Forschung mit dem "Zauberpilzmolekül"....

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    • Forschung mit dem "Zauberpilzmolekül"....

      "Psilocybin-Forschung macht Fortschritte



      Noch liegen die halluzinierenden Testpersonen im getürkten
      fmri-Scanner




      In den letzten Jahren wurde die Erforschung der Halluzinogene wieder
      zurück in den wissenschaftlichen Mainstream
      überführt. Jetzt hat eine Forschergruppe in einem neuen Versuch
      Testpersonen unter dem Einfluss von Psilocybin, dem Wirkstoff
      psychoaktiver Pilze, in einen Hirn-Scanner gelegt. Der Witz: Der Scanner
      war kein richtiger fmri-Scanner, sondern eine aus Holz nachgebaute
      Attrappe, die den typischen Lärm während des Scanvorgangs imitierte.
      Ziel war es zum einen festzustellen, ob die mit zwei Milligramm
      versorgten neun Probanden durch die enge Röhre und den Lärm auf einen
      schlechten Trip kommen. Sie kamen es nicht, vielleicht auch deshalb,
      weil es durch die Bank weg Menschen mit Erfahrungen im psychedelischen
      Sektor waren. Zum anderen sollte festgestellt werden, ob zukünftige
      Studie sicher und preisbewusst durchgeführt werden können, müssen die
      Testpersonen während des Scanvorgangs doch den Kopf still halten.
      Trotzdem die Teilnehmer eigenen Angaben zufolge die Wirkung der Droge
      stark fühlten, waren sie gleichwohl (oder deswegen?) in der Lage ruhig
      zu liegen.


      Der Versuch soll die bis jetzt erarbeiteten Richtlinien für den
      sicheren Umgang mit Halluzinogenen in der Forschung erweitern. Zur Zeit
      laufen zwei Studien, die feststellen wollen, ob Psilocybin die
      psychischen Leiden bei Krebspatienten lindern kann.


      Damit kommen die Halluzinogene in den Sog einer Neurowissenschaft,
      die sich zur Zeit als Welterklärungsmodell etabliert hat, weil sie
      impliziert, dass alles Denken und Fühlen dem elektro-chemischen Spiel
      der Nervenzellen entspringt. Dem Stand der Dinge nach imitiert
      Psilocybin, nachdem es im Körper in Psilocin umgewandelt wird, den
      Effekt von Serotonin im Gehirn. Wie der Neurotransmitter agiert die
      Substanz dann als Agonist am 5-HT2A Rezeptor. Dieser Rezeptor wird auch
      von einigen der klassischen Antidepressiva angesteuert. Oder, um es für
      die nächste Psytrance-Party zu formulieren: "Zauberpilze" und Prozac
      greifen auf ähnliche Wirkmechanismen zu."

      Quelle:
      heise.de/tp/blogs/3/147973

      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin