..ist das eine kompetente Therapeutin?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • ..ist das eine kompetente Therapeutin?

      Hallo Forenbesucher und Mitglieder ;) ,
      aus gegebenen Anlass möchte ich gerne diskutieren, was einen guten Psychotherapeuten ausmacht. Ich bin sehr unzufrieden mit meiner Therapeutin momentan, weil ich das Gefühl habe dass sie - wie soll ich sagen - ja natürlich von mir und meiner Erkrankung "profitiert" und sich damit ihre Brötchen verdient (recht passables Honorar von €75 für 50min). Sie kann neben dem FAcharzt, der Pharmaindustrie sehr gut verdienen, sprich einen Krankheits-Gewinn daraus ziehen.

      Bin frustriert, auch wenn man es nicht glaubt, depressiv und habe geglaubt, die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Jetzt hab ich resigniert und bin nur noch genervt. So - und was sagt sie: ja ich kann das verstehen, dass sie so fühlen, mich würde das auch ärgern. Aber ich finde es gut, dass sie in dieser Beziehung so viel Geduld und Ausdauer haben. Häää? Hab ich da was falsch verstanden? Es bleibt mir nichts Anderes übrig, Alte!! (Sorry, aber bin grad :cursing: X( ;( ?( :thumbdown: :banghead: :zungezeig: )

      Sie sollten nicht mehr im Sozialbereich arbeiten, da sie meiner Ansicht nach unbegnadet sind dafür. Wegen ihren Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisproblemen können sie ja auch nicht etwas vermitteln oder unterrichten. Ein Job, der nicht stressig ist, wäre ideal. Häääää? Haaaallo? Wo gibt es einen Job auf dieser Welt, wo es zu keinem Stress kommt? Vor allem wenn Stress im eigenen Kopf entsteht -- was für mich stressig ist, kann für jemand Anderen Peanuts sein................ Ich fragte nach; ja als Gärtnerin, die Kränze bindet. Ja genau!!! Da lohnt sich mal ein Interview in einer Gärtnerei, ob das Kranzbinden in der Adventzeit bzw. Allerheiligen so "stressfrei" verläuft!! :banghead: Ihre Antwort: ja schon, aber es ergeben sich kurze Momente, wo man abschalten kann......

      Was denkt ihr über diese Szenen, die ich nicht übertrieben hab!!! Ich werde keiner Verlängerung zustimmen, da wir oft aneinander vorbei reden kommt mir vor...... :raunz:

      Danke im Voraus für eure Antworten, find es ganz spannend, mit euch zu diskutieren ;)

      Mir geht es heut wie das Wetter -- sonnig, schön und wolkenlos.............
      8) cool Katy
    • Hallo, katyperry

      ich versuch mal, Deinen Beitrag der Reihe nach aufzudröseln........:-))))

      1.) 75 euronen sind Standard, jeder Autoschrauber verdient weit mehr, nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bleiben ihr da bestenfalls 25 Euronen, wenns hoch kommt........

      Aber: ich hör hier schon eine ziemliche Wut bei Dir raus, oder?

      2.) ZITAT:

      Bin frustriert, auch wenn man es nicht glaubt, depressiv und habe geglaubt, die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Jetzt hab ich resigniert und bin nur noch genervt. So - und was sagt sie: ja ich kann das verstehen, dass sie so fühlen, mich würde das auch ärgern. Aber ich finde es gut, dass sie in dieser Beziehung so viel Geduld und Ausdauer haben. Häää? Hab ich da was falsch verstanden?


      Ich nehme mal an, sie hat das als Lob gemeint,dass Du bei der Stange bleibst, nur so eine Vermutung.


      3.) Jetzt wirds allerdings heftig. Wenn sie das wirklich so gesagt hat (für einen Sozialberuf nicht geeignet), lehnt sie sich gewaltig weit aus dem
      Fenster. Klingt für mich fast so, als ob ein Machtspiel im Gange wäre (kommt öfter vor, wenn Therapeut und Klient im gleichen Berufsumfeld
      tätig sind). Gedächtnisprobleme und Konzentrationsstörungen haben aber mit der Berufseignung rein gar nichts zu tun. Und abschalten- können liegt auch nicht am Beruf, sondern ist eine zu erlernende Fähigkeit (und sich selbst zu gestattende!!!)

