Eine neue Untersuchung entkräftet die Belege für eine genetische Grundlage der Depression
Depressive Erkrankungen sind für die Betroffenen und die
Gesellschaft eine große Belastung. Daher wundert es kaum, dass weltweit
mit großem Eifer nach ihren körperlichen Ursachen gesucht wird. Ein
Zusammenhang mit dem Botenstoff Serotonin schien durch neuere
genetische Untersuchungen untermauert worden zu sein. Eine neue
Meta-Analyse widerspricht den früheren Funden jedoch vehement. Damit
hat das genetische Programm zur Erforschung der Depression und anderer
psychischer Erkrankungen einen herben Rückschlag erlitten. Im Gegensatz
zu den Genen gelten schwere Lebensereignisse nach wie vor als großer
Risikofaktor für Depressionen. Es stellt sich die Frage, ob die
Forschungsgelder bei der Suche nach ihren körperlichen Ursachen
überhaupt gut angelegt sind."
mehr darüber dort:
heise.de/tp/r4/artikel/30/30661/1.html
"
Was heißt das für die Forschung?
Dieses Ergebnis ist nicht nur für die Erforschung genischer Einflüsse
auf Depressionen, sondern auf psychische Erkrankungen generell ein
herber Rückschlag. Gerade mit Blick auf die zunehmende Verbreitung
dieser Erkrankungen und vielversprechende Ergebnisse wie die von Caspi
und Kollegen werden viele Forschungsanträge gestellt – und auch
bewilligt. Die Genetik ist im Laufe ihrer jungen Geschichte schon
einige Male überschätzt worden. Insbesondere, wenn es um komplexes
menschliches Verhalten geht, sind die Träume der damaligen Pioniere
jedoch nicht in Erfüllung gegangen. Daran hat auch das erfolgreiche
Humangenomprojekt nichts geändert. Studien wie die hier vorgestellten
profitieren zwar von dem Wissen, das die "Entschlüsselung" des
menschlichen Genoms und der enorme technische Fortschritt gebracht
haben. Das hilft aber alles nichts, wenn das Wissen nichts nutzt und
vor allem im Vergleich mit dem bereits Gewussten – hier der Einfluss
schlimmer Lebensereignisse – wesentlich schlechter abschneidet. Da
stellt sich die Frage, ob man die Gelder nicht lieber zur Verbesserung
der Lebensumstände einsetzen sollte, um damit den Erkrankten
tatsächlich zu helfen, als die Nadel im Heuhaufen zu suchen.
"
....
lg
eule4
Depressive Erkrankungen sind für die Betroffenen und die
Gesellschaft eine große Belastung. Daher wundert es kaum, dass weltweit
mit großem Eifer nach ihren körperlichen Ursachen gesucht wird. Ein
Zusammenhang mit dem Botenstoff Serotonin schien durch neuere
genetische Untersuchungen untermauert worden zu sein. Eine neue
Meta-Analyse widerspricht den früheren Funden jedoch vehement. Damit
hat das genetische Programm zur Erforschung der Depression und anderer
psychischer Erkrankungen einen herben Rückschlag erlitten. Im Gegensatz
zu den Genen gelten schwere Lebensereignisse nach wie vor als großer
Risikofaktor für Depressionen. Es stellt sich die Frage, ob die
Forschungsgelder bei der Suche nach ihren körperlichen Ursachen
überhaupt gut angelegt sind."
mehr darüber dort:
heise.de/tp/r4/artikel/30/30661/1.html
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Was heißt das für die Forschung?
Dieses Ergebnis ist nicht nur für die Erforschung genischer Einflüsse
auf Depressionen, sondern auf psychische Erkrankungen generell ein
herber Rückschlag. Gerade mit Blick auf die zunehmende Verbreitung
dieser Erkrankungen und vielversprechende Ergebnisse wie die von Caspi
und Kollegen werden viele Forschungsanträge gestellt – und auch
bewilligt. Die Genetik ist im Laufe ihrer jungen Geschichte schon
einige Male überschätzt worden. Insbesondere, wenn es um komplexes
menschliches Verhalten geht, sind die Träume der damaligen Pioniere
jedoch nicht in Erfüllung gegangen. Daran hat auch das erfolgreiche
Humangenomprojekt nichts geändert. Studien wie die hier vorgestellten
profitieren zwar von dem Wissen, das die "Entschlüsselung" des
menschlichen Genoms und der enorme technische Fortschritt gebracht
haben. Das hilft aber alles nichts, wenn das Wissen nichts nutzt und
vor allem im Vergleich mit dem bereits Gewussten – hier der Einfluss
schlimmer Lebensereignisse – wesentlich schlechter abschneidet. Da
stellt sich die Frage, ob man die Gelder nicht lieber zur Verbesserung
der Lebensumstände einsetzen sollte, um damit den Erkrankten
tatsächlich zu helfen, als die Nadel im Heuhaufen zu suchen.
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lg
eule4
"So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."
Felix Kriwin
Felix Kriwin
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