EKT-elektrokrampftherapie

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    • EKT-elektrokrampftherapie

      meinem mann wollen sie eine ekt "angedeihen"lassen,ich bin völlig dagegen.hat jemand erfahrungen damit?
      die links in "therapiemöglichkeiten" habe ich bereits gelesen.habe auch das neueste buch von prof.simhandl.fakt ist doch,ich kenne keinen,dem das echt genützt hätte,die wiederherstellung dauert....meist sind die pat.danach wochen/monatelang völlig gaga.
      wie sind eure erfahrungen,gerne auch ein state vom profi.
      eure wautzel
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    • Hallo Wautzl,

      ich habe das bei einem sehr guten Freund von mir beobachten dürfen (Er bekam EKT 3x/Woche). Mein Freund hatte damals eine extrem hartnäckig depressive Phase. Das Ergebnis war für mich jedoch (als Außenstehender) erschreckend. Es wirkte für max 2 Std. nach jedem Eingriff etwas antidepressiv - allerdings war mit ihm keine Kommunikation mehr möglich, weil er immer wieder das gleiche sprach - allles vergaß - völlig apathisch neben sich stand. [Und die kognitiven Defizite haben sich meiner Meinung nach bis heute nicht gelegt - nur verbessert (und das ist jetzt ca. 2-3 Jahre her).] Fazit: Er verweigerte schlussendlich mit dem EKT weiterzumachen und wurde (zwangs)entlassen (ob das die Disziplinierungsstrafe war, kann ich jetzt nicht neutral beurteilen). Fakt war jedoch dass ich ihn über Wochen zu Hause schwer suizidal begleitet habe. Für einen Laien auch eine ziemlich beschissene "Herausforderung" - aber Klinik war keine Option mehr. Es ging gut - zum Glück! ...hätte aber auch anders ausgehen können...-...und dann wüsste ich auch nicht, wie ich damit fertig geworden wäre.

      lg punkt

      P.S.: Ich habe mit meinem Psychiater auch mal über EKT geplaudert. Er sagte explizit zu mir, dass er noch nie einen Patienten gesehen hätte, dem das wirklich was geholfen hätte. Fazit: Vielleicht liegt die "Wirkung" in der Zerstörung der kognitiven Fähigkeiten und der Effekt ist, dass die Depri einfach nur "vergessen" wird ;-)???? (...sorry, das war jetzt sehr zynisch ausgedrückt - konnte aber grad nicht anders ;)
    • dane dir herzlich,daß du so schnell geantwortet hast.habe sowas in den 80er-jahren(VOR der psychiatriereform bei einem meiner schizophrenen brüder miterlebt,der war nicht mehr er selbst...
      er sabberte ständig(kam auch von leponex),war steif,apathisch,hatte keinerlei konzentration,muskelschmerzen,schweißausbrüche,redete wirres zeugs,konnte sich nichts merken,war trotzdem noch suizidgefährdet,auch sein gesichtsausdruck war fremd,er schien ein anderer zu sein...
      ich weiß schon,heute wird mit der dosis niedriger begonnen,doch er erholte sich nie mehr ganz.auch scheint es,als hätte er kognitive defizite und intelligenzminderung erlitten.
      lg wautzel
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    • EKT nie wieder!!!!!!!

      Das ist echt ein Hammer. Die Gründe für eine EKT sollten so gravierend sein, und man muß sich im Klaren sein. Es ist kein Spaziergang. Wenn du nicht mehr weißt wer du bist, dann haste auch keine Depri mehr. Das bemerkst du nicht mal. 3 Monate danach bist du noch gaga. Ob Schäden zurückbleiben? Bei mir ganz sicher. Ich würde das niemehr machen.



      LG Flowers ;( ;( ;( ;( ;( ;( ;( ;(
    • ich versuche es sachlich zu sagen...

      als Elektroniklehrling 1980/81 hat man uns gesagt, dass eine Stromstärke von mehr als 60 Milliampere bei einem entsprechend schwachen Herz schon tödlich sein kann.
      Ich will jetzt hier nicht mit dem Ohmschen Gesetz gesetz kommen, habe selbst auch mal einen kurzen Schlag von ca. 800 Volt relativ unbeschadet überlebt,
      aber:
      Was die Psychiater da nach wie vor unter dem verniedlichenden Begriff "Elektrokrampftherapie" durchführen, ist eine schwere Körperverletzung !!!!

      Der einzige Unterschied gegenüber früher ist, dass der Patient betäubt wird und Muskelrelaxantien bekommt und sich somit nicht mehr die Knochen dabei brechen kann wie das früher beim Elektroschock oft vorkam !

      Aber was mit den Gehirnzellen dabei passiert bei so hohen Stromstössen um die 500 Volt direkt an der Kopfhaut. dass wissen ausser den in diesem Falle unverantwortlichen Psychiatern nur die Götter !!!!!!
      Die Psychiater diskutieren aber noch darüber, ob sie nun unilateral (einseitig) oder beidseitig die Elektroden legen sollen und ob nun Sinuswellen oder digitale oder halbdigitale ( man kann ja Sinuswellen auch digitalisieren und jede Menge Unsinn damit machen wie in der neueren Musik) Muster.

      Jedenfalls für mich ist klar An meine Kopfhaut kommt niemand mit mehreren hundert Volt Spannung - ich bin doch nicht verrückt und möchte es auch nicht unbedingt werden !!!

      In meinem "psychiatrischen Testament" nach Hirsau habe ich diese Herangehensweise an mein edelstes Organ schlichtweg verboten und eine Kopie an das zuständige Amtsgericht geschickt !

      Nie im Leben !!! Da könnte ich mich ja gleich Lobotomisieren lassen !

      lg
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Nie im Leben !!! Da könnte ich mich ja gleich Lobotomisieren lassen !

      Eule4 schrieb:

      Lobotomie-das war doch gängig in nazi-zeiten und speziell im otto wagner spital(damals noch spiegelgrund,später baumgartner höhe),hatten das nicht mengele und gross "versucht"?!!!
      Was die Psychiater da nach wie vor unter dem verniedlichenden Begriff "Elektrokrampftherapie" durchführen, ist eine schwere Körperverletzung !!!!
      ich denke,du hast recht
      Der einzige Unterschied gegenüber früher ist, dass der Patient betäubt wird und Muskelrelaxantien bekommt und sich somit nicht mehr die Knochen dabei brechen kann wie das früher beim Elektroschock oft vorkam !
      aber auch da kann es zu brüchen und zerrungen kommen,las ich

      Aber was mit den Gehirnzellen dabei passiert bei so hohen Stromstössen um die 500 Volt direkt an der Kopfhaut. dass wissen ausser den in diesem Falle unverantwortlichen Psychiatern nur die Götter !!!!!!
      nun ja,auch mein armer mann hatte mal elektriker gelernt,doch ich glaube,z.z.ist er sich nicht genau bewußt,was das für eine therapie ist....




      In meinem "psychiatrischen Testament" nach Hirsau habe ich diese Herangehensweise an mein edelstes Organ schlichtweg verboten und eine Kopie an das zuständige Amtsgericht geschickt !
      wo kann man dieses testament verfassen lassen,beim notar?
      Nie im Leben !!! Da könnte ich mich ja gleich Lobotomisieren lassen !
      ja,das war auch mein erster gedanke....

      vielen dank für eure ehrlichkeit,mein verdacht,daß das nix ist,hat sich nur verhärtet.bitte weitere statements abgeben,alle erfahrungen sind hilfreich.
      was kann man rechtlich machen,wenn man gaga im kopf bleibt,ich glaube,das ist doch auch irgendwo in der welt eine foltermethode,oder?
      lg wautzel

      [Blockierte Grafik: http://img6.smiliedb.de/sdb09699.gif] Wautzel
    • Liebe Wautzel,

      rechtlich kannst du rein gar nix machen => Einverständniserklärung (und bei den "Göttern in Weiß" gilt dein Mann ohnehin als "entscheidungsunfähig" - ich habe jedoch keine Ahnung, ob EKT auch richterlich "durchsetzbar" wäre (?) - da bin ich überfragt).

