rekonvaleszent....

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    • rekonvaleszent....

      hallo ihr lieben,

      ich melde mich mal wieder.
      es geht mir langsam wieder etwas besser.

      ich bin noch in einer klinik auf der entzugsstation.
      zuvor war ich auf der notaufnahme - schrecklich.
      ich hatte, so sehe ich es, eine alkoholentzugsbedingte hypomane psychose.
      ich hatte wahnhafte ideen und untergangsillusionen.
      nicht schön, wahrlich nicht.
      nun bin ich wieder auf dem weg nach oben. ich hoffe ich habe nicht allzuviel porzellan zerschlagen.

      derzeit höre ich mir gerade wieder meinen eckart tolle an.
      so kann ich mich etwas besser abgrenzen, von den oft sehr lauten "kommunikationsversuchen" meiner mitpatienten.
      viele hier haben noch nicht verstanden, dass ein bereicherndes gespräch zuerst mit dem zuhören beginnt und dann in leiseren tönen in akzeptierter gegenseitigkeit ensteht.

      auch das hörbuch von rosenberg habe ich schon an-gehört, aber noch nicht vollständig alles gehört.

      so und nun mach ich mal wieder schluß.
      ich werde mal ein wenig in die natur hinaus und einen kl. spaziergang durch das nahe gehölz machen.
      ich melde mich dann sicher bald wieder.

      ich habe lange überlegt ob ich einen baum mit diesem thema aufmache, oder ob ich es lieber lasse.
      ein bischen scham ist schon dabei, weil "der souveräne oki" derzeit gar nicht so souverän ist, wie er sich oft in seinem idealisierten selbstkonzept eingebildet hatte.

      liebe grüße
      oki
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:
    • Hi Oki,
      alles in Ordnung, mein Lieber, nichts geschehen, dessen du dich schämen müsstest. Nur deine Beiträge haben - mir wenigstens - gefehlt, Schlaumeier ..... sind ja aber nur, das entnehme ich deinen Zeilen, aufgeschoben.
      Halt die Ohren steif, mein Lieber.
      Herzliche Grüße
      Laci
      "Tief im Herzen haß ich den Troß der Despoten und Pfaffen, Aber noch mehr das Genie, macht es gemein sich damit." (Hölderlin)

      "Nun müssen diejenigen, welche ihre Gedanken untereinander austauschen wollen, etwas voneinander verstehen; denn wie könnte denn, wenn dies nicht stattfindet, ein gegenseitiger Gedankenaustausch möglich sein?" (Aristoteles)
    • Selbstkritische Nachbetrachtung.

      Hallöle @ all,

      ich stell das mal auch hier rein, erstens als Gedankenstütze für zukünftige Ausritte, und zweitens als event. Hilfe für andere Betroffene.
      Ich bin mir bewußt, dass einige personenbezogenen Daten eine kriminalistische Rückverfolgung ermöglichen und somit geheimdienstliche Erkenntnisse gewonnen werden könnten. Aber so what, „Georg“ ist eh` schon überall.

      Was ist passiert?
      Nach jahrelanger relativer Stabilität habe ich wieder entscheidende Veränderungen in meinem Setting vorgenommen.
      Die erste fatale Veränderung war mal wieder der Alk.
      Danach die fatale Methode der „Adaption“ an die neue Lage.

      Also. Zuerst war ich stabil und es ging mir zu gut, dass ich erneut glaubte „kontrolliert“ trinken zu können. (Kommt manchmal vor bei Bipolaren :) ). Mein Konsum wurde schnell sehr hoch (für meine Verhältnisse – für andere mag diese Dosis vielleicht ein „Lacher“ sein).
      Nach meinem Eingeständnis an meinen Shrink hatte dieser mir dann Bac verordnet, ohne viell. eingehende eigene Erfahrungen mitzugeben.
      Ich habe dann versucht gleichzeitig Bac einzuschleichen und den Alk auszuschleichen.
      Und hier lag meines erachtens mein/unser Kardinalfehler.
      Durch dieses Hickhack war ich nie wirklich ohne Alk und konnte somit auch nicht die Wirkung von Bac beurteilen. Ich dosierte also sowohl das Bac als auch den Alk wie ein Süchtiger.
      Erschwerend kommt bei mir hinzu, dass ich noch andere psychotrope Medis einnehme, bei deren Handhabung wohl bei uns (Shrink meinem Umfeld und mir) etwas schief lief.
      Kurz gesagt ich wurde unachtsam und wollte mal wieder zuviel auf einmal.

      Quimntessenz:
      Wer an der Medischraube dreht, sollte alle Stellschrauben beachten.
      Ich/wir habe an zu vielen Schrauben gedreht.
      Diese Schrauben heißen: Alkohol, Bac , Lamotrigin, Seroquel Prolong, Doxepin und Haldol . bzw. Taxilan.

      Oder wie es seit neuestem so gerne gesagt würde:

      Abstract:
      Wer zuviel auf einmal will, fällt auf die Nase.
      Ich habe versucht den Alk mit Bac auszuschleichen, gleichzeitig mein AD weggelassen, später wurde das PP SQ-PL reduziert, meine manischen Komponenten hatten erneut futter, und wieder Alk in den Eintopf und kräfig aufkochen......

