Zweifel an der Wirksamkeit von Psychopharmaka nimmt international zu

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    • Zweifel an der Wirksamkeit von Psychopharmaka nimmt international zu

      Hi,
      die Irish Times veröffentlicht in ihrer Ausgabe vom Samstag, 14. April, unter der Überschrift "Bitter pills to swallow" einen längeren Artikel, der die wachsenden Zweifel an der therapeutischen Wirksamkeit von Psychopharmaka zum Gegenstand hat:

      "Do the drugs work? The number of antidepressants and drugs being prescribed for mental health problems is increasing – but a growing movement is questioning the true value of the medication."

      Der gesamte Artikel ist unter der folgenden URL verfügbar:

      http://www.irishtimes.com/newspaper/weekend/2012/0414/1224314721651.html

      Das Argument - so es denn eines sein sollte -, Informationen dieser Art seien Patienten nicht zuzumuten, da sie zu ihrer Verunsicherung führen könnten, ist fahrlässiger Unfug, wirft aber ein Licht auf das, was uns als 'compliance' abverlangt werden soll.

      Gruß
      Laci
    • Zweifel an der Wirksamkeit von Psychopharmaka nimmt international zu

      Hallo Laci,

      im DGBS Forum bist Du jetzt gang ganz kurz vor einer Sperre ;)

      Es ist nicht nur so, das Zweifel an der Wirksamkeit immer mehr zu nehmen
      heute ist es ist zum Glück auch so, das die Alternativen zu Psychopharmaka
      auf dem Vormarsch sind.

      Das die pro Seite nur betont und die contra Seite von Psychopharmaka weggewischt wurde,
      "weil wer krank ist, muß Medikamente nehmen." diese ganzen Bilder lösen sich mehr und mehr auf.

      Da sind Ärzte, die überhaupt keine andere Möglichkeit sehen,
      als dauerhafte Medikamentaion und andere, die meinen nur akkut
      und so wenig wie möglich und einem Mut machen, das in jedem das Potenzial für ein
      gesundes Leben steckt und einem bei der Umsetzung unterstützen.

      Jeder findet heute sein Angebot.

      Wege für die Umsetzung müssen aber auch gelernt sein und
      da sehe ich einen riesen Nachholbedarf bei vielen Schulmedizinern.

      Viele Psychiater hätten in einem halben Jahr Tibet, Indien etc. im Kloster mehr über
      die Seele und den Menschen als Einheit gelernt, als in 5 Jahren Facharztausbildung.

      Sowohl der Gesundheits, als auch der Krankheitsglaube, bestätigt sich immer
      wieder,- so wie auch der Pessimist und der Optmist oftmals immer wieder in seinem
      Weltbild bestätigt wird.


      Lieben Grüße aus Kiel

      Tobias
    • Hallo Leute,

      ich gebe Tobi Recht was er über das Lernen bezüglich der menschlichen Seele schreibt. Man sollte nicht unterschätzen, inwiefern unsere gesamten Lebensumstände allein schon für diejenigen unter uns gefährlich sind, da diese gewisse Art von Vulnerabilität bezüglich der Bipolaren Störung (oder einer anderen) genetisch eh schon in sich tragen.
      Seit ich vor ein paar wenigen Jahren zum Buddhismus konvertiert bin, geht es mir wesentlich besser. Klar haben mich Schicksalsschläge, wie z.B. die Fehlegburt letztes Jahr zwischendurch mal mies runtergzogen- und das gleich für ein halbes Jahr. Aber mal ehrlich, das hätte auch einer Frau passieren können, die nicht bipolar ist.

      Ich habe seither so viel über die menschliche Seele gelesen, sie quasie studiert, auch praktisch durch Meditation, dass ich ganz neue Energiereserven entdeckt habe. Und das funktioniert viel besser, als Medikamente zu schlucken.
      Wenn ich mich z.B. schlecht fühle, dann mache ich eine Übung, bei der man sich vorstellt, dass man der Regisseur im Theater ist, der bei der Probe sitzt. Man wechselt die Position in die des äußeren Betrachters. Man bewertet dann die Situation, befindet, dass sich das doof anfühlt und kommt dann aber zu dem entscheidenden Punkt: " O.k. das is ja ne miese Veranstaltung hier. Aber ich muss mich nicht schlecht fühlen, wenn ich das nicht möchte. Das Ich ist wie ein Fluss. Ständig im Wechsel und wenn ich nicht leiden will, dann muss ich das nicht." Dann greift der Regisseur ein und ändert die Handlung.
      Oder stellt euch vor, ihr sitzt vor dem Fernsehen, und eucht gefällt nicht, was gerade in dem Sender läuft, den ihr gerade schaut. Aber es gibt so viele Sender, die man einstellen kann. Also greift ihr zur Fernbedienung und sucht etwas Positiveres aus. Etwas, dass euch besser stimmt. Ihr habt die Macht. Eure Stimmung ist nicht gottgebeben. Ihr könnt sehr wohl bestimmen!

