Vokabular und Respekt in der Psychiatrie

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • " jeden Respekt vor anderen ", aber vor solchen Leuten, die ihre sadistischen Neigungen an Patienten und sogar an "ihren Zivi´s"
      ausleben....
      Wie ich schonmal sagte: Die Psychiater sind grossteils o.k. in Hirsau, aber das "Pflegepersonal" ist "unter aller Sau!!!"
      Schon tagsüber werden Patienten regelrecht geschurigelt, während der Stationsübergabe geht gar nichts, so dass ein Epileptiker,
      oder hatte er nur ein krampffördendes NL bekommen ? ) Patient zigminutenlang zuckend auf dem Boden lag, bevor es möglich war,
      durch Handzeichen u.ä. die "Besatzung" darauf aufmerksam zu machen, dass etwas wichtiges ausserhalb ihrer heiligen "Diensträume
      passiert...
      Die können ja nicht mal richtig Blutdruck messen, diese Bauernweiber aus dem Nordschwarzwald und diese angelernten albanischen Hiwis - blöde bis zum Gehtnichtmehr, dabei bleibe ich !!!
      1993 gabs dieselbe Ausführung sogar noch als PsychiaterInnen, das war 2005 dann gottseidank besser....
      Aber die Psychiater anfangs 1993 waren wirklich etwas rural....
      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Aber mal davon abgesehen...

      Wieso hat sich der damalige Chefarzt zu einem Schachspiel mit mir auf dem Zimmer "herabgelassen", während sein gestörtes Pflegepersonal mich gewaltsam während der 6 Wochen immer wieder von einem Zimmer ins nächste verlegt hat und mich dann sogar in ein Zimmer verlegen wollte, wo schon 2 extreme Stinker drinlagen, wo praktisch der ganze Neuroleptikaschweiss schon aussen vor der Tür deutlich riechbar war, wenn man nur an dem Zimmer vorbeiging ?
      Ob die Beiden in den 6 Wochen wo ich dort war, jemals geduscht haben weiss ich nicht.
      Jedenfalls sollte ich dann dort in das 3-Bett-Zimmer und ich habe mich strikt geweigert.
      Dann kamen die mit einem Duftspray an und haben den kleinen Fensterspalt aufgemacht...

      "Nada, niente" sagte ich und nahm Kissen und Decke und verzog mich in die Besucherecke unter die Yuccapalme damit...
      Zunächst war Ruhe, aber um 0:30 kam noch mal so eine hystrionische ( hysterisch darf man ja nicht mehr sagen, weil das angeblich Frauenfeindlich ist) Krankenschwester. die mich "endgültig" auffordern wollte, in das Stinkerzimmer zurückzugehen, obwohl der sie begleitende Pfleger ihr klarzumachen versuchte, sie solle mich doch nun in Ruhe lassen...

      ich blieb dort und habe ihr Brustkrebs angedroht vom lieben Gott, wenn sie mich nicht in Ruhe lässt.
      Sowas wirkt anscheinend, wenn man es im richtigen Ton vorträgt.
      Am nächsten Tag war sie für 2 Wochen krankgeschrieben und wie ich nun durch Zufall erfuhr (der Nordschwarzwald
      ist ein schwatzhaftes Gebiet) hat sie nun knapp 6 Jahre später tatsächlich eine Brust entfernt bekommen...
      Ich hatte das nicht wirklich ernst gemeint damals, ich wollte nur von der Bauernschikse endlich in Ruhe gelassen werden, ich schlief ja sowieso auf dem nackten Boden dort !
      Aber wenn sie weiterhin so absolut tyrannisch und respektlos mit den PatientInnen dort in der "Geschlossenen" umgegangen ist, dann hat sie imho die Brustamputation auch verdient !
      Falls ich sie mal wieder treffen würde im Supermarkt beim Einkaufen (kommt gelegentlich vor) und sie mir weissmachen wollte, dass ihr Mamakarzinom eine Folge meiner damaligen Suggestion war, habe ich mir vorgenommen ganz kaltschnäuzig zu erwidern "Nun stellen sie sich mal nicht so an, Frau B. - ich hätte damals ja auch von Clitoriskarzinom reden können...."

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Bemerkenswerter Artikel auf spiegelonline dazu...

      Zwang in der Psychiatrie: Das letzte Mittel
      Wenn nötig, dürfen psychiatrische Einrichtungen Patienten einsperren, ans Bett binden oder gegen ihren Willen mit Medikamenten versorgen. Was solche Zwangsmaßnahmen bewirken, ist aber noch relativ schlecht erforscht - genau wie die Frage, wie oft sie eigentlich eingesetzt werden. Von Susanne Rytina mehr...

      spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,806966,00.html

      Die dortigen Wortmeldungen findet man unter "Forum": eine sei hier wiedergegeben:
      "
      Alles was Sie hier mitteilen und noch Vieles mehr wurde mir von Patienten erzählt wenn ich mich mit ihnen im Klinikpark unterhalten habe während meines andersartigen KH-Aufenthaltes.

      Sie erzählten (zumeist zu dritt oder viert) auf meine freundlichen, vorsichtigen und interessierten Nachfragen weshalb und wie sie auf die dortige angeschlossene Station kamen, wie lange sie wo waren, wie sie behandelt worden sind und noch behandelt werden ect.

      Ganz ehrlich, - ich hatte bei einigen Erzählungen, zu denen die Anderen zustimmend nickten, oftmals das Gefühl dort sei man noch im allerfinstersten Mittelalter. Oft genug war ich völlig fassungslos.
      Über viele Tage hinweg, während meines gesamten stationären Aufenthaltes auf der Chirurgie, habe ich mich jeden Tag mit den Menschen dort unterhalten. Sie waren freundlich friedlich und nett, durchaus vernünftig und intellegent. Sogar besonders sensibel. Auch sehr hilfsbereit mir gegenüber.
      Viele hatten einen Selbsttötungsversuch aufgrund verzweifelter Situationen unternommen und durchliefen deshalb dort das gesamte Procedere wie Großkriminelle.

      Ich selbst hatte absolut niemals Angst vor irgendeinem Patienten dort.
      Die mir dort gekommenen Einsichten haben mich dazu bewogen später mit Anderen "draußen" darüber intensiver zu sprechen und es ging denen wie mir damals, - sie waren fassungslos, konnten es nicht glauben.

      Hier MUSS dringend etwas unternommen werden, ganz dringend."


      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Wenn ich Sie wäre ....

      Hi,
      habe diesen Thread, dessen Thema ich für außerordentlich wichtig halte, erst heute entdeckt, da ich Ende vergangenen / Anfang diesen Jahres im stummen Reich der Schwermut exiliert war. Was mich am meisten nervt, ist vorgespieltes Einfühlungsvermögen, was objektiv heuchlerisch ist. Medizinisches Personal, das so verfährt, ist vermutlich ein Opfer des Helfersyndroms, das in 'sozialen Berufen' bekanntlich zur weit verbreiteten déformation professionelle gehört. Das Gegenteil von 'gut' ist 'gut gemeint', erklärte mir des öfteren mein Therapeut und führte eindrucksvolle Beispiele an. Das heißt, ich spreche Psychiatern und psychiatrischem Pflegepersonal nicht ab, dass sie die besten Absichten haben, wenn sie den Patienten ihre großartige Fähigkeit zur Empathie vorführen wollen. Die Wirkung ist freilich nur desto verheerender. Ein hypothetischer Konditionalsatz wie: "Wenn ich manisch-depressiv wäre, würde ich mich ohne Zögern mit der EKT behandeln lassen", ist so was von ignorant, schlimmer geht's nimmer.

