Ich weiß von der Logik, dass es wieder vorbeigehen wird, diese Tiefe, eine bestimmte Art von Einsamkeit, keinen Halt spürend, allein mit sich und mit dem Schmerz im Hirn. Der Wunsch, die Augen schließen zu können, eine Stimme zu hören, die einem Trost gibt und in einem das Urvertrauen weckt. Eine Schulter zum Anlehnen, eine Hand, die einen hält. Keine Angst vor dem Fall, sich gehen lassen können ohne wirklich zu fallen, zu versinken. All das muss ich selber sein, der Halt, der Trost, die Stimme, darf nicht Fallen, darf nicht die Kontrolle verlieren. Der Druck ist innen, verschließen alle Türen, die Traurigkeit herunterwürgen, nicht gehen lassen, nicht gehen lassen, nicht gehen lassen, bloß nicht gehen lassen, sich halten ohne Halt, sich trösten ohne Trost. Wer weiß schon wie das ist, schwimmen ohne Land, ohne Kraft, ohne zu ertrinken. Ich sollte es wissen, sollte alles wissen, ich weiß es doch, habs schon hundert mal gehört und gelesen, doch die Worte sind so leer, ich sage sie selbst, wenn ich sehe, dass jemand versinkt, doch es sind nur Worte, nur Worte kein Inhalt, kein Halt, kein Trost, kein Land, keine Stimme, sie sagen nichts, nichts, rein gar nichts. Gefangen ohne gefangen zu sein, gefesselt ohne gefesselt zu sein, das Wissen ohne es zu wissen, die eigene Stimme ohne Stimme zu haben, die Logik ohne logisch zu denken. Mein festhalten ohne Halt zu finden, all das alleine, alleine immer alleine, woher die Kraft nehmen ohne Kraft und doch soll es so sein, muß es so sein, weil man es verlangt, weil ich es muss...
Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).