nach der manie das eigene Ich

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    • nach der manie das eigene Ich

      Hallo

      ich hatte heute Termin bei meinen Doc. Ich erzählte ihm wie ich mich diese woche fühle. Er meinte es ist jetzt schwierig abzugrenzen ob das jetzt deppresiv ist oder ob das jetzt ich bin.

      Er meint das ich muss man auch akzeptieren können. Er meint es ist angenehm in der Manie wen einen alles so leicht und locker fällt und das einen garnix bremsen kann , daß dies aber nicht die Realität ist.

      Also ich soll das ich so wie ich jetzt bin akzepttieren. Da kann ich nur sagen O Gott ich bin richtig schwerfällig. meinen Haushalt mag ich so gar nicht machen,

      Gehts euch genau so das ihr mit euren eigenen Ich Probleme habt.



      lg Achterbahn
    • Ja, wenn unter dem "Ich" das Ego verstanden wird, da führt es nur ins Chaos und Verderben.

      Nein, wenn bei der Frage, "Was bin ich wirklich" nicht ein besonderes Rollenklischee und Äußerlichkeiten gemeint sind, sondern mich selbst zu erkennen als einen Geist von Glück, Frieden, Wärme, Verbundenheit, absoluter Unschuld, Reinheit und der Stärke die von innen kommt.

      Da gibt es keine Probleme.


      LG Tobi
    • hallo

      ich hab das so verstanden,das dein doc meint,wenn du depri bist,sollst du es auch zulassen und dich nicht unter druck setzen. oder meinst du das anders?

      ich war ja gestern auch und da hatten wir auch dieses thema.

      lg. maga
      Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.

      Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
    • das eigene ich

      hallo

      mh wenn du das thema auch hast vielleicht können wir uns austauschen.

      ich meine ui das ist schwierig zu schreiben. so wie ich mich jetzt fühle ist vielleicht noch keine Depression sondern das ich das man eigentlich ist also der normalzustand.

      ich hoffe das ist irgendwie verständlich. Das man lernen soll diesen normalzustand mal anzunehmen.

      Wenn man natürlich so wie ich jetzt 2 monate Manie gelebt hat dann findet man den normalzustand also scheiße auch wenn es in wirklichkeit gar nicht scheiße ist.

      Er meinte auch das ich mir mit wichtigen Entscheidungen immer mindestens eine Woche Zeitnehmen soll und nicht immer sofort entscheiden soll.

      so in etwa! :D
      mfg achterbahn
    • Liebe Achterbahn,

      das ist wirklich schwer, da ein bischen Licht, ins Dickicht zu bringen.
      Ich denke es liegt an der Fragestellung,- denn wenn die Frage,- "Wie fühlst Du dich normal?"
      Schon total beklopt ist, kommt natürlich auch keine vernünftig befriedigende Antwort heraus.

      Wie zum Teufel soll man wissen, ob es "normal" ist wie man sich fühlt. Wenn "normal" sich
      auf den "eigenen Durchschnitt" bezieht, wird man feststellen, eigentlich mach ich
      mir ziemlich viele Gedanken und Sorgen - da erkennt sich das "Ich" ganz schnell wieder.

      Aber ist das jetzt "normal" oder ist eher eine "Gewohnheit." Gewohnheiten lassen sich verändern..

      Wenn ich denke, Ja, mein normaler Gefühlszustand, ist ängstlich, pessimistisch und besorgt,-
      kann ich dann wirklich wissen, ob dieser Gefühlszustand für mich normal und natürlich ist?
      Ich denke, da kommen ganz gesunde Zweifel und man erkennt eine Stimme in sich und seinem Herzen,
      die sagt Nein, grüblerisch, ängstlich und pessimistisch, ist Nicht das, was mir wirklich entspricht!
      Es ist nicht das, was ich wirklich bin. Von Herzen, bin Ich glücklich, optimistisch und friedlich,
      das ist was ich wirklich selbst bin.

      Ich red doch jetzt keinen Blödsinn, oder? Natürlich ist es wichtig, sich selbst anzunehmen
      und das annehmen seines Kummers gehört auch dazu. Wer kann sich schon selbst,
      wirklich gut trösten und streicheln, wenn man selbst nach Liebe schreit.
      Das ist ein Lernprozeß..