      Wir hatten diese Debatte bereits vor geraumer Zeit; und es gelang mir nicht zu verdeutlichen, was daran so desaströs für das Arzt-Patienten-Verhältnis ist. Es würde mir auch im zweiten Anlauf nicht gelingen, weshalb ich es dabei belasse, das meines Erachtens zugrunde liegende allgemeine Problem zu benennen, und das betrifft das Selbstverständnis der Psychiatrie als Wissenschaft. Wenn sie sich im Sinne der mathematisch-experimentellen Naturwissenschaften versteht, kann sie konsequenterweise ihren 'Gegenstand' nicht anders in den Blick bekommen (konzeptualisieren), als dies z.B. die Physik unternimmt. Alles andere ist angestückt oder aber verwickelt die Psychiatrie in Theorie und Praxis in einen Selbstwiderspruch, von dem sie freilich nichts wissen will. Das geht auf alle Fälle zulasten der Patienten.

      Gruß
      Laci
    • Doch, ich schon...

      Laci schrieb:

      Das heißt, ich spreche Psychiatern und psychiatrischem Pflegepersonal nicht ab, dass sie die besten Absichten haben,
      wie heisste es so schön: immer wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf den Tischen
      und greifen in Arschtaschen und so...was sie bei mir besser hätten lassen sollen...

      Wozu eigentlich greift ein Pfleger oder Pflegehelfer einem Patienten in die Arschtasche ?

      Um Tabak oder Zigaretten zu finden, wurde mir gesagt...

      Aber Tabak und Zigaretten waren erlaubt auf der 5B...

      Welchen Grund gab es denn dann auserdem, mir an den Arsch zu greifen ?

      Ich sags nochmal: Das Problem in den Psychiatrien sind nicht die Ärzte, sondern die Pfleger und Schwestern !


      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • .... tja, mein Lieber, wer kann deinem Hintern schon widerstehen? Es ist zu vermuten, dass vorwiegend das weibliche Personal angesichts dessen schwach wurde, was ich für eine lässliche Sünde halte. Manch einen könnte solche Aufmerksamkeit sogar aufrichten-, zumindest gewisse Körperteile.

      Gewiss lassen sich Dutzende von Vorkommnissen zusammentragen, die von Übergriffen, Verletzungen der Intimsphäre usw. erzählen. Allein schon infolge des äußerst begrenzten Raumes in Krankenhäusern, in denen Kassenpatienten stationär behandelt werden, wird sich eine gewisse Distanzlosigkeit nie ganz vermeiden lassen. Das gilt für das Krankenhaus im allgemeinen, macht sich in der Psychiatrie aber besonders stark geltend. Dass es auch unter dem medizinischen Personal wie in anderen Berufsgruppen solche mit unangenehmen Eigenschaften gibt, ist nicht gerade überraschend; angesichts dessen, was ihm tagtäglich zugemutet wird, bin ich hingegen eher beeindruckt, mit welchem Engagement, mit welcher Freundlichkeit das Pflegepersonal im allgemeinen seinen Dienst verrichtet; und - in dieser Hinsicht gebe ich dir recht - für die Atmosphäre auf einer Station spielen Pfleger und Schwestern eine noch größere Rolle als die Ärzte.

      Eine wirkliche Kritik der Institution Psychiatrie in ihrer heutigen Gestalt setzt meines Erachtens erst jenseits socher Verfehlungen ein, wie du sie schilderst. Schlagwortartig zusammengefasst: Die Psychiatrie ist unter den gegebenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen - neben Sozialfürsorge, Polizei u.a. wohlfahrtsstaatlichen Errungenschaften - eine der Institutionen zur Beherrschung der inneren Natur des Menschen, wie in jüngster Zeit vor allem Foucault in seinen breit angelegten Studien zur Geschichte der Psychiatrie herausgearbeitet hat. Darin wurzelt das ganze Dilemma; und ein Dilemma ist es deshalb, weil sich diese Institution zur Beseitigung des Übels auch nicht einfach beseitigen lässt. Wie sollte das in einer pathologischen Gesellschaft möglich sein? Die krude Anti-Psychiatrie denkt nicht tief genug.