      Ich kenne Dich nicht, aber mir fallen zwei Punkte spontan ein:

      1.) Den meisten von uns bleibt gar nichts anderes übrig, als die Krankheit als "ungebetenen Gast" zu akzeptieren, ich z.B. ziehe den Kopf ein
      und lasse den Sturm über mich hinwegbrausen..........MIT Therapeutin

      2.) Sag ihr, dass Du eine Riesenwut auf sie hast und warum............das lässt sich durchaus therapeutisch verwerten!
      Ich halte es nicht für gut, wenn man bei den ersten Anzeichen von Wut aus der (therapeutischen) Beziehung flüchtet.
      Lässt sie sich nicht darauf ein, kannst Du immer noch wechseln.

      Eine allgemeingültige Regel, wer ein guter Therapeut ist, lässt sich so nicht aufstellen. Abgesehen von den diversen Therapieschulen spielen
      die Persönlichkeit von Therapeut UND Klient eine grosse Rolle..............gute therapeutische Beziehungen halten dann schon auch mal einen kräftigeren Sturm aus.

      Deine Therapeutin klingt in Deiner Beschreibung eher als Ratgeberin - mit fragwürdigem Hintergrund.

      lg

      onyxxerl
    • Ob sie kompetent ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber zumindest ist sie die falsche für Dich. Wenn Du das Gefühl hast, man redet aneinander vorbei, kann ja kein Ergebnis dabei herauskommen. Für sehr fragwürdig halte ich die Empfehlung mit dem Berufswechsel, derart schwerwiegende Entscheidungen sollte man in einer depressiven Phase nicht treffen und ich nehme an, in einer solchen befindest Du Dich gerade.

      Der Preis ist "ok" aber halt auch verschwendet, wenn nichts dabei herauskommt. In Deutschland zahlst Du 90 EUR und ein paar Gequetschte wenn nach GOÄ abgerechnet wird.
    • Hallo liebe Katy,

      im wesentlichsten Sinne, ist ein guter Psychotherapeut jemand, dem man auch einen guten Zuhörer nennen würde.

      Ich habe mich jahrelang, mit dieser Frage, was einen guten Psychotherapeuten beschäftigt und lerne immer weiter dazu.

      Dr. Marshall B. Rosenberg halte ich für den Besten, weil er glaubhaft rüberbringt, Menschen auch in scheinbar ausweglosen
      Situationen zu verstehen und einem Handwerkszeug gibt sich selbst zu helfen und obendrein, sich das Bewußtsein wandelt,
      für sich selbst und eine Gesellschaft wo der Geist sich entwickeln und die Seele gesund bleibt.
      Durch ihn habe ich viel gerlernt. Habe auch eine Ausbildung in dem Bereich gemacht. Es ist für mich ein vertrauenswürdiges
      Umfeld und das ist auch eine Basis, die Basis überhaupt, was einen guten Zuhörer und Psychotherapeuten auszeichnet.

      Mein Shrink, bleibt mein Shrink, auch wenn ich Ihn in den letzten fünf Jahren, nur ein mal gesehen habe. Das war vor fünf
      Wochen, als ich Ihm gesagt habe, das ich leider nicht das Vertrauen zu Ihm habe und daher lieber mit anderen therapeutisch
      arbeiten möchte. Das war recht allgemein ausgedrückt aber es war auch nicht die Zeit, auf Beispiele einzugehen, die dazu geführt haben.

      Außerdem sagt er, das es hier nicht um die Beziehung geht, die wir miteinander haben, sondern ausschließlich um mich.
      Das heißt, das es auch kaum eine Möglichkeit gibt, über die Dinge zu reden und zu klären, die zu einem Vertrauensverlust geführt
      haben.

      Ein guter Zuhörer, macht seine eigenen Reaktionen und Meinungen, auch als seine eigenen Reaktionen und Meinungen kenntlich - und tut nicht
      so, als währe seine Meinung und Reaktion objektiv. Wer will beurteilen, ob Du nicht im sozialen Bereich, eine wahre Wohltat für die Menschen
      bist, die Dir anvertraut sind und die sich Dir anvertrauen?

