Solidarität aus der BRD!

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    • RE: Aber, aber...

      Hallo mein Lieber,

      heißt es also alle, wirklich alle Kliniken behandeln die Patienten so, wie dich und deine drei Fälle? Heißt es, wirklich alle Ärzte sind aus dem Ausland und haben keine wirkliche Apropation? Heißt es, wirklich alle, wirklich alle Patienten in irgend einer Psychiatrie in Deutschland werden gefoltert, gequält und Zwangsmedikamentiert? Heißt es, dass jegliches Personal in Psychiatrien nur TV-Partys machen und ihre Patienten durch äußerste Gewalt ruhig stellen? Heißt es, allen Menschen, die in die Psychiatrie kommen, werden sofort entmündigt?

      Also deine Aussagen, treffen wirklich jeden Arzt, jeden Therapeuten, jede Klinik?

      Warum habe ich und wohl auch einige Andere, eine andere Erfahrung gemacht? Sind wir Auserwählte gewesen, denen man eine gute Behandlung zukommenlassen hat? Ich bin Hartz IV-Empfängerin, also nicht privat versichert.

      Machst du selber nie Fehler? Bist du Gott gleich? Und wenn du doch mal einen einzigen Fehler gemacht hast, heißt das dann, dass dir nicht mehr zu trauen ist, dass du ein Schwerverbrecher bist, weil du einen Fehler begangen hast? Bedeutet dass, das jedem, der einmal einen Fehler begangen hat, nie, nie, nie wieder zu trauen ist? Müßten nicht alle Menschen weggesperrt werden, weil ihnen doch nicht mehr zu trauen ist? Ich denke, nach deinem Schema ja, denn jeder, wirklich jeder der einen Fehler begeht ist raus.

      Na dann viel Spaß mein Lieber.

      Traurige, sehr traurige Grüße von Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Eben DAS habe ich ausdrücklich NIE gesagt...

      dass dies "alle" betrifft !
      Vielmehr habe ich klarzumachen versucht, dass human denkende Ärzte und auch das Pflegepesonal dann ja sich weder betroffen fühlen müssen und sogar stolz darauf sein können, dass sie die Medizin des neuen Jahrtausends verkörpern im gegensatz zu den ( wohl selbst psychisch kranken) ewig Gestrigen in den Kliniken -
      die es aber wohl leider auch immer noch gibt !
      Es hat zu allen Zeiten im Medizinerberuf Irre oder Sadisten gegeben, die ihre relative Machtstellung gegenüber den Patienten in krimineller Weise ausgenutzt haben !
      Die Frage ist doch nur: Wer ist krimineller - ein Josef Mengele mit seinen "Zwillingsexperimenten" in einem durch und durch sowieso kriminellen und rassistischen System - oder ein Professor an einer bekannten Münchener Klink in den 50er -Jahren des letzten Jahrhunderts, der seine Patienten gegen besseres Wissen nicht nur mit Elektro- sondern zusätzlich noch mit Insulinschocks bis ins tiefe Koma peinigt ?

      Natürlich mache ich auch Fehler und ich irre mich sogar manchmal, aber ich habe dann auch keine Probleme, dazu zu stehen...
      Im Gegensatz beispielsweise zu einem Gefäßchirurgen, der mit einer Kollegin und einigen Radiolgen seit nunmehr knapp 12 Jahren ein "Gefäßzentrum" betreibt und einfach 4 Jahre lang nicht einsehen wollte, dass ich als Patient mich da betrogen fühle, wenn in einem Gefäßzentrum kein Gefäßmediziner- also kein Angiologe -
      tätig ist und die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin abgetan werden mit den Worten
      "Das sind doch nur Empfehlungen"...
      Leider ist das in der Onkologie noch schlimmer: Auch der Begriff "Krebszentrum" ist in keinster Weise geschützt: Es kann also jeder geldgeile Investor sich einige esoterisch angehauchte Doktörchen suchen, womöglich noch einen Wunderheiler dazu, und dann mit "Misteltherapie" (hat ja schon bei Obelix geholfen)
      und anderem scharlatanischen Krimskrams totkranken Leuten das Geld aus der Tasche ziehen...
      Leider funktioniert die Kontrolle aber auch bei den Kassenbezahlten Therapien sehr, sehr schlecht...
      Ich könnte alleine mit meinem Fall, wo es um lächerliche paartausend € ging, ein tausendseitiges Buch schreiben über Gefälligkeitsgutachten, Sturheit der Ärzteversicherungen und vieles mehr...
      Der Fehler liegt aber ganz eindeutig im System selbst: Es dürfte einfach gar nicht zulässig sein, ein "Gefäßzentrum" zu betreiben - und zu bewerben !!! - welches nicht mal über einen einzigen Angiologen verfügt, sondern sich nur aus Gefäßchirurgen und Radiologen zusammensetzt !
      sowas ist eindeutig "Etikettenschwindel" und grenzt gegenüber gutgläubigen und vertrauensvollen Patienten an Betrug, der ohne weiteres zu einer generellen Iatrophobie mit weitestreichenden Folgen führen kann...

      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Trotzdem denke ich, sind wir es unseren gegenwärtig internierten Leidensgenossen schuldig, bei der Kritik an der realexistierenden Psychiatrie nicht kleinlich zu sein, sondern im Gegenteil immer "die grosse Kelle" zu schwingen...


      Ich werde darüber nachdenken, ob das moralisch zu legitimieren ist. So bald ich einen Antwortvorschlag habe, werde ich es dich wissen lassen.


      Das mit den "internierten Leidgenossen" lasse ich dir diesmal als Stilmittel durchgehen. Ansonsten -> Anus Mundi oder Archipel Gulag


      Die humanen Psychiatriemitarbeiter verstehen sehr genau, denke ich, dass sie damit gar nicht gemeint sein können...;-)


      Wahrscheinlich nicht alle. Aber das hier liest eh kaum einer.
    • Aber sind realitär ja wirklich

      nicht gemeint...
      Und selbst wenn sie die Auswüchse ihrer Bauerntrampelkollegen hier mitlesen würden, würden sie sich ja guten Gewissens ins Bett legen können, oder ?

      was ich jetzt auch tue - war aber interessant heute, finde ich !
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin