Migräne und Bipolar

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    • Migräne und Bipolar

      Quelle: Ortiz et al, Bipolar Disorders 2010: 12: 397–403

      Eine Untersuchung an insgesamt 323 Patienten mit Bipolar I oder II Erkrankung zeigte:

      Die PRÄVALENZ (=DAS PROZENTUELLE VORHANDESEIN) von Migräne
      war in dieser Patientengruppe höher,
      als "statistisch" zu erwarten.

      Insbesondere war das Vorhandensein von Migraene hoch bei
      BIPOLAR II Patienten.

      Kommentar>

      Migraene hat etwas mit dem Calciumhaushalt zu tun. Gleichzeitig hat BIPOLAR etwas mit dem Calciumhaushalt zu tun. Vielleicht gibt es eine gemeinsame Grundlage fuer beide Erkrankungen. Jedenfalls sollte man bei Migraenepatienten an die Moeglichkeit einer Bipolarerkrankung denken .... und vice versa!
    • Ich war wegen Migräne bei meinem Arzt (der ist Allgemeinmediziner mit Zusatz Psychiater und Psychotherapeut), der hat gesagt, er habe beobachtet, dass es Bipolare gibt, die dann Migräne bekommen, wenn sie stabil sind, und meinte: "So lange Sie Migräne haben, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen", verschrieb mir Sumatriptan und sagte: "Aber wenn Sie hypoman werden, müssen Sie wieder kommen." Interessant, dann bin ich also Bipolar 2? Früher war ich eher Bipolar 1, aber das soll sich angeblich auch im Laufe des Lebens ändern?
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


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      Wer nicht im Stande ist, etwas zu tun, der ist in der Lage, sich zu beschweren. Letzteres verhindert den Stand.
    • Typ der Bipolarität nicht konstant ???

      Hi Mausi,

      Interresant, das wusste ich noch gar nicht, das sich der Typ der Erkrankung ändern kann.

      Ich wusste das Bipolare sehr flexibel sind, aber das sie sogar ihren Typ ändern können, das war mir neu.

      Danke für diese Auskunft.

      Liebe Grüße

      Cine
      Ich sehe die Bipolarität nicht als Krankheit, sondern mehr als Evolution des Menschen an.

      Es zeigt sich gerade an Leuten wie uns, dass die Natur mit dem Menschen immer noch Experimentiert.

      Wir sind also nicht Vollkommen und somit nicht die Krönung der Schöpfung.

      Das ist an all die gerichtet, die sich für etwas besseres halten !
    • Quark
      Bipo 1 bleibt Bipo 1, auch wenn nur noch Hypomanien entstehen sollten.
      Allerdings kann aus Bipo 2 im Verlauf Bipo 1 werden, wenn erstmal Manien auftreten.

      Von Migräne auf Bipo 2 oder gar auf Stabilität zu schließen ist meines Erachtens blanker Unsinn :D Und daraus, daß ein Arzt Hypomanie erwähnt, zu schließen, daß sich die Diagnose von 1 auf 2 geändert hat, ist ebenso Mumpitz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von kirrumsl ()

    • Umwandlung in eine unipolarität

      Hi kirrumsl,

      Ich hätt da mal noch eine Frage, kann es sein das im Laufe der Zeit, auch nur noch eine Phase auftritt. Bevor ich Seroquel hatte - hatte ich meist Depressionen.
      Seit dem Seroquel bekomme ich keine Depressionen mehr - wenn ich in eine Phase rutsche dann meist eine Manie, die Letzte richtig Depressionist bei mir schon etwas länger her. Wenn überhaupt komme ich höchsten noch ne miese Stimmung - weiter kann ich im Moment nicht abrutschen.

      Kann es sein, das sich ein Phasentyp rauskristalliesiert.

      Danke schon im Vorraus.

      Liebe Grüße

      Cine
      Ich sehe die Bipolarität nicht als Krankheit, sondern mehr als Evolution des Menschen an.

      Es zeigt sich gerade an Leuten wie uns, dass die Natur mit dem Menschen immer noch Experimentiert.

      Wir sind also nicht Vollkommen und somit nicht die Krönung der Schöpfung.

      Das ist an all die gerichtet, die sich für etwas besseres halten !
    • Hi Cine
      soweit mir durch den Austausch hier bekannt ist, können so ziehmlich alle Phasen in so ziehmlich jeder Konstilation auftreten. Das ist von Patient zu Patient ganz unterschiedlich und bei vielen ändert sich das im Verlauf der Jahre (nachdem mindestens 1 Depression und 1 Hypo/manie schon mal aufgetreten sind). Manche haben beispielsweise 3 Depressionen, ohne Hypo/Manie dazwischen. Ich habe auch von Leuten gehört, die nach einer Manie keine Depression hatten (oder diese eher schwach ausgeprägt war).

      Grüßerlie
    • kirrumsl hat im wesentlichen recht: "alles ist möglich" und der verlauf kann wirklich sehr viele verschiedene formen annehmen.
      wenn allerdings unter einnahme einer bestimmten medikation eine bestimmte phase nicht mehr auftritt, darf überlegt werden, ob es evtl. eben der einfluß dieser medikation ist, die genau diese phase (aber andere nicht) erfolgreich verhindert.
    • Ich hatte früher oft Migräne, seit ich gegen Bipo Medis nehme, nicht mehr so stark ausgeprägt... so gut wie gar nie. Ich kann mich noch gut an unsere Hochzeitsreise erinnern, da war ich schwanger und durfte keinerlei Schmerztabletten schlucken, ich war da zweimal zwei Tage wirklich außer Gefecht (konnte nur im abgedunkelten Zimmer liegen). Darum interessant, dass es einen Zusammenhang geben soll...
    • Ich habe da eine Frage an psmmg zur Migräne (Also falls Sie neben der Virenbernichtung und Ihrem sicher nicht ganz zeitunaufwendigem Job mal Zeit finden):
      Als junge Erwachsene hatte ich chronische sehr stechende Kopfschmerzen mit Lichtempfindlichkeit primär an einer Schläfe und an einem Auge. Heute würde man wohl Clusterkopfschmerz dazu sagen.
      Ich lag ca 3x pro Woche in jämmerlichem Zustand im Bett, keine Schmerztabletten halfen, einzig durch schlafen ging es wieder weg...
      Da mein Leben dadurch sehr eingeschränkt war, durchlief ich einen Ärztemarathon, bei dem allerdings nichts herauskam (EEG, MRT, Neurologe). Verspannungskopfweh wurde diagnostiziert.
      Auf anraten des Neurologen hörte ich auf zu rauchen, fing an zu joggen, ging in Physiotherapie und genoß Massagen.
      Nichts half.
      Es hielt ca. 6 Jahre an.
      Mein psychischer Zustand damals war ziemlich stabil (die stabilste Zeit meines Lebens).
      Zeitgleich nahm ich die Pille, aber unterschiedliche Präparate. Die BS dürfte ich da schon gehabt haben, ich bin mir ziemlich sicher dass ich sie ca. Mit 10 bekommen habe.
      Nun ich weiss es ist schwer so etwas rückwirkend zu sagen, aber könnte das mit der BS in Zusammenhang gestanden haben? Oder zählt dafür wirklich nur “echte“ Migräne und es kam doch von der Pille?
      Ich habe schließlich keinen Vergleich mehr, habe sie nie wieder genommen...
      Es würde mich einfach brennend interessieren ob es da einen möglichen Zusammenhang geben kann.
      Immerhin erklärte mir die Diagnose BS sehr viele Zusammenhänge in meinem Leben, die vorher einfach keinen Sinn machten.
    • Ich war zwar nicht gefragt...aber...

      wenn du neben den migränetypischen Schmerzen (die ja anders sich, als bei Spannungskopfschmerz, eher pulsierend) auch Übelkeit hast, womöglich sogar Erbrechen und der Schmerz lageabhängig ist und durch Bewegung provoziert bzw. enorm vertärkt wird, dann ist es wirklich Migräne. Alles andere nicht.
      Irrwitzigerweise werden manche Patientinnen durch die Pille von Migräne befreit (wenn auch nicht geheilt). Aber der Anteil an Frauen, die wegen Hormonschwankungen Migräne bekommen, macht wohl nur 3% aus. Deswegen profitieren nur so wenige Frauen davon Hormone wegen Migräne zu nehmen (und die nehmen dann ja zig Blister hintereinander durch, manche sogar 1 Jahr lang, sodass sie in der Zeit keine einzige Hormonentzugsbutung haben, denn FRauen, die die Pille nehmen menstruieren ja im medizinischen Sinn nicht mehr, auch wenn es für die Frauen fast identisch daherkommt, mal von der kürzeren Dauer und weniger bzw. Schmerzfreiheit abgesehen).
      Ich habe auch Migräne und ich könnte nicht behaupten, dass sie in stabileren Phasen mehr oder weniger auftritt. Ich habe immer Phasen, die tritt sie plötzlich auf (und auch vermehrt). Dann ist sie plötzlich für mitunter viele Monate verschwunden. Fairerweise muss ich aber sagen, dass Hormonschwankugen irgendwie die Finger mit im Spiel haben, den Studien zeigen, dass Frauen Migräne-Anfälle typischerweise in den Tagen vor der Periode haben.
      Wenn ich mich recht erinnere, dann ist Migräne eines der typischen NW der "Pille". Aber ich nehme schon lange keine Hormonpräparate mehr. Davon habe ich mitunter Depressionen bekommen. Außerdem musste ich mich entscheiden: entweder Hormone oder meine derzeitigen MEdikamente. Beides verträgt sich nicht miteinander (zumindest im Punkt Sicherheit als Verhütungsmittel). Davon mal abgesehen, waren mit die Leberwerte mal deswegen angestiegen).

