LSD- Therapieoption oder therapeutische Sackgasse?

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    • Hallo Nüssli :),

      vielleicht habe ich mich mich mißverständlich ausgedrückt:
      ADHS in der Kindheit wurde erst viel später vermutet, in
      meiner Jugend war diese Diagnose noch nicht bekannt.
      Depressionen kannte ich leider schon als Teen, die ersten
      Hypomanien folgten nicht lange später, vermutlich wollte
      ich damit den Depris entkommen (?). Zu dem Zeitpunkt
      kannte ich keine Drogen, aber ich kannte undefinierbare
      Ängste und Panikattacken, die erst zu Drogenexperimenten
      führten. Allerdings war das nur eine sehr, sehr kurze Zeit,
      ich hab schnell die Finger davon gelassen (ca. 35 J. her).
      Positives Erleben dabei war, mich mit Atemübungen, Stille
      und Reizarmut selbst stabilisieren zu können, das nutze ich
      noch heute. ADHS als Kind werde ich wohl gehabt haben,
      war ein Zappelphillip und Unruhegeist mit hohem Bewegungs-
      drang, Lernfächer wie Mathe fielen mir nicht leicht. Hab
      aber trotzdem mein Abi geschafft :) , mit Mathe als schlech-
      testem Fach :) . Drogen habe ich erst als Student kennen ge-
      lernt, da war ich schon über 20 und hatte die 1. Major-Manie
      bereits hinter mir.

      Liebe Grüße ins wunderschöne Marburg, mein (bipo) Papa hat
      dort kurz nach dem Krieg studiert.
      W.
    • Wendelin schrieb:



      ....... die ersten Hypomanien folgten nicht lange später, vermutlich wollte
      ich damit den Depris entkommen (?).


      W.

      Wendelin schrieb:



      Mit dieser These rennst Du bei mir sperrangelweit geöffnete Türen ein!

      In jedem menschlichen Körper wird das Gleichgewicht durch Antagonisten gehalten. Bei den Muskeln z.B. muss es Beuger und Strecker geben. Dies entspricht auch der fernöstlichen Lehre von Ying und Yang (die ich für sehr klug halte). Wenn es ein ganz Unten gibt, muss es zum Ausgleich dafür auch ein ganz Oben geben. Ist die Amplitude dazwischen dagegen gering, gilt man als unauffällig.

      Wenn Du aber ein seelisches Leiden hast, muss es auch dafür einen Gegenspieler geben und das ist das, was die Mediziner (irrig) als Manie mit Krankheitswert bezeichnen. Das alles würde auch wunderbar klappen, wenn wir nicht in einem gesellschaftlichen Kontext leben würden, in dem das "Funktionieren" als Gesundheit apostrophiert wird. Fernab jeder Zivilisation würde man sicher nicht auffallen, wenn man sich auf diese Weise die verdienten Belohnungsenheiten abholt. Da wir aber noch nach archaischen Mustern konstruiert sind, war die Natur noch nicht in der Lage, einen anderen Antagonisten auf die Depression zu finden, einen sozialadäquaten. Diese These teile ich übrigens zu 100% mit meinem Freund und Hausarzt, der übrigens gerne einen altvorderen Kollegen mit den Worten zitiert: "Jede Krankheit ist der Versuch der Selbstheilung."
    • Mit dieser These rennst Du bei mir sperrangelweit geöffnete Türen ein!
      In jedem menschlichen Körper wird das Gleichgewicht durch Antagonisten gehalten. Bei den Muskeln z.B. muss es Beuger und Strecker geben. Dies entspricht auch der fernöstlichen Lehre von Ying und Yang (die ich für sehr klug halte). Wenn es ein ganz Unten gibt, muss es zum Ausgleich dafür auch ein ganz Oben geben. Ist die Amplitude dazwischen dagegen gering, gilt man als unauffällig.

      Wenn Du aber ein seelisches Leiden hast, muss es auch dafür einen Gegenspieler geben und das ist das, was die Mediziner (irrig) als Manie mit Krankheitswert bezeichnen. Das alles würde auch wunderbar klappen, wenn wir nicht in einem gesellschaftlichen Kontext leben würden, in dem das "Funktionieren" als Gesundheit apostrophiert wird. Fernab jeder Zivilisation würde man sicher nicht auffallen, wenn man sich auf diese Weise die verdienten Belohnungsenheiten abholt. Da wir aber noch nach archaischen Mustern konstruiert sind, war die Natur noch nicht in der Lage, einen anderen Antagonisten auf die Depression zu finden, einen sozialadäquaten. Diese These teile ich übrigens zu 100% mit meinem Freund und Hausarzt, der übrigens gerne einen altvorderen Kollegen mit den Worten zitiert: "Jede Krankheit ist der Versuch der Selbstheilung."



      Guten Morgen Jannis,


      das sehen wir vermutlich ähnlich, tatsächlich steht auch "(Hypo) Manie zur Vermeidung/ Überwindung der Depression" irgendwo in meiner Krankenakte. Da steht aber auch teilweise ein "Scheiss", der an einen anderen Patienten denken läßt, Hausärztin ging bereits von einer möglichen Fall-Verwechselung aus. 2000 wurde in der Klinik meine Anamnese ziemlich kunterbunt "erwürfelt" :biggrin: , d.h., dass sie sachlich / faktisch fast völlig falsch war. Und einige Jahre später wurden in der nächsten Klinik diese Fehler einfach abgeschrieben und um neue Fehler ergänzt. Seither lasse ich mir alle Diagnosen / Berichte aushändigen, für die nächsten Klinikaufenthalte habe ich dann eine "sachlich korrigierte" Fassung vorgelegt. Vor Jahren haben nochmal die Gutachter der DRV, die nach Aktenlage entscheiden, eine mir völlig fremde Diagnose erstellt, zum Glück hat mir das mein damaliger DRV-REHA-Betreuer gezeigt, ich konnte dann neuere, 'frische' Diagnosen vorlegen.


      Grundsätzlich laufe ich nicht mit einem "schwer krank Gefühl" durch mein Leben, das fände ich unerträglich. Ich habe (nicht ich bin !!) eine bipolare Störung, und in ausgeprägten Phasen bin ich akut nicht gesund, die weitaus meiste Zeit meines Lebens fühle ich mich aber nicht krank.


      Vielleicht (?) kann in der Zukunft therapeutisch verabreichtes LSD bei der Erkenntnis von zB. Blockaden helfen, in der Tschechei wurde das vor Jahrzehnten schon so genutzt. Allerdings habe ich da auch Bedenken, das Zeuges kann ziemlich 'unberechenbar' sein.


      Tiere als Konsumenten: Ein Bekannter hatte einen Hund, der nach jeder Party die fast leeren Gläser und Flaschen umwarf und die Reste aufleckte
      Grüße vom Wendelin :)