Einladung an Eule zum virtuellen Kaffee trinken ;-)

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    • Einladung an Eule zum virtuellen Kaffee trinken ;-)

      Hallo Eule,

      setzt dich einfach mal zu uns, lass einfach mal die Seele baumeln, nimm dir ein paar Kekse und genieße den frischen Kaffee oder vielleicht solls auch Tee sein?

      Entspann dich, denke einmal nicht an die früheren Zeiten, nimm das wahr, was jetzt ist, sei einfach mal bei uns, hier brauchst du keinen Kampf kämpfen ;-).

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Eule,

      ich habe gerade geschaut und ich kann dir damit sogar dienen, hier steht bei mir noch eine Flasche französischer Wein Merlot 2008, trocken. Ich weiß selbst nicht mal, wie der schmeckt ;-). Aber in Gesellschaft könnte ich es ja auch mal probieren, allein macht es mir keinen Spaß ;-).

      Also dann Prost ;-).

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Heike....

      Ja, ein Merlot wäre ein Anfang...
      Allerdings ist das eine Traubensorte, die früh reift und ergo als "Rückversicherung" der Winzer in schlechten Weinjahren dient oder generell in weniger günstigen Lagen angebaut wird.
      Aus der "Sonnenstube der Schweiz", dem Tessin, kommen fast nur Merlot-Weine.
      In guten Weinjahren ist aber eher der Cabernet-Souvignon zu empfehlen, da dieser entsprechernd seiner späteren Reife eben
      auch im Geschmack "reifer" darherkommt.
      Aber auch Sorten wie etwa der häufig in Südafrika angebaute "Pinotage" kann man empfehlen, wenn er von einer guten Winzergesellschaft stammt: Die beste in Südafrika ist eindeutig "Nederburg", der Cabernet Souvignon aus 2000 ist unvergleichlich !
      Bei uns hier im Schwarzwald gibts die Weine von Nederburg schon um die 5 € pro 0,75 Flasche...
      (Rot)-Wein enthält übrigens die Gefässschützenden Wirkstoffe Resveratrol und Quercetin und ist somit in Mengen bis zu
      350ml/Tag durchaus zu emfehlen !

      liebe Grüsse ! :P
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • WEICHEIER!
      Was sind, bitte hölfichst(HOF!), umsomehr, gar ganz niedlich, überhaupt friedlich,
      selbstbeweisend, ganz umkreisend,
      liederlich,
      außer sich,
      stopp den Filz,
      ganz der Pilz,
      Guttenberg,
      so ein Zwerg,
      Gutemine - Sauertriene,

      DREIHUNDERTFÜNDFUNDSIEBZIG MILLILITER!
      ... das publiziert sich nichtmal auf TWITTER!

      Vielzuwenig,
      lebertränig,
      ganz das Ei,
      weltentreu,

      immer echt,

      HATSCHEPRECHT!!!!
    • Tja, Ihro Hoheit

      nach jahrzehntelangen multimuftirecherchen muss ich ihro Hoheit recht geben: Die Gesellschaft ist absolut versaut nicht nur wegen dem Mörtel, sondern primär wegen dem "Drogenkrieg", den wir ja jetzt hier in Mitteleuropa in der anscdheinend strengeren Form auch schon seit Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts haben...
      Anfangs der 70er sassen beispielsweise auf den Mäuerchen am kleinen Schlossplatz in Stuttgart einige Leute, die jeweils gleich 500 - Gramm-Platten von rotem Libanesen oder grünem Marroc anzubieten hatten...
      Am "Kartenhäuschen" konnte man sich entscheiden, ob man "purple haze" (violett) oder orange oder yellow "sunshine" haben wollte...
      Gut- diese Zeiten sind lange vorbei - aber "der Markt" ist immer noch da !
      Was ich der staatlichen "Drogenpolitik" also vorwerfen muss, ist dass heutzutage niemand mehr weiss, was er eigentlich kauft...
      Dies soll wohl auch so sein, aus Gründen der Abschreckung...
      Aber gleichzeitig bedeutet es auch, dass der Staat und seine Repäsentanten jeden der es sich erlaubt, illegale Drogen zu konsumieren, ausserhalb des Rechtssystems stellt und letztlich sagt " Wenn Du was falsches gekriegt hast, hast Du einfach Pech gehabt, Du hast es ja gewusst, dass es so kommen kann..."
      Angesichts der Tatsache, dasss westeuropäische Regierungen die kriminelle Kosovoregierung abgenickt haben und dass all die westlichen Armeen in Afghanistan nichts tun können gegen den Opiumanbau dort und die "Veredelung" durch den pakistanischen Geheimdienst ISI zu HEROIN,
      was soll das also ?
      Deutsche Soldaten sterben dort
      aber dadurch ist nicht einmal gewährleistet,
      dass kein Heroin mehr hierher kommt ?

      Das ist doch eine absolute LACHNUMMER !!!

      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Guten Morgen Eule,

      ich möchte mal ganz im ernst an diesem virtuellen Tisch etwas ansprechen, aber ich meine das nicht böse, sind nur Dinge dir mir so durch den Kopf gehen, wenn ich dich so lese. Also bevor ich loslege, nochmal Prost und danke für Information über die Weinqualität und Anbauweisen.

      Deine Beiträge drehen sich immer und immer wieder um die selben Themen, ob Hirsau, die merkwürden Ärzte oder über deine Drogenansichten. Sie machen auch einen sehr verkniffenen Eindruck. Ich habe oft das Gefühl, dass dieses Forum, aber vor allem psmmg für etwas herhalten muß, was du für ungerecht in deinem Leben erlebt hast. Lockerheit verspüre ich nicht dabei. Wenn es denn mal um andere Themen geht, dann sind sie ebenfalls negativ angehaucht oder mit einem süffisanten Beigeschmack versehen. Weiterhin scheint es dir wichtig zu sein, uns allen immer wieder zu zeigen, dass du ja das Wissen auf fast allen Gebieten hast, vor allem im Gesundheitsbereich, wo andere ein mehrjähriges Studium hingelegt haben, als Assistenzartz gearbeitet, sich als Facharzt weiterqualifiziert haben etc. pp. Sicherlich gibt es Ärzte, wo man sich wirklich fragt, wie man diese auf die Menschheit hat loslassen können. Aber ich denke, die meisten verstehen schon ihr Fach. Doch weder psmmg noch wir haben mit deinen erlebten Dingen zu tun gehabt, wir können auch nicht sagen, ob das denn aus neutraler Sicht auch so war. Ich wenigstens mag mir darüber kein Urteil erlauben.