      Es funktioniert einfach so, dass man aus sich heraus tritt in die Form eines Beobachters, die Lage analysiert und dann handelt. Ihr solltet es mal ausprobieren. Eigentlich sollte das jeder können. Ich konnte es mir erst nicht vorstellen, aber es funktioniert tatsächlich. Man muss es nur mal ausprobieren. Ich bin noch heute ganz fasziniert und wende es sehr häufig an.
      Allein schon die Feststellung, dass man sich nicht schlecht fühlen muss, wenn man das nicht will, ist schon sowas wie heilend. Weil man sich nicht mehr hilflos fühlt. Unterschätzt niemals die Macht der Gedanken!!! Sie sind viel mächtiger als irgendwelche Pillen und das Gute ist, du trägst diese Macht immer in deinem Inneren bei dir, sie ist quasi immer verfügbar, hat keine Nebenwirkungen, kostet nichts, du musst sie auch nicht inder Apotheke bestellen oder in einer Pillendose für Notfälle beid dir tragen..usw.
      Es gibt auch ein ganz fantastisches Buch darüber wie Buddhistische Psychologie funktioniert. Ich habe es verschlungen. Es ist mit so viel Liebe geschrieben, so viel Weisheit und Einsicht. Jerder, den ich kenne, der es gelesen hat, ist begeistert. Es ist so lebensbejahend. Schon während man es liest geschieht Heilung. Ihr werdet es spüren! Ich kann es nur wärmstens empfehlen und man muss kein Abi haben, um es verstehen zu können, denn es ist für jedermann verständlich geschrieben.
      Der Autor hat übrigens viele Jahre als buddhistischer Mönch gelebt, ehe er in die USA zurückgekehrt ist. Da man von Meditieren allein nicht leben kann, studierte er Psychologie und ließ sich auch zum Psychotherapeuten ausbilden und leitet heute eines dieser buddhistischen Retreat-Zentren, in denen genau das gelehrt wird, was der Bubbhismus einen an innerem Frieden schenken kann.

      Es geht in dem Werk vor allem um Achtsamkeit, aber auch um den richtigen Umgang mit Gefühlen, das das Ich eines Erwachsenen ganz anders ist, als unsere wesetliche Sicht uns das glauben machen will, aber auch um menschliche Würde, um Mitgefühl, das Verhältnis zum eigenen Körper (Budddhisten glauben an eine Dualität zwischen Körper uns Seele, beides gehört zusammen, bildet eine Einheit und wenn das eine krank ist, dann wird das andere es irgendwann sein, das ist nur eine Frage der Zeit)...

      Es gab Stellen in diesem Buch, da habe ich weinen müssen, weil ich so gerührt war, weil ich so erleichtert war, vor Freude, weil ich verstanden habe, dass diese Hölle in mir nichts festgelegtes ist, kein aufgedrücktes Schicksal, gegen das man nichts machen kann. Denn das ist vollkommen falsch. Man kann sehr wohl! Aber man muss es selbst tun und keiner kann einem das abnehmen. Es Bedarf nur einer weisen Person, die einem den Weg weisen kann. Und er ist ein solcher Mensch. Kein Buch hat es jemals vorher geschafft, dass ich weinen musste! Nicht mal von seiner Heiligkeit, dem Dalai Lama.

      Das Werk: Jack Kornfield --> "Das weise Herz. Die universellen Prinzipien der buddhistischen Psychologie", Goldmann Arkana Verlag, es gibt bereits eine 3. Auflage, die 2008 erschien.

      Übrigens zum Thema westliche Welt eine kleine Anekdote: Der Dalai Lama war ein mal vor einigen Jahren zu einer Konferenz (in den USA) zu Besuch, der der auch Jack Kornfield anwesend war. Es ging um die Sachen, die die Menschen in der "westlichen Welt" belasten und krank machen. Plötzlich trat Stille ein und alle achteten nur noch auf den Dalai Lama und seinen Übersetzer, die sich 10 Minuten lang wild unterhielten. Problem des Kerns war, dass der Dalai Lama, besser gesagt dessen Verstand, sich weigerte erfassen zu wollen, was der Übersetzer versuchte ihm zu umschreiben, denn es ging um Selbsthass. Der Überstzer musste ihm dieses Gefühl höchst kompliziert umschreiben und der Dalai Lama konnte erst nicht fassen, dass es soetwas geben konnte, denn im Tibetisch (seiner Muttersprache) existiert nicht einmal ein Wort für Selbsthass !! Als der Dalai Lama endlich begriff, was der Übersetzer sagen wollte (und der D L ist ein sehr intelligenter Mann), drehte er sich wieder zum Publikum und sagte: "Aber nein das ist ein Irrtum! Jedes Leben ist kostbar."

      Nun habe ich etwas am eigentlichen Thema vorbeigefaselt, aber ich denke, es ist trotzdem zum Ausdruck gekommen, dass ich sagen will, dass viel Potential für unsere seelische Gesundheit in uns verborgen liegt und sicherlich viele der Psychopharmaka nicht sein müssten, sondern eher geschulte Menschen, die Erkrankten zeigen können, wie sie wieder in den Zustand zurückkehren können, da sie sich mit ihrer eigenen inneren Stärke selbst helfen können. Dass unsere Lebensumstände und wie wir uns selbst sehen und erleben einen erheblichen Beitrag zu unserem Leiden beitragen und man die Möglichkeit besitzt das zu ändern und nicht einfach ne Pille schlucken sollten, damit man den Schmerz nicht mehr so merkt oder der Antrieb besser ist (wobei ich sagen muss, das das jetzt keine Aufforderung dazu ist seine Medis von jetzt auf sofort in die Tonne zu hauen und zum nächsten Retreat-Zentrum zu pilgern. Diese innere Einstellung zu ändern ist ein längerer Prozess und manche von uns werden vielleicht nicht umhin kommen, nach wie vor eine gewisse medikamentöse Rezidivprophylaxe zu machen. Aber das ist eben etwas anderes, als zig Medis auf einmal zu schlucken und sich damit mehr schlecht als recht von einer Krankheitsphase zur anderen zu schleppen oder gleich ne Tavor zu nehmen, wenn man gerade mit der Stimmung in den Keller fährt oder anderes dergleichen).