      Wenn man mit sich selbst verbunden ist, wird man sich nicht in eine Schublade packen -
      wie - ich bin ein depressiver Charakter,- das ist mein Grundstimmung. Selbst wenn es wahr ist..
      das tut man Nicht :)

      Wenn 10 Menschen, einen Menschen schlecht, egoistisch, krank oder wie auch immer betiteln,
      was hat derjenige denn noch für eine Wahl, um aus dieser (illusionären) Wirklichkeit zu kommen.

      Ich halte es für sehr wichtig aus seinen "Gefühlszuständen" herauszukommen und wirklich zu feinfühlig zu sein,
      Gefühle können sich alle Sekunden ändern, das ist auch Leben.

      Hier mal eine Gefühlsliste, die weg geht, von Gefühlszuständen mehr hin zu Gefühlen,
      der Gegenwart.

      friedvolle-lebenswege.de/Gefuehlsliste.pdf


      LG Tobi



      Buchtip: "Der Gefühls- und Bedürfnisnavigator: Gefühle & Bedürfnisse wahrnehmen"
    • mein eigenes ich

      hallo achterbahn,

      mein eigenes ich ist irgendwie seltsam ausgedrückt.
      es würde ja bedeuten, dass es auch ein uneigenes ich gibt, also ein "fremd-ich".

      ich würde jedenfalls von mir behaupten, ein unstetes "ich" - ergo selbstbild von mir zu haben.
      so wie alles in der welt steter veränderung unterliegt, wandelt sich auch mein selbstbild kontinuierlich.
      hierzu gehören eben auch die wechselnden gemütsfarben.
      manchmal grau in grau, dann feuerrot und himmelblau.

      lg
      oki
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:
    • Genau Jannis, Du triffst es auf dem Punkt.
      Ich glaube, wer sich selbst stigmatisiert, depressive Gedanken hat,
      der bekommt diese Welt wiedergespiegelt - zum Beispiel in der Form
      das Ihm jemand sagt, er sei krank und leide unter Störungen.
      Im Sinne der Eigenverantwortung leidet er aber nicht unter einer Krankheit
      sondern an sich selbst und es wäre die Aufgabe eines Professionellen
      dem Leiden Nicht einen Namen zu verpassen um so diese Wirklichkeit
      weiter zu manifestieren sondern Wege aufzuzeigen glücklich zu sein
      und nicht so an sich selbst zu leiden.

      Das würde aber viel an Eigenverantwortung bedeuten
      und aus der Geschichte aller großen Institutionen wie
      Kirche, Schulen und Psychiatrien erkennen wir, das sie weniger darauf ab
      zielen eigenverantwortlich zu sein, sondern Autoriäten zu gehorchen.


      LG Tobi

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von positives-denken ()

    • Ich sehe, Tobi, wir sind uns da ziemlich einig.

      Bei meinem einzigen Zwangsaufenthalt in einer Psychiatrie in 2006 wurde ich sofort (das wusste sogar die blutjunge Assistenzärztin aus der Chirurgie, die mich mit dem Notarztwagen - es waren sogar zwei davon da (?) und etliche Polizeiwagen mit Sirenen, sowie ein niedergelassener Psychiater - ein echtes Schauspiel in der ansonsten ereignislosen Nachbarschaft! - kommend zuhause "verhaftet" hatte) damit konfrontiert, eine Manie zu haben und dass ich gefälligst die dargebotenen Pillen (Neuoleptika und Benzos, das Standardprogramm für Liebeskummer bis Schizophrenie halt) fressen soll.

      Dies geschah ohne erkennbare Diagnosebemühungen (wenn man das Messen meines völlig unauffälligen Blutdrucks mal außen vorlässt) und alle Ärzte waren sich dennoch sowohl in Diagnose wie auch Therapie einig, auch die, die mich noch nie gesehen hatten. Das kam mir irgendwie sehr laienhaft vor und ich habe gar nichts von dem Zeugs genommen.

