PROKRASTINATION- ein Teufelskreis

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    • PROKRASTINATION- ein Teufelskreis

      Ich glaube ja, dass ich, in die Prokrastination reingerutscht bin. Und zwar durch die Antriebsschwäche, die immer schlimmer wurde. Ich konnte immer weniger das Pensum erfüllen, das ich hätte lernen müssen. Und ich wusste das. Aus Angst mich damit auseinandersetzen zu müssen und doch zu scheitern, hab ich die ganze Sache dann verdrängt und mir immer gesagt, dass ich morgen dann anfange und mich dann überwinde und dann wieder morgen...

      Problem ist, wenn ich mich erst mal entschieden habe, dass ich was verschiebe ist, dass ich mich daraufhin erst mal erleichtert fühle, weil der Druck weniger ist, dann aber kommen die Schuldgefühle und ich fühle mich schlecht und werde depressiv und dann mache ich mich erst Recht nicht an die Arbeit, weil ich denke, das das eh keinen Sinn mehr hat. Es hat viel mit negativen Gedanken zu tun. Selbstwertkomplexe, Versagenänsgte, Ausweichverhalten, eben "Aufschieberitis", wie es im Volksmund genannt wird. Letztlich kommen damit die exogen induzierten Depressionen, noch mehr Motivationsverlus, Schuldgefühle mit Grübeleien und v.a. Schlafprobleme. Da geht der Teufelskreis weiter, denn umso schlechter ich schlafe, desto schlimmer ist die bipolare Störung!

      Es ist wohl ein angelerntes Fehlverhalten. Man kann es wohl durchbrechen, wenn man erst mal eingesehen hat, dass man dieses Problem hat. Einfach ist es wohl nicht. Man braucht wohl meistens 5 Anläufe. Da werde ich wohl kämpfen müssen und die Verbindung mit der bipolaren Störung macht das Ganze nicht einfacher. Aber ich will das loswerden. So kann das nicht weiter gehen. Es zerstört ja mein ganzes Leben. Ich dachte immer nur, ich sei einfach irgendwie faul geworden oder so, aber es ist tatsächlich eine art Störung. Kennt ihr das auch???

      LG- euer Nüssli :scheinheilig:
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • @Zaubernuss

      Ich kann dein Problem gut nachvollziehen auch ich neige dazu Dinge aufzuschieben, besonders dann wenn ich depressiv bin, mich bestimmte Dinge beschäftigen oder belasten oder ich einfach nur in den Tag reinleben will und wichtige Dinge verdränge.

      Fühle mich manchmal auch sehr schnell gestresst und verschiebe dann alles auf morgen. :devil:

      Dieses in den Tag reinleben oder von heute auf morgen leben ist auch des öfteren so ein Laster von mir.
    • Weis nicht. Glaube ich mache das wegen ständiger Versagensangt. Die stresst mich total. So lange, bis es mir reicht. Dann verschieb ich die Sache und fühl mich erst mal erleichtert. Bis dann die Grübeleien über die Richtigkeit dieser entscheidung kommen und schließlich die Schuldgefühle. Mit denen kommen dann die negative Stimmung und die Schlafprobleme. Am Ende des Liedes stehen dann neue Krankheitsphasen, getriggert durch die blöde Verschieberei, weil die am Ende noch mehr Probleme bringt.
      Wenn mich eine bestimmte Aufgabe stresst, dann such ich mir viele kleine, die schnell Erfolgserlebnisse bringe. Da wasch ich sogar mit Elan ab, bügel stundenlang, setze wichtige Schreiben auf usw. Da habe ich das Gefühl, schnell viel zu erledigen, was ja auch der Fall ist. Allerdings sind das eben vollkommen untergeordnete Sachen, die nur zu einer schnellen Pseudozufriedenheit führen. Bis man feststellt, das man wieder Mist gemacht hat und die Prüfung quasi schon morgen ist und man sich dann ins Hemd macht- zu Recht, wie ich finde, denn dann kann man meistens wirklich nichts mehr retten. Die helfen dann auch positive Gedanken nichts mehr.
      Ich muss einfach generell optimistischer denken. Vor allem, dass ich Prüfungen schaffe. Denn wenn man voller Optimismus frühzeitig enfängt sich reinzuhängen, dann gibt es ja auch ne Chance, das zu packen und nicht andersherum.
      Hast du schon mal versucht dieses Verhalten abzustellen, dich zu ändern??? Ich möchte ja übernächste Woche meinen Psychologen fragen, ob er mir dabei helfen kann....

      Gute Nacht! Nüssli :bett:
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    • Gedanken können alles ((((---:

      Hi Nüssli

      Bei Prüfungen habe ich mich immer dann, wenns richtig ernst wurde, durch Autosuggestion so richtig voll-locker gemacht. Irgendwie wusste ich, da muss ich jetzt durch, also ist das beste was ich machen kann - augen zu und durch. Ich habe mich mental von allen "Widerständen" befreit, indem ich mir sagte, es ist vollkommen wurscht, was am Ende dabei rauskommt. Ich gebe sowieso mein Bestes, also würde mir Angst vor Versagen nicht dazu verhelfen, irgendwas noch besser zu machen - eher würde sie sinnlos meine Reccourcen anzapfen. Und falls ich versagen sollte, hätte ich es mit Angst auch nicht besser hingekriegt.


      Genauso bei anderen Begebenheiten, wo man sich unsicher fühlt. Ich hab mir dann immer gedacht - wenn ich das jetzt sofort hinter mich bringe, um so eher ist die Sache überstanden. Und es ist immer besser, sich kurz zu sammeln und im richtigen Moment selbst 'los' zu sagen, als wenn man zu lange wartet und immer mehr von Umständen oder Leuten gepuscht wird ... dann wirds immer schwieriger.