      Gruß
      Laci
    • Es werden auch andere Wege beschritten!

      Hallo,

      sicherlich noch immer zaghaft, nicht von Allen umgesetzt oder gar getragen und doch wird ein anderer Ansatz gefunden, ausprobiert und umbesetzt. Prof. Thomas Bock sagte, dass die angehenden Pflegekräfte, wie auch Ärzte und Therapeuten im Studium geradezu danach lächtzen, dass eben nicht einfach bloße Theorie zu hören ist, sondern Selbsterfahrene zu Wort kommen, die von ihrem Erleben der Störung und ihren Erfahrungen mit der psychiatrischen Versorgung, berichten. Es ist mehr und mehr angedacht, dass bei der Neuorientierung der Psychiatrie Erfahrene ein großes Wörtchen mit zu reden haben.

      Von einer Klinikmitarbeiterin wurde jüngst berichtet, dass seit Ex-In-LerInnen dort mitarbeiten, die Eskalationen deutlich nachgelassen haben. Für mich bedeutet es, dass anscheinend ein anderer Umgang mit Menschen, die gerade aktuell in einer Krise stecken, durch Selbsterfahrene hervorgerufen, doch Wirkung zeigt und dann sicherlich auch ein Umdenken möglich ist.

      Letztes Jahr war ich beim Psychoseseminar mit dem Titel Sinn von Psychosen und Lebenssinn. Es war eine sehr kontroverse Diskussion mit Betroffenen, Angehörigen und Profis. Für mich stellte sich heraus, dass sowohl Angehörige, wie auch Profis ein bestimmtes "Lebensziel" anstreben, nach dem Motto "Wenn Du so und so bist, dann fühlst du dich wieder Gesund und das sollte doch dann die Aufgabe sein". Aber es gab viele Betroffene, die eben ein anderes Lebensziel und eine andere Lebensweise für sich entdeckt haben und diese so leben wollen. Es ging da schon hoch her, aber gerade durch solche trialogischen Seminare können Profis lernen, dass eben ihr "Ziel" nicht unbedingt das "Ziel" des Betroffenen sein muß und von Betroffenerseite gefordert wird, dies anzuerkennen.

      Der "Eigen-Sinn" kann auch ein Lebenssinn sein und sollte für die Genesung mit herangezogen werden. Klar, es ist alles in den Anfängen und braucht noch Zeit, aber ich denke, bei der neuen Generation von Pflegekräfte und Ärzten ist die Chance groß, dass ein Umdenken statt findet.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Nein, es war ein blonder Pfleger, der mir eigentlich um 22 Uhr nur

      im Dienstzimmer meine Langzeitinsulinspritze hätte reichen müssen, mein Gutester...
      Von an den Arsch greifen stand nichts im Dienstplan und die blöde Ausrede von wegen Tabak
      suchen, soll glauben wer will !
      Abgesehen davon habe ich wirklich einen hübschen Arsch, was ich mir aber nunmal lieber von
      Frauen bestätigen lasse... :P

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Sehe ich völlig konträr !
      Was gefragt ist, sind doch compliante Statements á la" Ja, es wunderbar in der oder dieser Psychiatrie, das Personal war supernett, die Ärzte grossartig und ihr Doktortitel echt" !!!
      Aber, liebe Heike - so ist die Realität NICHT im 21. Jahrhundert, ganz und gar nicht !
      Und deswegen werde ich auch nicht aufhören, diese Haldolspritzer und Pillenverteiler die sich ja mit einem gesellschaftlichen Heiligenschein in der heutigen Gesellschaft noch umgeben können, immer da anzugreifen wo
      sie das schwächste Standbein haben...
      Also bei der EKT z.B. beim Wissen über tatsächliche Verhältnisse von Spannung, Strömen und Impulsformen...
      Bei den Psychopharmaka fehlt mir zugegebenermassen einiges Wissen um da vollinhaltlich kompetent mitreden zu können, aber ich kann jedenfalls zum Glück sagen : Gottseidank habe ich ausser Haloperidol ( was mir gewaltsam schon 1992 zugefügt wurde) nie etwas genommen ausser freiwillig Lithium, was ich nach wie vor für die harmloseste psychiatrische Droge halte...