      Dann kam eine sehr enge Freundin mich besuchen, die zufälliger Weise selbst eine sehr renommierte Chefärztin im neurologischen Bereich ist und hat den dortigen Ärzten verboten, mir irgendetwas zu geben, man solle mich einfach mal ein paar Tage in geschützter Atmosphäre ausschlafen lassen, dann sei die Welt wieder in Ordnung. - Balsam für eine weidwunde Seele.

      Zu mir sagte sie, es sei völlig müßig, eine Begrifflichkeit zu suchen, weil die Diagnosen gerade im psychiatrischen Bereich eine Grenzschärfe vorgaukeln, die in keinem Einzelfall gegeben sei, es müsse halt nur irgendwas auf die Abrechnung. "Es stimmt gerade was nicht mit Dir und das bringen wir jetzt wieder in Ordnung." - Und sie sollte Recht behalten, nach drei Tagen war ich wieder völlig auf dem Damm. Eigentlich hätte man in der Klinik aus diesem Beispiel (und der Nachilfe durch meine Freundin, die fachlich in einer Lichtjahre entfernten Liga spielt) lernen müssen, wie Medizin auch ohne jede Stigmatisierung funktioniert und das viel besser.

      Trotz diese Hilfe meiner Freundin habe ich bis heute Alpträume und immer wieder spielen sich Sequenzen aus dieser Zeit ein, die ich einfach als unmenschlich empfunden habe und die Unmenschlichsten waren die Psychiater und deren Handlanger, in Gestalt des Pflegepersonals, das sich in der Rolle gefallen hat, noch einmal auf diejenigen drauf zutreten, die ohnehin schon am Boden liegen. Die gehören nicht in Lohn und Brot sondern verhaftet.

      Sich ohne Rückendeckung gegen die verbalen Angriffe (das sind die traumatisierenden "Diagnosen") der Ärzte zur Wehr zu setzen, erfordert eine so erhebliche Ich-Stärke, die man gerade in einer solchen Situation kaum mehr aufzubringen vermag. Ich gehe - verzeih mir lieber Moritz - noch einen Schritt weiter: Würde man die Psychiatrien einfach ersatzlos abschaffen, gäbe es weniger Kranke, weniger Suizide und weniger Probleme mit der Finanzierung des Gesundheitswesens. Im Dritten Reich - ja ich bin (leider) Deutscher - ist in diesen Institutionen sogar noch entschieden worden, welches Leben wert und unwert ist. Und wenn ich mir heute psychiatrische Sachverständigengutachten für Gerichtsprozesse durchlese und damit habe ich beruflich nunmal zu tun, frage ich mich, ob und welcher Erkenntnisfortschritt vermeintlich seither eingesetzt haben soll.
    • Lieber Jannis,

      ich finde es erschreckend aber natürlich schön zu gleich,
      wie sehr ich mit den Meinungen der User hier bei bipolar at
      übereinstimme.

      Schon interessant was hier, in einem Nicht - Zensierten Forum
      entsteht. Ich bewundere Dich ein Stück weit, warum Du
      Dir die Erfahrung des DGBS Forums erst gar nicht gegeben hast
      und möchte es ein Stück weit mit Deiner Lebenserfahrung
      und meiner Naivität begründen ;)

      Nach dem ich Jahre lang meinen Psychiater Nicht aufgesucht habe,
      hatte ich vor ein paar Wochen ein Gespräch mit Ihm, wo ich zum Beispiel
      fragte, ob er sich vorstellen könnte, das sich Diagnosen weniger hilfreich, denn als verletzend
      auswirken und soe dabei Teil einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung werden könnte..

      Er sieht das auch so, sieht es allerdings als einen Vorteil,
      das von Störungen und nicht mehr von geistiger Behinderung
      gesprochen wird. Recht hat er vielleicht schon irgendwo,
      es ist sicherlich auch ein Fortschritt, das Menschen in Psychiatrien
      Nicht mehr umgebracht werden, wie noch vor 70 Jahren.

      Wir befinden uns offensichtlich auf dem Weg der Besserung!

