Ketamin beseitigt Depression in Minuten!

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    • Heute um 15.30 Uhr ist es soweit, dann legt mir mein Freund die Infusion an. Das Ketamin habe ich hier. Derzeit überlege ich eine Erhaltungsmedikation durchzuführen per nasaler Applikation in sehr niedriger Dosierung, genügend Ampullen habe ich ja. Kann mir jemand sagen ob man die Lösung einfach in ein Sprühfläschchen kippen kann, oder muss es verdünnt werden. Wie ist das Dosisverhältnis zur i.V. - Verabreichung?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • hallo jannnis

      wo hast du es her bekommen?

      und ich glaube dir wird hier niemand anweisungen geben,wie du es anwenden musst. da musst du auf den beipacktettel schauen oder den doc fragen.dein freund ist doch ein doc oder? bitte mach nix unüberlegtes im alleingang!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      lg. ma
      Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.

      Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
    • Nee, Unüberlegtes ist überhaupt nicht mein Stil. Natürlich habe ich es auf ärztliches Rezept bekommen und ja, mein Freund ist Arzt, ein sehr, sehr erfahrener dazu. Er praktiziert in einer riesigen Gemeinschaftspraxis, kennt mich seit gefühlten 100 Jahren, hat mich etliche Male operiert (Sportverletzungen) und findet Ketamin daher auch nicht weiter spannend.
    • Hallo Jannis,

      pass gut auf dich auf, mit dem Zeugs, is ja nicht ganz ungefährlich.

      Wenn man mit Depri zu kämpfen hat, klammert man sich klarweise
      an alle helfenden Strohhalme.

      Schöne Grüße aus Österreich
      Chiron

      PS: Noch ne Infomeldung aus dem Deutsch-Ärzteblatt:

      "Bipolare - Störung: Ketamin durchbricht Depression!"

      Auszug:
      So schnell die Wirkung auftrat, so wenig war sie von Dauer.
      Nach etwa drei Tagen hatte die Depression die Patienten wieder fest im Griff.
      Die Studie bestätigt aber eindrücklich, dass NMDA-Rezeptoren eine zentrale
      Rolle in der Pathogenese bilden.

      PPS:
      Mögen die Bipo-Götter :scheinheilig: mit Dir sein.
      *****************************************************************************
      Wall von Kristall allüberall ~ schliesse Dich rings um mich
      schliesse ein mich im Sein ~ überwölbe mich
      überforme mich ~ lass nichts herein
      als Liebe, Licht, Leben allein
      So ist es und so soll es sein.

      *****************************************************************************
    • So komme gerade zurück. Angenehm ist das ganze nicht gerade, man hat einen widerlichen Geschmack im Mund und auch der Kreislauf geht in die Knie. Vielleicht sollte man zugleich ein Benzo geben, oder die Dosis (25 mg Ketanest S) ist zu hoch. Ich habe den Tropf zwischendurch kleiner gestellt, weil das Zeug dermaßen reinknallt. Mein Freund hat darauf bestanden, dass ich liege, das war auch gut so, denn von einem Stuhl wäre ich sicher runtergekippt. Dann hat er noch mein Auto zugeparkt, damit ich nicht heimlich verdufte :) Meine Frau hat mich dann abgeholt. Zu der Wirkung kann ich noch nichts sagen, dazu bin ich im Moment noch zu benebelt.
    • So jetzt bin ich wieder klar im Kopf und mir geht es gut und das Auto steht auch wieder vor der Türe. Ich fühle eine angenehme innere Ruhe, die Magenschmerzen, die mich ständig begleiten, sind weg. Die zeitweise Zitterei der Hände, die ich dem Lithium zuschreibe, ist weg. Ich verspüre eine Abscheu gegen Alkohol, obwohl ich ansonsten sehr gerne Weißwein trinke.

      Da ich die letzten Nächte sehr schlecht geschlafen habe, hoffe ich, dass die kommende Nacht zur weiteren Verbesserung des Wohlbefindens beiträgt. Leider muss ich morgen früh sehr zeitig raus, weil ich einen unaufschiebbaren Geschäftstermin habe. (Peinlicherweise hat dieser Mandant heute angerufen, als die Infusion schon lief, hoffentlich habe ich nicht zu viel Müll erzählt)

      Ich halte rückblickend die Dosierung für viel zu hoch und den dadurch hervorgerufenen dissoziativen Effekt für sehr unangenehm. Wie man sowas als Partydroge freiwillig nehmen kann und das dann auch noch teuer bezahlt, ist mir völlig schleierhaft.

