es ist wie ein kl. wunder

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • oki schrieb:


      Eine eingebildete Identität,


      Gibt es wirklich dieses losgelöste "innere ICH"? - ...gerade diese eingebildete Realität (auch "Leben" genannt ;)) ist doch unser Selbstzweck? - oder nicht?

      Was nimmst du wahr, wenn da nichts ist? Ist es nicht immer ein Konstrukt an dem du dich "orientierst"? Was ist schon wirklich ;-)...

      ...so gesehen kann's dir auch wieder scheiß egal sein, "was" welche Bezugsgruppe "denkt" - wechsle einfach den "Bezug" und gut isses... - ...ich weiß schon, das is jetzt ein wenig einfach in der Theorie - aber vllt. doch ein Ansatz?

      alles liebe

      punkt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von punkt ()

    • Identität I Konstrukt

      Ich mein, das es das gleiche bedeuten könnte, aber doch auch einen Unterschied gibt.

      Die Identität ist ein Kostrukt, das scheint klar zu sein. Wenn wir viel Engergie und Zeit
      in ein Konstrukt und eine Identität investiert haben (zum Beispiel durch ein Studium)
      und dann wird es in Frage gestellt, kommt es zu einer Abwehrreaktion.

      Eine Identität ist ein Konstrukt, aber ein Konstrukt, muß keine Identität sein.

      Die Frage für mich ist deshalb, gibt es ein Konstrukt, das keine Identität braucht?

      Nichts was angegriffen werden kann, nichts was verteidigt werden muß?

      Das reine Bewußtsein.

      Etwas, das heraustritt, aus dem "Ich" und die Dinge übergeordnet wahr nimmt.


      LG Tobi
    • RE: Identität I Konstrukt

      positives-denken schrieb:

      Wenn wir viel Engergie und Zeit
      in ein Konstrukt und eine Identität investiert haben (zum Beispiel durch ein Studium)
      und dann wird es in Frage gestellt, kommt es zu einer Abwehrreaktion.


      *lächel* - finde das Bsp. nicht schlecht - kommt aber darauf an wie sehr ich mich damit (zB Studium) "identifiziere" bzw. wie gut ich es aus der Distanz betrachten kann. - konkret: Kann ich selbst humorvoll damit umgehen bzw. kann ich es als "Konstrukt" distanziert wahrnehmen od. bedroht es wirklich mein "Identitäts-ICH" ;) wenn es in Frage gestellt wird?

      Je nach dem, wie sehr (wie umfangreich) ich vom "Außenwelt-Repertoire" abhängig bin um meine Identität zu definieren, wird es mich mehr od. weniger "erschüttern".

      Ich würde deine Frage gerne umformulieren in: "Gibt es ein ICH, das keine Identität braucht? Ja, ich glaube so etwas gibt es - ich finde es ab und an bei der Meditation. Aber dieses ICHist die tiefe innere Zufriedenheit IN MIR selbst - dh ich empfinde es nicht als etwas "Übergeordnetes" sond. als das "wahre ICH", das ich tief in mir selbst finden kann, das mir die Wärme, die Geborgenheit und v.a. auch die "Lebensberechtigung" als Selbstzweck gibt.

      lg punkt
    • Ist das übergeordnete Ich, das wahre Ich?

      das "wahre ICH", das ich tief in mir selbst finden kann, das mir die Wärme, die Geborgenheit und v.a. auch die "Lebensberechtigung" als Selbstzweck gibt.


      Gibt dieses "wahre ICH", Deiner Identität, Wärme und Geborgenheit oder ist das "wahre ICH" Wäreme und Geborgenheit?

      Ist vielleicht auch wurscht, aber wenn "das wahre ICH" Wärme und Geborgenheit ist, dann ist das doch eine Entdeckung oder nicht?
    • oki schrieb:

      also wenn es ein "wahres ich" gibt, muss es auch ein "unwahres ich" geben.
      folglich müsste ich zwei mal existieren. oder?

      oki


      jepp, a bisserl (ein wenig ;)) beziehe ich mich dabei auf Georg Herbert Mead, der zw. "I" und "me" unterscheidet. Das "I" ist das spontane, unreflektierte "Ich" und das "me" ist das sog. sozialiserte bzw. reflektierte "Ich". Allerdings sieht er es meiner Meinung nach zu sehr als einen zwangsläufigen linearen Prozess. Das "prozesshafte" stimmt zwar - aber eher im Sinne einer Spirale - denn die "Gewichtung" zwischen "I" und "me" bleibt meine persönliche "Entscheidung" bzw. Handlungsoption an der ich mehr od. weniger arbeiten kann.

      Ich sehe im stimmigen "I" den sog. "Schlüssel zum Glück" (i.S. von "happyness" nicht "luck")".

      Sicherlich passiert das durch Beeinflussung des "me". Aber das "me" sollte nicht die Oberhand über meine Persönlichkeit gewinnen, ansonsten kommt es zu Diskrepanzen, die sich bsp.weise in Neurosen bzw. Psychosen äußern können (auch wenn man das heutzutage nicht mehr so unterscheidet, empfinde ich diese beiden Def. in diesem konkreten Kontext für extrem "nützlich").