      Kannst du denn gar nicht mehr ein wenig locker sein? Gibt es in deinem Leben nicht auch mal andere entweder neutrale, humorvolle oder einfach mal positive Themen? Warum ist es dir so wichtig, dass du uns zeigen möchtest, wieviel Ahnung du besitzt? Für mich ist es nicht wichtig, für mich wäre es schöner, einfach mal locker mit dir plaudern zu können, ohne gleich mit irgendwelchen "Fachwissen" konfrontiert zu werden. Du kämpfst hier einen Kampf, den wir doch hier gar nicht kennen und müssen doch stellvertretend herhalten.

      Vielleicht möchtest du gerne anders sein, vor allem auch in Kontakt treten mit Anderen, versuche es doch mal Stück für Stück anders zu machen, dir selbst auf die Schliche kommen etc. pp. Glaube dann klappt es auch mit den Nachbarn ;)

      So, das war es, hoffe wir können dennoch wieder anstoßen :)

      Ich möchte mich jetzt auch grade gerne wegbeamen aus der besch(eidenen) Lage. Wo kann ich eigentlich eine Flasche "Geduld" kaufen? Sie ist mir nämlich ausgegangen, hab fast nix mehr. :(

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Heike ()

    • Keine Bange, liebe Heike...

      einer meiner besseren Charakterzüge ist, dass ich umfassend kritikverträglich bin und Kritik nie persönlich nehme.
      Aber da Du ja mit Sicherheit nicht die Einzige bist, der meine querulatorischen Beiträge oft auf den Keks gehen,
      werde ich mal möglichst umfassend, präzise und sachlich auf Deinen Beitrag antworten.
      Da dies vermutlich ein ziemliches "Handtuch" wird, verschiebe ich den Erscheinungstermin mal auf Montag abend,
      weil ich momentan anderweitig beschäftigt bin und ja auch WE ist.

      Ansonsten alles Gute und: Vielleicht fängst Du ja mal mit Schachspielen an - es ist "der Königsweg um Geduld zu lernen"...

      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Guten Morgen Heike,

      wie versprochen heute also meine Antwort:

      Vorweg: Auch wenn das für Viele so aussehen mag - es geht mir mitnichten darum, mit Wissen zu protzen das ich mir in nun
      40 Jahren laienhafter Beschäftigung mit den Themen Psychologie und Neurologie angeeignet habe.
      Ferner bin ich auch keineswegs verbittert - denn wie man leicht aus meinen Berichten entnehmen kann, habe ich mich immer
      - und meist erfolgreich - wehren können, was man ja nicht von allen Zeitgenossen und vor allem gewissen Mitpatienten in der
      Psychiatrie sagen kann, die zähneknirschend als arme Zombies durch die Gänge huschten dort.

      Mit 17 habe ich also in einer Freundesgruppe begonnen, zunächst die Klassiker wie Freud, Jung und natürlich bald auch Wilhelm Reich zu lesen. "Die Funktion des Orgasmus" natürlich, aber ebenso die "Massenpsychologie des Faschismus", als deren geradezu natürliche Fortsetzung mir das Werk "Masse und Macht" von Elias Canetti Jahrzehnte später erschien.
      Insofern ist es logisch, dass ich sehr früh eine kritische Haltung sowohl zur direktiven Psychologie als solcher entwickelte, als auch zu gewissen Praktiken innerhalb der Psychiatrie, die ja die direktivste Art auf Menschen einzuwirken dastellt.
      Abschliessend zum Thema Psychologie hier erstmal noch folgendes: Auch sogenannte -vordergründig - "nondirektiven" Techniken in der Psychologie können einen "Pferdefuss" haben.
      Wer mehr darüber wissen möchte, sollte sich vielleicht mit dem Buch "Tiefenschwindel - die endlose und die beendbare Psychoanalyse" des Wissenschaftsredakteurs Dieter E. Zimmer beschäftigen, der dies dort subtil beschreibt.
      Und natürlich ist es auch kein Zufall, das die direktivste psychologische Methode der "Verhaltenstherapie" sehr oft von
      totalitären Psychosekten benutzt wird, um Menschen zu "brechen" und im Sektensinne neu aufzubauen.
      Auch das Buch von Dr. Hansjörg Hemminger und Vera Becker "Wenn Therapien schaden" -die kritische Analyse einer psychotherapeutischen Fallgeschichte (440 S), möchte ich an dieser Stelle empfehlen.
      Ebenso das Buch "Psychotherapie-Weg zum Glück? - Zur Orientierung auf dem Psychomarkt" von Dr. Hemminger.

      ich mach nun mal ein neues Fenster auf, sonst wird es unübersichtlich
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Hallo Eule,

      erst einmal Danke für die erste Stellungnahme dazu. Nur kurz von mir, ich habe nicht behauptet, dass alles pefekt und gut in der Psychiatrie ist und ich selber habe dies am eigenen Leibe erfahren dürfen, doch mir war es gestattet auch eine völlig gegensätzliche Erfahrung zu machen. Hätte ich nur die erste Erfahrung, hätte ich wahrscheinlich auch eine Sichtweise, die sich nur und ausschließlich auf den ersten Klinikaufenthalt bezog.

      Zur Psychotherapieformen habe ich in Traumen vs. Traumen, warum ist bei den einen die Schwelle schon sehr früh erreicht und bei den Anderen nicht? diesem Thread, 3. Beitrag, etwas geschrieben, aber vorsicht lang.

