Hallo lieber Eulerich,

ich weiß jetzt nicht, was du nun aussagen möchtest mit deinem Text? Es gibt Praktiken, die aus gutem Grund rechtlich nicht zulässig sind, andere Praktiken, die sich im Grenzbereich ansiedeln, Praktiken, wo ich nicht weiß, ob das noch "Gesund" ist und Praktiken, die rechtlich einwandfrei und für mich noch im "Gesunden" Bereich gehören, wo man nur sagen könnte "es ist Geschmackssache" und es gibt den 0815 Sex mit ein paar Spielvarianten.

Für mich ist alles was sich im rechtlichen Rahmen befindet und was keine Körperverletzung und bleibende Schäden (auch wenn gewollt) hinterlässt und alles freiwillig und dabei im Vollbesitzt seiner geistigen Fähigkeiten geschieht, jeder Manns und Frau Privatsache. Jede und Jeder nach seinen Wünschen und ja Frau hat auch Wünsche und die sind sicherlich sehr unterschiedlich und ja, auch Frau muss dabei nicht immer verliebt sein. Ich kenne genauso gut viele Männer, die Liebe spüren müssen, um wirklich guten Sex zu erleben.

Aber bei den verschiedenen Praktiken gibt es genauso viele Klischees, die durch die Medien und natürlich auch durch das Internet noch mehr genährt werden und oft mit der Realität nicht all zuviel zu tun haben. Genau durch diese Klischees ist das Outing vor sich selber oft sehr schwer und dadurch kann es auch psychisch schmerzhaft sein. Ich glaube es ist fast genauso wie bei Menschen, die vor sich selber ihre Homosexualität eingestehen, bevor sie sich nach außen hin outen, obwohl es heute in diesem Bereich wohl schon einfacher ist als früher.

Mehr fällt mir zu dem Thema gerade nicht ein.

Viele Grüße Heike

Hallo Eulerich,

all dieses w(irre) Zeug mit Celophan- oder Latexverpackung oder eben Leder- SS-Kappen und -Peitschen sagt mir erotisch eigentlich auch gar nichts...

ich denke, hier steckt auch schon eine Klischeevorstellung dahinter. Fetisch und SM oder besser noch BDSM (Bondage, Dominant/Submessiv, Sado/Maso) ist so vielfältig und so Facettenreich, dass es nicht allein mit Dresscode, Peitsche und Kettengerassel einhergeht und es dies noch nicht mal geben muss. Auch in dieser Spielart, geht es meist um ein "aufeinander eingehen", "Verantwortung", "sich gegenseitig einlassen", "miteinander etwas erleben", seinen Körper mehr erfahren und dabei Sinnesorgasmen erleben, es jedes Mal anders gestaltend und dadurch Variantenreich und gegenseitiges Grenzen erfahren aber ebenfalls auch mit viel Zärtlichkeiten einher. Evtl. wird in dieser Spielart mehr miteinander vor und nach einer Session geredet, Wünsche geäußert und nachbetrachtet, wie in einer "normalen" erotischen Beziehung, wo oftmals die Partner nicht mal voneinander wissen, was der andere überhaupt mag oder nicht mag und sich schämen darüber zu reden oder beide langsam langweilig wird, da immer wieder gleich.

Das Problem war damals und ist es heute noch, dass Frauen die zu ihrer Sexualität offen stehen, gleich als Hürchen abgestempelt werden und entsprechende Männer dann als "toller Hengst"...

Das wird wohl von Fall zu Fall und von Region zu Region anders sein. In Großstadtgebieten ist ein offenes Bekenntnis zur Sexualität wohl eher möglich, als in ländlichen Gebieten. Ich glaube nicht, dass die Kirche im allgemeinen noch soviel Einfluss darauf hat. Dennoch bemerke ich selber eine ambivalenz dazu. Auf der einen Seite ist es richtig, dass junge Menschen natürlich sich selbst erfahren müssen, doch ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass es so früh und vor allem so schnell um reine Sexualität gehen muss. Es gibt bereits zuviele Kinder die bereits Mütter sind und zuviele die sehr sorglos damit umgehen und sich ggf. etwas einfangen damit.