      Zum Glück haben wir in Hamburg gute Psychiatrien und ich dazu gute Freunde, mit deren Hilfe ich sehr schnell aus meiner (hypo)manischen Psychose herausfand.

      Nun Kommt der zweite Anlauf mit Bac.
      Da ich nun mit Sicherheit den ersten echten Start für den Königsweg habe, beginne ich eben noch einmal bei NN (normal Null).

      Meine derzeitige Medikation besteht bezüglich der psychotropen Stoffe aus
      Lamo, Sero-PL, Taxilan und Bac.

      Abstract – Abstract:
      Wenn Bipolare sich auf Bac einlassen wollen, sollten sie besondere selbstkritische Beobachtungen anstellen, da Bac direkt in diese Störung eingreift. Heißt ja nich Ohne Grund
      Baclofen Forum vs Alkoholismus, Angststörungen und Depressionen

      Wir Bipols sollten daher besonderes Augenmerk auf ALLE Wirkungen von Bac haben!

      LG
      oki
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:
    • Soso - Baclofen ist "bedenklich" - aber Neuroleptika und Antiepileptika für Bipolare sind gut...???
      Na, dann eben: es lebe die Complianz !

      spiegel.de/wissenschaft/medizi…n-kolumbien-a-833486.html

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Manchmal beschleicht mich der Gedanke, dass man irgendwann nicht mehr unterscheiden kann, welche Probleme von der Grunderkrankung stammen und welche von den dagegen verabreichten Medikamenten. Um mal einen Status zu finden, erschiene es mir hilfreich mal alles auszuschleichen und schauen, was an Behandlungsbedürftigkeit dann überhaupt noch übrig bleibt. Alkohol sollte man dabei zu den psychotropen Substanzen zählen, die man ebenso ausschleichen sollte.

      In den Psychiatrien, die ich kennengelernt habe, ist mit hochgefährlichsten Substanzen herumgeworfen worden, zu denen auch ich Neuroleptika zähle, egal ob sie atypisch sind oder nicht, als gäbe es einen Wettbewerb, wer von den Ärzten am meisten davon in die Patienten gestopft bekommt. Selbst eine Stopfgans ist ungern Stopfgans.

      Als ich diesen Zusammenhang versucht hatte, meinen Mitpatienten auf der Station diesen Zusammenhang klar zu machen und ihre Neuroleptika wegzuschmeißen, drohten mir die Pfleger mit einen bösen Eintrag in der Patientenakte. - Oh, wie schlimm aber auch.

      Da ich gemerkt habe, dass ich in diesem Forum ungestraft meine Meinung sagen kann, das finde ich richtig gut, sage ich an dieser Stelle mal, dass ich die in - ich kenne nur die aus D - Psychiatrien angewandten Behandlungsformen als vollständigen Schwachsinn empfinde und ich habe bisher noch in keiner Berufsdisziplin ein derart niedriges Leistungs-Niveau vorgefunden. Das mag damit zusammenhängen, dass man sich jeder Nachprüfbar entziehen kann. Das ist z.B. in der Chirurgie gar nicht möglich, wenn das statt des Blinddarms am Ende das Herz fehlt, merkt es jeder.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • was ich brauche

      hallo werner,

      ich respektiere deine meinung.
      du hast deinen weg (mit reichlich rückfällen) beschritten und hast nun ein relativ angenehmes setting in deiner umgebung erreicht.
      gartulation.
      leider gab es auch bei dir in der jüngeren vergangenheit keine affektfreiheit (wie wir beide wissen).

      was mir allerdings auffält, ist deine tendenz zu ungewünschten ratschlägen.
      das ist meiner meinung nach so überhaupt nicht aa-like.
      aber wir sind hier ja auch nicht in einem meeting.
      zudem bezweifle ich, dass du (wie auch viele andere) weißt, was ich wann brauche.

      wir sind oft konstruktiv miteinander umgegangen und wenn ein rat gefragt war, war er in einer frage formuliert.
      diese art der kommunikation war aus meiner sich viel hilfreicher, da sie jeder partei die freiheit ließ, zu fragen und eine antwort auf die frage zu bekommen.
      mich würde es sehr freuen, wenn wir in zukunft auch wieder auf diesen konstruktiven weg finden könnten.
      ich jedenfalls wäre dankbar hierfür.

      lg
      oki

      nachtrag:
      du hast derzeit noch glück im unglück, dass du nur lithium gegen die bipol nimmst. viele haben nicht dieses monothreapeutische glück. viele litiumpatienten habe eben durch lithium die schilddrüse und die nieren verloren und mussten auf andere medis umsteigen. kannst du dir deren verunsicherung bezgl. der "easy-medicine" vorstellen? oder dich sogar in sie hineinfühlen? das leben ist, zumindest aus meiner sicht, weitesgehens frei von patentrezepten.

      lg
      oki
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von oki ()

    • downgraden

      hallo jannis,

      ich war lange zeit stabil bei der medikamentierung mit zwei präparaten und ich und mein shrink hatten vor downzugraden, bis....... der große schuß vor den bug kam.
      herzklabaster, reanimation, delir (nicht alkoholisch), rappel die pappel wieder rauf, zweiter schuß vor den bug! war nicht der erste herzklabaster. der erste war symptomarm und beide sind in einem standart-ekg nicht ersichtlich (codeword NSTMI).

      jetzt kommen sicher die patentrezeptlerursachenwisser:
      - das kommt vom rauchen
      - das kommt vom saufen
      - das kommt vom stress
      - das ist alles eine mentale sache
      - das sind die gene
      - das liegt an der schweren jugend
      - das ist eine mischung aus allen genannten faktoren
      ......