      Eule, alles was erfunden wurde, kann der Mensch für gute, wie auch für schlechte Zwecke nutzen. Die Dampflock konnte schwere Güte von A nach B bringen, bei uns fand der Erzumschlag statt, aber die Dampflock wurde leider auch zur Deportationszwecke in die Todeslager mißbraucht. Der Teppichklopfer damals hatte den Frauen gute Dienste bei der Reinigung der Teppiche geleistet, aber mit ihm wurde so manches Kind zur Raisson gebracht. Der Hosengürtel ist dafür da, damit die Hose nicht rutscht, aber auch hier haben manche Kinder erfahren drüfen, wie so ein Hosengürtel noch verwendet werden kann und wie schmerzhaft es war. ...

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Teil 2 "Verkniffenheit und Lockerheit"

      Natürlich drehen sich meine Beiträge hier immer wieder um ähnliche Themen, dies ist ja ein Bipolar-Forum, wo es um psychologische oder neurologische Themen gehen soll und es wenig bringen würde, wenn ich etwa Elektronikerthemen
      wie das dual-slope-Verfahren oder den Unterschied zwischen analogen und digitalen Aufnahmetechniken diskutieren wollte, nicht wahr ?

      Kommen wir also nun zur Neurologie und Psychiatrie:

      Der Klassiker zuerst: "Das lebende Gehirn" des US-Neurophysiologen William Grey Walter.
      Imho noch ein solcher: "Denken, lernen, vergessen" von Frederic Vester.
      Man mag mir vorhalten, dass dies sehr alte Bücher sind, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Forschung entsprechen
      aber ich muss dann erwidern, dass es wohl besser ist mit den Klassikern zu beginnen, wenn man sich in komplexe Themen einarbeiten möchte.
      Und - um die sehr selektiven Buchempfehlungen damit abzuschliessen und weil Du ja explizit meine "Drogenansichten" erwähntest, die natürlich auch von Einigen hier sicherlich als "gefährlicher Unsinn" angesehen werden, das wertvolle Buch von Solomon H. Snyder "Chemie der Psyche - Drogenwirkungen im Gehirn", welches grundlegende Informationen über die Wirkung von Drogen aller Art im menschlichen Gehirn vermittelt: Von Antidepressiva und Neuroleptika bis hin zu den illegalen Drogen. Mit vielen Bildern und graphischen Abbildungen über Neuronen/Synapsen liefert es fast noch eine kleine "Anatomie" des wichtigsten menschlichen Organs.
      Es ist der 16. Band der Bibliothek von "Spektrum der Wissenschaft".

      So - und nun mal noch in medias res - sicherlich ist eine kritische Haltung prinzipiell meist eher weniger spassig oder durchgängig von nettem Humor durchdrungen.
      Es ist vielmehr die von den "Experten" als nicht sehr angenehm empfundene personfizierte "Noncompliance", zugegeben -
      aber das ist nun mal nicht zu ändern, wenn eine kritische Diskussion in Gang kommen soll.
      Und ganz ernsthaft: ich glaube eben nicht, dass psmmg eine Person ist, die sich wünscht dass alle hier bedingungslos compliant seine Ansichten dankbar wiederkäuend rezitieren - sonst würde ich hier längst nicht mehr schreiben...
      Ein vielleicht wichtiger Artikel zu diesem Thema erschien dieser Tage auf telepolis: Die meisten Menschen suchen scheinbar fast schon zwanghaft soziale Konformität !

      heise.de/tp/blogs/10/149384

      Eine umfassende soziale "Compliance" ist - abgesehen davon, dass sie gar nicht möglich ist - vielleicht aber auch gar nicht wünschenswert, denn eine solche allgemeine Gleichschaltung der Gehirne wäre das Ende jedes menschlichen Fortschritts, befürchte ich !

      Wobei mir nun folgendes auffällt: Ich kenne zufällig eine weitere Person, die imho sehr "harmoniebedürftig" ist, um mal den negativen Ausdruck "konfliktscheu" zu vermeiden.
      Obwohl sie bipolar ist und auch Manien erlebt hat, überwog aber eine äusserst schwere, Jahre dauernde Depression.
      Während also ich mit meiner kritischen und kaum einem Konflikt aus dem Weg gehenden Haltung klinisch-psychiatrisch bisher nur durch manische Episoden aufgefallen bin ( natürlich habe ich auch gelegentlich dysphorische Phasen), scheint es bei Dir und jener Person so zu sein, dass eben gerade das - aus meiner Sicht etwas übertriebene - Harmoniebedürfnis u.U. etwas mit der realen depressiven und angstbesetzten Situation zu tun hat (?).

      Auch ihr deutscher Psychiater würde übrigens im Falle eines depressiven Rezidivs dieser schweren langdauernden Art eine
      EKT anwenden wollen und die betreffende Person erklärte schon im voraus spontan das Einverständnis...

      Daher und weil ich ja auch das Papier, das psmmg hier eingestellt hat, zwischenzeitlich gelesen habe, muss ich auf diesen Punkt nochmal zurückkommen, auch im Hinblick auf die Experten-Laien-Diskussion: Im Falle von elektrischem, gepulsten
      Wechselstrom bin nämlich ich der "Experte", weiss also jedenfalls mehr als psmmg von seinem Gebiet als er von meinem...

      Dort in dem Papier steht u.a.

      "EKT verursacht nach dem heutigen Kenntnisstand keine
      strukturelle Hirnschädigung.
      .. Es werden elektrische Ladungen berechnet und verwendet,
      die das Gehirn biophysikalisch nicht schädigen."
      (Seite 27, Zeile 10+12 )

      Ebendies bestreite ich mit äusserster Vehemenz - ganz unten mehr dazu...

      "Das Behandlungsrisiko wird fast ausschließlich durch das Narkoserisiko definiert. Die
      Mortalitätsrate ist mit 1 zu 30.000 verhältnismäßig niedrig."
      (Seite 27, Zeile 21 )

      Wieso ist dann ein Defribrillator Pflicht bei einem solchen Eingriff ?

