Sexualität

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    • Hallo Jannis,

      warum sollte man da nicht drüber schreiben dürfen. Ich kann nichts über Sex in der Manie oder Hypomanie schreiben, aber Sex innerhalb und außerhalb der Depression. In der Depression sehr wenig Lust und gleich verflogen und unter den meisten ADs eh gestört, außerhalb und jetzt ohne AD-Nebenwirkung gut und vorallem erfüllend, auch mit sich selbst ;-).

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Bei mir ist es so:
      In der Manie war ich völlig sexsüchtig und brauchte das etliche Male am Tag. Den gesteigerten Trieb habe ich eigentlich als sehr unangenehm empfunden, weil sich Gedanken und das Handeln nur noch um das Eine drehen und ich war auch ziemlich wahllos was meine Sex-Partnerinnen anging (nee, ich habe mir keine Krankheiten zugezogen, das hätte ich mir wegen meiner Frau auch nie verziehen :)

      In der Depression denke ich über sowas gar nicht erst nach und man könnte mir Claudia Schiffer oder Heidi Klum zur freien Verwendung ins Bett legen, die würden völlig unangetastet bleiben. Ich habe deswegen mal meinen Testosteronspiegel bestimmen lassen, der war am oberen Anschlag, sodass hier keine Lustlosigkeit begründet sein kann.

      Allerdings ist das kurz nach dem Aufwachen anders, da fühle ich mich noch sehr gelöst und die physischen Reaktionen sind da. Spätestens 2 Stunden haben mich dann aber die Magenschmerzen und das sonstige Gefühl es Blockiertseins wieder fest im Griff und das bleibt auch bis zum Einschlafen am Abend.
    • Manie und Depression

      sind ja nur Teile des Spektrums,
      aus dem man schöpfen kann.

      Die Manie steht dabei für den Orgasmus.
      Hast Du den den in der Orgasmusphase erlebt?
      Kam es zum Höhepunkt?

      Pick Dir doch einfach raus und mix Dir das zusammen,
      was gefällt und behalte das dann bei. Man kann ja zum Glück auch
      mitbestimmen was oder wer man sein will.

      Jannis, das es sich je nach Gefühlslage unterscheidet wie man beim Sex agiert,
      ist ja wohl vollkommen klar.

      Die natürlichen, kreativen und unterdrückten Teile, kommen bei der Manie
      wieder hervor, dann natürlich mit Druck, der als Zwang wahrgenommen
      werden kann, wie bei einem Schnellkochtopf.

      Der natürliche Weg ist dann immer wieder hin zur Ausgeglichenheit.

      Sex mit einem Partner den man liebt, überhaupt ein Partner den
      man liebt, kann eine hervorragende Medizin sein.


      LG Tobi
    • In dieser Phase hatte ich ausschließlich Sex mit Frauen, die ich nicht oder kaum kannte. In einer Nacht habe ich einmal 1.000,- EUR (das waren 20 unterschiedliche Frauen, die ich allerdings immer zu zweit gebucht hatte) alleine für Liebesdienste durchgebracht, man ist in der Manie nicht gerade der Vernunftmensch, als der man ansonsten - so hoffe ich - bekannt ist.

      Was die Kreativität in dieser Phase angeht, darüber könnte man Bücher schreiben. Was für ein armseliger Bürokratenhaufen wäre die Menschheit, wenn es die Bipolaren nicht geben würde. Was bliebe noch an bemerkenswerter Musik, Malerei und Weltliteratur übrig? Es gibt auf dieser Weise einen kleinen Auszug welche Künstler bipolar waren, ich könnte diese Liste sehr deutlich erweitern und dabei ist die Dunkelziffer nicht einmal berücksichtigt!

      Da ich in einer Band selbst Musik mache, ist mir während dieser Phase ebenfalls nicht entgangen, das mein Spiel viel kreativer und sicherer wurde, wie ich in die Musik in einem tranceartigen Zustand eingetaucht bin und dennoch dermaßen auf das Geschehen fokussiert war. Ich habe in einer Qualität gespielt, so dass sogar Profimusiker unbedingt mit mir auf die Bühne wollten. Und jetzt im depressiven Zustand spiele ich wieder sehr mittelmäßig, bin dabei unkonzentriert und im übrigen froh, wenn das Konzert endlich vorbei ist. Ich spiele nun nur noch mit, um meine Mitmusiker nicht zu enttäuschen.
    • Hallo Jannis,
      also das ist mal ein ganz spannendes Thema, war eine gute Idee von dir!! Also ich kann nur so viel sagen, dass ich eher depri-fühlend bin und in dieser Hinsicht auch ähnliche Erfahrungen gemacht habe wie bei den Kolleginnen Doro und Heike. Für mich ist es in solch einer Phase so schwierig, überhaupt bei mir zu sein/ein gutes Körpergefühl zu haben, denn ich fühle nichts..... gar nichts.......... Kann mich (depri-typischerweise) nicht dazu aufraffen, aber im Nachhinein bin ich doch wieder "glücklich"..... Ich glaube, dass die wenige Libido in der Depression quasi das extreme Gegenstück (hmm...) zum Sextrieb in einer manischen Phase ist....

      .....und da sind wir wieder bei den "Extremen"...... was die Bipolaren so kreativ macht............. in jeder Hinsicht...........ob Kunst, Musik, Sex, etc....

      LG Katy 8)
    • Ich finde das Thema Kreativität und Manie auch rasend spannend. Das Erleben ist halt unvorstellbar intensiv. So ähnlich stelle ich mir einen LSD-Rausch vor, habe aber keine direkte Vergleichsmöglichkeit, da die örtliche Apotheke das derzeit nicht ihrem Sortiment führt :)

      Ich habe mal von einem Schriftsteller gelesen, der in der Manie geschrieben hat und zum (langweiligen) Lektorieren Lithum genommen hat, das ihn wieder heruntergeholt hat.

      Was den Sex angeht, glaube ich kaum, dass sich die damals von mir beglückte Damenwelt über mangelnde Kreativität beschwert hat, eher im Gegenteil....
    • Ich kann nur von einer Manie berichten:

      Als ich mitten in der Manie zwangsweise in eine Klinik gebracht wurde - ich kam gerade von einem Bordellbesuch nachhause - war der Sex-Entzug für mich anfänglich das Schlimmste. Ich empfand es auch als Frechheit, dass ich dort nicht einmal mit meiner eigenen Frau verkehren durfte. Meine Bitte, einen Escortservice in Anspruch zu nehmen, wurde ebenfalls abschlägig beschieden. Was das Verbot der Triebbefriedigung mit Therapie zu tun haben soll, erschließt sich mir bis heute nicht.

      Eine Recht ansehnliche Mitpatientin sah das gottlob genauso, aber wir mussten es immer so heimlich miteinander tun, weil es dort ja auch keine Türen gibt, die man abschließen kann. Und Kondome hatte wir auch keine, was in mehrfacher Hinsicht recht riskant war, zumal sie drogenabhängig war und sich ihr Geld teils auf dem Strich verdient hat.

      Da war es fast schon angenehm, als ein paar Tage später die Depression wieder kam und damit die Lust auf den Nullpunkt sank.
    • --- das weibliche Pendant ---

      Hi,
      so gesehen kann eine Depression auch mal was Positives haben.............. :thumbup:

      In den Aufenthalten, die ich in der Vergangenheit hatte, bemerkte ich schon --als Frau jetzt-- dass die Männer dort ziemlich interessiert an mir waren, egal wie beschissen ich drauf war bzw. so gar keine Lust hatte, jemanden näher kennen zu lernen. Ich bekam Blumen, zweideutige Kommentare und Andeutungen. Der mit den Blumen wurde sogar extrem eifersüchtig auf eine FreundIN (!!!), die mich besuchte. Ich weiß bis heute nicht, was da alles bei ihm dann ins Rollen kam, dass er für ein, zwei Tage die Station wechselte.... in den geschlossenen Bereich. Laut Ärzten hätte ich aufgrund dieses Falls "Beruhigungsmittel" zum Schlafen gebraucht.......... hat er mir später erzählt.......