Sexualität empfinde ich als einen besonderen Akt und Genuss, mit dem ich nicht inflationär umgehen möchte, da es sonst für mich zu etwas verkommt, wie das tägliche Fernsehen. Es muss nicht unbedingt Verliebtheit dahinter stehen, doch Vertrauen und Symphatie werden dabei sein und es ist ja etwas intimes, was man mit einem Menschen teilt und wo man bereit ist, seine engste Individualgrenze aufzugeben und den Partner eine solche Nähe zugesteht, die sonst andere Menschen nicht haben. Und kommt es zu einem tatsächlichen Geschlechtsakt, dringt der eine Part ein und der andere Part lässt eindringen und dies ist, denke ich, schon ein ganz besonderer Akt, dem man wohl nicht jedem zugestehen wird. Weiß gerade nicht, wie ich es anders ausdrücken kann.

Öfters mal läuft es dann so wie bei meiner früheren Nachbarin, die den Fussballfreund ihres Mannes dann in Strapsen und Reizwäsche empfangen hat, wenn Franz mal unterwegs war für längere Zeit...
Aber natürlich alles hochgeheim, auch dessen Frau gegenüber...welch eine abgrundtiefe Heuchelei !

Fremdgehen ist für mich noch ein anderer Aspekt. Gerade was ich oben beschrieben habe, ist ja ein zugestehen einer solchen Nähe und wenn diese Nähe dann belieben zuteil wird, wohlgemerkt vor allem in einer Beziehung, so verliert es seinen tiefen Reiz und verletzt darüber hinaus den Anderen tief. Ja, das ist dann Heuchelei. Durch Jedermanns und Jederfraus Betten zu gehen, dass ist auch nicht meine Vorstellung, doch wenn nicht in einer Beziehung oder aber wenn die Beziehung so offen ist, dann mal gelegentlich einen One-Night-Stand (safe), ist eben erstens rein auf das Sexuelle bezogen und zweitens sicherlich nicht so intensiv, als wenn man eine längere Affaire (muss nicht Liebe sein) eingeht, bei dem man den Partner mehr und mehr kennen lernen und darüber ein anderes Feeling entstehen kann, welches die Erotik noch intensiver möglich wäre.

Doch jedem das Seine. Leben und Leben lassen ;-).

Für mich hat Sex nichts mit Religion zu tun und viele Christen, Moslems und wie sie nicht alle heißen, treiben es manchmal noch am Schärfsten. Aber wie ich oben bereits erwähnte, glaube ich, dass zumindest in den westlichen Ländern da schon ein offenerer Umgang herrscht, als in anderen Gebieten, ausgenommen die USA.

Prostituierte, die sich freiwillig dieser Dienstleistung hingeben, sollten auch als Dienstleister anerkannt werden, ich denke wenn es sie nicht gäbe, wären wohl noch mehr sexuelle Übergriffe zu verzeichnen.

Viele Grüße Heike

Hi hatsche,

du meinst er will gern die Nachbarin vernaschen, aber da ist ja immer der Fußballfreund, menno, das ist ja auch sehr blöd.

lachende Grüße Heike

Hallo Eulerich,

ich habe mich mit den Fällen Assange, Kachelmann & Co. nicht weiter befasst, ich kann da also nichts zu sagen, genauso wenig weiß ich, wass Frau Schwartzer dazu verlauten lassen hat und ich habe mich (Bildungslücke?) eigentlich auch gar nicht mit Frau Schwartzer an sich auseinandergesetzt.

