Hallo mampf,

auf der Seite bipolar.at siehst du auf der linken Seite "Infos zur Erkrankung" und "Links, Events" mit weiteren Internetseiten. Vielleicht wirst du ja da noch fündig.

Viele Grüße Heike

Mampf

Im grund genommen geht es darum, seinen Mittelweg zu sehen.
Ein Kernmerkmal bei Bipolar ist, das die Betroffenen an Perfektionismus leiden. Viele würden das von sich weißen,- Nein,- ich perfektionistisch? Niemals! Aber im Endefekt sind die Ansprüche an sich und seine Ziele doch oft sehr hoch und wenn sie nicht erreicht werden - und das ist quasie immer der Fall, - geht es wieder in depressive Denkstrukturen.

Was ich Dir empfehlen kann, ist beispielsweise die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg, ist aber für Leute ungeeignet, die sich gar nicht verändern wollen. Dazu braucht es auch eine Bereitschaft.



LG Tobi

Ich weiß gar nicht, ob es wirklich gut ist, sich in dieser Sache zu sehr zu belesen. Man ist dann immer mit seiner Symptomatik konfrontiert, das kann dann auch ein Eigenleben bekommen und man vergisst darüber, dass es auch noch ein Leben außerhalb dieser Beschwerden gibt. Aus Denken wird leicht Grübeln...

Hallo,

ich möchte nur darauf hinweisen, dass mampf hier seinerzeit ihren Werdegang geschildert hatte, der in einer Psychose endete, in der sie aus dem Fenster gesprungen ist, nicht aus suizidalen Absichten, sondern aus einer Panik heraus und dabei noch Glück hatte, so würde ich es mal sagen, dass sie mit Trümmerbrüchen der Beine noch davon gekommen ist und hoffentlich auch bald wieder gehen wird können. Es hätte schlimmer sein können. Mit GfK, werden ihre Beine wohl auch nicht gesünder und ich empfinde es richtig und gut, sich mit seiner Störung auseinander zu setzen, denn der nächsten Sprung kann tödlich enden oder eben zu einem dauerhaften Pflegefall werden. Und wenn dies passieren würde, weil eben nicht richtig damit auseinandergesetzt und sich eher mit Giraffen und Wölfen unterhalten wurde, wird keiner von euch da sein und sich verantwortlich fühlen. Es gibt eben durchaus Störungsbilder, die anders und ggf. auch schwerer sind, als die, die wir kennen.

Viele Grüße Heike

Ich stimme Jannis zu. Die Beschäftigung mit der Störung, kann diese auch verschlechtern.

In einer gewaltfreieren Welt, wären die Beine ganz klar heil, weil Mampf da keine Panik bebekommen bräuchte. Man kann natürlich die Welt nicht verändern, aber den Blickwinkel darauf und das ist einiges, ein Instrument kann Gewaltfreie Kommunikation sein. Aber Heike bei Dir gebe ich es auf. Beschäftige Dich mal mit Deinen Störungen obwohl Du selbst weißt, das es das wenigste war, das Dir geholfen hat..


LG Tobi

Hallo Mampf,

warum willst Du mit einer Bipolaren Störung leben? Bedeutet das nicht auch, manische und depressive Phasen zu haben? Wie sehtst Du denn dazu?


LG Tobi

Da muss ich Oki ausnahmsweise mal Recht geben. Descartes hatte den Dreiklang von Körper, Geist und Seele schlicht nicht verstanden. Der Ruhm, den er dafür beansprucht, ist also restlos unbegründet.

In der westlichen Welt sind wir zu "Kopfmenschen" erzogen worden und meinen, alles mit dem Geist, also dem Bewusstsein, regeln zu können, dabei laufen die meisten Prozesse im Gehirn unbewusst ab. Wenn wir gedanklich die Vorgänge steuern müssten, die alleine zum Gehen erforderlich sind, würden wir fallen, weil die Strukturen im Hirn, die für das Denken reserviert sind, gar nicht ausreichen würden und auch viel zu langsam sind. Von den Größenverhältnissen kann man das mit Festplatte (unbewusste Abläufe) und Arbeitsspeicher (Denken) eines PC vergleichen. Die Reizweiterleitung ist im Unbewussten zudem 40 x so schnell.

Hallo liebe Mampf,

vielen Dank, das Du auf meine "blöde Frage" ehrlich geantwortet hast.

Ich war eine Zeit lang überempfindlich, weil ich niemals mehr einen Zustand bekommen wollte, bei dem dann andere für mich entscheiden. Ich habe zum Glück überhaupt keine Angst mehr, das das jemals wieder passieren könnte.
(Januar 2006 kam der Rest der Welt und ich sowenig miteinander klar, das ich 14 Tage in Fixierung um Hilfe geschrien habe,- denke es ist klar das ich erst in Fixierung angefangen habe um Hilfe zu schreien)

Es ist gut, das Du weißt, um was es Dir geht - Deine Sicherheit. Meiner Meinung nach ist der sicherste Ort immer noch bei sich Zuhause. Auch wenn wir denke ich alle erkannt haben, das es was den Körper anbelangt keine absolute Sicherheit geben kann und wir theoretisch jederzeit einen Herzinfarkt oder ein Blutgerinsel..
Ich denke nicht, das Du jetzt eine Panikattacke kriegst, oder?
Was wir tun können, ist an unserer geistigen Sicherheit zu arbeiten..