      Ich will einfach nur eins.
      sinnvoll, zufrieden und gelassen leben.
      derzeit helfen mir die verschiedensten medis hierbei.
      und mal sehen, vielleicht schaff ich es ja auch wie meine mutter, mir das rauchen mit 83 jahren abzugewöhnen (sie wurde nur 84 jahre alt)
      da kam der rasche tod sicher auch nicht mehr vom rauchen.

      lg
      oki

      nachtrag:
      hallo jannis,
      kann natürlich auch von der vor jahren durchgemachten borreliose kommen....? und nun hat mich schon wieder so einen scheiß zecke bei der gartenarbeit erwisch. wenn nun...... aber mal lieber nicht den teufel an die wand malen :shocked:
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von oki ()

    • So spät noch hier unterwegs, Oki? Ich bin auch noch auf, weil ich meinen derzeitigen sehr guten Zustand (s.o. Thread "Ketamin") genießen will, anstatt ihn zu verschlafen, morgen ist es damit vermutlich wieder zu Ende, wenn meine "selbstgebastelte" Anschlusstherapie nicht hinhaut.


      Ich werde bei Dir ganz sicher keine Ursachenforschung betreiben, oder in irgendeiner Weise den Zeigefinger heben. Aus meiner Sicht hat es sehr viel Sinn gegeben, wie Hemmingway gelebt hat. Das war wenigstens ein inhaltsreiches Leben. Meine Mutter ist auch nur 84 geworden und hat nie geraucht, aber sie hat die letzten dreißig Jahre ihres Lebens die Welt nur noch durch den Valium-Nebel zur Kenntnis genommen, weil sie depressiv war. Was ist besser? Mir liegt das Intensive z.B. mehr und ich versuche derzeit mit Hochdruck diese Depression, die mich daran hindert, abzuschütteln. Ich bin überzeugt, das geht, wenn man die Perspektive etwas verschiebt und sich einfach mal davon frei macht, dass es sich um eine Krankheit handelt. Bei den Ärzten hat sich diese Vorstellung festgesetzt, so dass sie dann etwas als Krankheit behandeln, was letztlich nur eine Disposition ist, die sich nur symptomatisch äußert. Aus meiner Sicht leitet sich aus dieser Betrachtungsweise eine ganze Menge ab, jedenfalls bin ich in der Momentaufnahme von heute tatsächlich vollständig beschwerdefrei, das ist für den Anfang schon mal ein schöner Etappenerfolg.

      Im Grunde muss man sich ja immer die Frage stellen: "Was will ich mit meiner Restlebenszeit, in welchem Zustand anfangen und wie kann ich das realistisch erreichen?" Die Hilfestellung, die uns die derzeitige Medizin dabei bietet, empfinde ich leider als recht dürftig. Und wenn Du vielleicht beim Alkohol mal über die Strenge schlägst und andere das nasale Schneegestöber bevorzugen, ist dies doch immer der Versuch einer Selbstmedikation, die natürlich allenfalls - wie vieles andere auch - nur eine sehr kurzzeitige Besserung bringen. Ich glaube, jeder urteilt mitunter auch hart über sich selbst und wirft sich gerade beim Substanzmissbrauch Disziplinlosigkeit vor, obwohl er sich eigentlich nur Linderung verschaffen wollte. Eigentlich ist das fast so etwas wie eine Notwehrsitation. So jetzt gehe ich aber schlafen :)
    • restlaufzeit

      hallo jannis

      Restlebenszeit


      was soll das denn sein? rest - leben und zeit in einem wort.
      es gibt nur eine zeit, für jeden von uns - jetzt.
      nur das jetzt! ist zeit.
      alle anderen zeiten sind hirngespinste (außer der uhrzeit).

      lg
      und wohligen schlaf.

      bei mir läuft auch schon die einschlafroutine - domian

      cu
      oki
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:
    • Ein Eckart Tolle - Fan. Achtung, selbst wenn man es schwarz auf weiß liest, was der Mann so schreibt, die Wahrheit hat er auch nicht für sich gepachtet. Nicht falsch verstehen: Ich finde seine Ansätze teils recht bemerkenswert.

      Ich werde nur immer misstrauisch, wenn man solche Personen wie Gurus verehrt, das gilt z.B. auch für Precht, der letztlich einen Aufguss der alten Philosophen in moderner Verpackung zum besten gibt.