      Ich werde daher das Konzept etwas anpassen und folgendes versuchen:

      - nasale Applikation per "MAD 300 Nasenzerstäuber",
      - Reduzierung auf 8 mg bei 80 kg (dann ist die Wirkung nur analgetisch, aber kein dissoziativer Effekt)
      - Anwendung immer, wenn die Magenschmerzen einsetzen, diese nehme ich also als Indikator max. 1 x Tag

      Mein derzeitiger Ketaminvorrat reicht bei so einer Minimal-Dosis für min. einen Monat.
    • So, ich muss gleich zu einem Termin, deshalb nur kurz. Ich hatte heute Nacht Einschlaf- und Durchschlafprobleme, was allerdings bei mir nicht ungewöhnlich ist. Außerdem hatte ich leichte Dissoziationen, so habe ich beim Einschlafen Gesichter in roter Farbe gesehen. Diese halluzinogenen Effekte mag ich gar nicht, ich bin lieber völlig klar. Ich hätte eigentlich gedacht, dass das Ketamin bis dahin vollständig ausgeschwemmt sei. Zudem habe ich heute Morgen leichte Kopfschmerzen, die ich ansonsten gar nicht kenne, aber die Hallus sind weg.

      Das Empfinden nach der damaligen OP war jedenfalls erheblich angenehmer, aber da war ja zugleich auch Propofol gegeben worden.

      Magenschmerzen habe ich immer noch keine. Zu meiner Stimmung kann ich derzeit nur soviel sagen, dass sie weder gut noch schlecht ist. Mal schauen, wie sich das im Tagesverlauf entwickelt, auch wie sich der Antrieb entwickelt. Ich habe hier nach wie vor den Verdacht, dass bei der Dosierung viel zuviel des Guten getan wird und werde hierauf wie im vorhergehenden Posting beschrieben reagieren.
    • Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Die Sache hat nur einen Haken, die Forschung geht hier im Schneckentempo vor sich, im deutschsprachigen Raum findet sie gar nicht statt und ich sage voraus, dass es hier auch keine geben wird. Wie dem auch sei, hilft es mir wenig, wenn ich 90 bin und es gibt dann geeignete Medikamente, weil ich ganz gerne JETZT leben will, wie E. Tolle das zu Recht fordert.

      Ich füge nochmal den Artikel aus der Medical Tribune bei, dabei interessieren mich vorwiegend die Erkenntnisse der Yale University in der rechten Spalte: Die Bildung neuer Synapsen:

      extranet.medical-tribune.de/vo…Neuro/MTDNeuro_05_S06.pdf


      Das dürfte wohl das Ziel sein, der Weg dorthin ist experimentell. Wie sollte es anders gehen, es gibt ja noch keine standardisierten Behandlungsanweisungen. In den gerade anstehenden Studien, wird versucht herauszufinden, ob derselbe Effekt sich auch mit viel geringerer Dosis erreichen lässt und zwar bis zu einem fünftel der Dosis, die bislang eingesetzt worden ist. Ich halte das für den richtigen Weg.

      Es geht mir zwar heute bedeutend besser als zuvor, depressiv verstimmt bin ich derzeit nicht, aber die Erfahrung bei der Verabreichung des Ketamins war nicht gerade ein angenehmes Erlebnis. Wenn ich es nochmal machen würde, dann wohl nur zusammen mit einem Benzo, etwa Midazolam.
    • !5.00 Uhr:

      Seit etwa einer Stunde geht es mir sehr gut und ich empfinde auch eine starke Leistungs- und Antriebssteigerung. Genauso, wie ich es mir erhofft hatte und wie dies damals bereits unmittelbar nach der Narkose war. Das damalige sofort einsetzende Gefühl führe ich jetzt mit Sicherheit auf die gleichzeitige Vergabe des Benzos zurück, das den Horrotrip (übertrieben) kupiert hatte. Ein wohlig ruhiges Gefühl, die Magenschmerzen sind ebenfalls nicht zurückgekehrt.

      Ich hatte heute mehrere Apotheken und Sanitätshäuser abgeklappert, um diesen Nasenzerstäuber zu bekommen, vergeblich. Da habe ich halt den Hersteller angerufen, der mir ein Muster schickt, das habe ich morgen und das sogar kostenlos. Wenn man gut drauf ist, klappt sowas auch. Ich nehme an, dass im Laufe des morgigen Tages die Beschwerden wieder einsetzen (wenn es so wie das letzte Mal geschieht), dann werde ich mit sehr geringer Dosierung per nasaler Applikation starten (s.o.)
    • Wie kamst du denn auf die Idee mit der nasalen Applikation?

      LG, das Nüssli

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      PS: Ich war heute bei meinem Shrink und erzählte ihm beiläufig von der Sache mit dem Ketamin. Er wusste da noch gar nix von, fand das sehr spannend und ich solle ihn doch auf dem Laufenden halten *gg*
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Hallo Jannis,

      danke für Deine Zustandsberichte. Also solange es von einem Arzt begleitet wird, finde ich das ja gut und spannend, aber jetzt selber zu experimentieren, naja, ich weiß nicht so recht und wie Nüssli schon fragte, würde ich auch gerne wissen, warum Nasal.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Nun, warum ich die nasale Verabreichung bevorzuge, ist ganz einfach: Ich kann mich leichter an die Dosis heranschleichen und außerdem ist es leichter in der Handhabung. Außerdem ist die invasive Verabreichung unnötig, es ist letztlich egal, wie man das Zeug in den Körper bringt und die Resorbtion geht fast genauso schnell wie bei einer i.V.-Gabe. In der Notfallmedizin wird das mit Ketamin schon lange gemacht.

      Man nebelt (der entsprechende Spritzenaufsatz heißt "MAD 300 Nasenzerstäuber" - würde man ein normales Nasenspray-Fläschchen verwenden, würde das meiste im Rachenraum landen, was nicht viel bringt, außerdem soll das Zeug unangenehm schmecken) etwas in die Nase und dann warte ich ein paar Minuten, ob die morgen wahrscheinlich wieder einsetzenden Magenschmerzen abflauen, ist dies nicht der Fall schieße ich noch etwas nach. Spätestens wenn ein 10tel der zur Narkose notwendigen Dosis erreicht ist, oder ich beginne, mich etwas blümerant zu fühlen, höre ich auf. Übrigens tritt der analgetische Effekt deutlich unterhalb der Schwelle zur Halluzination ein, bei meinem Körpergewicht müsste das nach meiner Rechnung 8 mg Ketanest S ( = 16 mg Ketamin) per nasaler Applikation sein. Und exakt hier vermute ich auch die Dosis für die antidepressive Wirkung. - Man wird sehen.

      Nein ich werde ab jetzt vorerst ohne ärztliche Anleitung weitermachen, wofür der Grund ganz einfach ist: Hierzulande weiß ja niemand etwas darüber und wenn doch mal jemand off-Label behandelt, dann zeichnet er die US-Studien einfach nur nach. Dabei erscheint mir die Dosis aber viel zu hoch (das war exakt das, was ich gestern auch gemacht hatte, 25 mg Ketanest i.V. = 50 mg Ketamin). Würde ich es nochmals mit dieser hohen Dosierung machen, dann ganz sicher nur mit gleichzeitiger Einnahme eines Benzos, zur Vermeidung der wirklich unangenehmen halluzinatorischen Effekte.

      Ich fühle mich übrigens in diesem Moment topfit, völlig relaxed und vor allem immer noch ohne jegliche Magenschmerzen. Wer das nicht kennt, ohne Unterlass mit teils heftigsten Magenschmerzen zu leben, weiß gar nicht, was das für ein Gefühl ist, einmal ohne zu sein.
    • Guten Morgen Jannis,

      ich finde es wichtig, dass du es hier schreibst, so können auch Andere von deinen Erfahrungen, wie sie auch immer ausfallen werden, profitieren und für dich ist es dann wie eine Art Tagebuch. Also von meiner Seite bitte weiter schreiben.

      Viele Grüße Heike (im Moment noch fit)
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).