      Auf meine Frage, was sich den im Gespräch potenziell hilfreich auswirken
      würde, hatte er leider so aztock keine Antwort.

      Bei meinem einzigen Psychiatrieaufenthalt mit Beschluß,
      der auch 2006 war (Januar) hatte ich eine verdammt Geile Zeit.

      Es ging los mit 14 tägiger Fixierung. Der Versuch mit Fixierung,
      Isolation und Psychopharmaka ruhig zu stellen ist gescheiteitert.
      Selbst die Unterversorgung mit Wasser um meine Hilferufe
      aufgrund ausgetrockneter Kehle zu verhindern hat ebenso wenig
      geholfen wie die schlaue Entscheidung die Schwesternklingel
      bei mir zu entfernen. Man darf sich gar nicht ausdenken,
      was mir ohne jeglichen Sichtkontakt in Fixierung hätte passieren können..

      Ich bin sehr froh, das der Stein ab mir vorübergegangen ist, diese Handlungsweisen
      und das Personal zu verurteilen. Anders wie Du, denke ich nicht, das ein Gefängnis
      für das Personal der richtig Ort wäre, sondern genau da wo sie sind,
      in der Klapsmühle, viele von Ihnen lebenslänglich.

      Ich war zu diesem Zeitpunkt ver-rückt und in Folge dessen,
      bin ich in eine verückte Welt gekommen.

      Ich weiß zusehr, wie sehr ich mir diesen Zustand selbst
      eingebrockt habe, um irgendwem einen Vorwurf zu machen.

      Wie vieles, haben Diagnosen nur dann Macht übere einen,
      wenn man an sie glaubt. Unter Diagnosen verstehe ich alle
      Einworterklärungen, wie eine Person "ist."

      Ich gehe sehr weit bei dem Schritt in meinem Leben,
      radikal auf Diagnosen zu verzichten. Das bedeutet im Klartext
      die radikale Abkehr von Verurteilungen.

      Das gelingt mir Nicht immer und ich merke, wie ich mit jeder Verurteilung
      aggresiver werde und in kurzer Folge dann depressiver.

      Jede Verurteilung geht unterbewußt mit einer Selbstverurteilung einher,
      ich merke das allerdings auch sehr bewußt.

      Andere als, Hure, Schlampe, Parasit oder Nur egoistisch zu betiteln,
      zieht mich im selben Moment runter. Auch gut, böse
      krank oder gesund sind gravierende Verurteilungen.

      Damit ausgesprochene Diagnosen Nicht direkt
      einen selbst runter ziehen, ist es wichtig,
      so zu tun, als wäre das was man siieht,
      Nicht ein Teil von einem selbst.

      Psychiater und teils auch das Pflegepersonal
      versucht sich durch Distanz bisweilen auch Unnahrbarkeit
      selbst zu schützen.Schützen braucht sich allerdings nur derjenige,
      der Angst hat und wer Angst hat, kann leider anderen Nicht helfen -
      dafür ist er zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

      Neulich, hat meine Mutter, den für mich 2006 zustänigen Arzt,
      als Schißhasen diagnostiziert und bezeichnender Weise,
      hat die Krankenschwester die mich aus der Fixierung
      gelassen hat, auf meine Frage, warum gerade Sie,
      geantwortet. "Weil ich keine Angst habe."

      Wemm 10 Leute, einen Menschen als faul, schwer erziehbar
      oder wie auch immer diagnostizieren, - was hat der andere
      noch für eine andere Wahl, als sich gemäß seiner Rollle zu verhalten?

      Wem würde die Diagnose, nicht dazu verleiten, "ein wenig Spaß zu haben?"

      Jemand der depressiv ist, gibt sich vorzugsweise Diagnosen wie faul,
      Versager und nichts nützig zu sein. In der Psychiatrie, bekommt er
      diese Diagnosen in abgeschwächter Form wieder. Das nenne ich eine
      selbsterschaffene Wirklichkeit.

      Genau genommen, zwingt der feste Glaube etwas zu sein,
      wie zum Beispiel "faul" einen dazu möglichst Nichts zu tun.