      Liebe Grüße, eure Nüssli :love:
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • " Oder stellt euch vor, ihr sitzt vor dem Fernsehen, und eucht gefällt
      nicht, was gerade in dem Sender läuft, den ihr gerade schaut. Aber es
      gibt so viele Sender, die man einstellen kann. Also greift ihr zur
      Fernbedienung und sucht etwas Positiveres aus. Etwas, dass euch besser
      stimmt. Ihr habt die Macht. Eure Stimmung ist nicht gottgebeben. Ihr
      könnt sehr wohl bestimmen!"

      zappen können heute schon Kleinkinder...

      hat jetzt mit Buddhismus nun wirklich gar nichts mehr zu tun !
      Hast Du überhaupt irgend ein Mantra ?
      Falls nicht, würde ich Dir das von der grünen Tara empfehlen:
      "Om Tare Tuttare Svaha"
      Beachte aber bitte, dass das rezitieren dieses Mantras u.U. auch tantrische Auswirkungen haben kann...

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Zum Thema- Was heisst hier: Die Zweifel nehmen zu ?

      Wieviele Leute hier oder gesamtgesellschaftlich glauben denn immer noch tatsächlich das alte Märchen, wonach einem/einer Depressiven nur die Pille X verabreicht werden müsse und einer/einem Manischen Menschen dann eben die Pille Y aus dem wundervollen Pillenreservoir der Psychopharmaindustrie ?
      Wenn dem denn so wäre, wozu bräuchte es denn dann noch Fixierungsvorrichtungen an jedem 3. psychiatrischen Bett in Deutschland -ja, wieso bräuchte es überhaupt noch "geschlossene Psychiatriestationen", wenn doch alles durch die genialen "rosaroten Pillen für alle" Psychiatriepatienten so schön in eitel einerlei und frühstückskeks mit spiegelei aufgelöst wäre ?
      Die einzig mögliche Antwort ist: ES IST NICHT SO
      wie uns die betreffenden Pharmakonzerne vorgaukeln möchten: Das Antideprizeugs wirkt oftmals gar nicht oder nur zeitweise und das antimaniezeugs wie Zyprexa +Co. habe ich wohlweislich nicht ausprobiert, sondern mich auf das Hühnerbetäubungsmittel des australischen pensionierten Psychiaters fixiert :-)))

      Dass dann aber "quer durchs Gemüsebeet" auch z.B. Antiepileptika plötzlich für "bipolar Erkrankte" zur psychiatrischen Modedroge wurden ( habe ich im Falle einer Schweizerin konkret erlebt), veranlasst mich zu der
      ganz allgemeinen Aufforderung an Alle: Lasst Euch prinzipiell von jedem, anscheinend noch so unbedeutenden medizinischen Vorgang - also nicht nur in der Psychiatrie, aber da besonders -jeweils eine Kopie aushändigen!!!
      Wenn nicht freiwillig dann eben mit Anwalt ( muss aber schon durchblicken, ein blutiger Anfänger bringt nix).
      Die Kosten für den Anwalt trägt dann übrigens die Klinik in den meisten Fällen, weil jeder Patient ein berechtigtes Interesse hat, seine Krankenakte lückenlos zu speichern...
      Gut - es gibt explizit auch im deutschen Recht da auch ein paar Hürden eventuell, aber die sind alle überwindbar.
      Wer speziell dazu mehr wissen möchte, bitte PN !

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Ach Euli...

      ...es ging doch nur darum mittels dieser Vorstellung zu verdeutlichen, wie diese Methode funktioniert! Sicher kann jeder Kind zwischen den Sendern rumzappen, aber das als Erwachsener mit seinem Kopfkino zu machen is schon ne härtere Nuss!

      Und um zum Thema Mantras zu kommen: Ich kenne einige, aber benutze keine. Ich mag diese Technik einfach nicht. Ich brauche zum Meditieren Ruhe und vor allem mag ich nicht eintönig irgendwas vor mich hinbrabbeln, mir irgendwas einreden. Schon gar nicht auf Tibetisch oder Sanskrit oder sonstwas. Genausowenig, wie ich Gehmeditation oder Yoga mag. Jeder muss beim Meditieren seinen eigenen Stil finden.
      Und glaub nicht, dass du mich auf den Arm nehmen kannst. Vielmehr habe ich den Eindruck gewonnen, dass du derjenige bist, der nicht recht weis, was Tantra tatsächlich ist. Schätzelein, ich hab mich eine Zeit lang sehr eifrig damit auseinandergesetzt. Viele wissen ja gar nicht, dass es sich dabei eigentlich um eine seriöse Geisteswissenschaft handelt und nicht um freizügige, exotische Sexualpraktiken. Ganz im Gegenteil. Tantra arbeitet auch nicht mit "harten Methoden", sondern minimalistisch. Wenn ich mich recht erinnere, hat das Tantra 64 Kapitel- das Gefummel ist nur eines von all den vielen. Tantra ist "der Weg zu sich selbst" und ausgesprochen philosophischer Natur und das was der durchschnittliche Mitmensch der westlichen Welt über Tantra denkt, ist keine Sauerei, sondern eigentlich eine Form von Meditation für zwei. Und ja, ich habe mir die Mühe gemacht, die Bewegungsmuster zu lernen, wie man mit seinen Händen, den Körper des anderen verwöhnt.
      Tantra ist im diesen Sinne nicht nur Meditation und die die hohe Kunst der hocherotischen Berührung, es ist, als ob jemand deine Seele streichelt. Ganz tief im innersten Kern. Ganz zärtlich. Zum dahinschmelzen. Beinahe schöner als Sex und aufgrund dieser Eigenschaft einer der Wege zu sich selbst zu finden, mit seinen Körper tiefen Frieden zu schließen und tiefen inneren Ausgleich zu finden und dabei die emotionale Verbindung zu seinem Partner zu stärken.Wohl die schönste Art, wie man das erreichen kann.
      Übrigens selbst der Dalai Lama gehört dem Tantra an. Natürlich dem Tibetischen Tantra. Na ja, da gibt es leider solch Austausch von Zärtlichkeiten nicht. Dann wäre die Bürde im Zölibat zu leben sicherlich noch größer für ihn. Wobei ich das vollkommen überholt finde und das das eigentlich nicht zum Buddhismus passt, dass jemand sein tiefste Natur leugnen soll und seine sexuellen Bedürfnisse unterdrücken...

      LG, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Nüssli

      Zaubernuss schrieb:

      Es gab Stellen in diesem Buch, da habe ich weinen müssen, weil ich so gerührt war, weil ich so erleichtert war, vor Freude, weil ich verstanden habe, dass diese Hölle in mir nichts festgelegtes ist, kein aufgedrücktes Schicksal, gegen das man nichts machen kann.



      Die inneren Qualitäten des Menschen sind, Frieden, Reinheit, Liebe, Glück und das Wissen, das das der Ursprung eines jeden Menschen und man selbst ist. Bekommt man das zu hören, wird man da hin zurückgeführt? Das zu hören ist aber nicht der "natürliche Weg," wenn man zum Psychiater geht, dann heißt es Sie haben eine Störung xy.

      Ist eine Therapeutenlizenz eine Genehmigung zur Aburteilung aufgrund akzeptierter Etiketten? Sind diese Etiketten akzeptabel, weil Psychiater darin ausgebildet wurden, sie wissenschaftlich zu gebrauchen? Menschen können zu Konfirmisten gemacht werden, wenn Ihnen geholfen wird, und durch so eine Art der Hilfe kann die Individualität vernichtet werden.

      Therapeuten, die für sich selbst, Ihre Klienten und andere, Etiketten und Abstempelungen gebrauchen, geben Ihnen dadurch einen Art von Rettungsring, der für kürzere Zeit durchaus verhindern kann, dass die Betreffenden in Schuld, Schamgefühlen und Verwirrung versinken. Verwirrung, Schuld und Schamgefühle hat der Betroffene so wieso und wird Ihm dann noch gesagt, das er krank ist und das diese Störung einen Namen hat, so ist es wie ein Rettungsring oder eine Schwimmweste der halt gibt und durch aus verhindern kann, das der Mensch noch weiter unter die Wasseroberfläche sinkt, aber solange nie Verbindung mit dem tieferen Bewusstseinsschichten, mit sich selbst, den inneren Qualitäten, Gefühlen und Bedürfnissen in Berührung kommen wird.

      Die Verantwortung für seine Gefühle und Handlungen abzustreiten ist "diagnostisches Leugnen." Erst entspannend aber dann kann es sich als eine Sickergrube herausstellen, die einem im Loch hält und zieht. Da ist die Erkenntnis "Ich habe verstanden, das die Hölle kein festgelegtes Schicksal ist," eine wesentlicher Beitrag zur Befreiung und Verantwortung.

      OmShanti

      Tobi

      Für wenig Leser, der nette Buchtip, Aktiv Leben Entspannt Denken von Anthony Strand.

      youtube.com/watch?v=YFfJA2RqWVM&feature=related

      youtube.com/watch?v=ts7x6RPZrk0
    • Lieber Tobi,

      das ist ja genau das, was ich meine. Erst ist man "froh", dass es einen Namen hat und man glaubt nun zu wissen, woher diese Zustände kommen, aber leider verführt das viele dazu, dass sie in eine passive und resignierte Haltung fallen, da sie nun wissen, dass es sich um eine chronische Geschichte handelt, die vermutlich bis an ihr Lebensende anhalten wird und sich einfach damit abfinden und sich erst gar nicht die Mühe machen Wege zu suchen, die das vielleict ändern können. Mein Vater ist z.B. so jemand. Sie denken "o.k. dann bin ich also manaisch-depressiv. Mein Hirnstoffwechsel hat ne Meise. So ungefähr hat mir der Doktor das erklärt. Dann muss ich wohl die doofen Pillen nehmen, auch wenn mir die Nebenwirkungen auf die Nerven fallen..."
      Sie verstehen nicht, dass sie Einfluss auf ihre Emotionen und die Gefühlsbildung haben. Vielleicht auch, weil die Pharmaindustrie ihnen das ins Ohr flüstert- zumindest indirekt. Denn was sagen sie denn aus? Hier unser Medikament XY gegen depressive Episoden. Dank des innovativen Wirkmechanismuses blablub, der die Konzentration an sowieso im synaptischen Spalt um blabla verlängert, können depressive Phasen in den Griff bekommen werden... Was sagt ihnen das? Das die Hilfe von außen durch die Pillen kommt. Impliziert aber gleichzeitig, dass sie nichts an sich zu arbeiten brauchen und vielleicht auch, dass das gar nicht in ihrer Macht liegt, denn das macht ja das Medikament für sie. Vielleicht wissen viele auch gar nicht eben durch diese Aussagen bedingt, dass man an seiner Stimmung selbst feilen kann, selbst wenn sie krankhaft verändert ist.

      Ich bin ja so nen Megafan von Neuropsychologie. Es ist wahnsinnig interessant, was man über die Emotionsbildung herausgefunden hat. Ich bin erst gestern wieder aus der Vorlesung rausgegangen und war ganz fasziniert. Gehirne sind viel toller, als man denkt und weitaus weniger "starr", als man es sich so vorstellt. Das Maß, indem sich das Gehirn plastisch verändern kann, einfach indem man anderes denkt als gewohnt, ist viel größer, als ich dachte. Man muss nur die "neuen Denkpfade" häufig genug gebrauchen, desto ausgeprägter werden sie sein und die alten Denkpfade werden allmählich abgebaut.
      Besonders hab ich das auch beim Meditieren gemerkt. Erst viel mir das total schwer und ich brauchte eine geschützte Umgebung und absolute Stille ect. Heute kann ich selbst im Bus meditieren zwischen nervenden Kids. Ich schließ einfach die Augen und lausche meinem Atem und schon bin ich weg. Es geht vor allem auch so schnell. Gott, wie lange es manchmal dauert bis man überhaupt was von der Wirkung eines Medikaments spürt! Aber schon bei der ersten Meditation erfährt man dessen heilende Wirkung durch die enorm tiefe Entspannung. Mittlerweile kann ich diesen Zutand innerhalb weniger Atemzüge erreichen, wenn ich das will. So tiefe Entspannung erfahren andere nur, wenn sie 14 Tage in die Südsee fliegen. Aber das WOLLEN ist eben entscheidend. Man muss erstmal den 1. Schritt tun und sich mit dem Thema und der Praxis auseinandersetzen und dann lernen, dass Absichtslosigkeit, der Weg zur Befreiung ist, denn wenn man sich vornimmt super tolle ntspannt zu werden, funktioniert es ja leider nicht. Ganz im Gegegnteil. Die eigene Erwartungshaltung steht einem vollkommen im Weg.
      Der einzigste Haken ist bloß, dass es mir sehr schwer fällt, nachts darauf zurückzugreifen. Leider geht es mir nachts häufig nicht so gut. Aber wenigstens hab ich jetzt seit einiger Zeit stabile "Tage" und ich kann wieder meinem Leben nachgehen und nicht nur dahinvegetieren. :goodjob:

      Liebe Grüße, das Nüssli :scheinheilig:
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • ich bin total froh, das gerade so junge Menschen wie Du, lernen aus sich selbst heraus zu schöpfen und das diese Energie jederzeit da ist, wenn man nur will. Ich hoffe, das Dich diese Erkenntnis niemals mehr verläßt und Du immer wieder daran festhälst, auch und gerade auf einer Durststrecke, die auch mal dazu gehört - aber durstig sind wir, um uns wieder der Quelle zu zuweden, zu dem was wir wirklich sind.

      Erstmal

      Lieben Gruß

      Tobias
    • @ oki
      Das kann ich leider nicht bestätigen. Ich habe auch Medis probiert, die mir nicht geholfen haben und auch solche, die ich ganz schnell wieder absetzen musste, weil die Nebenwirkungen mehr Schaden gemacht haben, als dass die erwünschte Wirkung des Medikaments mir half.
      Auch darf man nicht vergessen, dass die Medikamente gegen äußere Auslöser machtlos sind. Ich gebe ein Beispiel: ich probierte mal Cipralex. Anfangs war ich total begeistert, ja hatte schon Angst in die andauernde Hypomanie zu switchen. Kein anderes Medikament konnt ebei mir so eine starke antidepressive Wirkung an den Tag legen. Als ich aber nach 2 Wochen merkte, dass ich an Anorgasmie leide und generell alles sich nicht mehr so stark wie vorher anfühlt, ging es bergab. Erst dachte ich, dass sei Zufall. Aber wars nicht. Ich fing, ohne es zu wollen an, um meine Sexualität zu trauern. Die Vorstellung das würde jetzt für immer so bleiben und das sei der bittere Preis, den ich bringe müsse quälten mich schrecklich. Ich fühlte mich nicht mehr als Frau, sondern nur noch als weibliche Hülle, die da ist um irgendwann Kinder hervorzubringen, der aber jeglicher eigener Spaß versagt bleibt, wobei der eigentliche Sexualtrieb ja erhalten bleibt, aber man spürt nichts mehr. Ich sackte in eine tiefe Depression ab, obwohl ich das Zeugs immer noch nahm. Es spielte keine Rolle mehr. Die äußeren Umstände waren so erdrückend, dass es die Wikrung des Medikaments quasi ungeschehen machte. Ein Trost an die Mädels: schon kurze Zeit (1 Woche?) nach Absetzen des Zeugs funktioniert wieder alles und das Körpergefühl ist wieder wie vorher.

      @ Tobi

      Also ich möchte nicht sagen, dass ich jetzt DEN Weg gefunden habe und es mir total super geht. Das stimmt so nicht. Ich habe nach wie vor immer wieder schlimme Nächte, aber zu den Tageszeiten geht es mir viel besser. Nachts kann ich das neu gelernte nicht gut anwenden. Da tick ich einfach anders. Da is mir auch nicht nach meditieren oder sowas. Ich habe seit einigen Wochen nicht mehr solche Antriebsprobleme und auch die Stimmung ist viel stabiler (zumindest solange ich an mir arbeite). Aber was du gesagt hast trifft die Sache einfach auf den Punkt: man muss lernen, dass wenn man in einer schwierigen Situation ist, man selbst die Quelle seiner Energien ist und wie man die wieder verfügbar macht. Früher konnte ich mir überhaupt nicht selber helfen. Wenn ich depressiv war, dann trieb ich in fieser Dunkelheit dahin und wartete einfach, bis es irgendwann wieder besser wurde. Heute kann ich aktiv was machen. Man muss aber auch sagen, dass ich meine gesamte Lebeneinstellung änderte, als ich zum Buddhismus konvertierte. Das geht gar nicht anders, denn Buddhisten sehen die Welt mit anderen Augen- mit den Augen des Mitgefühls. Auch lebt man ernährungstechnisch gesünder. Ernährung kann auch Einfluss auf die Stimmung haben. Aber ich will hier an der Stelle nicht zu sehr abschweifen. Dazu könnte man sicher nen kompletten neuen Thread aufmachen...

      Liebe Grüße, das Nüssli :heart:
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • "Mausi"? *ggg*

      .. womit habe ich das denn verdient? :scheinheilig:

      Aber gut, zurück zum Thema *räusper*: Warum zur Hölle sollte ich mit meinem Arzt über mein Sexualleben reden?? Das geht ihm nen feuchten Kehrricht an und da ich ja ne Schwäche für Tantra habe, ist das bei mir auch nicht ganz unbrisant. Außerdem wöllte ich nicht, dass er dann komische Sachen von mir denkt. Dass ich z.B. zu diesen Frauen gehöre, die absichtlich über ihr Sexualleben berichten (und womöglich ausschmücken), um sich interessanter für sein Gegenüber zu machen und um Aufmerksamkeit lechzen und die die Bestätigung brauchen, denn so bin ich nicht. Hab ich jetze auch nicht nötig. Da bin ich old school. Ich finde so nen Verhalten abstoßend, denn ich kenne durchaus solche Damen...wenn mir da eine ab und zu übern Weg läuft, da kannste mich mal eins a mit den Augen Rollen sehen- ne Spezialität von mir, wenn Mitmenschen mit ihrem Verhälten mich annerven.

      Aber weiter: Das Dilemma war damals zudem, dass ich bei nem Psychologen, statt nem Psychiater in der Ambulanz der Klinik in Behandlung war. Das Medikament hatte ein Psychiater für mich ausgesucht, der nie mit mir auch nur ein Wort geredet hat, denn der Psychologe darf das ja nicht.
      Wenn ich sagte, ich brauch was anderes, dann hat der Psychologe damals seinen Kollegen innerhalb der Ambulanz angerufen und ich wurde dann später davon in Kenntnis gesetzt, was bei deren Konversation bei rum gekommen ist. Ich hatte null Mitspracherecht. Ich bekam dann halt nen Rezept ausgehändigt und entweder ich nahm das oder Pech. Nen Wunsch konnte man ja äußern (na hui :huh: ), was noch lange nicht hieß, dass sie dem auch nachgekommen sind. Nö man hat halt nen Medikament für ne Patienten festgelegt, die man gar nicht persönlich kennt.
      Weil ich wagte, diesen Zustand das eine oder andere Mal anzusprechen und wir auch in der einen oder anderen Sache anderer Meinung waren, war das Vertrauensverhältnis nicht so der Brüller. Deswegen kreuzte ich damals bei ihm auf, als das mit der Anorgasmie passierte, in einem psychisch total labilen Zustand, weil ich emotional so unausgeglichen war und bat ihn (unter Tränen- ich konnte sie trotz aller guter Vorsätze an nem bestimmten Punkt nicht mehr zurückhalten), dass ich dieses Medikament auf keinen Fall mehr nehmen kann und was anderes brauche und ich ihm auf keinem Fall sagen könne, warum. Ja, zugegeben etwas kindisch, aber ich war verwirrt, verzweifelt und ein paar Jahre jünger als heute...

      An und für sich bin ich alles andere als verklemmt, aber das zeugt davon, wie schlecht das Verhältnis zwischen uns wirklich war. Problematisch war auch, dass er türkischer Abstammung war. Das hat mich echt gehemmt sowas anzusprechen. Er wusste ja, dass ich zu dem Zeitpunkt Single war und als strenggläubige Buddhistin keine One night stands habe. Also hätte ich ja schlecht erzählen können, dass ich dann mal letztens so, als ich mit mir alleine war feststellte (wir alle wissen an dieser Stelle, was ich damit meine...), dass "es" nicht mehr geht. Das wurde mir dann auch klar und ich wechselte dann den Behandler. Was will ich auch als Bipolarer bei nem Psychologen als primäre Ansprechperson. Eine Psychotherapeutin hatte ich damals noch zusätzlich.

      Seither hab ich wieder nen ordentlichen Shrink :biggrin: - das is doch mal was! Der hat wenigstens schwer Ahnung von den Wirkmechanismen und ist engagiert. Das ist ein Unterschied, wie Tag und Nacht. Dem konnte ich auch ohne weiteres sagen, was ich für nen Problem mit dem Zeugs hatte, als er mich beim ersten Gesprächstermin fragte, was ich denn schon alles genommen habe und inwiefern das eine oder andere nicht funktionierte bzw. ich das ablehne.

      Und was lernen wir daraus? Unser Glück liegt nicht nur in den Händen der lustigen kleinen Psychopillen und jeder Menge Selbstengagement. Nein! Wir sind auch noch geknechtet von unseren Sexualtrieben, die uns in ein psychisch labiles Wrack verwandeln, wenn wir ihnen nicht ausreichend Befriedigung zukommen lassen. Freund Freud wäre an dieser Stelle mal wieder schwer zufrieden mit sich, obwohl er ja eh schon nen Ego für 3 hatte. Tse Klitorisminderwertigkeit :cursing: !! Der kann froh sein, dass er lange vor meiner Zeit gelebt hat, sonst hätt ich ihm mal nen paar Takte zum Thema weibliche Orgasmen und männliche Arroganz geflötet!! :raunz: Entschuldigt, aber ich quäl mich zurzeit durch "Abriss der Psychoanalyse" und bekomm dabei etwas Aggressionen...

      Nun denn, da ich ja wieder hervorragend von was ganz anderem gequatscht habe, als dem eigentlichen Thema des Threads, brech ich an der Stelle mal ab.- auch, wenn ich es äußerst interessant finde... 8)


      Liebe Grüße, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • OmShanti Nüssli

      Liebe Nüssli,

      ich habe auch schon mal Medikamente genommen, Cipralex,- ein Witz, da ging gar nichts mehr :) Nach ner Woche ging es in die Tonne. Auch wenn ich erst gar keine Lust, Potenz mehr hatte,- irgendwie, gefiel mir die chemische Kastration gar nicht. Frau Doktor - sagte mir schon zuvor von dieser Nebenwirkung und aufrichtig dachte ich, ist ja nicht schlecht, wenn sich mein "Trieb" ein wenig redzuiert - aber ging es ging nicht um die Reduzierung von Gewohnheiten ;) sondern es war einfach so gar Nix mehr.

      Ich habe gerade Menschen kennen gelernt, die Raja Yoga praktizieren und der Stephan hat mir erzählt, das er kein Knoblauch und keine Zwiebeln ißt, wegen der Stoffe da drinne, bzw deren Enfaltung,- er merkt, das er dann nicht mehr so gut meditieren kann. Wie mag das dann erst mit Psychopharmaka sein? Ich glaube nicht, das es beim Buddhismus irgendwelche Dogmen gibt? Wie siehst Du das den mit den Psychopharmake und dem Buddhismus? Hast Du da gewissens Nöte? Hoffe ich nicht..

      Bist Du "der Krankheit" dem Wegweiser, heute dankbar,- bist Du dadurch zu Deinen Glauben gekommen? Ich finde es total toll, das Du dein Leben geändert hast, da habe ich total Respekt vor. Ich esse immer noch Fleisch :(



      Herrliche Grüße

      Tobi
    • Buddhistische Auffassung von Liebe...

      Hallo Mausebärchen *gggg* :scheinheilig:

      Ja also Buddhisten sind ja jetzt nicht so die strenge Liga und recht tolerant, allerdings ist es schon so, dass ONS's etwas verpönt sind. Sie gehen als dumm und oberflächlich durch, denn Buddhisten sind so'n Völkchen, denen es wichtig ist, das Wesen seines Partner wirklich zu erfassen und ihn so anzunehmen als Mensch, wie er ist und ihn zu lieben, ohne jeden Kompromiss und nicht nur ein unscharfes Bild, dass man sich im Zustand der Verliebheit grob skizziert hat und bei dem man womöglich irgendwann entdeckt, dass der Partner doch ganz anders ist, als man sich das vorgemacht hat.
      Oberflächlickeit ist genrell nichts, was den Buddhismus auszeichnet. Er ist immer sehr bemüht alles zu sehen, nicht nur das offensichtlich sichtbare, sondern auch alles dazwischen. Quasi, dasselbe, was andere meinen, wenn sie von der Fähigkeit "zwischen den Zeilen lesen zu können" reden. Einfach die tiefen Zusammenhänge des Lebens erkennen zu können, nicht nur das was man mit dem Auge oder den Ohren erfassen kann.
      Es gibt ja durchaus Gruppen von Tantrikern, die treffen sich und lieben sich da wild durch die Botanik, aber ich bin mir da nicht immer ganz sicher, ob da die Spiritualität nicht als Vorwand genutzt wird, um wieder Schwung in das Sexualleben zu bringen und einfach sich mal mit wem anders zu bespaßen...ich glaube, die sehen das auch eher als eine Art Weiterbildungsmöglichkeit, wenn sie mir ihrem Partner an einem Punkt angekomen sind, wo sie denken, sie müssen jetzt noch was dazu lernen, damit es nicht langweilig wird oder so. Ich hab da auch letztens ne Doku drüber gesehen. Ich persönlich würde es nicht akzeptieren können, wenn meine bessere Hälfte sich mit wem anders vergnügt und mir erzählt, dass wäre ja alles unserer Beziehung zuliebe :huh:

      Und zum Thema Medis (also @ Tobi): Das ist tatsächlich nicht ganz unkompliziert, denn für Buddhisten zählt die Schönheit des Geistes. Und der sollte klar und gestochen scharf sein und die tieferen Zusammenhänge erkennen können. Nun ja, wenn du dich betrunken hast, dann is das wohl schwer möglich. Deshalb halten die strenger gläubigen, wie ich es so, dass wir alle rauscherzeugenden Substanzen ablehnen. Ich trinke also keinen Alkohol, rauche nicht, kiffe nicht und werf mir auch kein Tavor ein.
      Trotzdem nehme ich dauerhaft ein Antidepressivum. Aber das versetzt mich ja auch nicht in einen Zustand, wo ich nicht mehr klar denken kann. Außerdem muss man an einem bestimmten Punkt abwägen und eines der zentralen Themen im Buddhismus ist ja der Aspekt des Leids und wenn jemand weniger leiden muss, wenn er ein AD nimmt, dann ist das o.k.
      Sollte jemand in einem sehr sehr schlechten Zustand sein, der ihn sehr quält, dann wäre es sicher auch o.k. wenn er was zur Beruhigung bekommen würde. Denn wenn er zurückkehren möchte in einen besseren Zustand, dann kann er das so in der Verfassung eh nicht. Er wäre in seinem Zustand zuvor gar nicht zugänglich für Meditationsverfahren oder was auch immer.
      Und um die Frage zu beantworten: Ja, ich bin durch die Erkrankung zum Buddhismus gekommen, denn ich hatte mich eines schönen Tages entschlossen MBSR zu lernen. Das kann jeder lernen, auch, Leute, die überhaupt nicht spirituelle veranlagt sind, aber ich interssierte mich dann doch schon dafür, woher das kommt und so lernte ich den Buddhismus von einer ganz anderen Seite kennen und entdeckte, dass er ganz anders ist, als ich es beigebracht bekommen hatte. Schließlich fand ich, dass das genau das ist, was ich immer schon dachte und deshalb gut zu mir passt und ich deshalb mein Leben danach ausrichten möchte. Oder wie wir romatisch ausdrücken würden: Ich schenkte mein Herz dem Buddha :)

      Nun gut, ich denke, das reicht erstmal. Außerdem muss ich jetzt aus dem Knick kommen, muss noch duschen, hab gleich Vorlesung. Also bis später :P

      Liebe Grüße, euer Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Meditation bedeutet Weisheit mangelnde Meditation bedeutet Ignoranz. Wisse was dich voran bringt oder hemmt. (Siddhartha Gautama)

      Ja hey Nüssli,

      bei mir war es bei der Gewaltfreien Kommunikation ähnlich, da dachte ich auch, schön, einfache innere Wahrheiten, die ich eh schon hatte :heart: . Krankheit bedeutet, gegen seine innere Wahrheit zu leben. Für diese Erkenntnis, muß ich mich einfach mal selber loben. Gewaltfreie Kommunikation ist die Sprache der Liebe. Der Buddhismus ist ein wunderbares spirituelles Fundament. Beides ist sehr lebensbejahend und ergänzt sich hervorragend und doch ist der Kern der gleiche.

      Bitte erzähl mir mehr von Deinem Glauben. Woher findest Du die Kraft, Deinen Glauben auch zu leben? Was ist es das Dich beim Buddihsmus so bereichert? Ich habe es ja schon angedeutet, vieleicht ist mein Mitgefhühl einfach nicht ausgeprägt genug um kein Fleisch zu essen? Bist Du da schon drüber weg? Eigentlich habe ich es echt gut, mein Bruder ist Vegetarier und ein naher Freund Veganer, ich bin da quasie in bester Gesellschaft. Das Thema Mitgefühl und Vegetarier ist vielleicht in einem extra Baum besser aufgehoben. Überhaubt lese ich Deine Beiträge zum gesunden Leben - Buddhismus gerne. Die Erkenntnisse sollte vielleicht in einem extra Baum archiviert werden, damit ich sie immer wieder direkt nachschlagen kann, wenn ich sie brauche und mich entwickeln möchte.. Krankheit ist dafür da um sich über Gesundheit Gedanken zu machen, genauso wie (Selbst)hass dazu da ist zu dem zu kommen was wirklich wichtig ist. Lieben, Frieden, Gesundheit, Hilfsbereitschaft, Wertschätzung und Anerkennung, Zärtlichkeit, Dankbarkeit und Geschenke, ungeteilte Aufmerksamkeit.


      LG Tobi
    • Extra Thread

      Huhu Tobi,

      du hast recht, es wäre sicher besser einen eigenen Baum für dieses Thema aufzumachen, denn es gehört zum einen nicht hierher und außerdem kannst du es dann auch schneller wiederfinden, wenn du mal wieder drin lesen willst. Gut, dann schreite ich mal zur Tat.... :devil:

      LG, dein Nüssli :P
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