Ketamin beseitigt Depression in Minuten!

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    • Ketamin beseitigt Depression in Minuten!

      Seit 2006 wird über das Narkosemittel Ketamin zur Behandlung therapieresistenter Depressionen insbesondere bei bipolarer Form berichtet.

      Hier eine sehr treffende Zusammenfassung (ich habe die Originalstudien ebenfalls gelesen):

      extranet.medical-tribune.de/vo…Neuro/MTDNeuro_05_S06.pdf

      Derzeit sind zwei weitere bereits genehmigte Studien in den Staaten und zwar am Natioinal Instituts of Health, Maryland und an der Columbia Universität, NY, am Start. Trotz diese enorm günstigen Ergebnisse gibt es hierzu keine Studien in Europa!

      Die beschriebenen Erfolge gelten inzwischen als sichere Folge des Ketamins, mit dem der NMDA-Rezeptor antagonisiert wird, eine Rezeptor, der mit keinem Antidepressivum erreicht wird. Bei den neuen Studien geht es nur noch um die Frage, wie die Wirkung dauerhaft gehalten werden kann.

      Ich habe die hiesige Pharmalobby im Verdacht, Studien in dieser Richtung zu boykottieren (ist leicht, denn wer finanziert diese wohl?), weil Ketamin uralt und damit nicht mehr patentfähig ist. Vulgo: Es lässt sich kein Geld damit verdienen. Auch würde man sich ja den eigenen Markt kaputt machen. Als Rechtsanwalt auf diesem Gebiet kann ich den Ärzten immer nur wieder predigen: "Patent heißt nicht gut, sondern es heißt nur neu!!!!!" Und den Patienten kann ich nicht oft genug sagen, nicht ihr seid der Freund der Pharmaindustrie, es ist Euer Portemonnaie. Und einen chronischen Patienten kann man am besten melken.

      Auf die oben beschriebene Wirkung bin ich durch eigene Recherchen aufmerksam geworden, denn mir ging es nach einer kleinen OP unter Vollnarkose für mich völlig unerklärlicher Weise phantastisch, das hat zwei Tage angehalten. Es war keine Euphorie, sondern hat sich angefühlt als wäre eine Blockade weggebrochen, sofort war die alte Tatkraft wieder da, Zukunftspläne wurden geschmiedet, Gelassenheit stellte sich ein und fröhlich war ich auch.

      Ketamin ist überhaupt kein problematisches Medikament, es wird aber dann problematisch, wenn es missbraucht wird, etwa als halluzinogene Partydroge "Vitamin K". Sobald man aber einen Arzt darauf anspricht, schaut der einen an, als sei man ein Junkie und wolle sich einen Trip holen. Aber nochmal: Nicht die Indikation entscheidet über die Gefährlichkeit eines Präparats sondern nur die Gefährlichkeit des Präparats selbst. Es wird in geringer Menge verabreicht, die weit unterhalb der Narkosedosis liegt.

      Ketamin unterliegt nicht dem BtmG (Deutschland), es ist lediglich verschreibungspflichtig und kann ohne rechtliche Konsequenzen vom Arzt "off-Label" verabreicht werden. Für mich ist völlig klar, was ich als nächstes tun werde, so geht es jedenfalls nicht weiter.

      Nur weil sich die Pharmaindustrie an mir eine goldene Nase verdienen will, werde ich deren für mich völlig nutzloses Zeug jedenfalls nicht mehr schlucken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • Durchaus interessant - aber, im Gegensatz zum Eindruck, der hier ensteht, auch durchaus bekannt.
      Es finden tatsächlich sehr viele Studien genau zu diesem Thema statt (unter anderem auch hier in Salzburg).
      Ketamin hat allerdings auch einige Nachteile.
      1. Hält die Wirkung bei den meisten nur einige Tage an
      2. gibt es potenzielle Nebenwirkungen; insbesondere kann Ketamin Psychosen/dissoziative Zustände auslösen.