Doch möchte ich mal zu den verschiedenen Konstellationen äußern:

1. Gewalt und Sexualität
   Sexualität empfinde ich ganz generell nicht als gewalttätig, auch wenn es hier um "eindringen" geht. Die Partner lassen eine enorme Nähe zu und teilen etwas wunderbares miteinander und erleben den Höhepunkt gemeinsam. Gewaltätig wird es nur dann für mich, wenn es ohne Einverständnis eines Partners geschieht. Ebenso ist es für mich gewaltätig, wenn jemand nicht im vollbesitzt seiner geistigen Fähigkeiten ist, z.B. vorsätzlich abgefüllt oder mit Drogen gefügig gemacht wurde um sich dann an der Person zu vergehen. Sexuelle Belästigungen gehören ebenso zu einem NoGo. Ganz grausam ist dann noch der Mißbrauch von Minderjährigen.
   
2. Schwanzgesteuert bzw. Hormongesteuert
   Gibt es, sowohl bei Männern, wie auch bei Frauen, doch evtl. sind Männer da anfälliger als Frauen, da kenne ich die Statistiken nicht. Wenn er in der Brunftstimmung ist, dann schaltet der Körper wohl um auf den eigentlichen Urtrieb, möglichst viele seiner Gene weiterzugeben. Wenn Frau sich mal in besonderen Chats aufhält, dann hat sie gleich 10-15 Anflüsterer an den Hacken, die ziemlich Plump vorgehen, da sage ich dann Schwanzgesteuert. Biologisch gesehen, ist es aber wohl häufig bei den Primaten so, dass die weibliche Spezies sich den heraussucht, dessen Gene für sie am besten passen und bei Menschen muss dass nicht immer der Mann sein, mit dem die Frau dann ihr Leben verbringen möchte. Allerdings sollte das alles nicht verallgemeinert werden, da gibt es soviele Varianten.
   
3. Dumm gelaufen...
   Trotz Verhütung hat das Schicksal sich seinen Weg gebahnt. Da kann man nur sagen, für beide ist das dann gerade "dumm gelaufen" oder auch "Persönliches Pech". Für meine Begriffe zählt dann "mit gehangen, mit gefangen" und beide müssen dann für das neu entstehende Leben sorgen. Wird von beiden Seiten mit Wissen voneinander nicht verhütet und der Schuß saß, dann ist es entweder auch von beiden so gewollt oder aber da gilt dann, dass beide ziemlich dumm waren oder evlt. nicht aufgeklärt, egal wie, für das Kind muss gesorgt werden, da kann sich dann kein Partner herausreden. Es gibt aber auch Männer, die es ohne Gummi wollen und die Eroberte dazu überreden, auch wenn diese mitteilt, dass sie nicht verhütet, aber aus Angst, sie könnte ihn dadurch verlieren, da zustimmt. Nun, sie tut es mit einverständnis, aber er ist informiert und weiß, dass es Folgen haben könnte und für die muß er dann eben mit aufkommen. Dies gilt natürlich auch umgekehrt.
   
4. Bewußte Fehlinformation
   Will die Frau sich ein Kind andrehen lassen und sagt bewußt, sie würde verhüten und der Mann glaubt dieser Aussage, dann ist hier für mich wirklich eine Täuschung der Fall, dann sollte die Frau nicht (einfach so) den Unterhalt einklagen können. Da würde ich auch nochmal trennen zwischen, sie wollte ohne Gummi oder er wollte ohne Gummi, denn beim zweiten Fall, ist er zumindest mitverantwortlich dafür, denn hier geht er bewußt das Risiko ein, sich nicht nur Geschlechtskrankheiten einzufangen, sondern eben auch, jemandem auf den Leim gegangen zu sein (hier gehe ich mal von One-Night-Stands oder kurzen Affären aus) Hier sehe ich eben wirklich so eine Grauzone. Nochmal anders ist es eben in einer langjährigen Beziehung, wo sie vorgibt zu verhüten, aber weil sie sich noch ein Kind wünscht, nicht verhütet. Dies ist natürlich auch eine bewußte Täuschung.

So, dass mal so, wie ich es im Augenblick mit meiner jetzigen Stimmung für mich sehe.

Viele Grüße Heike