      "Die Qualität des Krampfanfalls steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der
      therapeutischen Wirksamkeit der EKT."
      (Seite 28, Zeile 5 )

      Gut - worin wir übereinstimmen ist also, dass durch die EKT-Wirkung ein von Aussen durch den gepulsten
      Strom herbeigeführter Krampfanfall sehr ähnlich einem epileptischen Krampfanfall herbeigeführt wird, richtig ?

      Nun wird aber jeder, der sich auch nur oberflächlich mit Epilepsie beschäftigt hat wissen müssen, dass zumindest
      bei allen "Grand mal" - Anfällen zwangsweise Neuronen untergehen, also absterben - allein durch die vom Gehirn
      dabei selbst erzeuge elektrische Energie, oder ?

      Daher werde ich jede/n sofort für den Medizinnobelpreis vorschlagen, der mir überzeugend erklären kann warum ein massenweises Absterben von Neuronen,Axonen und Dentriten im Gehirn "keine strukturelle Gehirnschädigung" ist, bzw.
      wie die "moderne Psychiatrie" es anstellt, dass bei der EKT zwar ein epileptischer Anfall erzeugt wird, aber vollkommen ohne die üblicherweise auftretenden Folgeerscheinungen !!! :D


      liebe Grüsse !
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Nun ja, ich verstehe das...

      für solche Dinge braucht es viel Zeit in Suchmaschinen ( ich empfehle hier übrigens Ixquick, da sie im Gegensatz zu google nicht "rumschnüffelt"), um zu einem halbwegs guten Resultat zu kommen...
      Aber es gibt genügend Einzelheiten, um schon mit einem halbwegs gesunden Menschenverstand ( und DARAN mangelt es den Bipolaren ja nicht, sondern an einer emotionalen Imbalance im Neurotransmittersystem) die Einzelfakten um die Methode der
      KTE überprüfen kann:

      1. Die österreichische Gesellschaft, die psmmg hier eingebracht hat, gibt in ihrem Papier eine Mortalitätsrate von 1:30 000 an,
      die deutsche Bundesärztekammer aber

      bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.7.47.3203

      eine von nur 1:50 000.

      Dass die Österreicher mit tendenziell mehr Blitzeinschlägen weniger Strom aushalten als Deutsche, darf doch wohl logisch bezweifelt werden ?

      In dem von psmmg präsentierten Papier einer österreichischen psychiatrischen Gesellschaft - vielleicht ist ja jemand so lieb und stellt den Link nochmal hier in diesen Baum rein ? - heisst es ausdrücklich, dass der "Behandlungserfolg in direktem Zusammenhang mit der ""Qualität des Krampfanfalles"" steht", dass also ergo die Heilung desto besser sei, je mehr Gehirnmaterial zerstört wird folglich...

      Mal abgesehen von den zu früheren Zeiten von Psychiatern aus der selben Intention heraus ( nehme ich jedenfalls zu Gunsten dieser Psychiater mal an) verabreichten Insulinschocks ( die gottseidank zwischenzeitlich in halbwegs zivilisierten Ländern nicht mehr verabreicht werden) hat "die Psychiatrie" aber in Bezug auf die "Elektroschocks" nicht hinzugelernt, sondern "dem Kind nur einen neuen Namen gegeben".
      Statt Elektroschock heisst das Baby nun "Elektrokrampftherapie".
      Aber wie das ja oft der Fall ist bei vermeintlich creativen Namensschöpfungen - oft kommt es dazu, dass auch der neue
      Begriff im Sinne von "nomen est omen" letztlich entlarvend wirkt...
      Als Elektroniker muss ich mich einfach dagegen wehren, dass der Wortteil "Elektro-" hier in den Fordergrund gestellt wird,
      und plädiere daher dafür, diese Therapie mit den zugemessenen Namen "Krampftherapie" zu labeln !!!!

      Aber ich will mal nicht übertreiben mit meiner etwas schwarzen Art von Humor, obwohl ich hierzu noch jede Menge zu sagen hätte...

      Z.B. Hast Du mal gute Meditationskurse besucht oder Gehirnstromrückkopplung aktiv betrieben, solltest Du vorsichtig sein wenn Du in psychiatrischer Umgebung an ein Elektroenzephalogramm angeschlossen werden sollst : Alles was über 120 Mikrovolt im Alphawellenbereich registriert wird, stempelt dich in gewissen psychiatrischen Kreisen automatisch zum gefährlichen Psychopathen.
      (Die meinen das vermutlich gar nicht mal böse, aber so haben sie es eben auf der Uni gelernt und die 120 Mikrovoltfrage
      war eine offizielle Frage in einem multiple-choice-test für angehende Mediziner in Tübingen noch 1974...)

      Wenn also die Psychiatrie - im Gegensatz zur Neurologie - tatsächlich eine präzise Wissenschaft wäre, wie ist es dann möglich, dass die hunderte von Antidepressiva bei einzelnen Individuen allesamt nicht wirken und daher auf Dinge wie die EKT zurückgegriffen werden muss ?

      Ich hätte noch Dutzende solcher Fragen...

      aber ich grüsse zum Abschluss für heute einfach mal die Person, die in ihrem Profil unten schreibt:

      "Glaubst Du noch oder denkst Du schon ?"

      ich übersetze es für mich in "Bist Du compliant oder wehrst Du Dich im Zweifel ?"

      Sowas finde ich inspirierend ! Danke !



      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Hallo Eule,

      verzeih, wenn ich noch nicht geantwortet habe, aber deine Texte sind für mich im Moment zu lang, kann mich nicht so konzentrieren wie ich es gern hätte, zuviele Gedanken strömen immer wieder ein und stören beim Lesen. Ich hoffe ich kann es morgen dann erfassen.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).