      In Wirklichkeit ist gerade die Pharmaindustrie seit mindestens einem Jahrzehnt ganz intensiv darum bemüht, genau diesen Effekt
      aber möglichst ohne die Nebenwirkungen, durch neue Substanzen zu erzielen. Und zwar mit verschiedensten "Glutamatmodulatoren"
      (NMDA-Rezeptoren sind ein Subtyp von Glutmatrezeptoren).

      Derzeit laufen zahlreiche Phase II Studien und einige Phase III Studien mit entsprechenden Substanzen.
      Die "Pharmalobby" betrachtet das als Gebiet mit sehr hohem Potenzial.

      Es werden keine "Ketaminstudien" verhindert, wozu auch? Vielmehr wird versucht, die bisher ziemlich starken Nebenwirkungen zu reduzieren,
      bevor man etwas für den tatsächlichen Gebrauch vorschlägt. Das ist regelmäßiges, legales und legitimes Vorgehen.
    • psmmg schrieb:

      Moritz: Durchaus interessant - aber, im Gegensatz zum Eindruck, der hier ensteht, auch durchaus bekannt. Es finden tatsächlich sehr viele Studien genau zu diesem Thema statt (unter anderem auch hier in Salzburg).

      psmmg schrieb:

      Jannis; Welche genau und wo? Hierzu ist nichts veröffentlicht.

      psmmg schrieb:


      Moritz: Ketamin hat allerdings auch einige Nachteile.
      1. Hält die Wirkung bei den meisten nur einige Tage an
      Jannis: Das ist richtig, glaubt man den Studien zwischen 2 Tagen und einer Woche, besser als nichts, also muss man es dann wiederholen.

      psmmg schrieb:

      Moritz: 2. gibt es potenzielle Nebenwirkungen; insbesondere kann Ketamin Psychosen/dissoziative Zustände auslösen.

      psmmg schrieb:

      Jannis: Mag sein, sind aber nach spätestens 40 Minuten Geschichte.

      psmmg schrieb:

      Moritz: In Wirklichkeit ist gerade die Pharmaindustrie seit mindestens einem Jahrzehnt ganz intensiv darum bemüht, genau diesen Effekt
      aber möglichst ohne die Nebenwirkungen

      psmmg schrieb:

      Jannis: Es gibt keine anhaltenden Nebenwirkungen, ansonsten dürfte es auch für die Narkose gar nicht eingesetzt werden

      psmmg schrieb:

      Moritz, durch neue Substanzen zu erzielen. Und zwar mit verschiedensten "Glutamatmodulatoren"

      psmmg schrieb:

      Jannis: Na klar geht es ums Glutamat, deshlab habe ich auch Amantadin geschluckt, ein Parkinsonmittel, aber das war erfolglos.

      psmmg schrieb:

      Moritz:(NMDA-Rezeptoren sind ein Subtyp von Glutmatrezeptoren).

      Derzeit laufen zahlreiche Phase II Studien und einige Phase III Studien mit entsprechenden Substanzen.

      psmmg schrieb:

      Jans: Wo? Ich kenne nur zwei in den USA, eine von Dr. Zarate und eine von Dr. Mann, New York. Aber keine einzige in Europa. Werden Sie bitte konkret.

      psmmg schrieb:

      Mortz: Die "Pharmalobby" betrachtet das als Gebiet mit sehr hohem Potenzial.

      psmmg schrieb:

      Jannis: Die Pharma-Lobby wäre der Verlierer auf der ganzen Linie, Ketamin ist seit 1962 in Gebrauch. Es gibt keine Patentmöglichkeit mehr und den übrigen wirkungslosen Schrott könnten sie einschmelzen.

      psmmg schrieb:

      Moritz: Es werden keine "Ketaminstudien" verhindert, wozu auch?

      psmmg schrieb:

      Jannis: s.o. weil nichts zu verdienen ist. Ich weiß, dass z.B. im Max-Planck-Institut (keine soooo schlechte Adresse) Ketamin off-label eingesetzt wird, wenn sonst nichts mehr hilft.

      psmmg schrieb:

      Moritz: Vielmehr wird versucht,

      psmmg schrieb:

      Jannis: Wer versucht das? Ich kenne niemanden der in dieser Richtung unterwegs ist

      psmmg schrieb:

      Moritz: die bisher ziemlich starken Nebenwirkungen zu reduzieren,

      psmmg schrieb:

      Jannis Welche Nebenwirkungen? Unter klinischen Bedingungen gibt es keine Nebenwirkungen, man darf es nur nicht missbrauchen, nur weil einige Junkies Ihren Bedarf unkontrolliert auf der Straße kaufen, kann man doch den Wirkstoff nicht verteufeln: Ihr Statement finde ich merkwürdig: Hoch abhängig machende Benzodiazipine werden allenthalben verschrieben, obwohl sie nicht anderes können, als den Patienten zu sedieren.

      psmmg schrieb:

      Moritz: bevor man etwas für den tatsächlichen Gebrauch vorschlägt. Das ist regelmäßiges, legales und legitimes Vorgehen.

      psmmg schrieb:

      Jannis: Habe ich nicht gesagt, weder täglich noch ohne ärztliche Aufsicht geht das in Ordenung. Aber: Wer heilt hat Recht. Dogmatische Betrachtung halte ich für Blödsinn: Man hat der Medizin bereits LSD entzogen, obwohl es bei sachgerechter Anwendung erhebliche Therapieoptionen bereitstellen würde, wie auch Cannabis, das unumstritten bei vielen Indikationen das Mittel der Wahl wäre.Stattdessen gibt es ein Derivat, das teuer ist und faktisch von den Krankenkassen fast nie bezahlt wird.
      Übrigens gibt es auch einen Cannabis-Rezeptor im Gehirn, den man aber nicht weiter erforschen darf, weil das wegen der berauschenden Wirkung stigmatisiert ist. Erklären Sie das mal einem MS-Patinten, wenn er gerade seine Spasmen hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • Hallo Jannis,

      ich versuche es nochmal, deine Beiträge sind für den Leser sehr, sehr, sehr verwirrend, da du die Zitierfunktion auch dann anwendest, wenn es sich eigentlich um deine Antwort auf ein Zitat handelt. Aber jedesmal steht dort als Überschrift:

      Zitat von psmmg

      So ist es für den Leser sehr schwierig herauszufinden, was nun tatsächlich von dem Anderen zitiert wird und was die Antwort darauf ist.

      Übersichtlicher wäre es, wenn du deine Antworten unter die "Zitateinrahmung" setzt.

      Du kannst aber jederzeit deine Beiträge bearbeiten.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • e pluribus unum:
      clinicaltrials.gov/ct2/show/NC…tamine+depression&rank=17
      (gefunden nach ca. 5 sec. suchen).

      diese zB in Aberdeen. Vielleicht nicht Kerneuropa, aber sicher nicht US, oder?

      Ketamin+Depression bringt alleine schon 47 Treffer.
      Frage nicht, wieviele Studien dzt. unterwegs sind zu allen glutamatergen Substanzen und allen psychiatrischen Erkrankungen...
      und auf wievielen Kontinenten!
    • Ich gebe zu, nur in den USA und im deutschsprachigen Ausland recherchiert zu haben. Mehr als projektierte Studien interessieren natürlich die Ergebnisse bereits durchgeführter Studien. Und dazu bin ich nur in den USA fündig geworden und auch das nur sehr vereinzelt. Als Betroffenem interessiert mich natürlich:

      1. das Studien-Design (Anzahl und Beschwerdebild der Probanden, doppelblind?, genaue Medikation)
      2. Effekt (in Prozent, Wirkungsdauer)
      3. Nebenwirkungen (bei den mir vorliegenden gab es solche nicht, was auch schwer vorstellbar ist bei einem handelsüblichen Narkotikum)

