Nochmal Immunologie!

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    • Nochmal Immunologie!

      Quelle:CNS Spectr. 2011 Jul 1. pii: Brietzke. [Epub ahead of print]
      Cytokines in Bipolar Disorder: Recent Findings, Deleterious Effects But Promise for Future Therapeutics.
      Brietzke E, Stabellini R, Grassis-Oliveira R, Lafer B.


      Dass es bei affektiven (=Gemüts-) Erkrankungen auch mitunter zu Veränderungen der Immunabwehr kommt, ist schon länger bekannt.
      Schon 1887 hatte rein aus Beobachtungen ein öst. Psychiater (Wagner Jauregg) in einer Fallserie beobachtet, daß Infektionen (die zu einer Abwehrreaktion des Immunsystems führen) mitunter zu einer Besserung von psychischen Erkrankungen führen können.

      Seitdem wurden "fieberhaft" die Zusammenhänge zwischen "Ínfektion", Immunabwehr und Depression/Manie untersucht.
      Heute ist klar, daß es

      1. einerseits:

      gewisse angeborene Faktoren gibt, die ein verändertes Immunsystem und eine erhöhte Anfälligkeit für bipolare Erkrankungen bedingen und

      2. andereseits

      auch manche Umweltfaktoren eine große Rolle spielen. So befinden sich beispielsweise Makrophagen bei Bipolaren (das sind spezielle Immunabwehrzellen, die im ganzen Körper "patroullieren") in einem erhöhten "Bereitschaftsmodus", der nur auf ein noch so kleines "Startsignal" zum "Losfeuern" lauert. Wenn es dann zu Manie oder Depression kommt, ist nach bisherigen Untersuchungen auch die Immunabwehr beteiligt: Es kommt zu einer starken Aktivierung verschiedener Abwehrmechanismen, die in zweiter Konsequenz dann auch den eigenen Körper (zb eigene Nervenzellen) schädigen kann.

      Kommentar:

      Die bisherigen Erkenntisse haben auch dazu geführt, daß diskutiert wird (und teilweise auch in Studien erfolgreich bewiesen wird), daß
      Medikamente, die eine (überschießende) Immunabwehr und Entzündung lindern, auch auf Manie oder Depression eine positive Auswirkung
      haben können. Es gibt ein EU-weites Forschungsprojekt ("MOODINFLAME"), welches sich mit diesen Zussamenhängen auseinandersetzt.
    • virale (und andere) infektionen in der schwangerschaft erhöhen erwiesenermassen das risiko psychischer erkrankungen für das kind.
      bornaviren haben teilweise eine sehr hohe durchseuchung - interessanterweise nicht nur am lande (bauernhöfe usw.), sondern auch in psychiatrischen kliniken (bei patienten, auch bei personal).

      sie sind sicherlich nicht die DER auslösende faktor, aber vielleicht ein kleines puzzlesteinchen (welches aber auch durch andere passende steinchen ersetzt werden kann; zB gibt es auch für herpesviren einige zusammenhänge, und das ist erst der anfang einer langen liste). allgemein ist das aber eine andere situation als bei "klassischen infektionskrankheiten". das bild sieht aus heutiger sicht eher so aus, daß nicht die viren oder sonstigen erreger (und teilweise auch nichtmal irgendwelche erreger sondern das immunsystem von sich selbst aus), gewisse veränderungen durhcmacht, die wiederum in einer art kaskade andere dinge beeinflussen. als kleines beispiel: tryptophan, eine aminosäure, ist notwendig zur bildung von serotonin (und melatonin). bei entzündung wird sie jedoch schnell abbgebaut, es steht dann weniger zur verfügung. und gleichzeitig können manche dieser abbauprodukte nervenzellen schädigen. gorb gesagt-----
    • Gilt eigentlich auch der Umkehrschluss?

      Mir ist nur aufgefallen, dass seitdem ich brav mein Psychopharmaka gg Bipo nehme,
      ich keine Infekte mehr bekomme und das jetzt schon mehrere Jahre.
      Früher dagegen hatte ich regelm. 1-2 heftige Infekte pro Jahr.
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      Wall von Kristall allüberall ~ schliesse Dich rings um mich
      schliesse ein mich im Sein ~ überwölbe mich
      überforme mich ~ lass nichts herein
      als Liebe, Licht, Leben allein
      So ist es und so soll es sein.

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    • Eierstockzysten

      hallo

      ich hab ja ständig immer wieder Eierstockzysten. Auch meine Eissprünge sind ja nicht mehr auszuhalten.Hab jedesmal wahnsinnige Schmerzen. Als ich diese Woche bei meiner FA war, hatte ich wieder 3 Zysten,eine war schon eingeblutet.(bin wegen der starken Schmerzen seit 3 Wochen hin)Hab immer wieder dolle Schmerzen.
      Sie sagt,dass es vom psychischen Stress kommt,war jetzt fast 6 Wochen in ner Hypo. Sie sagte ich muss unbedingt zur Ruhe kommen.Und ich soll ja die Finger von der Traumatherapie lassen. Das ist mir klar,geht nur mit viel Stabilität.
      Kann das wirklich alles damit zusammen hängen?
      Sie sagte auch was von PMS.Google gerade danach, Stress und Endometriose können PMS verstärken. Endometriose und Vernarbungen der Gebärmutterentfernung habe ich auch. Aber ich hab herrausgefunden,dass ich schon mit 20 bipo war,also ich hab da vd.

      Lg. Magarete
      Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.

      Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Magarete ()

    • manche medikamente verschieben auch den hormonhaushalt.
      gut bekannt, daß viele antipsychotika prolaktin erhöhen. weniger bekannt zB das valproinsäure den hormonhaushalt leicht in die "männliche" schiene bringt (die sexualhormone haben einen gemeisnamen ausgangsstoff, aus denen dann unterschiedlich viele anteile weiblicher und männlicher hormone bei beiden geschlechtern gebildet werden). mehr männlich kann dan zB bei frauen bedeuten, dass ein erhöhtes risiko für viele zysten am eierstock (polyzystisches ovarialsyndrom), aber auch andere auswirkungen, auftreten können.
    • Noch ein Grund mehr für micih, KEINE Valproinsäure zu nehmen... Alle schimpfen über die Neuroleptika, manche über Lithium, m.E. ist das großte Gift Valproinsäure. Man kann ordentlich zunehmen, die Haare verlieren und anscheinend männlich werden, nein, danke... bei mir auf der Watch-List.