      Ein guter Zuhörer, gibt auch keine Ratschläge, höchstens wartet er bis er danach gefragt wird. Ratschläge, mögen
      sich im ersten Moment gut anhören und wir neigen dazu, wie Hunde zu hecheln, wenn wir "helfen" können,-
      gerade Menschen im sozialen Bereich. Den Weg muß aber jeder für sich selbst finden und der Ratschlag
      paßt oft nicht in die Erlebniswelt desjenigen der Ihn erhält, auch wenn er sich für Ihn im ersten Moment logisch anhört.
      In aller Regel, geht es nicht darum, einen Ratschlag zu geben, sondern aufmerksam zuzuhören, wenn sich der andere
      wirklich verstanden wird, führt die eintretende Erleichterung von selbst dazu das sich die Wolken lichten und
      sich die Türen für seinen Weg öffnen.

      Auch mein Shrink, hat mir vor 10 Jahren gesagt, das der soziale Bereich, für mich nichts ist. Da haben wir anscheinend
      ähnliche Erfahrungen gemacht.

      Das was heilsam ist und das was nicht heilsam ist, darüber zu reden, ist mein Shrink nicht interessiert.
      Er hat noch die Vorstellung, das ein Psychotherapeut sich nicht selbst mit ins Geschehen mit einbringen darf
      und objekitv bleiben muß - der Glaube ojektiv zu sein, ist aber eine irrige Überzeugung.

      LG Tobi


      Über die Handlungsweisen anderer nachzudenken, kann Dir Kopfzerbrechen bereiten.
      Denke stattdessen darüber nach, was Du tun solltest.
      Tu es und sieh, wie Du dich fühlst. Keiner kann Deinen Seelenfrieden stören. Du bist Dein eigener
      Freund oder Feind. Deine Beschränkungen, deine Schwächen, Erwartungen und negativen
      Gewohnheiten bedrohen Deinen Seelenfrieden und bereiten Dir Leid.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von positives-denken ()

    • Hallo Katy,

      seinen Beruf über den Haufen zu werfen in einer schwierigen Phase halte ich für völlig voreilig. Wenn der Stress dir zu schaffen machen sollte, dann sollte man zusammen mit seinem Therapeuten an Strategien arbeiten, wie du ihn reduzieren kannst und besser umgehen (z.B. MBSR Technik nach Dr. Jon Kabat-Zinn).
      Ich halte diesen Vorschlag von ihr auch für etwas fragwürdig insofern, ob sie überhaupt verstanden hat, wie gefährlich einem die Erkrankung werden kann und welche Faktoren dazu führen. Ein Wechsel in einen anderen Beruf setzt einen Menschen mit bipolarer Störung in einen ganz enormen Zustand von Angespannheit und Zukunftsängsten. Das kann absolut fatal sein. Sein gewohntes Umfeld (auch das der Arbeit) und der strukturierte Tagesablauf sind das A und O für einen halbwegs stabilen Zustand. Wie weitreichend und außerordentlich wichtig das ist, erlebe ich am eigenen Leib seit Jahren!
      Meinereins hat bis vor wenigen Wochen sogar ine iner Universitätsnotaufnahme gearbeitet, vorwiegend im Nachtdienst und ich kann dir versichern, wenn da noch ein Polytrauma kommt kann man da im Quadrat springen und wegen der enormen Personalmangels und den unglaublichen MAssen von Patienten, die nachts in die Notaufnahme strömen mussten wir häufig die 10,5 Stunden durcharbeiten. DAS ist Stress. Und trotzdem hat mir meine Arbeit Spaß gemacht. Ich mag meine Kollegen sehr. Man hält fest zusammen und entwickelt nen ganz fiesen Humor. Aber ich bin da trotzdem zu jedem Dienst gerne hingegangen und man bewunderte, wie ruhig ich bleiben kann. Und as, obwohl ich die bipolare Störung habe!! Das weis dort natürlich kaum jemand. Sie würden da auc niemals von alleine drauf kommen. Aber, was ich sagen will: wenn das, was du beruflich machst dich erfüllt und du Stress abbauen kernst (ich musste das auch erst), dann kan man seinen Beruf auf jeden Fall weiter ausüben. Es ist eben eine Frage dessen, wie sehr man gewillt ist, daran zu arbeiten, das alles wegstecken zu können.
      Leider wurde mein Vertrag nicht verlängert, weil bei uns 250 Mitarbeiter an jedem Standort entlassen werden und seither geht es mir auch wieder teilweise ziemlich schlecht. Ich habe zwar mein Studium, an das ich mich klammere, aber ohne Geld geht das eben nicht. Der Gedanke, woanders arbeiten zu müssen mit einem anderen Team quält mich und die Ungewissheit, wohin mich der Weg führen wird. Diese Ungewissheit nagt ganz übel an mir und nimmt mir an manchen Tagen fast all meine Stabilität und so sehr, dass ich Suizidfantasien entwickele, enorme Antriebsschwäche ect. Eine fatale Entwicklung, die sehr genau zeigt, wie wichtig eine konstante Beschäftigung an seinem gewohnten Arbeitsplatz ist!!