      Wenn es dazu mehr gibt, bin ich daran sehr, sehr interessiert, auch weil ich meinen mich behandelnden Arzt gerne "füttern" will, der bereit ist, sich in das Thema einzulesen. Gibt es eine Möglichkeit sich von der privaten Krankenversicherung die Kosten einer Off-Label-Behandlung erstatten zu lassen?
    • die therapie ist dzt wohl eher als "experimentell" einzustufen, nicht als "off label" (obwohl man da unterschiedlicher ansicht sein kann; jedenfalls wäre das im moment EXTREM WEIT off label....).

      hier wird das weder bewilligt noch bezahlt, ausserhalb von klin. studien.
      das risiko läge voll beim arzt/ärztin, und da wird es wenige geben, die das in der jetzigen zeit der rechtlich genauesten verantwortlichkeit einfach so mal machen;

      aber das thema wird heiss diskutiert, extrem beforscht etc.
      es gibt kaum einen psychiatrischen kongress, wo ketamin und/oder glutamaterge substanzen nicht vorkommen.
    • Nebenwirkungen

      @ Jannis

      Also nur weil ein Medikament als Narkosemitel standartmäßig eingesetzt wird, heitß das doch nicht, dass es gar keine Nebenwirkungen. Das ist eine vollkommen unschlüssige Argumentation. Schau dir die Packungsbeilage eines jeden Medikaments an: es gibt nur ein paar ganz ganz wenige pflanzliche Mittel, die fast keine Nebenwirkungen haben (Mir fällt da z.B. gerade Lasea® ein...), ansonsten hat jedes Medikament ausgewiesene Nebenwirkungen.

      Ich habe gerade eben in der Roten Liste® nachgelesen: da steht ja einiges an Nebenwirkungen bei Ketamin. Zu allererst kann man schon mal allergisch drauf reagieren. Inwieweit all die anderen Nebenwikrungen in niedrigerer Dosierung auch zum Vorschein kommen können, kann man nur in Studien sehen. Es gibt auch mehrere Nebenerkrankung, die die Einnahme von Ketamin schon mal ausschließen, weil kontradindiziert und so...also das ist nicht so harmlos, wie du das hier darstellen willst. Leider kann ich die Auflistung der Nebenwikrungen nicht einfach hier reinkopieren, da die Rote Liste online nur medizinischem Personal zugänglich ist und ich mich dunkel daran zu erinnern glaube, dass man die Inhalte nicht weiterbreiten kann an jeden x-Belieben. Deswegen is der Spaß ja auch Passwort geschützt und man muss nachweisen, was man beruflich macht....

      Wenn das wahr ist, dass Ketamin dissoziative Zustände oder Psychosen hervorrufen kann, dann würde ich das niemals ausprobieren wollen, glaub ich. Aber gerade deshalb ist es ja so wichtig, dass man diese Studien macht. Denn das sind schon sehr schwerwiegende Nebenwirkungen, auf die ich z.B. verzichten kann. Darüberhinaus glaube ich, dass Moritz da einen weitaus besseren Einblick hast, als du, da er ja Mediziner (und speziellen Psychiater) ist und an der Quelle sitzt und die Ergebnisse auch deuten kann und zudem Ketamin auch aus der Anwendung kennt. Solche Erfahrungswerte Einblicke kann man nicht durch ein bischen Rumlesen in irgendwelchen Stduien erlangen.

