diagnose bipolar seit 10 jahren. ist es nicht doch BORDERLINE?

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    • diagnose bipolar seit 10 jahren. ist es nicht doch BORDERLINE?

      so, nach fuerchterlichen 2,5 jahren bin ich wieder hier in eurem Forum.
      die diagnose meines Freundes lautet seit 10 Jahren bipolar 1.

      im juni 2010 hat er das quilonorm carbolithium (anderes verweigert er) heimlich abgesetzt. Seitdem ist sein Benehmen immer schlimmer geworden, was frueher nur zeitweise unertraeglich war:

      • -stundelange, tagelange Beschimpfungen der aergsten art du hure, du prostituierte, dich mag keiner, du kannst nichts, du bist die schande der familie,...... STUNDENLANG (hatte Oropax die laengste Zeit im Ohr)
      • ploetzlicher Stimmungswechsel, als er was brauchte (mein Auto z.B.)
      • stundenlange Provokationen, auch mit Rempeln, Stossen, Beschimpfen bis ich reagiert hab.
      • vollkommen ohne Grund, wegen einer Kleinigkeit, bekam ich Schlaege ins Gesicht, stiess mich am Boden,...
      • immer mehr Kontrolle ueber mein Leben, 0-24 Uhr, kontrollierte Handy, sms, loeschte Telnummern, liess mich nicht mehr arbeiten (mein Studio waere ein BOrdell, wo ich mir Maenner kommen lassen wuerde- wie soll das gehen mit 3 Kindern???), bedroht meine Klienten nur weil sie maennlich sind,....
      • zog unvorhersehbar die Handbremse waehrend ich fuhr, ohne auf Verkehr zu achten.
      • zerstoerte quasi alles zu Hause: 2 laptops, drucker, fotoapparat, handys, alles dem ich etwas Aufmerksamkeit schenkte
      • als ich nur noch schwarz trug, warf er meine gesamte garderobe (Kleider, sakkos, hosen, ....) in den Muell.
      • staendige Vorwuerfe: du liebst mich nicht, du betruegst mich,.... (dabei hat er mich betrogen)
      • leute auf der Strasse konnte ich nicht mehr gruessen: den frisst du mit den Augen auf..... der Kinderarzt, wie war er, gefaellt er dir? .......
      • manipulierte die seine ganze Familie gegen mich
      • sein Psychiater sagte: Ihr muesst Paartherapie machen, das ist Charaktersache....seit Juni war ich mindestens 15 mal auf der Psychiatrie um Hilfe zu rufen: NIX.
      nach ca 6 Monaten Terror, ist er zwangseingeliefert worden und ich hab vorher Anzeige erstattet.
      fein, Zeugen gibts natuerlich so gut wie keine, seine familie sagt gegen mich aus :) eh klar.

      Frage: ist das alles wirklich kompatibel mit *bipolar1*, bin ich hier wirklich die einzige, die auf *borderline* tippt und vor Gericht gegen 10 leut kaempfen muss?
      sein Arzt und das Spital werden wohl kaum zugeben, dass sie sich geirrt haben und mir jede Hilfe verweigert haben.....

      also bitte, macht mir doch mal Mut bitte! danke
    • Hallo auryn,

      erst Mal willkommen zurück. Hier eine Ferndiagnose zu erstellen, ist nicht möglich. Da ich auch noch im deutschen Forum unterwegs bin, kann ich dir sagen, dass deine Beschreibungen nicht selten sind. Aggressionen gegenüber den Angehörigen, vor allem gegen den Partner, wird dort in D von sovielen anderen Angehörigen beschrieben.

      Meine Frage ist noch, ist sein Verhalten denn nach Absetzten der Medikamente so extrem geworden? Oder war er schon während seiner Medikation so extrem? Und warum wäre es für dich einfacher wenn er Borderline wäre? Borderline ist auch eine schwere Störung und es gibt viele parallelen zur Bipolaren Störung. Vielleicht hilft dir diese Ausgabe einer Zeitschrift weiter dgbs.de/download/105408401/IB1+_10_komplett.pdf Thema: Zwischen Bipolar und Borderline.

      Viele Grüße Heike

      PS: Falls es weiterhin Bipolar I ist, dann ist es so, dass du seine Verletzungen und Beziehungsproblematik im Moment unter dem Lichte der Störung sehen solltest. Erst wenn er wieder stabilisiert ist, kannst du erfahren, ob da irgenwo etwas geschlummert hat, was eure Beziehung angeht oder ob es einfach nur das komplette Gesicht der Störung ist und es ihm danach völlig Leid tut. Aber auch dann ist es wichtig, ihm klar zu machen, dass eure Beziehung nur dann eine Chance hat, wenn er sich der Behandlung stellt und nicht wieder seine Medis absetzt.
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • warum ich eher auf borderline tippe?