      Andersrum bekam ich auch Angst vor einem Mitpatienten. Er sagte mir, ich solle aufpassen und auf ihn hören..... denn er ist sich sicher, dass ich krankenhausreif geschlagen werde. Er hatte eine Monstranz aus einer Kirche gestohlen und verstand es einfach nicht, warum er mit Begleitung auf die Station kam.

      FAZIT: es gibt eigentlich viel zum erzählen -- da wird es nicht langweilig auf solchen Abteilungen...... Andere --wirklich!!-- schreiben darüber Bücher, gehen ins Fernsehen und treten im Radio auf und machen damit Geld!!!! Vielleicht sollten wir es unter einem Pseudonym auch so machen als netten Nebenverdienst............ ??!! Biographien sind momentan eh der absolute Renner ............

      Das wäre wiederum eine Möglichkeit, das ganze Spektrum der bipolaren Kreativität spielen zu lassen :thumbsup: Das nennt man dann unter anderem Therapie und Hilfe für Andere, die ähnliche Probleme haben.....auch als Outing oder so wie Prominente ihr Burnout, Depression, etc. überwunden haben.......... mit Dollarzeichen in den Augen $$$$$$$ :D

      8) Katy
    • Ich glaube, dass ein Bipolarer einen anderen in dessen manischer Phase sofort erkennt, sofern der Erkennende sich selbst nicht in einer manischen Phase befindet. Beispiel gefällig? Der Schauspieler Charly Sheen ("Two and a half man") war ja recht auffällig geworden, wenn das keine Manie war oder ist, fress ich nen Besen.

      An die Vorposterin: Hattest Du in den manischen Phasen nie ein ständiges Verlangen nach Geschlechtsverkehr, mit wem auch immer?

      Und dass es auf der geschlossenen nie langweilig wird, kann ich uneingeschränkt bestätigen. Man hatte mir nach einiger Zeit angeboten, mich in eine offene Privatklinik zu verlegen, wenn ich schwöre dort zu bleiben, das war mir aber zu langweilig. Ich war dort sowas wie der Vertrauenspatient mit Sonderstatus (die Ärzte und Pfleger hatten mächtig Schiss vor mir) der anderen und meine Anwaltskanzlei hatte ich gewissermaßen in die Klinik verlegt und auch einige mit entsprechenden Eingaben an das Gericht da wieder rausgeholt. Das hat weder den dortigen Ärzten geschmeckt, noch den dort verkehrenden Pfeifenanwälten, die nur als vermeintlich legales Feigenblatt angeboten werden, um angeblich Mandanteninteressen zu vertreten. Es ging aber nur um Folgeaufträge, weshalb die gemacht haben, was die Ärzte und das Gericht vorgeben. Fachlich kann ich das ziemlich gut beurteilen, was dort stattfindet, ist juristischer Bodensatz, Recht ganz unten, völlig indiskutabel.

      Wenn Ihr in eine solche Situation kommt, nehmt bloß nicht die Heinis, die Euch zur Seite gestellt werden. Ein richtiger Anwalt trägt Armani oder Brioni (ich auch), aber niemals Birkenstock-Sandalen zum fleckigen T-Shirt. Er drückt sich gepflegt aus, scheißt, wenn es nötig ist, die Ärzte und Richter zusammen und paktiert weder mit dem Gericht noch mit der Klinik, NIEMALS!!!! Was dort passiert ist institutioneller Parteiverrat. Aus Interesse habe ich auch nach meinem Klinikaufenthalt noch einige Patienten mehr aus Hobby (in diesem Bereich lässt sich kein ernsthaftes Geld verdienen,weshalb die Anwälte in diesem Rechtsgebiet auch die Ausschussware unserer Branche sind) anwaltlich vertreten, die Kliniken und Gerichte kannten diesen harschen Gegenwind, den ich ihnen ins Gesicht geblasen habe, gar nicht, sie sind aber in jedem Einzelfall eingeknickt.

      Eigentlich war das damals eine absurde Argumentation: Auf der einen Seite sei ich weder selbst- noch fremdgefährdend (das ist die einzige Rechtfertigung für eine erzwungene Freiheitsberaubung), auf der anderen Seite wollte man mich nicht gehen lassen. Naja, die Gerichte haben das dann ja ebenfalls anders gesehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • "Sexual Healing " for sure :)
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      Wall von Kristall allüberall ~ schliesse Dich rings um mich
      schliesse ein mich im Sein ~ überwölbe mich
      überforme mich ~ lass nichts herein
      als Liebe, Licht, Leben allein
      So ist es und so soll es sein.

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    • GEMA - Sperre bei Sarah Connor !
      man muss "proxtube" oder "stealthy" installieren, geht aber nur bei Chrome + Firefox -
      Browsern !

      Marvin Gaye geht aber auch ohne Proxyserver:

      youtube.com/watch?v=FdHhxxrH6pU

      ( rechte Maustaste und dann "in neuem Fenster öffnen"...)

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Hallo Eule,

      bei mir im Ösi-Land geht die Sarah Connor auf Youtube.:-) mit rechter Maustaste auf Firefox.
      Nettes Musik-Video von Sarah :-))

      Schöne Grüße aus Ösi-Land
      Chiron
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      Wall von Kristall allüberall ~ schliesse Dich rings um mich
      schliesse ein mich im Sein ~ überwölbe mich
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      So ist es und so soll es sein.

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    • Wie ich an anderer Stelle ja schon geschrieben habe, halte ich die bipolare Depression überhaupt nicht für eine Krankheit, sondern für die Symptomatik der evolutionär fortgeschriebenen Disposition als Jäger. Wir kommen mit der langweiligen Welt der Bürokraten einfach nicht zurecht, die uns ihren Lebensstil in heutiger Zeit aufzwingen.

      In den manischen Phasen brechen dann die archaischen Strukturen wieder durch. Dazu gehört auch der Sexual-Trieb, der in den depressiven Phasen - vielleicht weil wir uns dann im Wege des vorauseilenden Gehorsams zu sehr anpassen ? - unterdrückt ist, bei mir z.B. vollständig. Sex ist ein Grundbedürfnis (vgl. Maslow) und rangiert auf einer Ebene mit Essen, Trinken und Schlafen. Und das ist zur Arterhaltung ja auch nötig. In der Manie ist das dann halt nur in einem Maße übersteigert, das nicht mehr als sozialadäquat aufgefasst wird. Allerdings wird dadurch ja nur das abgefedert, was in der Depression versäumt worden ist.

      In den fernöstlichen Lehren dreht sich vieles um Jing und Jang und im Körper gibt es auch für alles und jedes einen Antagonisten. Es spricht also vieles dafür, dass auch Zustände und Empfindungen einen Gegenspieler brauchen. Vielleicht ist die Manie nur die Entschädigung für die zuvor durchlittene Depression?

      Ein Arzt sagte mir mal, er halte es für falsch, Manien künstlich zu unterdrücken, man sollte Maniker in diesem Zustand auf eine Insel bringen, wo sie unter sich sind und keinen Schaden anrichten können, wahrscheinlich würde dort mehr Kunst produziert als sonstwo. - Hat was, ich würde mir dann nur einige nymphoman veranlagte Manikerin als Gesellschaft wünschen. Eine solche habe ich mal im Urlaub in Afrika kennengelernt, ich war damals Angang dreißig sie fast sechzig. Die erste Woche hat sie mich auch tagsüber nicht aus dem Bett gelassen - "Machs nochmal Sam" - und mich echt an meine Leistungsgrenzen geführt, als sei ich ein Zuchthengst. Damals war ich nicht manisch, weshalb mir das dann irgendwann zuviel wurde.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • Sexualität

      Meine Meinung dazu:

      ich habe nicht mehr Verlangen in der Manie.

      Wenn ich aber (auch in gesundem Zustand)verliebt bin,empfinde intensiver als sonst.

      Die Voraussetzung ist die Verliebtheit.

      Einfach Sex mit jemandem ist mir in der Depression,als auch in der Manie unmöglich.

      Wahrscheinlich ist auch das krankhaft...?

      Doch verliebe ich mich immer sehr intensiv,-wenn schon.

      LG Aleksandra
      Wo Schatten ist,da ist auch Licht!