      Sei mir nicht böse, aber für meine Begriffe bist Du etwas sehr "compliant!", warum ? !

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Hallo Eule,

      wo siehst du bei mir die compliance, bzw. was bedeutet das für dich eigentlich? Bedeuten gute Ansätze für dich, die zwar in den Kinderschuhen stecken, aber da sind, "dass nicht sein kann, was nicht sein darf", in deinen Augen, weil du so schlimme Erfahrungen gemacht hast?

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Heike

      das "compliant sein" ist natürlich ohnehin bei den Depressiven besonders stark, ist ja auch logisch !
      Mit den ManikerInnen haben die Herren und Dämlichkeiten DoktorInnen ( insbesondere die gar nicht promovierten aus Kasachstan) dann schon eher echte Probleme!
      So einfach ist das .
      Insbesondere wenn Du dann gegen den Chefarzt auch noch im Schach gewinnst mit "Englisch im Anzug"...
      ( Würde ja gerne mal gegen Moritz spielen bei chessmail.de -hihi :-)))

      lg und gute Nacht
      träum was schönes !
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Hallo Eule,

      mit deiner Sache habe ich nichts zu tun, ich weiß noch immer nicht, was du mit Compliant meinst, wenn ich über EX-IN, Psychoseseminar und den schon erfolgten kleinen Fortschritte in der Psychiatrie spreche? Wo steht da was mit "Schlucken sie fein ihre Medis" oder der Gleichen? Vielleicht hast du irgendwas auch ungenau gelesen, solltest vielleicht die Texte nochmals nachlesen.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Heike

      was compliant oder noncompliant ist, steht in jeder Suchmaschine und das weisst Du auch...
      Deine Compliance besteht im wesentlichen ja darin, dass Du Dich auf solche "Seminare" oder was weiss ich auch immer einlässt als "erfahrene Depressive" und somit diese "Seminare" auch für "neue Depressive" zumindest ein Stückchen hoffnungsvoller darstellst/ darstellen lässt.
      Seien wir doch mal ehrlich !
      Wie lange bist Du monopolar Depressiv ?
      Welche Medis hast Du shon alle ausprobiert ?
      Bei wievielen ÄrztenInnen warst Du ?

      Hast Du nicht wenigstens manchmal kurz in einem "Lichtblick" das Gefühl, dass diese ganze Psychiatriescheisse Dich da eher fixiert als Dir wirklich zu helfen, also das eine labyrinthmässige Sackgasse ist ?
      Aber vermutlich wuerdest Du ja erst recht in ein ganz tiefes schwarzes Loch fallen, wenn Du diese
      complianten Manöver beenden würdest, nicht war ?
      Sorry, aber das ist ja fast wie eine Mitgliedschaft bei der VPM....
      Noch hast Du eigene Gedanken und ein eigenes Gehirn, also benutze sie !

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Lieber Eulerich,

      wenn das einer oder eine vom EX-IN oder vom Psychoseseminar lesen würde, würde schallend lachen. Was meinst du wieviel bei uns völlig unmedikamentiert sind und dies ganz bewußt. Was meinst du, wieviele Dinge erlebt habe in der Psychiatrie, die man seinem ergsten Feind nicht mal wünscht, etc. pp. Sie alle stehen für eine andere, humanere Psychiatrie.

      Eule, mit mir hat es rein gar nichts zu tun. Da sitzen soviele Betroffene, mit den unterschiedlichsten Erkrankungen, mit und ohne Medis. Es geht da rein gar nicht um Compliance, denn jeder Genesungsweg ist erlaubt, wie der auch immer aussehen mag für den Einzelnen.