      Der einzige Mensch, der dagegen kämpfen kann wärst in diesem Fall DU! Dein Mann hat keine Kraft Widerstand zu leisten. Aber nicht auf juristischen Weg versuchen (sinnlos), sond. mit zwischenmenschl. Kommunikation bzw. "Drohung" (den Weißkitteln gegenüber am besten mit Medien bzw. der Presse - [Drohungen mit Rechtsanwalt o.ä. bringen gar nix]).

      Wünsche euch alles erdenklich Gute und dass du das noch abwenden kannst - im Nachhinein kann man nicht mehr viel "reparieren"... (da sind schon wesentlich schlimmere Dinge in der Psychiatrie passiert - ohne jegliche Folgen für die Ärzte!!!!! ...und EKT gilt ja als "anerkannte Therapiemethode", daher könntest du niemals irgendjmd. zu Schadenersatz verdonnern [zudem es dafür auch keinen "Ersatz für diesen Schaden" gibt!!!
      Das Leben = die Wahrnehmung - nicht mehr und auch nicht weniger - die "Vitalfunktionen" machen noch lange kein "Leben" aus

      lg punkt
    • "Entscheidungsunfähig" gibt es nicht bei Patienten, ausser sie liegen im Koma !
      Selbst bei einer akuten Manie oder Depri muss die Klink (in D) binnen 72 Stunden einen Richter des nächsten Gerichtes bemühen,
      wenn ein Patient mit seiner Zwangseinweisung nicht einverstanden ist.
      Dasselbe gilt für "therapeutische Maßnahmen" gegen den Willen eines Patienten - Hier gilt nach wie vor der alte
      Grundsatz: Der Patientenwille entscheidet in letzter Instanz !
      So wie es seit alters her heisst: Aegroti salus suprema lex. - Das Wohl des Patienten ist höchstes Gesetz !
      So heisst es ebenso bis heute gültig: "Oberstes Prinzip ist der Wille des Patienten"! (oder seines persönlichen Bevollmächtigten)...
      Siehe auch dort für Össiland:
      wienerzeitung.at/nachrichten/p…-Wille-des-Patienten.html

      Auszug: Die österreichische RECHTSLAGE:

      " Der Arzt darf laut Strafgesetzbuch (§ 110) in zwei Fällen nicht behandeln: Wenn es gegen den Willen oder mutmaßlichen Willen des Patienten ist. Und wenn eine Behandlung medizinisch nicht indiziert ist. Das bedeutet, dass auch nicht behandelt werden darf, wenn damit eine Belastung des Patienten verbunden wäre, die den aus der Behandlung zu erwartenden Vorteil überwiegt. In diesem Fall sei es sinnvoller, sich auf eine Schmerzbehandlung zu konzentrieren und damit indirekt eine Lebensverkürzung zuzulassen."

      GEGEN DEN erklärten WILLEN des Patienten, oder auch in diesem Falle seiner Frau -
      DARF ALSO KEIN ARZT EINE EKT DURCHFÜHREN, ohne sich STRAFBAR zu machen !

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • @wautzel...

      " In meinem "psychiatrischen Testament" nach Hirsau habe ich diese Herangehensweise an mein edelstes Organ schlichtweg verboten und eine Kopie an das zuständige Amtsgericht geschickt !
      wo kann man dieses testament verfassen lassen,beim notar?"

