Eigene Krankheitseinsicht war von Anfang an gegeben, habe die Ärzte (Psychiater) selbst aufgesucht. (Ich wollte einfach mal wieder schlaaaaaafen!)

      Bin mir halt manchmal nicht so sicher. "MD" erscheint mir als Sammelbegriff für die unterschiedlichsten Krankheitsausgestaltungen.
      Letztlich kann's mir wurscht sein, welches Etikett auf der Schublade pappt, in der ich nun bin. Fest steht, dass die medikamentöse Behandlung meines Psychiaters von Anfang an goldrichtig war (akut 400mg Seroquel + 25mg Trimipramin, Anfangsdiagnose "Dekompensatorisches Belastungssyndrom bei chronischem Schlafmangel", nach leichtem Wiederaufflackern der Symptome bei bereits starker Medikamentenreduktion 1 Monat später dann erstmalig DD "Bipolare Störung", später ohne weitere Vorkommnisse vom Psych. bestätigt)

      Viele Grüße,
      Könich Karl
      "Das einzige Problem, das ich noch habe, sind Zeit und Raum - aber das check ich auch noch!" (Uli Keuler, aus dem Schwäbischen eingedeutscht)

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    • Hi
      mein Bruder hat extreme Schlafstörungen und hat nach 4 Nächten /Tagen ohne Schlaf imperative Stimmen gehört.
      Nach 24 Klapse und einer Portion Schlaf war das vorbei und es blieb dabei.

      Daß zuwenig Schlaf Psychosen und Manien auslösen kann, glaube ich auf jeden Fall, ich drehe auch schnell am Rad. Schlaf ist das allerwichtigste für mich, ansonsten bin ich auch mit trocken Brot zufrieden.

      Ich selbst empfinde Schlafentzug als Horror, es ist Folter, und ich würde auch einer Schlafentzugstherapie niemals zustimmen.

      Vielen Leuten solls aber durchaus helfen.
      µ
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    • eine schnelle (und daher nicht wissenschaftlich hier unterlegte) antwort:
      schalfentzug kann bei JEDEM menschen auslösen

      -"hyperästhetisch emotionaler Schwächezustand"
      (kennt jeder, Gefühl wie nach durchzechter Nacht, etwas reizbar, leicht gefühlsmäßig zu beeindrucken ....heulen bei kleinen anlässen....etc)

      -Zustand wie bei Hypomanie
      -psychotische Episode.


      die überlegungen zum evolutionären sinn sind sehr interessant.
      letztlich überlebt die menschheit m.E. eben genau deswegen, WEIL sie divers ist - daher sind minderheiten jeder art für das überleben ALLER ein wichtiger faktor.


      so, nur mal ganz schnell, muss jetzt wieder zu meinen patienten.
    • Schlafentzug

      Hallo,

      Wenn ich aus meiner tiefsten Depression einfach nicht mehr hochkomme, hilft mir der Schlafentzug.
      Es ist der Horror, aber es hilft mir.

      Es ist wie eine "künstliche manie" und mit der Chemie im Kopf passiert etwas.
      Ich habe mich schon einige Male damit rausgezogen.

      Liebe Grüße, Lulu
      Liebe Grüße, ML :)) :)