      Denn wenn ich etwas "bin" wie zum Beispiel faul, kann ich
      auch gar Nichts anderes sein und diese extreme Hypofukserung,
      läßt keine Luft mehr für irgendetwas anderes, Leben und Entwicklung.
      So ist sie nahe einem Todesurteil. Natürlich nur dann, wenn man glaubt,
      das man "das ist" diese Einworterklärung und sonst Nichts.

      Ich denke, das der Weg ist, Nicht zu verurteilen.
      Das beinhaltet natürlich auch, sich Nicht dafür zu verurteilen,
      das man über sich und andere urteilt, denn mehr oder weniger sind
      wir alle urteilende Wesen.. aber auch so viel mehr,
      das ist nicht unser Kern, denke ich :)


      Ruth Bebermeyer beschreibt, wie selbst neutrale Bezeichnungen,
      wie Kind, Frau und Mann, die Sicht auf den wahren Kern eines Menschen
      drüben können.

      Lieben Gruß

      Tobias


      Ich habe noch nie einen faulen Mann gesehen;
      ich habe schon mal einen Mann gesehen,
      der niemals rannte, während ich ihm zusah,
      und ich habe schon mal einen Mann gesehen,
      der zwischen Mittag- und Abendessen manchmal schlief,
      und der vielleicht mal zu Hause blieb an einem Regentag,
      aber er war kein fauler Mann.
      Bevor Du sagst, ich wär´verrückt,
      denk´mal nach, war er ein fauler Mann, oder hat er nur
      Dinge getan, die wir als "faul" abstempeln?

      Ich habe noch nie ein dummes Kind gesehen;
      ich habe schon mal ein Kind gesehen, das hin und wieder
      etwas gemacht hat, was ich nicht verstand,
      oder etwas anderes gemacht hat, als ich geplant hatte;
      ich habe schon mal ein Kind gesehen,
      das nicht dieselben Orte kannte wie ich,
      aber das war kein dummes Kind.
      Bevor Du sagst, es wäre dumm,
      denk´mal nach, war es ein dummes Kind, oder hat es einfach nur
      andere Sachen gekannt als Du?

      Ich habe mich so intensiv wie nur möglich umgesehen,
      habe aber nirgendwo einen Koch entdecken können;
      ich habe jemanden gesehen, der Zutaten kombiniert hat,
      die wir dann gegessen haben.
      Jemanden, der den Herd angemacht und aufgepaßt hat,
      daß das Fleisch auf dem Feuer gar wird.
      Das alles habe ich gesehen, aber keinen Koch.
      Sag´mir, wenn Du hinschaust,
      ist das ein Koch, den Du siehst, oder siehst Du jemanden Dinge tun,
      die wir kochen nenen?

      Was die einen faul nennen, nennen die anderen müde oder gelasen,
      was die einen dumm nennen,
      ist für die anderen einfach ein anderes Wissen.
      Ich bin also zu dem Schluß gekommen,
      dass es uns allen viel Wirrwarr erspart,
      wenn wir das, was wir sehen,
      nicht mit unserer Meinung darüber vermischen.
      Damit es Dir nicht passiert, möchte ich noch sagen:
      Ich weiß, was ich hier sage, ist nur meine Meinung.


      (Ruth Bebermeyer)
    • Lieber Tobi,


      Du schreibst:
      "Es ging los mit 14 tägiger Fixierung. Der Versuch mit Fixierung,
      Isolation und Psychopharmaka ruhig zu stellen ist gescheiteitert.
      Selbst die Unterversorgung mit Wasser um meine Hilferufe
      aufgrund ausgetrockneter Kehle zu verhindern hat ebenso wenig
      geholfen wie die schlaue Entscheidung die Schwesternklingel
      bei mir zu entfernen."


      Und da siehst Du einen qualitativen Unterschied zur Nazi-Psychiatrie? Welchen therapeutischen Nutzen soll eine Dehydrierung haben?