    • Hallo Eule,

      da ich eh ein Frederic Vester-Fan bin, da habe ich natürlich auch das Buch "Denken, lernen und vergessen" gelesen, es hat mir zum Beispiel in der Dozententätigkeit geholfen, eigentlich sollte dieses Büchlein für jeden Lehrer, für jede Lehrerin oder DozentIn Pflichtlektüre sein.

      Ich habe das Buch über Drogen nicht gelesen, aber ich habe eine Frau in der Psychiatrie kennen gelernt, die eine drogeninduzierte Psychose bekommen hatte. Ebenfalls konnte ich grade hier, im D-Forum und im Chat jemanden verfolgen, der mit Drogen seine Spielchen machte, allen erklärte, dass er es im Griff hatte und dann leider durch seine heftige Psychose in die Klinik eingewiesen werden mußte und einen Beschluß bekam. Weiterhin hatten wir im D-Forum/Chat jemanden zu betrauern, der ebenfalls aus dem Drogen und Alkoholkonsum nicht heraus kam, obwohl er es immer wieder versuchte, er ist viel zu früh in den Tod gegangen. In der Tagesklinik konnte ich eine Frau kennenlernen, die eine lange Drogenkarriere hinter sich hatte, es fing eben auch einfach nur mit leichten Drogen an, sie wollte ihre Traumen damit ausblenden, was dann immer mehr stärken Stoff benötigte. Sie hatte zum Schluß eine Operation über sich ergehen lassen müssen, eine Herzklappe war defekt durch eine Entzündung hervorgerufen, die wiederum eine Folge ihrer Polytoxie war. Ein ganz junger Mensch, konnte nicht mal das 25. Lebensjahr erreichen, ich kannte ihn gut, er ist im Drogenrausch, eine Treppe heruntergefallen und ist an den Verletzungen gestorben. Ich könnte jetzt noch mehr aufzählen, aber ich belasse es mal dabei. Mag sein, dass es Menschen gibt, die leichteren Drogenkonsum im Griff haben, aber grade, wenn schon eine psychische Störung vorliegt, wie zum Beispiel die Bipolarität, ist das Risiko wohl um ein vielfaches höher, im Sumpf unterzugehen. Aber wie du selbst schriebst Ausnahmen bestätigen die Regel, wahrscheinlich bist du so eine Ausnahme.

      Ich denke bezüglich psmmg, so wie du, er selbst stellt die Forschungsberichte für eine Diskussion herein oder stößt im Topic-Forum sogar eine Diskussion an. Wie er ja auch im anderen Forum schrieb, ist eine kritische Sichtweise wohl erwünscht. Nur mir geht, wenn ich ganz ehrlich bin, deine Art auf den Nerv, vor allem, weil es seit Jahren immer und immer die selben Geschichten von dir sind und wenn man anfängt zu lesen, sagt, brauch ich nicht weiter lesen, habe ich schon zig mal gelesen. Aber das muß nicht heißen, dass dadurch deine Sichtweise deshalb wahrer wird (nicht das ich sage sie ist unwahr, ich kann mir da kein Urteil erlauben, ich bin kein Arzt, keine Froscherin und auch keine Betroffene, die ähnliche Erfahrungen gemacht hat).

      Nur ein kleiner zwischen Einwand, warum gibt es für alles immer Fremdwörter, viele, die es nicht kennen, fragen sich immer, was compliance ist. Warum kann man im deutschen Sprachraum diesen Begriff nicht ins deutsche übersetzten? Zum Beispiel durch "Befolgung, Einhaltung, Therapietreue". Nun, zu Anfang denke ich, sollte ich die ärztlichen Anweisungen befolgen, einfach deshalb um selbst zu erfahren, ob das Medikament für mich wirkt oder nicht oder ob ich unter schwerwiegende Nebenwirkungen leide, die nicht im Laufe einer bestimmten Zeit wieder verschwinden. (Psychopharmaka brauchen halt auch einige Wochen bis Monate, um die Wirkung zu erfahren und einige zu Anfang entstandene NW verschwinden auch wieder, habe selber solche Erfahrungen machen können), Wenn ich in dieser Phase, die Anweisungen unterlaufe, also mal nicht nehmen, mal doch, mal selbständig erhöhe, dann mal wieder senke ohne Absprache mit dem Arzt, wie soll ich dann herausfinden, ob das Medi für mich gut ist oder nicht?

      Aber ich sehe die Therapietreue noch unter einem anderen Licht, natürlich habe ich auch eine Eigenverantwortung mir selbst gegenüber. Dass heißt, ich kann nicht meine Verantwortung an der Türklinke meines Arztes abgeben. Was ich oft nicht verstehe ist, warum viele, die sich mit ihrer Medikation unwohl fühlen, statt eigenmächtig abzusetzen, zu ihrem Arzt gehen, um ihn plausibel zu erklären, was sie für Erfahrungen mit dem Medikament gemacht haben, was sie selber nicht weiter dulden etc. pp. Ein aufgeschlossener Arzt sollte darauf eingehen können und selbst, wenn dieser meint, er möchte die Therapie so beibehalten, sollte er dies für den Betroffenen verstehbar gut begründen können. Wenn der Betroffene immer noch nicht damit einverstanden ist, dann kann dieser sich ja an einen anderen Arzt wenden, bevor er tatsächlich zu ganz eigenmächtigen Handlungen greift. Was passieren kann, wenn von jetzt auf gleich abgesetzt wird, haben wir im D-Forum live miterleben können. Weiterhin liegt es in meiner Eigenverantwortung selbst darauf zu drängen, dass meine Laborwerte immer mal wieder überprüft werden, ich zum Beispiel, bitte meinen Hausartzt dann immer zu einer Blutuntersuchung und ggf. auch zu mehr. Wenn ich sofort gegen eine mir vorgeschlagene Therapie bin, sollte man für mich eine Alternative finden. Das geht schon, als ich 1997 Medikamente für die Senkung des Blutdrucks bekommen sollte und er dabei war, mir Betablocker aufzuschreiben, habe ich gleich gesagt, die nehme ich nicht. Er stutze, schaute mich an, sah dass ich es ernst meinte und er schrieb mir ACE-Hemmer auf, die ich bis heute noch nehme. Ich habe schon Einfluß auf meine Behandlung, muß sie nur wahrnehmen und nicht Stumm und scheu vor dem Arzt sitzen. Für mich sind Ärzte auch nur Menschen und keine Übermenschen. Wenn sie mir auf gleicher Augenhöhe entgegekommen und meine Bedürfnisse wahrnehmen ist für mich das Verhältnis in Ordnung.

      Klar haben meine Verhaltensweisen, etwas mit meinen vorangegangen Erfahrungen zu tun und haben sich über Jahrzehnte so entwickelt und sicherlich haben diese auch einen sehr großen Einfluss auf meine Psyche, das bestreite ich nicht, ich bin deshalb auch in Psychotherapie und hoffe, irgend wann einmal meinen Knackpunkt nicht nur gefunden zu haben, sondern in der Lage bin, mein Verhalten zu ändern. Ich selber habe aber erfahren, dass ich nur dann in der Lage bin, der Therapie zu folgen, wenn ich nicht völlig in der Depri gefangen bin. Denn dann prallt das, was mir der Therapeut sagen möchte ab, denn ich bin in meiner eigenen Sichtweise gefangen und glaube fest an meiner Wahrnehmung, wie es ja dann auch Hypo(maniker) tun. So kommt der Therapeut nicht durch diese Wand. Ich merke das immer wieder in der Therapie, dass es Zeiten gibt, da geht einfach nichts, erst wenn ich ein gewisses positiveres Niveau erreicht habe, bin ich in der Lage zu Reflektieren. Deshalb versuche ich unterstützend über Psychopharmaka ein gewissen Grundniveau zu erhalten. Ebenfalls möchte ich irgendwann einmal wieder ins berufsleben zurückkehren. Pillen sind nicht alles, sie sind nur eine Unterstützung für mich, vor allem, um nicht wieder in den Suizidkreislauf zu gelangen, nach meinen schon durchgeführten SM-Versuchen.

      Übrigens, nur zum Thema, dass die Anwesenheit eines Defribillartors schon aussagt, dass es ein gefährlicher Eingriff ist, denke ich, selbst bei meiner Augen-OP, welches ein kleinerer routinemäßiger Eingriff ist, wird es ebenfalls im Raum stehen. Überall gibt es Risiken, selbst im Beipackzettel meiner Blutdrucksenker steht, dass sie ebenfalls zum Tode führen können. Alles was Wirkung hat, kann auch eine schlechte Wirkung haben.

      Ich nehme an, dass du bzgl. des Absterbens von Neuronen, jegliche Operation wo auch immer dann ohne Narkose bevorzugst? Ich jedenfalls nicht, möchte mich nicht der Qual der Schmerzen hingeben.

      Doch auch ich stehe dem EKT noch sehr kritisch gegenüber, aber nun nicht, weil ich etwas mit Elektrotechnik zu tun habe, sondern mein Bauch sagt dazu einfach nein, jedenfalls jetzt. Aber wenn alles nicht mehr geht und ich nur noch Leid empfinde und darum geht es wohl am Meisten, und bevor ich meinen Ausknopfdrücke, um in die heiligen Jargdgründe einzugehen, wäre dies für mich die aller aller allerletzte Chance die ich mir geben würde, aber nicht weil ein Arzte es mir sagt, sondern ich muß es dann selber wollen. Vielleicht ist mir dann eh egal, wieviele Neuronen dann absterben. Ob nun alle Absterben, durch mein eigenes dazutun, sprich SM oder ob einige Absterben und ich danach eine mögliche Erleichterung spüren kann, ist glaube ich dann doch eine Relativitätsfrage.

      Warum einige Menschen nicht auf Antidepressive ansprechen, das liegt an der Natur der Sache, wir sind alle verschieden, nicht nur unser Fingerabdruck ist wohl einmalig, wohl auch unsere biochemischen Vorgänge und unsere Verdratung im Gehirn. Dazu kann ich dir ein Buch empfehlen, was zwar nicht mit Psychopharmaka direkt zu tun hat, aber klar werden läßt, warum jede Person ganz individuell auf Medikamente reagiert oder nicht reagiert : Oliver Sacks - Zeit des Erwachens. Bitte dabei auch die vielen Fußnoten lesen, da dort meist noch auf einzelne Patienten eingegangen wird.

      Da ich viel und gern Sachbücher lese (wenn es den geht), mehr noch als Romane, mir auch kritsche Gedanken um Politik, Wirtschaft und Umwelt mache und dies auch kundtue, mich Diskussionen nicht entziehe, da ich leiber gute und fundierte Diskussionen mag, als Smalltalk, bin ich der Meinung, dass ich wohl Denke und nicht einfach alles nur hinnehme oder dem Glauben verfallen bin "das war schon immer so, deshalb wird es auch jetzt so gemacht". Auch wenn ich Harmoniesüchtig bin. Aber dennoch bin ich allergisch gegenüber Menschen, die mich für Dumm verkaufen wollen oder meinen aufgrund irgend einer Sache über mir stehen wollen. (Außer sie hätten tatsächlich eine Funktion, wie Vorgesetzter etc. pp., allerdings muß ich auch da nicht alles hinnehmen).

      Tja, nun hast du also viel zu lesen ;-).

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).

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    • Hallo Heke....

      Das meiste was Du geschrieben hast, könnte ich glatt mitunterschreiben
      und für den Rest habe ich zumindest Verständnis....
      Auch ich habe viele Bekannte durch illegale Drogen verloren -
      aber dafür gab es ja auch keinerlei Hilfe ausser dem penetranten
      Abstinenzgebot bis vor einigen Jahren.
      Zwischenzeitlich gibt es für Schwerstabhängige in einigen Städten
      reines Heroin auf Krankenschein und Oh Wunder ! - die Zahle der HIV-Infektionen
      und der Toten durch versehentliche Überdosierungen sind drastrisch gesunken !
      Wären gewisse Leute in der Gesellschaft vor 40 Jahren schon so schlau gewesen,
      hätten zehntausende Menschen nicht einen sinnlosen Tod sterben müssen...
      Übrigens gibt es auch eine Menge Todesfälle durch das "Medikament Rohypnol", das
      nicht nur zur Sedierung älterer Todgeweihten in Krankenhäusern benutzt wird, sondern von dem
      auch erhebliche Mengen ihren Weg auf den Drogenschwarzmarkt finden, wo es dann von
      unaufgeklärten Junkies dummerweise intravenös konsumiert wird. Das Zeug macht aber so blöde in der Birne,
      dass die dann 2 Minuten später schon nicht mehr wissen, dass sie sich soeben schon einen Schuss gesetzt haben
      und sich dann die tödliche 2. Dosis verabreichen.
      Aber es gibt daneben auch die "Neuroleptika-Toten" wie im Jahre 1992 die junge hübsche Carmen Christ,
      die sich völlig "zugeschüttet" empfand mit diesem Zeug in Hirsau und aus der Klinik zu ihrer Tante flüchten wollte.
      (Zu ihren Eltern konnte sie nicht, diese waren "Neuapostolisch" und hatten sie ja in die Psychiatrie gebracht...)
      Und als ihre Tante nicht zuhause war, warf sie sich vor den nächsten Zug... :shocked:

      Abschliessend nochmal zur EKT:
      Das elektrische Potential von sogenannten "Grand-mal-Spikes" bei einem epileptischen Anfall liegt im Bereich von
      wenigen hundert Mikro- (=millionstel) Volt und dies genügt bereits um während einem Anfall Gehirnzellen zu zerstören,
      wie auf jeder Epilepsie-Seite nachzulesen ist.
      Bei der KTE werden aber Spannungen von mehreren hundert Volt - also ungefähr das Millionenfache !!! - an die Kopfhaut
      gebracht und dies soll dann "nach heutigem Kenntnisstand keine strukturellen Gehirnschäden hervorrufen", das ist doch einfach nur lächerlich...
      Selbst wenn man davon ausginge, dass auf dem Weg von der Kopfhaut zur Gehirnrinde ein Zehntel der Spannung durch den körpereigenen Widerstand verloren ginge - was eher unrealistisch ist - wäre die Spannung an der Gehirnrinde immer noch
      zehntausendmal höher als bei einem "körpereigenen Anfall"...
      Meinetwegen können die das ja machen sofern es sie glücklich macht - aber die Patienten sollten wenigstens korrekt aufgeklärt werden über das dahinterstehende Konzept:
      Letztlich geht es nämlich imho darum, durch die Zerstörung von Gehirnzellen auch z.B. "negative Gedächtnisinhalte" mitzuzerstören und so ergo eine Art "Neuaufbau der Persönlichkeit" hervorzurufen.
      Wenn dies klar gesagt würde, würden aber vermutlich weit weniger Patienten ihre Bereitschaft erklären und daher werden eben die Fakten unter den Tisch gekehrt.
      Die deutsche Ärztezeitung gibt übrigens die Todesgefahr mit 1:50 000 noch fast um die Hälfte geringer an als das österreichische Papier mit 1:30 000, auch etwas seltsam...
      Gut- das wars dann zu diesem Thema von mir - ich habe diese "Behandlungs- bzw. Bestromungsmethode" jedenfalls in meinem psychiatrischen Testament kategorisch ausgeschlossen....

      Dir wünsche ich eine gute Zeit !

      Eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • RE: Hallo Heke....

      Guten Abend Eule,

      wie ich schon in meinem Text erwähnte, gibt es auch bei den Psychopharmaka schwerwiegende NW, auch irreversibel und natürlich auch Todesfälle, wie bei anderen Medikamenten auch, da eben jeder Mensch anders drauf reagiert und jeder Mensch auch eine andere Konstitution, vorherige Grunderkrankungen und Umweltbedingungen hatte. Ich selber habe zum Beispiel auf das niederschwellige Neuroleptikum Promethazin völlig paradox reagiert. Wo andere Menschen schon bei wenigen Tropfen völlig müde und sediert sind, konnte ich (da hatte ich von meinem Arzt einen Spielraum bekommen, wo ich selbst regulieren sollte, was bei mir passt) zunächst immer weiter steigern, aber es gab keine sedierende Wirkung, als ich auf die maximale vom Arzt mir zugebilligte mg Zahl kam, passierte eine völlig entegengesetze Wirkung. Meine Gedanken gehen ja jetzt schon recht schnell, aber was da passierte, machte mir Angst. Die Gedanken waren wahnsinnig schnell, wechselten von einem Thema zum Anderen, ich selber konnte nicht mehr stoppen, ich hatte Angst, jetzt ganz abzudrehen, hinzu kam noch ein Restless-Legsyndrom, was allerdings mehr in den Hintergrund trat, weil ich mit meinem Gedankenrasen mehr beschäftigt war. Ich wollte mit dem Kopf gegen die Wand schlagen, damit es endlich aufhört, es war nur noch grausam für mich. Mit einem Trick konnte ich mich wohl etwas bremsen. Zwischendurch konnte ich ab und an klare Gedanken fassen, in diesen Momenten dachte ich, ich muß mein Gehirn mit anderen Dingen beschäftigen. Ich nahm mir ein Buch, was nicht sonderlich aufregend war, ich las darin laut (also nicht von der Lautstärke gemeint), ich erfasste den Inhalt nicht, es ging nur um das laute Lesen, dabei lief ich in den Zimmern hin und her, aber dabei vollzog ich noch eine Gymnastische Gehweise. Somit war Mein Gehirn mit "Lesen", "Lautarktikulation" und eine komplexere Bewegung beschäftigt. Ca. eine halbe Stunde praktiziert und ich wurde müde und die Gedanken ließen nach, kamen langsam runter.