      Manches im Leben könnte einfacher sein (Ohne MD)....Es wäre nur nicht MEIN Leben.
    • Ich bin zwar keine Betroffene, aber durchschnittlich jeden Monat gibt's eine Reihe von Nächten hintereinander mit zwei, drei, maximal vier Stunden Schlaf.
      Ohne besonderen Grund... bin einfach zu faul, um ins Bett zu gehen.
      Oder das Internet lockt.
      Jedenfalls bin ich dann beim Aufstehen tatsächlich besser drauf als nach normalen Nächten.
      Eine Schlafeinheit (=eine Welle mit einer Tiefschlafphase) genügt jedenfalls zum Regenerieren.
      Länger als eine Woche hab ich das aber noch nicht probiert.
    • Bei mir war's in der Examenszeit schon extrem mit dem Schlafentzug.
      Das Schlimmste war, als ich 8/9 Tage praktisch durchgemacht habe, um auf den letzten Drücker zwei wiss. Seminararbeiten zu schreiben, wäre sonst nicht zur schriftlichen Examensprüfung zugelasen worden (hatte noch nicht alle "Scheine" in Englisch). Gegen den einsetztenden Schüttelfrost habe ich alle paar Stunden kurze Wechselduschen gemacht, alle 3-4 Stunden eine Tasse Milchkaffee getrunken, literweise Kräutertee, um die Entgiftungsfunktion des Körpers zu unterstützen (wg. Kaffee und vor allem Zigaretten, hatte aber auch viel Durst. Von dem vielen Kräutertee habe ich dann auch eine Art "Teerstuhl" bekommen). Meine Hände habe ich kaum mehr warm bekommen, sie waren dunkelrot verfärbt, bei leichten Druck wurden sie weiß (habe damals auf beginnende Nikotinvergiftung getippt, da ich mangels Schlaf ja rund um die Uhr geraucht habe, und wahrscheinlich noch mit höherer Frequenz als sonst). Wenn ich den Eindruck hatte, dass Wechselduschen nichts mehr brachten, habe ich mich auch mal für 2 Stunden hingelegt, einmal waren's 4 (so alle anderthalb bis 2 Tage), am siebten Tag 6 Stunden.

      Die Symptome habe ich alle kalten Verstandes registriert (als würde ein gewisser, rationaler Teil von mir außerhalb stehen und mich beobachten) und bin - soweit mir möglich - damit im Rahmen des Wahnsinns noch halbwegs vernünftig umgegangen. In jener Woche hatte ich auch eine Art Aussetzter, da bin ich 3 oder 4 Stunden hin- und hergelaufen und habe dabei im Geist ein Gespräch mit einem mir verhassten Prof durchgespielt, wie ich mich auf fies-feine Art an ihm rächen könnte. Auch das habe ich kalten Verstandes mitbekommen, wusste aber, das ich das bis zum Ende durchspielen musste, damit ich es aus dem Kopf bekomme.Das war eine Woche vor den schriftlichen Examina; ich muss glaube ich nicht betonen, dass ich dafür ja auch noch nichts gelernt hatte...

      Unheimlich an der ganzen Sache ist mir, dass die beiden Seminararbeiten zu den besten gehörten, die ich je geschrieben hatte. Für die eine habe ich sogar eine glatte 1,0 (da ich das österreichische Bewertungssystem nicht kenne: "Sehr Gut", beste erreichbare Note) bekommen (ansonsten hatte ich immer "nur" 1,3en, einmal eine 2,0).

      Durchs restliche Englischexamen habe ich mich dann so durchlaviert, und habe mit Spanisch (1,0) und der Magisterarbeit (1,0) zusammen einen Schnitt von 1,1 geschafft.

      Wenn ich mich wegen der körperlichen Vorerkrankungen krankschreiben hätte lassen, hätte ich ein ganzes Semster warten müssen mit dem Abschluss. Dann hätte ich keinen Nebenjob mehr gehabt, da meine Hiwi-Stelle ausgelaufen war, zudem hatte ich schon ein kleines Jobangebot für danach. Im Nachhinein bekomme ich fast schon Erschöpfungsgefühle, wenn ich mir das nur so durch den Kopf gehen lasse. Mannomann, ich glaube, ich habe geschuftet wie eine Irre (hahaha). Kann ich nicht wirklich zur Nachahmung empfehlen...

      Viele Grüße,
      Könich Karl
      "Das einzige Problem, das ich noch habe, sind Zeit und Raum - aber das check ich auch noch!" (Uli Keuler, aus dem Schwäbischen eingedeutscht)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Könich Karl ()

    • Herzlichen Dank für die schnelle Antwort!!
      (falls du bei Gelegenheit noch Zeit und Lust hast, würde ich mich auch über mehr Infos freuen, genauso über einen Literaturtipp o.ä.) Aber damit kann ich schon viel anfangen.

      Hmmm, das hieße dann ja vielleicht, dass ich meinen Irrenpass doch wieder abgeben müsste...

      Ich als Normale, hahahahahaaaaaaaaaaa

      Könnte mir vielleicht mal jemand erklären, was "normal" ist??? Habe mich noch nie so gefühlt, war immer irgendwie "anders". Sogenannte "Normalos" waren und sind mir dagegen meist supekt.