      Ich habe den Chefarzt in der Klapse mal gefragt, "wann haben Sie es eigentlich aufgegeben, nicht mehr mit kurativem Ziel tätig zu sein, sondern Krankheiten zu sanktionieren, Herr Dr. Mengele" ? (Die Anrede mit Dr. "Mengele" hat ihm nie sonderlich gefallen, auch "Dr. Mabuse" gefiel ihm nicht zu 100%, wobei ich nicht einmal genau weiß, wem von den genannten Herren ich hier Unrecht tue, zumal Dr. Mengele ja noch wissenschaftlich tätig war, indem er herausfinden wollte, ob ein Jude im Eiswasser schneller stirbt, als die "Normal"bevölkerung)


      Einmal war ich gerichtlich als Verfahrenspfleger eines Patienten eingesetzt und bekam mit, wie der zuständige Arzt diesen anschrie: "Hier wird nicht therapiert, hier wird medikamentiert!" Aha, man hat es also expressis verbis aufgegeben, dem Patienten irgendwie helfen zu wollen, man will ihn ruhigstellen. Dann sollte man auch so konsequent und im Ergebnis auch human sein, dieses Ziel mit einer Smith & Wesson zu erledigen, statt die Patienten häppchenweise mit Psychopharmaka innerlich zu enthaupten.


      Bei mir war es nicht so drastisch wie bei Dir, man hat mich weder fixiert (nahezu alle anderen schon), noch hat man mir Wasser vorenthalten. Allerdings habe ich bereits ganz zu Anfang klar gestellt und auch entsprechende Unterlagen zu den Patientenakten gereicht, dass derjenige, der derartiges auch nur versucht, Dauergast bei der Strafjustiz sein wird ... als Angeklagter.

      Ein schöner Gedanke von Dir ist auch, dass man das Pflegepersonal dort lässt, wo es ist, in der Klapse, statt im Knast. Dann muss man nur die Bude von außen abschließen, sie können sich dann gegenseitig schikanieren.

      Unter allen Berufsgruppen ist die Suizidalität bei Psychiatern am höchsten, ich halte das nicht für tragisch, sondern für einen guten Anfang und diese scheinen wenigstens erkannt zu haben, wie gänzlich sinnlos es ist, was sie tun.

      Es gibt sicher einige wenige, die sehr ambitioniert zum Wohle des Patienten unterwegs sind und dazu zähle ich ausdrücklich unseren guten Moritz und hoffe für diese, dass sie das System, das Hilfe nicht vorsieht, nicht zerreibt.
    • hallo ihrs,

      ich bin schon ein wenig bei euch.
      allerdings sehe ich auch ein kreisen um den nabel, wenn man sich zuviel in entsprechenden foren aufhält.

      ich bin jedenfalls froh meine forensucht und das damit verbundene ersatzleben im internet, einigermaßen eingestellt zu haben.
      meist geht es da nicht mehr um einen austausch von erfahrungen, sondern um chat-geplapper mit pflege von animositäten und feindschaften.

      zum glück geht es auch anders, wie man hier sieht.

      ich hatte grade im mai eine schwere krise mit suizidgedanken im rahmen dysphorischen manie und er anschließenden depression.
      zum glück bin ich in eine gute psychiatrie gekommen und bin ohne beschluss auf eigenen wunsch dort geblieben.
      da ich weiß wie man sich aus einer derartigen situation befreit, habe ich all meine energie aufgewendet möglichst schnell wieder in die freiheit zu kommen (was ich aus derzeitiger sicht als fehler ansehe). mich haben finanzielle gründe getrieben, vollkommen irre. zum glück habe ich nun eine anbindung an die PIA und werde dort neu auf medis eingestellt.

      abstract:
      die diagnose stimmt, nur bin ich manchmal non-complient, weil ich nicht so will wie es objektiv betrachtet angezeigt wäre. :shocked: :banghead:

      lg
      oki
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:
    • Hallo Oki,

      Du bist kein kleiner Junge, der non-compliant oder compliant ist.

      Was heißt, - Du willst nicht so, wie es objektiv betrachtet angezeigt wäre? Beispiel?
      Subjektiv gesehen, müßtest Du objektiv in Anführungszeichen schreiben.