      LG, die Zaubernuss
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • "Experimentell"

      sind wohl auch die wenigen, nicht mal eine Handvoll wieder neu zugelassene Studien mit Lysergsäurediäthylamid 25

      de.wikipedia.org/wiki/LSD

      Ein einst als "grosses Heilmittel gegen Psychosen" angepriesener Wirkstoff wurde durch und wegen seiner Verbreitung in der
      damaligen "Hippieszene" dann plötzlich unter der Nixxonregierung total verteufelt und Prof.Dr. Timothy Leary ins Gefängnis gesteckt.
      Von wo (amerikanische Gefängnisse sollen ziemlich ausbruchsicher sein) er wundersam freikam und dann über Algerien in die Schweiz reiste, wo er sich u.a. einige Zeit in Carona in der Casa Aprile aufgehalten hat, ein Haus wo auch Hermann Hesse zumindest kurzfristig mal gewohnt hat und wo er den Basler Otto Sommerhalder getroffen und mit dem zusammen genüsslich eine Fliegenpilzsuppe verspeist hat.
      ( Bitte nicht nachmachen: Die Frau von Otto hat das Rezept verbrannt weil sie "Adventistin" war und fand, dieses Rezept mache den Otto
      immer so gnadenlos und tagelang "geil".
      Darüber hinaus gab es auch Gerüchte, dass Timothy Leary damals HEROIN genommen hätte/habe...
      Dazu kann ich allerdings auch nur sagen: so what ?
      Erstmal wurde er damals vermutlich von einem "Vertragspartner", dem er sehr vertraute reingelegt, und ausserdem hatte ja auch
      Aleister Crowley, dessen Schriften Leary ein Begriff waren, "zuletzt Heroindosierungen genommen, die an die 50 Leute hätten sofort töten können".
      So jedenfalls steht es in dem englischen Buch " 666-The Big Beast", wo Crowley als ziemliches Monster dargestellt wird.
      Und ebendass Leary - dessen Wirkung gegen das Establishment je weltweit viel grösser war als es das von Crowley hätte sein können - sich dann in einzelnen Zitaten sich auch noch
      auf Crowley berufen hat, machte ihm selbst das Leben recht schwer...
      Ich jedenfalls wünsche diesem genialen Iren alles erdenklich Gute !
      Dass er ebenso wie Charles Manson die eine oder andere Aussagen von Aleister Crowley gutfand oder akzeptierte, ist doch keinerlei Grund dafür, Prof. Dr. Leary auf eine Stufe mit Charles Manson zu stellen, wie das damals aber nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland heftigst passiert ist: "Dr Lepsius, der Teufel!" hiess eine lange Serie in der "Bunten Illustrierten" damals und die Droge mit der dieser finstere Wüterich die Welt "verseuchen" wollte, hiess "LSX"....
      Noch Fragen ?

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • @ Sola

      Ui is ja gruselig. Na ja das mit dem gefährlich stimmt insofern, dass man vermutet, dass Präparat sei embryotoxisch (allerdings aufgrund des ätherischen Öls). Also während der Schwangerschaft sollte man das nicht nehmen. Ob das mit dem krebserregend stimmt, is bei Lasea nicht klar nachgewiesen glaub ich. Sicherlich sollte man das nicht ständig konsumieren. Ich nehms ja nur recht selten als Notfellmedikament.
      --> Moritz weißt du was darüber? Hm das verunsichert mich nun schon nen bischen...ich war froh, das als Notfallmedikament zu haben und nicht auf was "härteres" (alla Benzo ect.) zurückgreifen zu müssen...

      LG, das Nüssli
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    • @Euli

      Das Problem waren damals diese Selbstfindungszentren, wo jeder, der Bock hatte, LSD nehmen konnte, um sich in Selbsterkenntnis zu üben (übrigens von medizinischen Personal inkl. Arzt begleitet). Also ich finde das auch sehr fragwürdig. Sich unter Drogen setzen zu lassen, um sich selbst zu erkennen..hm is das notwendig?...is das vertretbar?...denken dann die Kinder sie können auch irgendwas konsumieren, wo sich doch ihre Eltern unter LSD setzen lassen?...Was hat das für Folgen für den "Patienten"?...Fragen übder Fragen...