      nachdem ich viele symptome beider krankheiten studiert hab, treffen die fuer mich eher auf borderline zu. vorallem sein staendiges Schwarz-Weiss denken, ich liebe dich , ich hasse dich, du bist die Beste , ich zerstoere dich,....
      sein komplett unstabiles Beziehungsdenken. Er ist jetzt bei seiner Ex, waehrend ich allein mit 3 Kindern dasitze (6, 2 jahre und 7 Monate) er pfeifft drauf mir auch nur finanziell zu helfen, betreibt weiter auf jeder Basis stalking, sei es meine Kunden zu Kollegen zu schicken, oder auf facebook mich durch den Dreck zu ziehn um mir dann sms zu schicken: ich liebe dich, ich will meine Familie wieder haben.
      Nur er tut nichts dafuer!
      Diese provozieren und ein uebermass an Eifersucht war immer da,
      ein Einbruch bei uns zu Hause, wo komischerweise nur meine Nachttischlade offen war, und nur mein Schmuck fehlte, seiner nicht, obwohl der Hund zu hause war.
      Er liess mich nicht mehr mim Hund gassigehen, weil ich ihn betruegen wuerde, selbst wollte er aber nicht gehen. er liess mich zur tuer nicht raus, nahm meine Schluessel weg, usw....
      und staendiges Drohen: du machst mir 1 ich mach dir 1000, wenn du gehst , dann zerstoer ich dich,....usw.
      vor seinem Arzt, das perfekte Theater: ruhig, gleassen, scherzend gut gelaunt, vor der Tuer dann das Uebliche Theater.....
      soll das bipolar sein? was meinst du?

      p.s. er nahm nur das quilonorm, alles andere verweigertte er, sowie auch zu einem anderen Psychiater zu gehen. das Quilonorm ist SICHER NICHT ausreichend!

      mir ist es wurscht, was er hat, ich brauch nur jede Hilfe die moeglich ist, die richtige Therapie und eine richtige Diagnose. soll die Beziehung weitergehen, werd ich auch ein Psychologen brauchen. sonst schaff ich das nicht!

      danke zumal ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von auryn ()

    • Hallo auryn,

      wie du sicherlich aus der Zeitschrift gelesen hast, überschneiden sich die Symptome der beiden Störungen in vielen Bereichen. Quilonum hat den Wirkstoff Lithiumcarbonat, also ein Mittel was am häufigsten bei Bipolaren eingesetzt wird. Es ist eine Phasenprophylaxe, es soll weitere Phasen verhindern.

      Ich bin noch nicht so ganz schlau geworden, war er unter Lithium ausgeglichener nicht so extrem, begann dieser Terror erst nachdem er das Medi abgesetzt hatte? Die häufigste Absetztsymptomak bei Lithium ist eben, eine heftige neue Phase.

      Ich kann dir leider nicht mehr sagen, es ist auch oft zu lesen, dass der Betroffene sich dann absetzt, meist eben in einer manischen Phase, kann aber auch nach der folgenden depressiven Phase sein. Schwarz-Weiß-Denken ist ebenso nicht unüblich in einer Manie, ebenso das Stalking-Thema.

      Viele Grüße Heike

      PS: ja, das du für dich sorgst, ist oberwichtig und dass du dir ebenso eine psychologische Unterstützung holst ist super.
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • hallo heike, in der Hektik hab ich doch das gruessen verschwitzt :)
      lass mich rekonstruieren, denn mein verdraengungsmechanismus funktioniert hervorragend!

      vor dem Absetzen (er sagt er hat die dosis auf die halfte reduziert, also nicht voellig abgesetzt) sind die streits einmal im Monat schwer eskaliert, wobei ich seine provokazionen waehrend des monats irgendwie noch hinbiegen konnte.
      das ist nach der Geburt meines Sohnes (am Tag der Entlassung nach dem 3. Kaiserschnitt) immer schlimmer geworden, er verlor des oefteren die Kontrolle ueber sich selbst, dass ich mit der 1 Wochen alten Wunde eine Serie Faustschlaege verpasst bekommen hab, er mich am Boden geschmissen hat, gewuergt hat usw...

      eine starke basiseifersucht war immer da, nur das ist immer mehr in Kontrolle ausgeartet, dass er mich sogar verfolgen liess....

      noch etwas was fuer mich gegen bipolar spricht:
      Anfang der letzten Phase war : mitte Juni bis zur Eskalation mitte November!!! in staendiger Steigerung. (endete mit ein Haufen verletzter Carabinieris und Zwangseinlieferung)
      zwischen november 2008 -letzte Zwangseinweisung- bis november 2010 war ein wellenfoermiger Verlauf monatilich erkennbar.

      Eine richtige Depression hab ich nie wahrnehmen koennen, Niedergeschlagenheit im scheinbaren Normbereich. Dafuer aber Aggressivitaet und Streitsucht, Luegen,


      tjo, er leugnet natuerlich alles, ist eh klar.
      Er hat aber auch Angst, weil er weiss, was er angerichtet hat und er denkt es waere unverzeihlich.