      Da du in dieser Diskussion plötzlich auf mich schwenkst, komme ich noch mehr zu der Auffassung

      Es ist so bei dir wie ich schon sagte:

      Bei Dir darf nicht sein, was für dich nicht sein kann.

      Dein Urteil steht so felsenfest, dass es auch dann nicht umkippen würde, wenn 99,999% aller Kliniken ganz anders, nicht Medikamentenzentriert, sondern mit mehr Gesprächen und dem Einlassen auch auf einen Eigen-Sinn der Betroffenen, arbeiten würde, in ferner Zukunft.

      Viele Grüße Heike




      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Nein, das stimmt nicht...

      auch in Hirsau gab es nicht nur seelenlose Bauerntrampel als Schwestern, sondern einzelne Mitfühlende...
      Oder wie glaubst Du, bin ich zu der "Erkenntnis" gelangt, dass der kasachische "Dr." gar kein Dr. war oder zu dem Magneten für die Fixierbetten ?

      morgen weiter, ich muss ins Bett...schlaf Du auch gut !

      lg
      eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Diese Frage ist zwar schon ein paar Jährchen her, aber ich möchte dennoch meinen Senf dazu kundtun, denn das ist ein sehr ernstes und ganz wichtiges Thema.

      Ich hatte totales Glück!
      Zum Einen musste ich noch nicht stationär in eine Klinik, und zum anderen bin ich bei ganz tollen Profis gelandet, die mich stets menschenwürdig behandeln.
      Augenhöhe, Respekt, Empathie wird mir entgegengebracht.
      Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich mich sofort wieder in mein Schneckenhaus zurückgezogen und hätte den Versuch mir Hilfe zu suchen als gescheitert betrachtet.

      Wenn ich mir nun aber vorstelle wie ich da gewirkt haben muss, subdepressiv, weinerlich, jammernd, heulend, dann wird das schon recht anstrengend gewesen sein...
      Und wenn ich mir das dann im Klinikalltag vorstelle, kann ich mir vorstellen, dass mich der 3. Patient mit solchen Symptomen am gleichen Tag schon nerven würde!
      Was für ein Glück dass ich nicht Medizin und Psychiatrie studiert habe, ich wäre viel zu ungeduldig für diesen Beruf und ich weiss auch nicht ob ich die notwendige Empathie aufbringen könnte.

      Was ich damit sagen möchte ist, dass ich zu dem Zeitpunkt als ich mir Hilfe suchte völlig aufgelöst war und das große Glück hatte an einen sehr empathischen, auf mich eingehenden, mir zuhörenden Psychiater zu geraten der mir von Anfang an das Gefühl gab dass ich wertvoll bin und dass ich bei ihm gut aufgehoben bin, dass ich mich ihm anvertrauen kann.
      Mittlerweile kennen wir uns ein halbes Jahr und ich vertraue ihm.

      Ich habe zwar nicht so schlimme Dinge erleben müssen wie so manch anderer hier, aber mir haben die Blicke meiner HA und deren Sprechstundenhilfe schon gereicht, als ich dort manisch antanzte. Die Blicke hießen “Sie sind ja völlig verrückt!“, ich fühlte mich absolut nicht ernst genommen, wahrgenommen und würdelos, ich hatte den Eindruck dass jetzt gleich über meinen Kopf hinweg entschieden wird.
      Das war furchtbar und das Vertrauen war damit weg.
      Dass sie richtig handelte, als sie mich zur Psychiatrie verwies, wurde mir erst bewußt als ich Wochen später realisierte dass ich zu dem Zeitpunkt psychotisch war.
      Bis dorthin konnte ich ihr das nicht verzeihen, für mich war das was ganz etwas Schlimmes. Die Psychiatrie.
      Ausserdem glaubte ich ihr einfach nicht dass etwas mit mir nicht stimmt.
      Jaja, das ist pathologisch, ich weiss.