      Nein, das würde nur unnötig Geld kosten, diese vollgefressenen Notare haben eh genug....
      Es genügt, es aufzuschreiben (es gibt ein paar Muster in Netz) und der infragekommenden Klinik eine Kopie davon zuzusenden -
      nach deutschem Recht MÜSSEN sie es dann zuoberst in Deine Patientakte einheften...
      Wenn man eine weitere Kopie an den zuständigen Rechtspfleger/Notar des nächsten Amtsgerichtes schickt und dies bei
      der 1.Kopie an die Klinik vermerkt geht man sicher, dass das psychiatrische Testament nicht "versehentlich abhanden kommt" .
      Der Notar des Amtsgerichts ist in diesem Falle kostenlos...

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Also selbst hier im tiefschwarzen

      "Pietconggebiet" ( Pietisten = "Pietcong" ) trauen sich das die Richter nur dann, wenn Du nicht Deinerseits einen halbwegs fachkundigen
      Rechtsanwalt dabei hast.
      Das kannst Du daran sehen, dass ich im Frühjahr 1993 mit einer Manie nach 1 Woche "Beobachtung" die Klinik Hirsau wieder verlassen konnte ( zwar mit "dringenden Empfehlungen", fortan 3 Psychopharmaka zu fressen, aber draussen war ich dank Rechtsanwalt nach einer Woche wieder!
      Leider bin ich 2005 dann der typisch manischen Selbstarroganz zum Opfer gefallen und dachte "ach wo, da brauch ich doch diesmal keinen Anwalt mehr"...
      Falsch gedacht: Das Amtsgericht Calw schickte einen totalen Aushilfs-Dilldapp von Richter zu der Anhörung und der handelte tatsächlich genau so, wie es der Stationspsychiater aus Kasachstan mit dem falschen Dr.-Titel wollte und verpasste mir die "Höchststrafe" von 6 Wochen "Geschlossene"...War doppelt blöd von mir, denn bei einem Aushilfsrichter wäre der Anwalt doppelt so wertvoll gewesen...

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • pfau,ich dank euch allen sooo sehr,ich drück euch mal virtuell!!
      der vorschlag der ekt kam vom primar,der oberarzt,mit dem wir beide sprachen,war unserer meinung.er empfahl mir für meinen mann zu beten,da er selbst o.b. ist.
      tja ich weiß nur,in A ist das so,daß,wenn der patient nicht entscheidungsfähig ist,der richter "zum wohl des patienten"entscheidet.nur-der kennt den pat doch nicht,also braucht er "empfehlungen"oder gutachten.wer diese empfehlungen macht,kann man sich denken.aber keine angst,ICH würde immer für mein schatzl kämpfen!wurde heute entlassen,stimmung halbwegs stabil,stimmen im hintergrund hörbar,erträglich,sagt er.aber mit den medis ist er eher austherapiert...soll nun in den psd gehen,na mal sehen,wie das wird.
      lg an alle,die mir so gut gesinnt sind,alles liebe und gute für alle
      eure wautzel :heart:
      [Blockierte Grafik: http://img6.smiliedb.de/sdb09699.gif] Wautzel
    • EKT? Gar nie nicht!

      Hallo zusammen,

      wenn mir mal nach Strom zumute ist,
      greife ich in eine Steckdose.

      Was ich da dann erlebe, reicht aus für die Erkenntnis:

      Niemals würde ich mir von einem/r,
      die/der nicht mal Elektriker/in ist,
      Strom in die Rübe blasen lassen.
      Ich bin doch nicht bescheuert,
      jedenfalls nicht permanent.

      Wenn es d i e Bankrotterklärung der Psychiatrie gibt,
      dann ist es die EKT.

      Grüße,
      Rumpelstilz.


    • auch auf die gefahr hin, hier etwas unliebsames zu sagen:
      ich kenne genügend betroffene, denen die ECT das leben gerettet hat.
      ich würde ganz persönlich im falle einer schweren depression wo keine medikamente ausreichend gewirkt haben, für mich selbst eine ECT durchaus in erwägung ziehen.

      mit ist sehr bewusst, dass dieses thema extrem kontroversiell diskutiert wird, von verschiedensten seiten.
      schwarz-weiß-malerei ist hier nicht angebracht.
    • ich möchte hier ebenfalls nicht "schwarzweissmalen"...
      Zufälligerweise kenne ich auch eine schweizer Dame, die 3 Jahre lang in einer schweren Depri war und bei der keine EKT gemacht wurde...
      Imho ist sie dadurch relativ "geistig heil" geblieben, aber ihr jetziger Psychiater aus St. Gallen (ein Deutscher) sagte ihr ganz klar,
      dass er die EKT damals bei ihr probiert hätte in ihrer schweren Depri.
      Aber der hat ihr auch "versuchsweise" ein Psychopharmakon (Topamax) gegeben, mit dem sie unter keinen Umständen mehr hätte Auto fahren dürfen, obwohl er wusste dass sie ohne Auto gar nicht zu ihm in die Praxis kommen kann.

      Ich bin kein Fachmann in der Psychiatrie sondern nur mit Strom- und Spannungsverhältnissen und ich glaube nicht, dass uns unsere Lehrer damals belogen haben, was das Todesrisiko oder das Risiko schwerer Gesundheitschäden schon bei relativ niedrigen Spannungen und Stromstärken betrifft.

      Jeder so wie er mag - ich finde es nur unethisch, Patienten quasi zu einer EKT zu "überreden" oder sie gar gegen deren Willen oder den erklärten Willen der nächsten Angehörigen durchzuführen !
      Im Übrigen wäre sowas ja auch sowohl in D als auch in Ötziland strafbar !
      Ach so, da gibts tatsächlich so ein Krankheitsbild, irgendwas mit "katathym o.s.ä.", wo es scheinbar keine andere Möglichkeit gibt -
      aber das hat mit Depri nichts zu tun...

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Und -nebenbei bemerkt...

      möglicherweise sollte man bei schweren, langandauernden Depressionen vielleicht ja auch mal das Umfeld der PatientInnen mal etwas besser "scannen", als einfach nur in spastischer Denkblockade mechanistisch ein Psychopharmakon nach dem anderen auszuprobieren ?

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Hallo allerseits,

      habe heute mit ner Bekannten gesprochen,
      sie hat mir erzählt, das Ihre Freundin zur Zeit EKT,
      bekommt und sie angerufen hatte.

      Die Gebrutzelte, sagte Ihr das sie heute eine EKT Sitzung hatte,
      darauf hin meine Bekannte. "Wir haben heute schon zwei mal
      telefoniert - ich weiß das schon."

      Die Vergesslichkeit ist offensichtlich auch in diesem Falle
      ganz schön erschreckend. Auf der anderen Seite, ist es auch
      angenehm, gerade etwas von seinen Depressionen und
      Lebensproblemen vergessen zu haben.

      Aber ist das wirklich die moderne Kunst der Medizin?

      Mich hat eine Studie eines Arztes beeindruckt,
      der heraus finden wollte ob bei einem bestimmten
      Knieschaden, "spülen" oder "schaben" den besseren
      Behandlungserfolg hat.

      Dazu die Kontrollgruppe, die genau so lokal betäubt
      wurden und hinter dem Vorhang gerarbeitet wurde.

      Welche Operationsmethode hatte den besten Erfolg?

      Alle drei den gleichen! Es war wie ein Wunder!
      Beeindruckend..

      Ich glaube die EKT, nützt den Placeboeffekt stark.

      Es wird sich "gekümmert" zu einen, zum anderen,
      wird man sogar für 15 Minuten unter Vollnarkose geschickt,
      (das muß doch was bringen!)und dann die Stromrechnung nach oben getrieben..

      Anscheinend, hat die schulmedizin immer noch ein sehr mechanisches Menschenbild.
      Es mag sein, das EKT hilft, dennoch ist es schade, das die "moderne" Psychiatrie nichts
      gescheiteres zu bieten hat, als diese Holzhammermethode.