      Watzlawick hat schon vor Jahren meiner Meinung nach dazu alles gesagt.
      youtube.com/watch?v=3dkrIN3Is1U

      Derjenige, der meint, einem anderen Menschen "seine objektive Wirklichkeit" aufzuzwängen,
      ist derjenige, der Behandlung braucht.

      Ich stimme Dir zu, das Geld und "etwas beweisen zu wollen" in der Regel in die Hast führen
      und nicht zu der Ausgeglichenheit, welche angenehm ist.


      Good luck :heart:

      Tobi
    • Lieber Jannis,

      vor der Geschlossenen, war ich "mit" der Polizei. Mein Wunsch war es in eine Ausnüchterungszelle zu kommen,
      diesem Wunsch, wurde leider Nicht entsprochen. In einer Ausnüchterungszelle bei der Polizei, hätte ich offenbar
      humanere Verhältnisse für mich vorgefunden.

      Ein Polizist sagte zu mir, als er sich Einweg Handschuhe überzog "So was wie Dich faß ich nur mit Handschuhen an"
      auch hier ist zwar ein gewisser Wahnsinn erkennbar, allerdings war die Polizei das, was ich von Ihr erwartet habe -
      Klar in Ihren Aussagen, hart aber genau und ehrlich.

      Dort gibt es klare Ansagen, auf die man aufbauen kann, wer sich nicht daran hält, bekommt unmißverständlich
      das "Gewaltmonopol des Staates" zu spüren. Aber wenigstens, gibt es in aller Regel eine Vorwarnung..

      Mit der Fixierung, gab es keine Vorwarnung und es gab auch keine klare Ansage wie - solange Du um Hilfe schreist,
      werden die Gurte gestraft, Medikamente erhöht und es gibt Flüssigkeitsentzug..
      Natürlich will ich nicht behaupten, das das Pflegepersonal einer ganzen Klinik das Mittel der Dehydrierung einsetzt
      um andere "zu beruhigen" es war vermutlich nur ein oder zwei Leute, die halt zu der Zeit gerade Dienst hatten..

      Das Klinikpersonal verhält sich schizophren - auf der einen Seite, sagen sie Sie wollen helfen auf der anderen Seite
      sind sie es ganz offensichtlich, die der Hilfe bedürfen, denn um selbst zu Helfen, haben sie leider gar nicht die Mittel,
      ohne einem klare Ansagen zu geben, verhalten sie sich wie Kinder, die versuchen Kontrolle über Menschen ausüben,
      die sich in diesem Moment einen Scheißdreck um Kontrolle und Autorität kümmern.

      Der Psychologe der geschlossenen Station, sagte mir es gäbe bald einen Hometrainer - so ein Fahrrad -
      und täglich frage ich Ihn, ob das Fahrrad bald kommen würde - was er immer wieder bejahte.
      Ein anderer Pfleger, der das Trauerspiel mit ansah, erbahmte sich und sagte mir -
      es wird hier vielleicht bald ein Faharrad geben, aber das wird erst kommen,
      nach dem Sie hier schon lange wieder weg sind..

      Ich kann mit Bestimmtheit sagen, das ich niemals so einen katastrophalen Wahnsinn mit ansah,
      wie das undurchschaubare Verhalten derjenigen, die für Ihren Aufenthalt in der Psychiatrie
      bezahlt werden.

      Die Pfelger haben mich dort offenbar nicht gesehen, Nur eine abstrakte "Krankheit"
      mit der man Nicht, oh Wunder sprechen konnte und die sich irgendwie von allein
      und durch Unterdrückung verschwinden sollte.

      Wer nur geistige Krankheit sieht, dessenn Geist ist offenbar selbst krank.



      LG Tobi
    • hallo tobi,

      wann war eigentlich dein aufenthalt in der psych mit fixierung?

      zu non-complient:
      baclofen und alk haben mich destabilisiert.
      nun bin ich mal wieder schlauer.
      alk ist scheiße für bipols und baclofen (wird zumindest so in den franz. bac-foren so kommuniziert) auch.

      mal sehen wanns wieder stabiler wird.
      derzeit ist achterbahn.... :shocked:

      lg
      oki
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:
    • Euren Kommentaren entnehme ich, dass bei Euch ein Zusammenhang von BS mit Substanzmissbrauch (Alk) vorliegt. Auch hier scheint es mir, erkennen die Behandler die Zusammenhänge, die durchaus da sind, falsch. Es mag zwar sein - das weiß ich nicht - dass Alkohol eine Episode auslösen kann. Viel eher aber sollte doch die Frage gestellt werden, wie es zu dem Exzess überhaupt kommt.