      Heute würde ich anders reagieren, jetzt weiß ich ja dass mit mir manchmal etwas nicht stimmt.

      Das ist glaube ich auch ganz wichtig.
      Wenn ein Mensch das erste Mal in seinem Leben mit dem System Psychiatrie in Berührung kommt, muss noch viel umsichtiger damit umgegangen werden.

      Wäre ich, wie von meiner HA empfohlen, in die Psychiatrie gegangen, wäre das für mich der totale Schock gewesen, ein Trauma hätt ich sicher davongetragen.

      Mein Psychiater hat mich erst nach der Manie kennengelernt, und er hat mich auch immer wieder beruhigt, nachdem ich riesige Angst bekam, wie meine Mutter schizophren zu sein, als ich meinen Wahn rückwirkend realisierte...

      No-Go ist: Ohne Erklärung etwas über den Kopf hinweg zu entscheiden
      WICHTIG: jeden notwendigen Schritt erklären, auch wenn es dem Menschen erst später klar wird, dass das notwendig war

      Es wurde schon ein paar Mal erwähnt aber ich denke das Wichtigste ist das Gespräch.

      Und sollte es tatsächlich einmal notwendig sein dass man mich fixieren müsste oder Ähnliches ist auch da eine Aufklärung das Allerwichtigste. Also warum, wie lange, und so...
      Die Ausdrücke selbst, also wie man die Dinge benennt sind nicht so wichtig, denke ich, das WIE ist viel wichtiger!!!
      Und der Blick!!
      Ich finde den mitleidigen, von oben herabschauenden “Sie sind ja völlig verrückt“- Blick sehr entwürdigend.

      Man ist ja in einer Manie oder auch in einer Depression nicht doof, sondern nur etwas unzurechnungsfähig...

      Müslis Meinung zu Vokabular und Respekt in der Psychiatrie
    • Ich war ja einmal unfreiwillig (geschlossene) und mehrfach freiwillig in einer psychiatrischen Einrichtung. Da gibt es doch erhebliche Unterschiede: Der Umgang mit den Patienten in der Geschlossenen war einfach nur entwürdigend/traumatisierend.

      In den anderen Einrichtungen wurde ich (als Privatpatient) eher wie ein Hotelgast zuvorkommend und freundlich behandelt, dort waren aber auch nicht die wirklich harten Fälle, ausgerastet ist da niemand. Die häufigsten Diagnosen waren Depression, Burnout und posttraumatische Belastungsstörungen, ab und an mal jemand (meist zusätzlich) wegen Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenentzug.

      Während ich in der Geschlossenen nur sehr wenige Kontakte mit anderen Patienten hatte, weil die nahezu ausnahmslos dermaßen mit Medikamenten zugedröhnt war, dass sie kaum noch einen sinnvollen Satz zusammenbrachten, war das Miteinander in den anderen Einrichtungen äußerst angenehm und hilfreich.
    • Müsli schrieb:

      Hallo Jannis,

      waren das Reha-Einrichtungen, von denen Du sprichst? Also die “Hotelgast“-Erfahrungen? Waren dort ausschliesslich PrivatpatientInnen oder auch andere?
      Nee, das waren schon psychiatrische Einrichtungen und ich war sowohl in solchen, die nur Privatpatienten oder Selbstzahler nehmen wie auch solchen, die auch Kassenpatienten offen stehen, qualitativ hat das nach meiner Beobachtung keinen Unterschied gemacht. Ich hatte mich aber vorher sorgfältig erkundigt, weil eine Verbesserung m.E. auch ein gewisses Ambiente erfordert und ich es z.B. ablehnen würde, in einem Mehrbettzimmer untergebracht zu werden. Auch lege ich großen Wert auf gutes Essen, dass teils geradezu Sterneniveau hatte.