      Mein Eindruck: wenn man bei den Ach-so-Normalen ein bißchen am Lack kratzt, findet man immer was. Ich glaube, viele tun einfach nur so, haben vielleicht ein besseres Verdrängungsmäntelchen, das sie über alles breiten können.

      Habe mal gelesen, dass Depressive eine objektivere Wahrnehmung haben. "Normale" hätten dagegen bspw. einen gewissen Selbstschutzmechanismus - wenn sie sich z.B. im Spiegel anschauen, macht sie die Wahrnehmung hübscher, als sie sind, kleine Makel werden automatisch ausgeblendet. Der/die Depressive dagegen sieht unerbittlich ALLES.

      Grüße,
      Charlesroi
      "Das einzige Problem, das ich noch habe, sind Zeit und Raum - aber das check ich auch noch!" (Uli Keuler, aus dem Schwäbischen eingedeutscht)
    • Original von RucksackHurra!!!!Ich bin NICHT normal!!!!


      Hm, ich glaube, das Beispiel mit dem Spiegel war wohl nicht so gut... die Irren mit dem kritischen Blick auf den eigenen, ach-so-mangelhaften Körper nennt man gemeinhin - glaub ich - Frauen :D
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    • Könich schrieb:
      "Hmmm, das hieße dann ja vielleicht, dass ich meinen Irrenpass doch wieder abgeben müsste... "



      Wenn du nicht irre bist, dann fresse ich 'ne Fliegenklatsche! Sich für Examen so dermaßen fertig zu machen, fiele mir im Traum nicht ein!
      Du hast ganz gewaltig einen an der Waffel, meine liebe Hoheit, winde dich nicht. Hier steht es schwarz auf weiß.
      µ
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    • Scheiße, erwischt....[Blockierte Grafik: http://www.GratisSmilies.de/smilies/huepfende/huepf022.gif] Schon wieder enttarnt 8o

      Aber alleine die Vorstellung, dich eine Fliegenklatsche essen zu sehen, lässt mich überlegen, ob ich vielleicht doch noch einen auf Seriös mache :D

      Aber à propos Traum: Bei dem Schmarrn, den ich da gerade zusammengeträumt habe (in nur 2 Std) wär ich mir da schon nicht mehr so sicher... (Ich hatte so einen komischen Promotionjob für Bier oder anderen Alk, wusste aber gar nicht, wie ich da reingeraten war, nur getanzt habe ich absolut scharf! Zwischendurch kamen 2-3 Episoden mit einem merkwüridgen Vogel, der mich immer angepickt hat bzw. die Äste, an denen ich hochgeklettert bin; hab mich dann zu einer Art Glasschrank in schwindelerregender Höhe gehangelt, Türen auf - gerettet! In anderen Episoden war irgendeine Matschepampe ausgelaufen, und ich habe mit einer Gruppe Helfer Säcke mit Erde in die Lachen geleert. Dann kamen noch eine Art Profi-Clown vor, der Anleitungen hinterließ, eine Wohnungsumräumung, eine sehr merkwürdige Arztbehandlung, bei der ich subkutan etwas implantiert bekam, das sich immer weiter aufgepumt hat, und Freunde, die auf einmal ganz anders aussahen, und "Arbeitskolleginnen", die mir in der Kneipe einen Milchkaffee gemacht haben). Ja, den zumindest werde ich mir jetzt in vivo machen gehen.

      Liebes Unterbewusstsein, könnte ich bitte eine Durchschrift von dem ganzen Mist haben, so dass man's auch im Wachzustand verstehen tut?!?

      Ergebensten Dank,
      Könich Kleinkaro
      "Das einzige Problem, das ich noch habe, sind Zeit und Raum - aber das check ich auch noch!" (Uli Keuler, aus dem Schwäbischen eingedeutscht)
    • [Blockierte Grafik: http://www.GratisSmilies.de/smilies/sport/sport_42.gif]


      HAHAHAHAAAAA

      Wozu brauchst du überhaupt einen Wachzustand? Ich tu dein Traumlotterleben genug finden für drei!!!
      Tu dich mal schnell wieder hinlegen und mir später erzählen, wie es weiterging!!!!! Oder warte - ich komme mit, und helfe dir beim Bier-promoten.

      [Blockierte Grafik: http://www.GratisSmilies.de/gifs/sport/sport1013.gif]
      µ
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