      Das ist der Skandal. Man muß doch einfach mal sehen, wie sehr die "Profis" im trüben
      fischen und sich dann für Methoden rückbesinnen, die schon seit Jahrtausenden
      funktionieren. Sanfte Methoden, jedenfalls sanft im Vergleich zur EKT.

      EKT ist evtl. besser als gar nichts, aber es gibt weitaus effektivere
      Behandlungsmethoden.


      Liebe Grüße

      Tobi
    • Womit wir wieder bei alten steinzeitlchen und

      altägyptischen Schädelbohrern wären.
      Jederzeit würde ich mir zum Zwecke des Druckausgleichs ein Loch in den Schädel bohren lassen.
      Aber eine EKT lehne ich kategorisch ab für alle Zeiten !
      Bin eben ein wenig zu blöd, um die modernen Heilmethoden richtig zu verstehen...
      Also: ich würde mir lieber den Schädel frakturieren lassen, als eine EKT zu genehmigen !
      Imho ist die EKT nämlich ein Eingriff auf Leib und Seele des jeweiligen Patienten, den die
      betreffenden Ärzte in seiner Tragweite selbst nicht durschauen ( weil sie ja auch nicht dafuer
      ausgebildet sind...
      500 Volt an der Kopfhaut bedeuten einen "geistigen Tod", ein Auslöschen von den meisten Erinnerungen
      und schädigen alle speziellen kleinen Gehirnorgane - jedem halbwegs klardenkenden Psychiater sollte dies
      eigentlich einleuchten.

      Die EKT ist imho eine Reminiszenz an die allerschlimmsten Zeiten der Psychiatrie, nämlich der Lobotomie, wofür irgendein
      portugiesisches SCHWEIN sogar den NOBELPREIS bekommen hat....
      Wenn die heutigen Psychiater wirklich nichts besseres "auf der Pfanne haben", dann sollen sie doch nach Hause gehen und ein anständiges Handwerk lernen, finde ich...
      Möglichst eins, wo sie dann mal wirklich selbst mit Strom und Spannung in Kontakt kommen...


      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • positives-denken schrieb:


      > EKT ist evtl. besser als gar nichts,
      aber es gibt weitaus effektivere Behandlungsmethoden.
      Liebe Grüße
      Tobi <

      Guten Morgen zusammen,
      hallo Tobi,

      psychische Erkrankungen wie auch sonstiges 'abweichendes Verhalten' sind
      meiner Meinung zufolge

      Ausdruck der individuellen Lebensgeschichte des/der davon Betroffenen,
      die Inhalte des 'Wahns' sind Grundlage zur (Selbst-)Erforschung von Ursachen dafür,
      von Möglichkeiten zur Behandlung, zum, wenns geht,
      'sozialverträglichen' Umgang damit.
      Für Betroffene wie für deren Umfeld, wohlgemerkt.

      Medikamente halte ich für im Notfall sinnvoll,
      sie sollten aber nicht unbedingt für den Rest des Lebens den einzigen Weg darstellen,
      mit psychischen Erkrankungen in allenfalls symptomunterbindender Weise umzugehen.

      Habe ich Kopfschmerzen,
      so nehme ich möglicherweise ein Schmerzmittel -
      sind sie abgeklungen, so werde weder ich noch sonstwer auf die absurde Idee kommen,
      den Rest meiner/seiner/ihrer Tage täglich vorbeugend zum Medikament zu greifen,
      um zukünftig solche Schmerzen zu vermeiden.

      Dieser Vergleich hinkt meines Erachtens so viel oder so wenig
      wie die oft von Psychiatern zum selben Zweck herbeigezogenen Diabetesvergleiche
      in Bezug auf psychische Erkrankungen.

      Was solls,
      wers für sich selbst wünscht soll meinetwegen auch zur EKT greifen,
      zu homöopathischen Mitteln, zu Esoterik, zu Abbeterei plus Handauflegen et cetera,
      sich einem Exorzismus unterziehen oder eiskalt duschen.
      Was immer ihm oder ihr als hilfreich erscheinen mag.