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Danke für die Antwort!

      Ich hatte nur einfach nicht damit gerechnet, dass sich da ansonsten jemand auskennt und wollte endlich mal wissen ob es da einen Zusammenhang geben könnte.
      Du bist ja echt bewandert!!
      Herrje, du hast auch nur wenige Komorbitäten ausgelassen, oder?
      :/

      Ja, der Schmerz war lageabhängig und wurde durch Bewegung provoziert. Schlecht war mir gelegentlich auch, erbrochen hab ich nie, aber ich war immer sehr Licht- und Geräuschüberempfindlich. Allerdings war sich der Neurologe damals sicher, dass es keine Migräne ist.
      Gemeinerweise haben mich die Ärzte damals ziemlich belächelt, wenn ich auf die Frage ob ich Medikamente nehme, mit “ja, ich nehme die Pille“ geantwortet habe. Niemand zog damals den Rückschluß, dass es daher kommen könnte.

      Interessanterweise habe ich es danach nie wieder bekommen. Möglich durch das Absetzen der Pille oder durch die Lebensumstellung, die ich damals machte.
      Wer weiss das schon?
      Das ist jetzt 15 Jahre her, aber ich kann mich noch echt gut daran erinnern, weil es echt schlimmeschlimme Schmerzen waren und ich absolut nichts mehr machen konnte, nur mehr schlafen. Ich bin sehr froh, dass die jetzt weg sind...
      Und als ich in “Bipolare Erkrankungen“ gelesen habe, dass bei vielen Menschen mit BS im Vorfeld oft Migräne auftrat, dachte ich mir ich frag mal den Experten.
      :)
      Doch wie mir scheint bin ich da bei dir eh an der richtigen Adresse. Danke!
      :))
    • Übelkeit bzw. Erbrechen tritt eigentlich nur bei Migräne auf. Nicht aber bei Spannungskopfschmerzen!
      Ich bekomme bei Migräneanfällen immer Übelkeit, aber habe wie du nie erbrochen. Ich kann nur mehr in einer Stellung liegen. Jede Lageveränderug des Kopfes zieht unerträgliche Wellen pulsierenden Schmerzes mit noch mehr Übelkeit nach sich. Enorm Geräusch- und lichtempfindlich bin ich dann auch. Selbst Berührungen können unangenehm sein. Oft habe ich tags vorher eine Aura. Besonders im Bereich Geruchsempfindung. Bestimmte Gerüche nehe ich dann viel stärker war und mir wird plötzlich schlecht von. Neulich aß ich noch genüsslich Frühstück und schob mit den Obstsalat in den Mund, da schmeckte der Obstsalat anfangs noch völlig normal und auf einem mal nach Knoblauch. Von jetzt auf sofort. Der Anfall began nur kurze Zeit darauf. Manchmal habe ich auch olfaktorische Halluzination. Zum Beispiel glaube ich dann den Geruch von Erdgas in einem Bus riechen zu können. Aber nicht nach jeder Aura bekomme ich auch den Schmerzanfall. Ich musste aber erst sehr viel über Migräne lernen, um zu erfahren, dass die Aura bereits zum Anfall gehört und der Anfall nicht erst mit den Schmerzen beginnt. Aura und Schmerzen sind beides Teile des Anfalls.
      Ja ich habe viele Erkrankungen gebucht. Da bin ich gar nicht glücklich drüber.
      Ich habe habe vor meinem Psychologie-Studium ein medizinisches Fach studiert und nebenher viel in der Klinik gearbeitet...daher

      Triptane haben mir auch nicht geholfen. Wenn ich es merke, dann mach ich einen kurzen Provokationstest mit Café. Werden die Schmerzen besser, dann ist es ein Spannungskopfschmerz. Setzt aber stattdessen auf einme mal aufsteiegende Übelkeit ein, dann ist es ein Migräneanfall. Dann muss ich ganz schnell Thomapyrin intensiv nehmen. Mit sehr viel Glück kann ich den Anfall gerade noch abbegen. Sollte es zu lange dauern bis die schmerzstillende Wirkung einsetzt und der Anfall voll im Gange ist, dann kann es mitunter 4 Stunden dauern, bis ich da raus komme.