Was denn Verstand anbelangt, hilft er zum Beispiel klar zu sehen, wieviel man geschlafen hat. Wer ausreichend schläft, der kann aus meiner Sicht und Erfahrung kaum eine Psychose (Tagtraum) bekommen..
Ansonsten, hast Du einen technischen Beruf erlernt, daher glaube ich, auch das es darum Herz und Verstand, Hand in Hand..
Der Verstand und die Logikt, helfen nämlich nicht alleine weiter, das ist klar..
Es geht ja auch um eine gefühlte Sicherheit...


LG Tobi

P.S Finde es klasse - Deine Ambitionen mit den Hunden..

Hallo lieber Oki,

auch ich stimme Dir gerne mehr und mehr zu.

"Ich habe diese gestörten Phasen, aber ich bin nicht die Störung."

So weit so gut. Ich würde allerdings noch weiter gehen und sagen,
Du hattest diese gestörten Phasen.
Diese Phasen konntest Du nur haben, weil Du entweder Dir schwächen von Dir oder anderen
aus der Vergangenheit angeschaut hast oder sorgenvoll in der Zukunft warst.
Jedenfalls kann es diese Phasen ohne Vergangenheit und Zukunft nicht geben
und deshalb ist "Jetzt" ein sehr gutes Buch.

Außerdem ist jemand der wirklich im hier und jetzt ist gar nicht in der Lage ein Verhalten als krank zu bewerten,
auch wenn er aus dem hier und jetzt immer richtig entscheiden mag. Die Schublande wie "krank" sind mehr
hinderlich wie förderlich, weil sie es dem Behandler gar nicht ermöglichen den anderen wirklich "jetzt"
wahrzunehmen.

Wir stimmen darin überein, das Bipolare an Perfektonismus leiden,- wenn auch selbst oft unerkannt
und das die Erhöhung der eigenen Ziele und Möglichkeiten bei perfektinismus wieder zu Depressionen führen kann..

Besonders interessant finde ich, das Du sagst - Bipolare gelten als überangepaßt und die Manie ist ein Versuch sich freiräume zu schaffen..
Du schreibst - warum auch immer - Bipolare überangepaßt sind,- auf diese Frage, möchte ich aber gerne Antorten.

Natürlich, sind Bipolare nicht wirklich überall im Ruf, sehr angepaßt zu sein. Aber auf der anderen Seite doch - denn offenbar, hat uns doch zu sehr interessirt, was andere Leute sagen.
Denn wenn es uns egal wäre, was andere Leute sagen - was hätten wir dann eigentlich für ein Problem?

Ist es den eine Gemeinsamkeit, aller Bipolaren - dazu gehören zu wollen und sich deshalb erst zu unterdrücken und dann anschließend, sich durch die Manie Freiräume zu verschaffen?

Geht es desweiteren auch um Achtung und Respekt?

Dann habe ich noch einen kleinen "Reim" mit auf dem Weg,
das Juwel, der Selbstwürde!

In dem Wissen um den eigenen inneren Reichtum,
verfällst Du niemals in den Wunsch
nach Achtung und Ehre.


LG Tobi

Leider gibt es im detuschen Sprachraum herzlich wenig.

Englisch ist da etwas anders...

Die Umbauarbeiten an bipolar.at sollen auch dazu dienen, eine höhere Aktualtität im Bezug auf Neuigkeiten bezüglich bipolarer Störungen zu bringen.

Ich hoffe, dann hier auch diesbezüglich beitragen zu können.

ich bestehe auch darauf,
dass ich als Nichtnormaler, sondern devianter Zeitgenosse
keineswegs ein Teil des Problems bin,
sondern eben der Lösung !

lg
euele4

Gut, ist eine Frage des Blickwinkels
und die zwei Seiten einer Medalie.

Wie Oki meint, haben wir eine "Überangepaßtheit"
mit den Umständen, kamen wir weniger klar als andere.

Wir sind an dem erkrankt, was im Menschen eh krank ist.

Wir lebten auch in der Vergangenheit, machten uns Sorgen um die Zukunft,
verurteilen uns selbst und andere und verglichen uns gegenseitig,
so fühlten wir uns entweder über oder unterlegen und dachten allein mit der Ratio unser
Leben bewältigen zu können.

Natürlich kamen wir damit nicht gut klar (und wenn ich auch nur für mich alleine spreche)
und in der Manie, ist unser Ego so groß das kaum jemand neben uns bestehen kann.

Anders in der Depri, da ist unser Ego so klein, das wir uns nicht wundern brauchen
wenn andere in unsere Freiräume hineinstoßen.

Den einzigen wirkliche Vorteil den ich sehe, ist das wir nach all dem Leidensdruck gesehen haben,
das es so für uns nicht weitergehen kann. Das ist unsere Stärke und unser Potzenzial.
Wir hatten einen Nullpunkt und wollten wirklich etwas für uns verändern.

Die Chane dazu gibt es immer "jetzt."


LG Tobi