      Zum Beispiel hatte ich früher in der Schule echt große Hemmmungen, im Musikunterricht zu singen.
      Das war furchtbar! Und dann kam der Tag, an dem jeder Schüler einzeln was vorsingen sollte. Ich hatte zwei Möglichkeiten: entweder ich ziere mich, laufe knallrot an, versuche mich rauszureden und piepse womoglich noch schüchtern rum - oder ich fang einfach sofort, wenn ich an der Reihe bin, laut und deutlch an zu singen und zieh das durch. Und so entschied ich mich für die letztere Variante - niemand hat gelacht und ich bekam sogar eine gute Note (-; Krass


      So hab ich das dann immer wieder gemacht in ganz unterschiedlichen Situationen.
      Sobald ich merkte, ich mache mir Sorgen ob ich das hinkriege, dann wendete ich kurz bevor ich in die Situation gehe so eine Art "Kopfreinigung" an - schmiss ich alle Gedanken an mögliches Unheil raus, holte tief Luft und ging schnurstracks in die Situation als wär ich unbesiegbar. Wo dann nur der Augenblick zählt und nicht, was dabei rauskommen könnte.

      Jedenfalls glaub ich schon, dass einem Menschen enorm viel mentale Kräfte zur Verfügung stehen - und dass man mit Gedanken verdammt viel ändern kann. Sie können einen positiv beeinflussen, wenn man herausfindet, welche Gedanken einem in der jeweiligen Situation helfen.
      Dieser Spruch Zitat von Buddha passt auch grad so schön dazu :
      "Das was du heute denkst, wird morgen sein" :]
      Und es stimmt !!! Heutzutage bin ich tatächlich unbesiegbar (-:
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      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von kirre ()

    • @Zaubernuss

      Ich glaube wir meinen beide ungefähr das selbe, auch ich habe diese Versagensangst, die Unsicherheit dass sich bei längerfristigen Zielen Hürden auftun an denen ich scheitere und dann mit der Zeit die Motivation verliere und alles umsonst war.

      Noch dazu bin ich ja eher ein ungeduldiger Mensch und möchte immer mit allem schnell und einfach zum Ziel kommen und auch die Sicherheit haben dass ich was schaffe (dieses Gefühl habe ich meistens nur in der Manie und da bin ich dann wieder zu optimistisch und lasse mich leider schnell auf zu viel Blödsinn ein)

      Wenn ich diese Versagensängste habe dann geht es auch immer um die Befürchtung dass alles umsonst war, weil ich diese Erfahrung bis jetzt auch schon öfters durchhabe.
    • Moin,
      o ja, singen war mir der schlimmsten Grauen in der ganzen Schulzeit. Man, wie ich das gehasst habe! Hab mich dann durchgewurstelt, aber hab dann immer nur eine 3 gefangen. Kann halt nicht singen, obwohl Teile der Familie so muskalisch begabt sind. Aber ich seh es wenigstens ein. Andere müssen erst zu DSDS damit sie es schnallen :devil:

      Ja Kirre dein Suggestionstalent bräuchte ich. Vielleicht kann mir ja wirklich mein Psychologe zu positiverem Denken verhelfen und ich kann endlich die Studienleistungen wieder bringen, die bringen möchte und die von mir erwartet werden. Nicht zu vergessen auch die sozialen Verpflichtungen, die ich in letzter Zeit auch hab schleifen lassen.

      Längerfristige Hürden, werden bei mir immer größer, je länger es dauert. Ich kann mir beim besten Willen heute nicht sicher vorstellen, dass ich das studium abschließe. Da fangen die falschen Gedanken schon an. Unglaublich! Wenn ich fest daran glauben würde, dass ich das schaffen werde, dann hätte ich auch sicher die nötige Motivation und weniger Angst und es würde besser laufen. Aber meine Probleme beschränlen sich ja nicht nur auf's Studium. Ich schiebe mitlerweile alle möglichen Sachenn vor mir her :S . Das muss sich ändern!

      LG- Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Hmmm ja, seh ich auch so
      Wenn man heute ständig daran denkt, dass man wahrscheinlich nie das Studium abschliessen können wirst, dann sieht man eine große unüberwindliche Hürde vor sich ... soooo viel muss man noch schaffen! Und es ja jetzt schon so schwer! Erdrückend, was man da sieht.

      Das ist auch sehr günstig - möglichst immer an aktuelle Aufgaben denken.
      Schaut man nicht so weit in die Zukunft, sondern konzentriert sich möglichst auf naheliegende Aufgaben - dann hat an nicht die ganze Last der Zukunft im Nacken. Die kann man eh nicht voraussehen (ok manch einer schon, aber das ist ne andere Geschichte hihihi) Klar sollte man einen Überblick haben und vorausdenken/planen, gerade auch, wenn man etwas Bestimmtes erreichen möchte. Aber konzentrieren braucht man sich eigentlich nur auf das, was aktuell ansteht. Immer so eins nach dem anderen ausm Weg schaffen (-;

      Ich finds auch hilfreich, wenn man etwas schiefgelaufenes nicht zu arg ins Gewicht zieht. Staub abschütteln und weiter gehts (-: Man kommt immer irgendwie weiter, auch wenns manchmal überhaupt nicht danach aussieht.

      Jetzt red ich schon wieder wie so'ne abgetakelte Schulmeisterin :biggrin: :zungezeig: :cursing: :scheinheilig:
      Aber das sind wirklich so Sachen, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. ...


      PS:
      Im D- Forum hab ich mal einen Text gelesen namens "Gestern-Heute-Morgen"
      bipolar-forum.de/read.php?5,298637,298637#msg-298637
      µ
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