      Wenn ihr an einander vorbeiredet und vollkommen anderer Ansichten seit, hat ein Fortsetzen der Therapie keinen Sinn. Ich hatte das gleiche Problem und spare mir meine Stunden, die ich noch bewilligt bekommen kann, für einen anderen Therapeuten auf.

      Liebe Grüße, das Nüssli :scheinheilig:
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Danke, Danke an euch mit den Tipps und Reflexionen......

      Es ist ja jetzt ein wenig Zeit vergangen und ich habe sie natürlich wieder getroffen. Ich habe es nicht zustande gebracht, ihr zu erklären wie unzufrieden ich bin. Hatte keine Kraft dazu. Interessant war dann aber, wie sie die letzten Sitzungen mit mir erlebt hatte. Ich sei sehr wütend und aggressiv gewesen zu sein - der ideale Aufhänger für eine Stunde des Psychologisierens.....

      Klar hängt es davon ab, welche Menschentypen sich da gegenüber sitzen. Ich bin sehr kritisch und teilweise sehr temperamentvoll. Und ich war eine Wohltat für Leute, denen es schlecht ging oder sich verändern wollten - speziell im Beruf. Ich weiß, was die gegenwärtigen Jobanforderungen sind und wie es Menschen geht, die aufgrund unterschiedlichster Handicaps, Traumas, Arbeitsunfälle, chron. Erkrankungen etc. wirklich durch den Rost fallen. Ich betrachte ihre Feedbacks und ihren Umgang mir gegenüber sehr subjektiv und von meinem erlernten Beruf geprägt. Mein AHA-Effekt: ich beurteile ihr therap. Verhalten nach meinen beruflichen Standards im Sozialbereich und Erwartungen an ihr Handeln. Leider habe ich damit nicht mehr den Fokus auf mich gelegt, eventuell eine Abwehrhaltung? Ich kann mich offensichtlich nicht auf den Therapieprozess einlassen und einfach nur quatschen und ein Seelen-Streptease ablegen. Dafür bin ich zu über-therapiert. Noch dazu ist es ein Problem, dass meine Wahrnehmung teilweise komplett verzerrt sein kann. Leider. Ihr habt so gesehen ja nur meine Version gehört.

      Eine Kosten-Nutzen-Aufstellung wäre da sicherlich angebracht, um für mich auch klarer und sicherer in der Entscheidung zu sein, ob ich bei ihr die Therapie verlängere. Mal schaun - bloß nicht alles überbewerten, ganz cool bleiben und beobachten...... dann meine persönlichen Schlüsse ziehen...................

      Ich wünsche euch was!!

      Gruß Katylein :D
    • Hallo Katyperry,

      wenn ich es richtig verstanden habe, unterrichtest du?

      Mich hatte es damals erwischt, als ich eigentlich auf der höhe meiner beruflichen Laufbahn war. Selbständig als Honorarkraft in der Erwachsenenbildung und dort hatte ich hauptsächlich mit Arbeitssuchenden zu tun, die aber recht motiviert waren. Ich habe das Unterrichten geliebt, bekam gute Rückmeldungen. Ich habe noch während meiner Depression 1 Jahr weiter gearbeitet und das Unterrichten selbst, fiel mir nicht so schwer. Es waren die Routinearbeiten, sprich Büroarbeiten, die ich einfach nicht mehr auf die Reihe bekam. Die Akten stapelten sich. Dazu hatte ich keine Konzentration, ich blickte oft mehr als 20 min wie leer in den Bildschirm. Zu hause brauch dann alles in mir zusammen, heftige Suizidgedanken...

      Auch mir wurde damals gesagt, ich würde nicht mehr in diesem Job arbeiten können. Sie wissen gar nicht, wie das auf eine Depressive wirkt, das ist dann noch so ein Schlag ins Gesicht. Ich weiß heute, es war nicht die eigentliche Arbeit, die die Depression zum Ausbruch brachte. Und wie du schon schriebst, wo gibt es überhaupt noch Jobs, wo kein Streß vorhanden ist.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Das ist sehr sehr interessant, was du da geschrieben hast! Da gibt es scheinbar viele Parallelen!

      Ich war als Trainerin hauptsächlich im Bereich AMS-Schulungsmaßnahmen tätig. Mit den unterschiedlichsten Zielgruppen hatte ich da zu tun, größtenteils "echte Kaliber" hab ich immer so gesagt, also sehr häufig schwer vermittelbare (Langzeit-)arbeitslose. Mein nächster Job war in der berufliche Rehabilitation von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Last but not least war ich in der Jugendarbeit beschäftigt, integrative Lehrausbildungen planen sowie Teens jobready zu machen mittels Arbeitstraining.

      Das alles klingt natürlich total toll, aber zu welchen Preis/auf welche Kosten......... Wenn ich so zurück blicke, waren die Tätigkeiten
      zum Teil hoch komplex, sehr verantwortungsvoll und viel Krisenintervention, Animation <->Motivierung, Stärkung der Persönlichkeit- v.a. soziale Kompetenzen, null Bock-Haltung, psychische Problematiken und die ganze Frustration der Leute, weil sie nach 80 Bewerbungen immer noch kein Job haben, da bei Jugendlichen z.B. leider immer noch gute Schulnoten die Eintrittskarte für Lehrausbildungen sind, und und und...... Hab da ganz nett Erfahrung gesammelt :biggrin:

      Mein Perfektionismus war da sowas von fehl am Platz, bis ich mich nur mehr verzettelte und vergesslich wurde wegen der Komplexität der Tätigkeiten. Da kommen sehr viele Infos an einem Tag zusammen, irgendwann war ich nur mehr am Stottern, weil ich mir nichts mehr merken konnte und immer von Null anfangen musste.

      Ich muss ehrlich sagen :S , dass es auch schwierig war für Außenstehende, mich aufgrund meiner Stimmungsschwankungen einzuschätzen. Ein Mal war ich impulsiv, dann wieder zurückhaltend, dann pedantisch, ...... schon sehr anstrengend für das gesamte Team! O-Ton: wie ist das Fräulein denn heute drauf???

      ABER: intellektuell war es nie das Problem, es waren größtenteils die Arbeitsbedingungen bzw. meine Ausfälle bzw. Symptome aufgrund meiner Erkrankung. Ich ging da auch trotz Krankheit arbeiten. Ich stand unter enormen Druck, weil mir gedroht wurde, dass ich meinen Job verliere wenn ich erneut lange krank bin ODER dass mir meine Chefin eins auswischen konnte, da sie persönlich nicht mit mir konnte, ODER der Druck seitens der Kollegschaft so steigt, ich wolle mich nicht integrieren ODER ich würde eine Kollegin mobben... auffällig alles Dinge, um mich los zu werden. Das war nicht wirklich angenehm :traurig: Und noch dazu soll privat auch alles wie geschmiert funktionieren -- der nächste Absturz...... und verschiedenste "Therapieversuche" mittels Benzos etc. was relativ früh in einem Spitalsaufenthalt endete, wo ich dann wieder "zu mir kam".......

      Echt krass, was da alles passierte. Du wirst lachen, selbst jetzt habe ich immer wieder dieses Kopfkino - wobei ich Bilder/Flashbacks/Alpträume von damals vor Jahren!!!!! habe.

      Es wurde mir davon abgeraten, so engen Kontakt mit Menschen zu haben - ich wäre in einem anderen Job weniger belastet und hätte dadurch quasi wünschenswerterweise weniger <>keine Krankenstände --- hmmmmmm??? :evil: ?(

      So sieht´s/sah es konkret bei mir aus.
      :heart: -lich Katy