      Ich halte den Alk-Konsum für einen (falschen) Versuch der Selbsttherapie ("den Kummer im Alkohol ertränken"). In der Wirkung ist Alkohol ja durchaus vergleichbar mit Benzodiazepinen. Das gleiche gilt auch für andere Drogen, z.B. Kokain. Es ist halt nur so, dass der gleichwertige synthetische Ersatz auf Rezept gesellschaftlich toleriert wird, obwohl die Nebenwirkungen und das Abhängigkeitspotential in keiner Weise geringer ist.

      Man muss an die Ursache heran, weshalb überhaupt zu diesen Substanzen gegriffen wird, da liegt der Schlüssel und nicht darin, eine Substanz durch eine andere abzulösen. Eine Methode könnte z.B. darin liegen, Sport zu treiben oder sich anderweitig zu verausgaben, denn die Sedierung ist m.E. das letzte, was der Bipolare brauchen kann. Deshalb lehne ich die Einnahme von Benzos und allen anderen Sedativa übrigens konsequent ab.
    • huhn oder ei ?

      hallo jannis,

      du hast die zusammenhänge gut dargestellt.
      es fragt sich natürlich immer wieder, wer zuerst da gewesen ist?
      das huhn oder das ei?
      die komorbiditäten sind ja längst bekannt.

      was mich allerding ein wenig stutzig macht, bezgl. deiner grundlegenden zweifel, ist deine ablehnung zu den wissenschftlichen basiserkenntnissen bzgl. der bipolaren störung.
      kommt diese ablehnende haltung aus einer schutzreaktion oder einer inneren ablehnung deiner gestellten diagnose?

      lg
      oki
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love:
    • Oki,

      dazu könnte ich jetzt sehr viel zu schreiben, was meine Person angeht, gründen sich die Zweifel an der Diagnose bereits darauf, dass mir nahezu jeder Psychiater etwas anderes um die Ohren geknallt hat, jeweils mit dem Anspruch, dass er richtig liegt und alle anderen falsch.

      Ich halte ferner den Basis-Ansatz der "Wissenschaft" für verkehrt. Es wird ja nirgends hinterfragt, ob die BS tatsächlich überhaupt eine Krankheit ist. Und warum sollen ausgerechnet daran so viele leiden, die ansonsten völlig gesund sind? Das widerspricht doch jeder Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ich halte - wie bereits ausgeführt - die BS für eine archaisch determinierte Disposition, der in unserer heutigen langweiligen Welt das Objekt fehlt, statt Säbelzahntigern gibts heute nur noch Formulare, die man bekämpfen kann. Die amerikanischen Versuche (um die sich trotz der herausragenden Ergebnisse hier niemand kümmert) mit Ketamin, sprechen dafür, dass das glutagene System, also ein Zuviel an Glutamat, die Symptome hervorrufen. Diese Überschwemmung mit Glutamat war vor Urzeiten notwendig, aber heute gibt es nichts mehr, wofür man diese Disposition noch brauchen würde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine These richtig ist, das auch deshalb, weil die BS sich dominant auf nachfolgende Generationen überträgt, was für eine starke genetische Komponente spricht.
    • hallo jannis,

      ich kann mich des eindrucks nicht erwehren.... aber ich glaube, du wirfst einiges in einen topf und rührst kräfftig alles durcheinander.

      habe jetzt keine zeit, später mehr...

      lg
      oki

      ps: vielleicht sollten wir einen neuen baum aufmachen, wir sind hier ja bei "achterbahn" zu besuch :D
      Osakidersanftmütige .......... 8o .......... 8) .......... :thumbup: .......... :rolleyes: .......... :love: