Tag-Nacht-Nacht-Tag einfach umdrehen - Wo ist der Uhrenmacher

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    • Tag-Nacht-Nacht-Tag einfach umdrehen - Wo ist der Uhrenmacher

      Also meine körpereigene Chronologische Uhr tickt anders, warum das weiß ich nicht. Eigentlich schon immer, ich konnte als Kind bzw. Jugendliche immer Abends bzw. Nachts am Besten arbeiten und lernen. Ich weiß noch, vor dem Computerzeitalter, da haben wir die Referate noch auf Matrize geschrieben, mit einer mechanischen Schreibmaschine. Das war immer blöd, wenn man sich öfters vertippt hatte. Ich hatte dafür mal die Nacht durchgetippt. Das Schöne an der Nacht ist, dass alles so ruhig ist, so als würde sie ganz allein nur mir gehören und in dieser Ruhe das Klacken der Schreibmaschine (lach, dieser Satz könnte auch der Anfang eines Romans sein ;-).

      Für Klausuren habe ich auch Nachts gelernt. Ich habe erst noch einen Film bis 9:30 Uhr geschaut und dann ging ich ins Bett, ausgerüstet mit Schulbücher, Stift und Schreibblock. Am konzentriertesten war ich immer, wenn alles im Hause ganz still war. Als ich noch im Vorschulalter war, ist meiner Mutter schon aufgefallen, dass ich ganz leicht zu wecken war, mitten in der Nacht und völlig klare Antworten geben konnte.

      Trotz meiner Nachtaktivitäten konnte ich immer gut aus dem Bett kommen damals. Je älter ich wurde desto mehr merkte ich, dass am Tage meine Konzentration eher träge war und ich mich manchmal über den Tag quälte und ziemlich müde war, doch Abends war meine Leistungskurve wieder sehr hoch. Später nutze ich diese Eigenschaft für Projektarbeiten bei der Arbeit, da konnte ich gerade Arbeiten, die viel Konzentration benötigten bis in die Nacht ausführen, ohne die Zeit überhaupt zu merken und am Besten war es, wenn ich im Büro ganz alleine war. Aber es gab natürlich auch Tage, an denen ich auch Nachts die Konzentration nicht hatte, da war ich eher fahrig und unruhig oder tatsächlich auch mal einfach nur müde. Doch es war in dieser Zeit immer möglich, nach der Arbeit zu schlafen.

      Die Nachtschlaflosigkeit kam dann langsam und schleichend. Ich habe das Gefühl, als ob meine Psyche deshalb gelitten hat, weil ich eben Nachts immer weniger Schlaf bekam, aber tagsüber dennoch auf der Matte stehen musste, was mir immer schwerer fiel, weil ich einfach nur noch müde war. Es fällt mir einfach schwer den Dreh zu kriegen und leider kann ich meine innere Uhr nicht so stellen, wie meinen Wecker und das ist zum K....

      Also wenn es an den Genen liegt, dann bin ich schon mit einer falsch getackteten Uhr geboren worden, persönliches Pech, verkehrte Welt und vieles mehr.

      Nächtliche Grüße Heike

      Ähm, wenn mich jetzt jemand fragt, warum ich das geschrieben habe, dann kann ich nur sagen, ich weiß es auch nicht, einfach so, weil ich wach bin.
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • guten morgen Heike, hast du schon mal deinen Arzt gefragt wegen einem Schalfentzug?
      Ich hatte das mal gesehen, als ich stationär war vor einigen Jahren, diese Frau ,musste immer einen Tag eine Nacht und wieder einen Tag, wach bleiben die nächste Nacht durfte sie schlafen. das ganze ging über 2 Wochen, sowas darf man aber nur stationär machen. Frag mal deinen Arzt. liebe Grüsse
      Der Kummer, der nicht spricht, nagt am Herzen, bis es bricht.
    • Die Fraktion der Nachteulen

      Juhu ihr,

      nun ich fürchte, es gibt Menschen, wie Heike und ich, die haben ihren Aktivitätsschwerpunkt in der Dunkeltheit. Mir ging das auch quasi schon immer so. Tagsüber kann ich mich mitunter nicht so gut konzentrieren. Zu viele Reize, die mich ablenken. Ich kann auch besser tagsüber schlafen als nachts. Jede Nacht quäle ich mich mit Schlaflosigkeit, denn eigentlich bin ich da fit und soll ausruhen. Verkehrte Welt für meinen Körper. Jedes Geräusch geht mir da auf die Nerven. Ich bin extrem leicht erweckbar des nachts und schlafe im schnitt nur 4 Stunden und wache währenddessen sehr häufig auf. D.h. ich schlafe nicht mal die 4 Stunden durch. Da bin ich super froh und dankbar, dass meine Vorlesungen an den meisten Tagen der Woche nicht vor 14 Uhr beginnen und an der Arbeit mache ich nur Spät- oder Nachtdienste.
      Ich konnte auch nachts schon immer viel effizienter und disziplinierter lernen als am Tag. Einfach bis 4 oder 5 Uhr morgens lernen und dann schlafen lernen, hat super funktioniert. Da wandert das Wissen gleich ab in den Speicher. Leider finden es viele Meschen sonderbar, wenn andere nicht super frü aufstehen, sondern lieber vormittags schlafen und die ganze Nacht arbeiten. Ich mag die Nacht einfach. Sie hat sowas romantisch-friedliches. Alles um einen herum ruht und man kann die Stille genießen und den Augenblick nutzen. Da Leben draußen am Tage ist mir manchmal einfach zu viel. Zu laut, zu nervig, zu viele Menschen, die mir auf den Keks gehen. Vor allem rücksichtslose Leute im Bus, die nicht mal ihren dicken Hintern für ne hochschwangere Frau heben oder ne gebrechliche Omi. Aber ich bin eben auch ab und zu einfach mal gern allein. Ich brauche diesen Freiraum, wie die Luft zum Leben. Ich könnte auch niemal mit einem Partner den ganzen Tag, wochenlang aufeinanderhocken, da würde ich total am Rad drehen.
      Ich habe sogar Valdoxan ausprobiert, so verzweifelt war ich und setzte große Hoffnungen drauf endlich "normal aktiv" zu sein, wie die anderen. Welch Irrwitz, wie als wäre es nicht anders zu erwarten gewesen, trat bei mir die paradoxe Wirkung auf. Ich bekam ganz schwere Augen von dem Zeugs und fühlte diese Schwere, die man normalerweise kurz vor dem Einschlafen hat, aber ich konnte überhaupt nicht mehr schlafen, ich war gleichzeitig todmüde und hellwach. Ein sehr quälender Zustand. Ich hab das gleich wieder absetzen müssen, sonst hätte ich schlimme Schwierigkeiten bekommen, denn nun schlief ich gar nicht mehr. Auch auf typische Schlafmedis wie Zolpidem reagiere ich so. Andere fallen von dem Zeugs rückwärts um. Ich dagegen sitze senkrecht im Bett. Ich reagiere auch nicht mal auf Tavor...da is einfach nix zu machen....bin halt komisch...

      Liebe Grüße, euer Nüssli 8)
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.