      Ich sah vor ner Weile eine sehr interessante Doku über LSD. Wobei besonders hervorgehoben wurde, dass es herausragende Effekte bei Alkoholikern erzielte. Was die Therapie von Psychosen angeht, kann ich mich leider nicht mehr erinnern, wie es da aussah.
      Für die Leute, die versuchen vom Akohol wegzukommen finde ich es wahnsinnig schade, dass dies als Therapieoption nicht zur Verfügung mehr steht. Man muss sich nur mal vorstellen wieviel Geld man in andere Dinge investieren könnte, wenn man Alkoholabhängigkeit besser therapieren könnte- womöglich mit lebenslanger stabiler Abstinenz ohne Rückfall. Aber wahrscheinlich liegt es auch hier am Geld, denn LSD kann eigentlich jeder Depp Zuhause herstellen. Damit kann man sicher nicht das große Geld machen. Ja, wie sollte es auch anders sein...wie mich diese Welt manchmal ankotzt X(


      LG, euer Nüssli
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    • Hoffmann hat LSD immer als sein "Sorgenkind" bezeichnet und es stets bedauert, dass hier eine weitere Erforschung für medizinische Zwecke tabu war. Das Problem war, dass es missbraucht worden ist, so geriet eine Substanz in Verruf und nicht der Missbrauch. Mit Cannabis ist es letztlich genauso, wobei das noch sehr viel harmloser ist. Es ist seit langem bekannt, dass Cannabis bei vielen schweren Erkrankungen das Mittel der Wahl ist, z.B. bei der MS die äußerst unangenehmen Spasmen unterdrücken kann. Den Wirkstoff THC kann man sich in Ausnahmefällen zwar verschreiben lassen, das zugehörige Präparat ist aber sehr teuer (Hanf ist nicht gerade schwierig anzupflanzen) und die Kassen zahlen es wohl nicht. Was soll es bringen, Menschen zu kriminalisieren, die den legitimen Wunsch haben ihr Leid zu lindern? Wenn es mir helfen würde, meine depressive Verstimmung zu bessern, würde ich es mir sofort illegal besorgen, wenngleich ich das lieber gegen Rezept in der Apotheke täte, zumal dann Verunreinigungen ausgeschlossen wären. Leider hilft es mir nicht. Im übrigen hat es noch nie einen Cannabis-Toten gegeben.

      Wären diese Substanzen nicht missbraucht worden, um Rauschzustände zu erzeugen, gäbe es diese Tabuisierung nicht. Ich finde es jedenfalls außerordentlich bedauerlich, dass deswegen wahrscheinlich sehr wertvolle Therapieoptionen verunmöglicht gemacht worden sind.

      Mit einem Messer kann man schließlich auch jemanden erstechen, oder damit Kartoffeln schälen.

      Nochmal zurück zum Ketamin: Auch der Moderator wird aufgrund seiner Fachkenntnis kaum behaupten, dass hier mit schwerwiegenden Nebenwirkungen zu rechnen ist, das geben auch weder die einschlägigen Studien her noch die jahrzehntealten Erfahrungen beim Einsatz als Narkotikum. Letztlich ist das aber immer eine Abwägung der Zweck-/Mittelrelation. Man möge den Nebenwirkungen von Ketamin mal diejenigen von Benzodiazepinen entgegensetzen, die ich auch wegen ihres Abhängigkeitspotentials für verbotswürdig halte. Von Neuroleptika wird behauptet, sie machen nicht abhängig (gez. Dr. Merck), das wurde früher auch von Heroin, Kokain und Morphium behauptet. Als ich in der Klinik war, hatte ich genügend Zeit, mich mit meinen Mitpatienten zu beschäftigen. Fast alle waren infolge der Medikamente völlig apathisch und unabhängig vom Beschwerdebild bekamen sämtliche Patienten denselben Mix aus Neuroleptika und die etwas lästigeren wurden dann noch bis zur Halskrause mit Benzos vollgestopft.

      Kann es Ziel einer Behandlung sein, auch noch die letzten Lebensgeister abzutöten? Wie will man in diesem Zustand sozial und wirtschaftlich noch irgendetwas auf die Kette bekommen? Ich war der einzige in der Klinik, der einen Beruf ausübt, ich war aber auch der einzige, der die Einnahme jeglicher Medikamente abgelehnt hat, bis auf Lithium, dessen Wirkungsweise bis heute niemand versteht, die aber nicht zu leugnen ist. Einige der damaligen Mitpatienten leben heute nicht mehr (alles Suizide), zwei davon sind von dem an der Klinik angrenzenden Parkdeck gesprungen. Eine andere Patientin ist wegen versuchter schwerer Brandstiftung in die Forensik gekommen, weil sie einen Kissenbezug angekokelt und dann selbst wieder gelöscht hat. Sie ist von der Klinik angezeigt worden. Ich habe ein Jahr und ein Strafverfahren gebraucht, sie da wieder herauszubekommen. Was die psychiatrischen Gutachter dort zum besten gegeben haben, grenzt an debilen Unfug. Das hat auch der Richter - Gott sei dank, ein sehr vernünftiger - gemerkt und hat sich meiner Argumentation angeschlossen, dass es sich lediglich um Sachbeschädigung (Schden: 5 EUR) handelt, die keine Unterbringung rechtfertigt. Die Rolle der Klinik finde ich heute noch suspekt, die Frau wollte Hilfe und keine Strafe.

      Ich bin abgeschweift, also zurück zu den Substanzen: Brutal ist die Verabreichung von Methylphenidat (Handelsname: Ritalin), immerhin ein Kokain-Derivat, das wahllos an Kinder verfüttert wird, in Sachsen sind es 25% aller Grundschulkinder. Das halte ich bei vernünftiger Anwendung der Zweck-/Mittelrelation für blanken Irrsinn. Mal schauen, was da noch kommt, bei Contergan meinte man ja auch, es sei ein harmloses Schlafmittel...
    • So, ich habe meinen Doc mal angemailt, dass er mir möglichst bald einen Termin gibt, damit er mir Ketamin verabreicht.

      Ich werde an dieser Stelle über meine Erfahrungen berichten.

      @ Zaubermaus

      Ich finde das Thema LSD auch hochspannend. Wenn man alles, was potentiell schädlich oder sogar tödlich sein kann der Wissenschaft entzogen hätte gäbe es heute kein Digitalis, denn das wird aus dem giftigen Fingerhut gewonnen und den habe ich selbst im Garten.
    • Eben. Und hier wurde ja auch Lasea zugelassen als freiverkäufliches Medikament zur Beruhigung, obwohl jeder nachschlagen kann, dass es Zusatzstoffe enthält, die gefährlich bis krebserregend sind. Da hatte man komischerweise keine Bedenken. Genauso Abilify, wo immer mal wieder einer einfach aus unerklärlichen Gründen tot umfällt oder schwere irreperable Schäden am Herzen davonträgt. Es wurde nur mal für kurze Zeit aus dem Verkehr gezogen und schon kurze Zeit darauf wieder zugelassen. Und es gibt noch viel mehr Beispiele dieser Art...

      LG; Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich habe gerade einen Durchhänger. Der Arzt, der mir eine Behandlung mit Ketamin zugesagt hat, macht gerade per mail unter Absingung diverser Ausreden einen Rückzieher, auch wenn er beteuert, dass er Ketamin für einen aussichtsreiche und harmlose Substanz hält.

      Es ist schade, dass ich damit in die illegale Beschaffung gedrängt werde, aber das werde ich jetzt wohl machen müssen. Lieber wäre es mir gewesen, das Zeug kontrolliert in der Apotheke und über dem Arzt zu beziehen, jetzt muss ich auf die Fachkenntnis von irgendwelchen Drogendealern vertrauen.