      So unterschiedlich können die Reaktionen auf Medikamente sein. Wie ich im vorigen Beitrag schon erwähnte, gab es wohl auch Tote bei meinem Blutdrucksenker, sonst hätte es wohl nicht im Beipackzettel gestanden. In den Beipackzetteln der Antidepressiva, ist mittlerweile auch aufgeführt, dass diese Medikamente die Selbstmordgedanken erst hervorrufen können. So kann ich mir gut vorstellen, dass eben einige so extrem auf die Medikamente reagieren, dass es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen kann.

      Was ich aber bemängele, dass Pharmafirmen nicht alle in den Studien erfassten Nebenwirkungen bzw. Negativsymptome aufführen, sondern nur eher die positiven Effekte erwähnen und somit die Zulassung der Medikamente manipulieren. Das hier ziemlich korrupt gehandelt wird und das wir Patienten leider dies dann ausbügeln müssen, ist wirklich absolut ein no-go für mich. Genauso, wie die Regierung den Pharmafirmen es immer leichter machen, ihre Produkte zu überhöhten Preisen auf den Markt zu bringen. Niergendwo sonst sind die Medis so teuer wie in Deutschland. Für Österreich kann ich nicht sprechen, das weiß ich nicht.

      Da ich mal 24h auf der Geschlossenen verbringen durfte, habe ich auch MitpatientInnen gesehen, die wohl ziemlich sediert waren. Aber es war eine recht kleine Station, ich lag als 5. in einem 4-Bettzimmer, die also über ihre eigentlichen Kapazitäten belegt war. In wie weit dies eine Rolle spielte, die Patienten möglichst ruhig zu halten, kann ich nicht sagen. Aber was ich auch von anderen gelesen habe, finde ich die Anwendung sehr schwerer Neuroleptika mit so schwerwiegenden Nebenwirkungen mit Krämpfen und der Gleichen, ebenfalls inhuman und es sollten Mittel gefunden werden, die eine andere humanere Behandlung möglich machen, die vor allen Dingen von den Patienten dann auch nicht so traumatisch in Erinnerung bleiben.

      Wie ich in meinem Beitrag auch schon darstellte, ist es für mich eine Relativitätsfrage bzgl. der EKT. Wenn ich vor der Wahl stehe, entweder Tod durch Suizid, weil ich keine Perspektive sehe oder mir noch eine letzte Chance durch EKT gebe, ist es für mich einerseits unerheblich, wieviele Neuronen zerstört werden, sofern ich nicht ganz blöd aufwache, wenn ich dafür wenigstens doch noch ein bisschen Zufriedenheit bekäme und wenn es doch schierfgehen sollte und der Tod dadurch eintritt, ist es für mich auch nicht schlimm, weil ich ja eh schon vorher suizidal war und ich merke davon ja nicht einmal was ;-). Gezwungen werden, zu dieser Therapie, möchte ich ebenfalls nicht, dass muß meine freie Entscheidung sein.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Heike ()

    • Tja Heike...

      abgesehen von den Nebenwirkungen und den Todesfällen gibt es dann noch die Fälle,
      wo die Vielzahl der verschiedenen Antidepressiva allesamt überhaupt nicht wirken...
      Während die Psychiatrie - die imho im Gegensatz zur Neurologie eben keine wirkliche
      Wissenschaft darstellt - also einerseits nach Belieben z.B. Antiepileptika auch bei der
      bipolaren Störung zur Anwendung bringt obwohl das nun wirklich offensichtlichst völlig
      verschiedene Erkrankungen sind, gibt es also bis heute kein zuverlässiges Antidepressivum
      unter all den Dutzenden verschiedenen Wirkstoffen, so dass es im Notfall also eines elektrisch
      induzierten epileptischen Anfalls bedarf, um bei schweren Depressionen zu helfen...
      Irgendwie erinnert mich die Psychiatrie und ihre "Behandlungs" - Methoden auffällig an das
      Märchen von "des Kaisers neue Kleider"...
      Vielleicht solltest Du auch noch mal einen diagnostischen Neuanfang wagen ?
      Die paradoxe Reaktion auf bestimmte Medis und das restless Legs -Symptom als
      kolaterales Phänomen würden mich vermutlich zu einem Endokrinologen treiben...

      Alles erdenklich Gute Dir !
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Hallo Eule,

      ich weiß nicht, wo ich es gelesen habe, aber man geht davon aus, dass ca. 30% der Depressiven nicht auf Antidepressiva ansprechen. Ich glaube es lag wohl an der Blut-Hirnschranke, das ist aber nur so wage aus meinem Gedächtnis heraus. Da könnte psmmg wohl mehr darüber sagen.

      Erstens gibt es so viele Antidepressiva, die verschiedene Ansätze verfolgen, so nehme ich zum Beispiel eines, welches ein Dopamin-/Noradrenalin-Hemmer ist und nicht auf das Serotonin einwirkt, was ja viele andere ADs tun. Es ist wohl manchmal einfach ein suchen und suchen, welches Medi zu einem passt. Aber ich glaube, dass ist nicht nur bei den psychiatrischen Krankheiten der Fall, ich denke, dass wird es auch in vielen anderen Bereichen geben.

      Als mein Bruder letztes Jahr bzgl. einer Wundrose im Krankenhaus war und dort auf der Intensivstation, da mußten die auch 4 verschiedene Antibiotika austesten, bis endlich das 4. wirkte. Ok, der Vergleich hinkt etwas, da es hier eher um die resitenz der Bakterien geht.

      Eule, dass ein Medikament, welches für eine bestimmte Krankheit entwickelt wurde, plötzlich auch für eine andere Krankheit gut ist, das ist gar nicht so selten. Vielleicht ist es auch so, dass Epilepsien und die bipolare Störung irgendwo eine gleiche Schaltzentrale haben, irgendwo also eine Verbindung besteht. Auch da kann psmmg wohl eher etwas dazu sagen.

      Danke für die guten Wünsche, ich glaube es geht schon so langsam aufwärts, vielleicht habe ich endlich das richtig Medikament für mich gefunden ;)

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).