      Wer oder was letztlich im Einzelfall als hilfreich erscheint oder sich gar erweist
      hat im Zweifelsfall recht(?).

      Grüße,
      Günter.


    • Servus Günter

      Angenommen, es ist wahr, das jeder Mensch, sich sein eigenes Drehbuch
      schreibt und er alle Rollen selbst verkörpert - und ein Mensch
      ist der Überzeugung, das er "wertlos" ist, "nichts kann" und
      eigentlich für seine Schlechtigkeit Bestrafung verdient - sollte einem solchen Menschen
      noch mit Elektrokrampftherapie geholfen werden?

      Ich weiß es nicht. Grundsätzlich meine ich,
      das jeder Mensch das recht hat,
      sich selbst zu schaden - aber das deshalb
      andere nicht das recht haben, diesen
      Wunsch auszuführen.

      Das hat wirklich etwas von
      "Grausamen Mitleid."

      Aber viellleicht täsuch im mich auch -
      was spielt es für eine Rolle, ob man sich
      selbst schadet durch Gedanken und Handlungen
      oder ob man jemand anderen dazu beauftragt?

      Ist es nicht auch ein Akt der Liebe, jemanden
      anderen zu schaden, wenn er das selbst möchte,
      weil es davon ausgeht das es Ihm dann besser geht?

      Eigentlich sollte es doch Gebot sein, anderen nicht zu schaden
      wie es auch Gebot sein sollte sich selbst nicht zu schaden.

      Da sind wir dann wieder am Anfang - was bedeutet das?

      Man denke an die SM - Szene. Gut, die haben Spaß,
      Freude dabei. Aber wer empfindet schon Freude,
      sich selbst zu quälen? Ist wer Depressionen hat,
      ein Sadist, da er Freude daran hat sich selbst zu quälen?

      Wer heilt, hat recht, das ist schon so -
      also gibt es viele die Unrecht haben.

      Der Mensch dem es schlecht geht
      und sich an einen Psychiater wendet
      bekommt in aller Regel eine Diagnose.

      Eine der veschiedensten Persönlichkeitsstörungen,
      AD(H)S, Depressionen oder Bipolar,
      die Auswahl wird immer größer.

      Ursächlich erklärt, hat sich damit rein gar nichts.

      Der Mensch, welcher an sich, insgeheim auch an seiner Umwelt zweifelt,
      der merkt, das mit Ihm, in seiner Umwelt etwas nicht stimmt - bekommt
      genau dieses Feedback - es ist eine sich selbst erfüllende Prophezeihung.

      Aus dem Gedanken "mit mir stimmt was nicht, an mir ist was verkehrt
      - wird die Diagnose beim Psychiater.

      Menschlich aber bedeutet die Feststellung des Wesens eines Menschen eine Erledigung,
      die bei näherer Betrachtung beleidigend ist und die Kommunikations und Informationsfluß
      ins stocken bringt und sogar abbricht.

      Der Patient hat sich selbst zum Buhmann gemacht. Nun ist er in seinem "Wesen" gestört
      und die in Ihrem "Wesen" gesunden, geben das Etikett einer Krankheit,
      was sich für alle als Alibi herausstellt.

      Mögliche Lösungen, das ganze arbeitenn und wirken daran,
      das ganze komplexe System, von Mensch, Umwelt und ja, auch der Spiritualtität
      - wieder in Harmonie und Gleichklank zu bringen werden oft vernachlässigt
      zu ungunsten oder gunsten, wie man möchte, des "Buhmanns,"
      wie auch immerr "Gestörten."

      In einem komplexen System, ist niemand so krank, wie es nicht
      absolut sinnvoll und folgerichtig in Betrachtung des Gesamtsystems steht.



      Lieben Gruß

      Tobias