      Kannst du einen Kranken wegen seiner Symptome hassen?
      professionelle hilfe brauch ich, das ist alles. :)

      liebe gruesse und danke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von auryn ()

    • Hallo auryn,

      schon eine Reduzierung reicht aus, dass die ersten Symptome sich zeigen. Lithium ist ein sogenanntes Spiegelmedikament, d.h. es benötigt einen bestimmten Spiegel, damit das Medikament seine volle Wirkung zeigt unterhalb dieses Spiegels, kann die therapeutische Wirkung nicht gehalten werden.

      Das ist schon ziemlich heftig, was du da erlebt hast, ein guter Bekannter, selber Bipolar, aber eine sehr leichte Variante hat einen Bruder mit Bipolar I - Störung, dieser wird auch sehr gewaltätig in einer Phase und konnte dazu führen, dass er eine Wohnung in Schutt und Asche legt. Das heißt, die Symptome der bipolaren Störung haben so verschiedene Ausprägungen bei den Betroffenen, wie es auch so verschiedene Menschen gibt.

      Ja, was du beschreibst, nach so einer Phase, ist ebenfalls nicht ungewöhnlich, weil meistens die Betroffenen danach in eine Depression fallen. Ihnen tut es dann wahnsinnig leid, was sie getan haben.

      Nun, hassen, hm, du bist schwer gekränkt worden und sogar körperlich verletzt worden, dies hat auch bei dir ziemliche seelische Wunden hinterlassen. Auch dir steht Wut, Enttäuschung, Trauer zu. Nur weil jemand aus krankheitsbedingten Gründen so handelt, hat es ja nichts zu tun damit, was es dann bei dir macht. Es zu unterdrücken ist nicht gut, das wird sich irgendwann woanders wieder zeigen. Das muß also kein Hass sein, sondern einfach deine Gefühlswelt, die dem Ganzen so auch nicht gewachsen ist, wohl auch kaum jemand anderes gewachse wäre. Die Psychotherapie wird dir gut tun, vielleicht kannst du auch eine Mutter-Kind-Kur beantragen, deine Akkus müßen auch wieder aufgeladen werden. Verzeihen ist sicherlich möglich und es selbst als ein Auswuchs der Krankheit zu sehen, ebenfalls. Seine Verantwortung hat er da verlassen, als er seine Medis abgesetzt hatte. Er ist nicht nur Krankheit, er hat auch eine eigene Verantwortung zu tragen. In einer schweren Phase kann er dies nicht mehr, das ist klar, aber sein Verhalten vorher war dann schon verkehrt. Er hätte vorher zum Arzt gehen können, dem sagen, dass er mit Lithium nicht klar kommt, dann hätte es ein kontrolliertes ausschleichen geben können. Dieses Verhalten muß ihm klar sein! Für sein krankhaftes Verhalten während der Phase kann er nichts, da ihm selbst keine Kontrollmechanismen in diesem Moment zur Verfügung stehen.

      Schau mal auf dieser Seite bipolar.at/index.htm unter Infos zur Erkrankung, vielleicht kannst du da auch noch schlau werden, da gibt es auch einen Teil für Angehörige und unter Linksammlung findest du noch weitere Hilfsangebote für Österreich, und unter hpe.at/ gibt es Hilfe für Angehörige psychisch Kranker

      . Diese Patientenbroschüre psychose.de/downloadarchiv/BS-patientenbroschuere.pdf fand ich auch gelungen und diese Portal http://www.psychose.de ist sehr informativ und hat auch einen Angehörigenteil, ist aber aus Deutschland.

      Liebe Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • hallo heike,
      danke mal fuer deine Antwort. ich lese grad den artikel den du mir vorhin geschickt hast.
      mehr schaff ich heute nicht mehr :bett:
      das einzige was gegen borderline spricht ist, dass er mehr als selbstmord androhen, nicht gemacht hat.
      also keine "klassischen selbstverletzungen". "ambesten ich erschiess mich, schau so,...."
      (frueher nahm er ueberdosis von tabletten, wollt vom 7. stock springen usw...)

      wenn du unter Depression auch Angst verstehst, die hatte er. verschiedene Arten von Angst, Beziehungsangst an erster Stelle, Existenzangst weil er nicht wirklich arbeitete, Angst Verlassen zu werden, Angst Betrogen zu werden,.....

      staendige Liebesbeweise, Verlustaengste fuehren mich aber wieder mehr zum Borderline. ....

      Ich brauch nen Fachmann! und nicht seinen Sack von Psychiater, der mich rausschmeisst und sagt: zeig ihn halt an, trennt euch eben, macht paartherapie oder geht zu euren Anwaelten....

      pffff, ich mag nimma.
      schlaf gut und danke :)

      Christina/auryn
    • Hallo Auryn,

      ich kann dich wirklich sehr sehr gut verstehen. Jedem anderen würde es ebenso ergehen, wie dir. Lass dir Zeit bei den Links, morgen ist ja auch noch ein Tag. Und sei mal lieb gedrückt.

      Gute Nacht

      Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).