      LG, Nüssli
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    • Hallo Nüssli,

      Das glaub ich, dass du da nicht glücklich drüber bist mit den Krankheiten so richtig schön einen Griff in den Gatsch getätigt zu haben! Wie man im Ösiland so schön sagt.
      :((
      Umso bewundernswerter wie du alles so auf die Reihe kriegst! (Ich hab mir auch ein paar ältere Beiträge angschaut)
      Und dann auch noch vorpreschenden, besserwisserischen Newcommern Rede und Antwort stehst!
      Vielen Dank dafür!! ;))

      Tja, rückwirkend ist das echt schwer zu beurteilen, aber Lage verändern war auf alle Fälle sehr schmerzhaft. Generell wars irgendwie der schlimmste Schmerz den ich je hatte, weil er immer so lange andauerte. Und es pochte sehr heftig in der Schläfe und in den Augen. Mit den Auren kenn ich mich nicht aus, das sind sowas wie Vorzeichen, oder? Das kann ich nicht mehr beurteilen ob ich sowas hatte. Aber einen etwas gestörten Geruchssinn hab ich so auch manchmal, dem kann ich nicht immer so trauen.
      Ich habe ja das große Glück diesen Schmerz im Moment (klopf, klopf, klopf) nicht mehr aushalten zu müssen.
      Hoffentlich bleibts auch dabei und kommt nicht wieder.
      An den Verspannungskopfschmerz hab ich allerdings nie ganz geglaubt, weil einfach gar nichts dagegen geholfen hat. Auch keine Physio oder Massagen.
      Vielleicht wars ja doch von der Pille.

      Was mich halt noch interessieren würde ist, wie Migräne mit der BS zusammenhängt? Ist die einzige Gemeinsakeit ein gestörter Calziumhaushalt? Oder ist da noch mehr dahinter? Weiss man da was?
      Es ist alles so Komplex!!

      Mit einem lieben Gruß und Dank für die Zeit und Mühe!
      Müsli
    • Du das mit der Calciumgeschichte müsste Moritz (psmmg) beantworten- insofern er dies verfolgt hat. Leider kann ich dir keine Auskunft darüber geben, welche neuen Erkenntnisse es zwischen Migräne und BS gibt.

      Ich glaube bei einem Teil der Frauen verschwindet die Migräne vom Bildschirm, wenn sie die Wechseljahre erreichen oder damit durch sind. Bei meiner Mutter verschwand die Migräne mit der Geburt des ersten Kindes und kam nie wieder.
      Bei mir entstand die Migräne erst, als ich Moclobemid probierte. Teilweise hatte ich 3 mal die Woche Anfälle. Medikament abgesetzt. Danach wars besser. Teilweise große Abstände zwischen den Anfällen. Teilweise bestimmt auch mal ein oder zwei Jahre ganz ohne. Ic kann mich nicht genau erinnern. In letzter Zeit wieder häufger. Aber heute nehme ich auch andere Medikamente als zum Brispiel vor 4 oder 5 Jahren. Das scheint keine ganz unwesentlich Rolle zu spielen.

      Ja Schläfe und Auge ist besonders übel. So eine Migränemaske hilft ganz gut. Die Kühle lindert den Schmerz. Aber ist sie zu kalt oder liegt zu lange auf, dann kann das auch unangenehm werden.
      Manche lassen sich ja die Zornesfalte botoxen, weil sie dann den Muskel nicht immer chronisch verspannen. Man kann die mimischen Muskeln sogar operativ entfernen und auch welche im Nacken. Das ist natürlich etwas radikal. Ich provoziere mit genervt gucken (laos Zornesfalte machen) auch Anfälle, ohne das zu wollen. Aber wenn man die botoxen lässt, dan wirkt man 10 bis 15 IQ-Punkte dümmer. Sagt irgendeine Studie. Hemmungslos ehrlich: Das kratzt an meinem Ego, deshalb hab ich es nicht machen lassen. :scheinheilig:


      LG, Nüssli
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