      Aber das ist meine subjektive "Erklärung" für mich selbst - nix allgemein gültiges bzw. etwas mit dem jeder etwas anfangen können sollte. Es ist für mich einfach ein kleiner roter Faden um mein Leben erfüllter zu machen.

      lg punkt
    • RE: mood stabilizer

      oki schrieb:

      mal was anderes.

      baclofen soll auch im sinne eines mood-stabilizers wirken.
      ich werde das thema mal mit meinem shrink besprechen.
      vielleicht könnte ich ja meine standart mood-stabilizer reduzieren....?
      bin gespannt auf seine meinung.
      also wenn das stimmen sollte, wär es schon ein ding.
      nicht nur gegen craving, sondern auch antidepressiv, angstlösend und mood-stabilizer...
      nicht auszudenken, was das für die pharma-industrie bedeuten würde.

      na ja, da will ich doch lieber die latte nicht zu hoch hängen.
      mir hilft es derzeit wunderbar gegen craving.
      wenns zusätzlich noch wirkung hätte auch schön, aber kein muss.

      lg
      oki


      Ich hab's mal als mood stabilizer ausprobiert... (die Idee hatte mein doc)- ...hatte aber unangenehme NW, sodass ich es wieder gelassen habe... (hatte allerdings auch nie "craving" Probleme).

      Nachdem du es gut verträgst und es ohnehin nimmst: "why not"? ...sehe keinen Widerspruch darin 2 Fliegen mit einer Klatsche zu erschlagen ;)

      lg punkt
    • Wer bin ich und wenn ja, wie viele?

      Hi Oki,
      deine Schlussfolgerung
      also wenn es ein "wahres ich" gibt, muss es auch ein "unwahres ich" geben.
      folglich müsste ich zwei mal existieren. oder?
      ist ziemlich scharfsinnig. Der Philosoph Richard David Precht hat seiner kleinen Geschichte der Philosophie diesen schönen, im 'Betreff' genannten Titel gegeben. Eine definitive Antwort auf deine Frage wirst du freilich selbst dort nicht finden. Variieren wir die Frage mal etwas, und geben dem 'unwahr' folgenden präzisierenden Sinn:
      Kann es ein Ich oder, sagen wir etwas schwächer, kann es Ich-Bestandteile geben, die mir nicht bewusst sind? Selbstverständlich, antworten alle Tiefenpsychologien von der Psychoanalyse über C.G. Jung bis zur Individualpsychologie Adlers. Allesamt Österreicher? - Was sagt uns das? - Ja, woher soll ich das denn wissen. In Deutschland gehört an keiner Psychologie-Fakultät das Studium der Psychoanalyse oder einer der anderen tiefenpsychologischen Richtungen zum Curriculum, d.h. der Feld-Wald-und-Wiesen-Psychologe erwirbt sein Diplom und damit seine Zulassung zur beruflichen Tätigkeit des Psychologen in der Regel, ohne auch nur eine Zeile von Freud gelesen zu haben. Alles andere ist der Eigeninitiative überlassen.

      Für unseren Zusammenhang ist noch etwas anderes von Wichtigkeit. In der zeitgenössischen Philosophie des Geistes nennt man Sätze, die emotionale Zustände (im weiteren Sinne) zum Inhalt haben, 'mentale Prädikate', also Sätze wie: Ich bin verliebt. Ich habe Zahnschmerzen. Ich bin traurig et patati et patata. Ein wesentliches Merkmal dieser mentalen Prädikate bzw. der Zustände, welche sie beschreiben ist, dass ich mich über sie nicht täuschen kann. Zwar kann ich selbstverständlich vor-täuschen, verliebt oder traurig zu sein, Zahnschmerzen zu haben. Über den Sachverhalt selbst jedoch kann ich nicht einmal vernünftig in Zweifel geraten. Es macht in der ersten Person Singular wenigstens einfach keinen Sinn zu sagen: Ich glaube, Zahnschmerzen zu haben. Von der Außenperspektive her , also in der zweiten, vorzüglich dritten Person gesprochen, ergibt das durchaus einen Sinn: Er glaubt, Zahnschmerzen zu haben, ist ein geläufiger Satz der Alltagssprache, wobei in diesem Falle des öfteren ein Zweifel mitschwingen dürfte dergestalt: Er glaubt zwar, Zahnschmerzen zu haben, aber..... Wie gesagt, davon ist zu auch in der zweiten oder dritten Person gesprochen zu unterscheiden: Er täuscht Zahnschmerzen vor. Er lügt.

      Was folgt daraus, für uns, denen zugemutet ist. sich vertrauensvoll, d.h. compliant, einem medizinischen Personal zu überantworten, das wissenschaftlich ausgebildet ist und glaubt mit der Psychiatrie in Theorie und Praxis eine Wissenschaft anzuwenden? Darüber könntet ihr mal selbst nachdenken, wie wäre denn das? Ihr könntet dabei eine erstaunliche Erfahrung machen. Aber wer will das schon?

      Gruß
      Laci
      "Tief im Herzen haß ich den Troß der Despoten und Pfaffen, Aber noch mehr das Genie, macht es gemein sich damit." (Hölderlin)

      "Nun müssen diejenigen, welche ihre Gedanken untereinander austauschen wollen, etwas voneinander verstehen; denn wie könnte denn, wenn dies nicht stattfindet, ein gegenseitiger Gedankenaustausch möglich sein?" (Aristoteles)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Laci ()

    • Mein wahres Ich

      Hi Leute,

      Mein wahres Ich ... mmmmhhh will ich das wirklich kennen ?

      Ich stelle mir das ganz wie ein Zauberer vor - so lange ich den Trick nicht kenne und wissen will wie er geht - ist es interresant.
      Aber wehe ich kenne den trick, dann ist meist die ganze sShow langweilig.

      Was ich damit sagen will - mein wahres ich - hört sich nur so lange schön wie es

      1. Wirklich schön ist.
      2. ich es nicht genau kenne - da der mensch dazu neig - zu idealisieren.

      Liebe Grüße

      Cine
      Ich sehe die Bipolarität nicht als Krankheit, sondern mehr als Evolution des Menschen an.

      Es zeigt sich gerade an Leuten wie uns, dass die Natur mit dem Menschen immer noch Experimentiert.

      Wir sind also nicht Vollkommen und somit nicht die Krönung der Schöpfung.

      Das ist an all die gerichtet, die sich für etwas besseres halten !
    • Ich denke nicht, daß Baclofen ein Wundermittel für alle sein kann, ich denke aber schon, daß manche davon profitieren können.
      Bei "Wundermitteln" ohne Nebenwirkungen sollte eine gesunde Portion Mißtrauen jedenfalls angebracht sein.

      In derartigen Fällen gibt es selten "die Wahrheit" - immer aber eine subjektive Wahrheit für den Einzelnen, welche man als solche auch akzeptieren sollte.

      Genauso gibt es immer einzelne Fälle bei Bipolaren, wo ein Mittel oder eine Therapie welche/welche in großen Studien bei der Masse keinen signifikanten Effekt gezeigt hat, eben doch eindeutig eine Verbesserung bringt.
    • An Laci, Ihr könntet dabei eine erstaunliche Erfahrung machen. Aber wer will das schon?

      Ich will das!

      Für mich bedeutet Professionalität, sich auf die Realität, seines Gegenübers einzustellen.

      Das bedeutet, wenn der Psychiater, die weißen Mäuse seines Patienten nicht sehen kann,
      wer hat dann das Problem?

      Ich möchte gerne wissen, ob Du die Richtung meinst, was Watzlawick in wenigen klaren Worten ausdrückt.

      youtube.com/watch?v=3dkrIN3Is1U

      "Man nimmt in unserem Fach immer noch an, das es eine wirkliche Wirklichkeit gibt,
      der sich die geistig Normalen und vor allem Wir, die Therapeuten, Psychiater
      bewußt sind und die sogenannten Geisteskranken, haben eine verzerrte
      Sicht dieser Wirklichkeit.

      Das ist eine Auffassung die in anderen Wissenschaftsbereichen längst abgeschaft
      worden ist, weil sie einfach nicht mehr haltbar ist."

      (oTon, Watzlawick)

      Wenn Compliant bedeutet, an die Wirklichkeit des Psychiaters zu glauben,
      dann geht das mit einer Entmündigung einher.

      Wo wir schnell wieder beim alten Thema sind. Das Weltbild eines Psychiaters ist voll krank.
      Wieso sollte ich das übernehmen wollen? Krank bin ich schon genug selbst.

      Wenn der Psychiater mich also in seinem Welbtbild als chronisch krank sieht,
      dann bedeutet Compliant, die regelmäßige Einnahme von Medikamenten.

      So steht es bei Wikipedia. Allerdings, gibt es heute auch Psychiater,
      die als Compliant fordern: "Vertraue Dir selbst." Wer sollte es sonst tun, wenn nicht Du.

      Würde sich allerdings die Patienten mit dieser Botschaft compliant verhalten,
      gäbe es sie bald nicht mehr und in dieser Folge, auch weniger Psychiater.

      Wie sehr, haben wir jetzt aneinander vorbei geredet?


      Lieben Gruß

      Tobias
    • oki schrieb:

      also wenn es ein "wahres ich" gibt, muss es auch ein "unwahres ich" geben.
      folglich müsste ich zwei mal existieren. oder?


      Nicht nur 2 mal: gemäss eines speziellen Zweiges der Chaostheorie gibt es den gesamten Kosmos unzählige Male und ebenso jede einzelne Entität darin, also auch uns Menschlein in unendlichen Variationen in unendlichen Zahlen von "Nebenwelten"...

      :-)))
      Eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin