Warum gibt es für Bipolare keine guten Jobmöglichkeiten!

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    • Warum gibt es für Bipolare keine guten Jobmöglichkeiten!

      Hey Leute !

      Warum gibt es für Bipolare keine guten Jobmöglchkeiten, es gibt zwar einrichtungen wie: REINTEGRA,OPUS,Laube . Ich habe selbst die Erfahrung in allen einrichtungen gemacht, und ich muss sagen sie sind sehr gut , aber auf Dauer sehe ich keine Aussicht; da man leider mit schwerst Psychischen Menschen zu tun hat . Und ich denke wenn man jeden Tag das ,,LEID`` anderer Menschen sieht , wird man irgendwann noch kränker oder packt die Situation schlußendlich nicht, bei mir trifft eher das sekundäre zu.

      Wie gehts euch dabei, wisst ihr vielleicht; Tipps ,Rathschläge oder dergleichen.



      Liebe Grüße



      Piano :banana:
    • Jannis, exakt:

      Arsch hochkriegen und nicht rumjammern. Ich hab nie in meinem Lebenslauf was von bipolar etc. reingeschrieben, auch kein Etikett auf der Stirn,
      und hatte immer bestbezahlte Jobs. Komm allerdings auch gut mit meinem Medis klar.

      In den letzten 2 Jahren war ich exakt 8 Tage krank; 4 davon in den letzten 3 Wochen nach 4stündiger OK und UK-OP (Zahnimplantate).

      lg

      onyxxerl
    • onyxxerl schrieb:

      Arsch hochkriegen und nicht rumjammern. Ich hab nie in meinem Lebenslauf was von bipolar etc. reingeschrieben, auch kein Etikett auf der Stirn,
      und hatte immer bestbezahlte Jobs. Komm allerdings auch gut mit meinem Medis klar.


      Ratschläge sind oft Schläge - ...und bei mir löst dein RatSCHLAG tatsächlich Schmerzen aus, ganz massive sogar. Denn du unterstellst dem Ratsuchenden damit, dass er doch "locker vom Hocker" einen Job bekommt, wenn er "einfach nur seinen Arsch hochkriegt".

      Sorry - für jemanden der selbst Psychologie studiert hat, ist das ein erbärmliches Armutszeugnis.

      Und im Übrigen hilft es Piano nichts, dass du hier postest nur "bestbezahlte Jobs" ausgeübt zu haben. Es ist nicht das erste mal, dass du das hier betonst und es ist einfach nur widerlich: Wenn es tatsächlich so ist, freut mich das natürlich für dich, aber im Prinzip interessiert es mich absolut nicht und Piano hilft das am wenigsten.

      Kannst du mir bitte mal den konstruktiven Teil deines Postings aufzeigen? Mit welchen "Referenzen" soll sich Piano eigentlich am 1. Arbeitsmarkt bewerben? Mit einem Dienstzeugnis von Laube? Du lebst so was von neben der Spur, dass es besser wäre, du hättest einfach dazu geschwiegen.

      In Österreich ist es verdammt schwierig mit einem lückenhaften Lebenslauf überhaupt noch einen Fuß auf den ersten Arbeitsmarkt zu bekommen und mit Zeugnissen von diversen Reha-Einrichtungen gestaltet sich die Arbeitssuche auch nicht leichter.

      @Piano

      Die einzige realistische Chance sehe ich über Ausbildungseinrichtungen (Umschulungsmaßnahmen) der Sozialpartner (div. Ausbildungsstätten von AMS, WKO), bei denen du einen neuen (Lehr)beruf (z.B. aus der Mangelberufsliste) und damit Chancen im 1. Arbeitsmarkt bekommst. Einen Bürojob zu ergattern, ist besonders schwer, weil du dich mit sehr, sehr vielen "Mitbewerbern" messen musst. Zudem halte ich gerade die Tätigkeiten im Büro für sehr belastend (Stressfaktor) und auch nur in den seltensten Fällen an spezielle Bedürfnisse von bipolaren "anpassbar" (z.B. Arbeitszeit).

      Ansonsten helfen in Österreich einfach nach wie vor Beziehungen: Freunde, Bekannte, einfach alles was dir so über den Weg läuft zu aktivieren, dir zumindest mal eine "Prakikumsmöglichkeit" beim jeweiligen Arbeitgeber zu verschaffen, damit du einmal eine Chance bekommst, zu zeigen was du kannst. Und das Wichtigste: Nie verzagen - es gibt auch noch die Faktoren "Zufall" & "Glück" ;)

      lg j&n

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jeder & niemand ()

    • meine Meinung dazu....

      Jannis schrieb:

      Ich stimme dir zu, frage mich nur, weshalb ein Bipolarer keinen Job im sog. "ersten Arbeitsmarkt" bekommen sollte. Aus meiner Sicht ist es relativ einfach, Manien medikamentös zu verhindern und depri sind viele andere auch.
      Hallo an alle hier,
      ich teile die Ansicht mit Jannis - siehe Zitat oben. Warum sollte jemand, der diese Erkrankung hat, keine Chance am (ersten) Arbeitsmarkt haben?

      1. gestaltet sich diese Erkrankung ganz unterschiedlich - es ist hier eine Frage der Therapie (Ansprechen und Einstellen der Medikation vor allem) bzw. des Schweregrads und Verlaufs der psych. Störung -- zwischen den Phasen können Symptome komplett verschwinden =diese Diagnose bedeutet nicht, andauernd krank und nicht "vollwertig" arbeitsfähig zu sein!!!

      2. ist es eine Frage der Einstellung unabhängig ob psychisch krank oder nicht: was will ich beruflich machen, wie viel Stellenwert hat die Arbeit für mich, welche Arbeitsplatzprofile sind für mich optimal, welche Voraussetzungen bringe ich mit an Bildung/Berufserfahrung etc.

      3. ist die momentane Arbeitsmarktsituation Veränderungen unterworfen, d.h. dass hohe Arbeitslosigkeit JEDEN betreffen kann und meiner Ansicht nach Glück und Vitamin B, "zur richtigen Zeit am richtigen Ort" eine schnellere und erfolgreiche Jobsuche boosten kann


      4. im Grunde diese ganzen Einrichtungen, von denen du erzählst, auf einen Job im ersten ARbeitsmarkt eigentlich vorbereiten sollen, mit den beruflichen Anforderungen auch nach längeren "Ausfällen" aller Art (nicht nur wegen der Erkrankung!!!) wieder mithalten zu können und genauer zu wissen was man arbeiten WILL, IN DER LAGE IST, DER GESUNDHEIT GENERELL GUT TUT und für die Person SINN stiftet (nicht nur um Geld zu verdienen, sondern auch regelmäßig soziale Kontakte und eine gewisse vorgegebene TagesSTRUKTUR zu haben)

      Meiner Ansicht nach ist es eine ganz persönliche Entscheidung, was ich mir aufgrund meiner gesundheitlichen und (Lebens-)Situation an Arbeit zutraue, schaffe und erreichen möchte. Für mich hat sich gezeigt, dass es mir sehr viel geholfen hat, meine "optimalen Arbeitsrrahmenbedingungen" ausfindig zu machen -- und auch zu akzeptieren, dass ich trotz Hochschulabschluss derzeit keine Jobs auf diesem Niveau eben machen kann und mir die Arbeit in der Sozialbranche zu viel an Substanz und Energie gekostet hat und wird. Was nützt mir eine leitende Position, wo ich ein grandioses Gehalt bekomme, wenn ich gesundheitlich nur Probleme habe, die Probleme der Klienten mit nach Hause nehme - dadurch keinen Spaß, nur Stress und vielleicht noch mit den anderen Arbeitskollegen nicht klar komme......... Da mach ich lieber was einfacheres, ohne so große Verantwortung und komplizierten Berufsanforderungen, auf Teilzeitbasis dass ich Zeit für meinen Sport, Hobbies und Familie hab und auf langer Sicht gesund bin?

      Ich arbeite, um zu leben!!! Und nicht umgekehrt - "nur" zu leben um beruflich Karriere zu machen und möglichst viel Kohle auf meinem Konto zu haben. Als Frau möchte ich nicht mit 40 mit der Familienplanung beginnen und im späteren Leben alleine sein.

      Soviel dazu!
      :) KP
    • Hi all,

      die Antwort ist ganz einfach - der Rest der Menschheit kommt mit Bipolar nur schwer klar - oft findet man nicht gleich am Anfang den richtigen Arzt und die richtigen Medikamente und der eigene Lebenslauf wird "bunt" - na ja man wird ein sogenannter "bunter Hund" mit zig Arbeitgebern und es fallen einem oft keine Ausreden mehr ein.

      Eine psychische Erkrankung kann man nicht sagen - das ist heute noch immer ein Tabuthema.

      Das Wichtigste ist das man seine Innere Mitte findet und eine Beschäftigung für sich selbst - stricken, Hund, Haushalt,... und so die Freizeit zwischen den Jobs nützt die häufig lang sein kann.

      Kreativ sein in der VHS, selbst kochen und backen, gärtnern am Balkon - sparen mit Sinn.
    • Wer meine Postings hier verfolgt hat, der kennt meine Einstellung, nach der die BS lediglich eine Disposition ist, keineswegs aber eine Krankheit! Wenn es denn weiter richtig ist, was man oft liest, dass der Bipolare sehr kreativ ist, dann ist das doch auch für den Arbeitsmarkt ein ungeheures Plus. Für mich nehme ich diese Kreativität durchaus in Anspruch und sie hat mir jobmäßig immer ungeheuer geholfen. Das muss man dann aber auch ausspielen und gegen Widerstände durchsetzen, indem man zu seiner Kreativität steht und sie als Trumpfkarte begreift.

      Ich habe beruflich immer vieles anders gemacht als andere und bin damit mehr als gut gefahren.

      Dadurch habe ich sogar Jobs bekommen, für die ich nicht einmal die formale Eingangsqualifikation hatte, den Chefs hat aber gefallen, dass da mal jemand um die Ecke kommt, der einen völlig neuen Wind in die Bude bringt. Neben diversen anderen Jobs (u.a, Marketingvorstand einer börsennotierten AG), die ich gleichzeitig hatte, bin ich seit mehr als 20 Jahren als Rechtsanwalt niedergelassen. Man meint immer, die Juristerei sei trocken und völlig unkreativ. Das stimmt nicht: Man kann das ganze auch sehr kreativ betreiben und damit seine "Konkurrenz" regelrecht überfahren, die einfach nicht mit einer solchen Argumentationen oder einem solchen Auftritt vor Gericht gerechnet hatten.

      Also nicht den Makel beklagen, sondern sehr selbstbewußt mit der Habenseite wuchern!!!
    • Nachteile von BP

      Lieber Jannis,

      man kann sich als BP zu den wenigen glücklichen schätzen wenn man es zumindest geschafft haben nicht vom Existenminimum leben zu müssen. Laut einer Statistik leben nämlich vieler Menschen mit dieser Erkrankung am Existenzminimum was sich ganz einfach daraus erklärt, daß für jeden auch noch so einfach Job eine stabile Stimmungslage nötig ist.

      Das wiederum bringt die Erkrankung ja mit sich wie wir ja alle wissen.
    • Hallo Jannis,

      ich denke es gibt verschiedene Wege zu inneren Frieden. Was ich "propagiere" Kontemplation, den Frieden in sich spüren und zu seinem Kern kommen und das was Du "propagierst,"- nämlich das es auch verdammt gut tut Erfolg zu haben und sich etwas zuzutrauen. Das ist meiner Meinung nach der Weg zu den beiden Seiten der selben Medaille, wenn beides im Einklang ist, ist man friedvoll.

      Du hast da etwas in mir angeregt, über das ich so sonst nicht nachgedacht habe.

      Ich danke Dir, das Du unermüdlich dafür wirbst, seine Energie friedlich zu nutzen und das die "Erkrankung" nicht die Einschränkung von Potenzialen bedeuten sollte, sondern unsere Potenziale frei zu lassen.


      LG Tobi

      Fazit: Erfolg und Kontemplation ist wichtig
    • Es freut mich sehr, Tobi, wenn ich bei Dir diese Saite zum Klingen gebracht habe und, Tornas, ich glaube Dir auch die Statistik, nach der viele BP wirtschaftlich nie über das Existenzminimum hinausgekommen sind und jetzt beleuchten wir mal die Gründe dafür:

      Wenn es denn richtig ist, dass der Bipolare "anders" ist im Sinne einer gesteigerten Kreativität, dann wird ihm die "normale" Gesellschaft, insbesondere sein soziales Umfeld (was besonders wehtun kann), dieses Abweichen von der Norm als Abartigkeit auslegen. Meine Mutter, die sogar selbst Freidenkerin war, hat mich noch auf ihrem Sterbebett gefragt: "Warum musstest Du eigentlich immer gegen den Strom schwimmen?" - Die Antwort ist einfach: Weil ich immer selbst gedacht habe und mich schon in der Grundschule die gleichmacherische Indoktrinierung angekotzt hat.

      Die Gesellschaft empfindet jede Abweichung von der Norm als bedrohlich und bekämpft sie.

      In diesem Sinne sind z.B. eigentlich alle Künstler "abartig". Jetzt ist es natürlich für den einzelnen extrem schwer, diese stetige Spiegelung seiner Eigenschaft, die als negative Kritik vorgebracht wird, zu ignorieren oder - besser noch - soviel Selbstbewusstsein aufzubringen, sie als Vorteil zu begreifen - und zu nutzen.

      Für den Künstler ist das noch relativ einfach, weil er sich auf ein Feld begeben hat, auf dem "Spinnerei" zum Handwerk gehört und toleriert wird. Bei einem "normalen" Beamten" wäre spätestens bei "Malen nach Zahlen" der Höhepunkt der Kreativität erreicht.

      Jetzt zum Problem: Die Mehrzahl aller Berufe erfordert keine Kreativität, dort ist sie sogar schädlich, insbesondere die schlechter bezahlten, bei denen es um mechanische Reproduktion einer eingeübten Fertigkeit geht. Ich kann weder kreativ Zeitungen austragen, noch kreativ Taxi fahren und wenn ich angestellt bin, kann ich auch keine kreativen Brötchen backen (als Selbstständiger ginge das schon und man hätte sogar die Chance, das "Kultbrötchen" zu kreieren).

      Bedeutet für mich: Wenn ich für mechanische Jobs nicht tauglich bin, weil sie mich anöden würden, muss ich halt andere machen und ich weiß - soviel zur Ichstärke - dort bin ich einfach richtig gut. Und ich brauche dafür auch nicht das gesellschaftlich akzeptierte Feld der Kunst. Die Schwierigkeit besteht nur darin, sich gegen den stetigen gesellschaftlichen Argwohn durchzusetzen. Mit gehörigem, an Frechheit grenzendem Selbstbewusstsein klappt das aber und wenn man dann positive Bestätigungen bekommt, wird das zum Selbstläufer. Mir hat es z.B. damals unheimlich gut getan, als ein Automobilkonzern ein Konzept von mir gekauft hatte, mit dem erreicht wurde, dass dann die Fahrzeuge europaweit tatsächlich erheblich schneller abgeflossen sind. Es ging zwar nur um Geld, mir war aber wichtig, dass meine Idee aufgeht und das war der Fall.

      Nehmen wir mal an, man wäre mit drei Beinen geboren worden, dann wäre man gesellschaftlich als Krüppel stigmatisiert. Dann blieben einem zwei Möglichkeiten: Entweder, man humpelt (wie es die Gesellschaft erwartet), oder läuft mit Unterstützung des dritten Beines die 100 Meter in 8 Sekunden.
    • Also, als ich Arbeit suchte, wusste ich nicht, welche Krankheit ich hatte und habe mir stinknormale Arbeit gesucht mit anderen Stinos zusammen. Ich war Bürokauffrau, bei Aldi an der Kasse, am Fließband in der Keksfabrik, als Putzfrau bei einem Herrenbekleidungsgeschäft, kenne ganz normale Jobs, war sehr oft von der Zeitarbeit aus in Bürojobs eingeteilt, und kann sagen, es gibt viele Arbeitsplätze, speziell große Firmen müssen ein Soll an Behindertenbeschäftigung erfüllen, da kann man sich dann mit dem Behindertenschein bewerben und bekommt einen geschützten Arbeitsplatz, dort gibt es Betriebsrat usw.

      Immer gleich beim Einstellungsgespräch sagen: "Ich bin ja sooo bipolar..." Das würde ich nie machen. Oder "ich bin psychisch krank" möglicherweise bei einem Bürojob? Oh, ich glaube, da ist dann nichts zu machen. Ich würde ausweichend auf die Frage nach Art der Behinderung antworten: "Stoffwechselstörung" oder "ich bin depressiv, aber die medikamentöse Behandlung hat gut angeschlagen, daher bin ich leistungsfähig."

      Wenn man den Behindertenschein gar nicht erst angibt, also auch auf den Urlaub und den Kündigungsschutz verzichtet, muss und darf man gar nichts über Bipo sagen. Dann hat man aber auch in kleinen Betrieben oder Lädchen eine Chance. Das ist die Sache, so wie ich sie sehe. Wenn ich mit den Tabletten weitgehend stabil bin bis auf ein paar Höhen und Tiefen, die ein StiNo auch hätte, kann ich meine Erkrankung auch verschweigen. Ich hätte dann bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Nur mit der Rente könnte ich Schwierigkeiten bekommen, weil ich ja nicht unbeschränkt dazuverdienen darf. Was gebe ich als Grund für die Berentung an: Rückenprobleme. Dann kann ich eben nur 2,5 h im Sitzen arbeiten. Bewerbe ich mich in einem kleinen Betrieb, wo sowieso ein Geringverdiener gesucht wird, gebe ich keinen Behindertenschein ab. Wenn es heißt, die ist behindert, dann winken die meist ab. Ich würde also meine wahre Erkrankung nicht nennen. Somit muss ich auch nicht zwischen einem unbegehrten oder völlig unattraktiv erscheinenden Jobangebot wählen.
      Liebe Grüße
      Schlumpfmaus


      Homepage

      Wer nicht im Stande ist, etwas zu tun, der ist in der Lage, sich zu beschweren. Letzteres verhindert den Stand.
    • Hallo nochmals,

      natürlich sage ich in einem Vorstellungsgespräch nicht das ich einen Behindertenschein habe oder Bipolar bin (bin ja nicht komplett behämmert) - aber mein Bandscheibenimplantat reicht auch um die meisten in die Flucht zu schlagen - nicht voll auf 180% belastbar zu sein - sprich mit Überstunden überhäuft werden zu können und mal krank werden zu können - und schon bist du aussortiert.

      Die letzten 5 Jahre habe ich nur mehr Treterjobs mehr bekommen und hatte dann auch zwei schwere Rückfälle und einen Bandscheibenvorfall - die die keiner mehr will - das ist halt wenn der Lebenslauf nicht mehr ganz toll ausschaut. Der letzte ging dann so war aber befristet und die Chefin war echt das Letzte.

      Nun Gesundheit und Stabilität steht an erster Stelle - wenn nicht das passende Jobangebot daherkommt na ja dann hänge ich halt im Netz - war am Anfang nicht so einfach für mich aber irgendwann muss man auch vernünftig werden.
    • Jannis schrieb:

      Wer meine Postings hier verfolgt hat, der kennt meine Einstellung, nach der die BS lediglich eine Disposition ist, keineswegs aber eine Krankheit! Wenn es denn weiter richtig ist, was man oft liest, dass der Bipolare sehr kreativ ist, dann ist das doch auch für den Arbeitsmarkt ein ungeheures Plus. Für mich nehme ich diese Kreativität durchaus in Anspruch und sie hat mir jobmäßig immer ungeheuer geholfen. Das muss man dann aber auch ausspielen und gegen Widerstände durchsetzen, indem man zu seiner Kreativität steht und sie als Trumpfkarte begreift.

      Ich habe beruflich immer vieles anders gemacht als andere und bin damit mehr als gut gefahren.

      Dadurch habe ich sogar Jobs bekommen, für die ich nicht einmal die formale Eingangsqualifikation hatte, den Chefs hat aber gefallen, dass da mal jemand um die Ecke kommt, der einen völlig neuen Wind in die Bude bringt. Neben diversen anderen Jobs (u.a, Marketingvorstand einer börsennotierten AG), die ich gleichzeitig hatte, bin ich seit mehr als 20 Jahren als Rechtsanwalt niedergelassen. Man meint immer, die Juristerei sei trocken und völlig unkreativ. Das stimmt nicht: Man kann das ganze auch sehr kreativ betreiben und damit seine "Konkurrenz" regelrecht überfahren, die einfach nicht mit einer solchen Argumentationen oder einem solchen Auftritt vor Gericht gerechnet hatten.

      Also nicht den Makel beklagen, sondern sehr selbstbewußt mit der Habenseite wuchern!!!


      Hallo Jannis,

      ausnahmsweise muss ich dir heftigst widersprechen. Ich habe den Eindruck, dass du das etwas undifferenziert siehst. Leider haben nicht alle das Glück eine Bipolar I 1/2 Störung (rezidiv. Hypomanie) zu haben. Naja, was meine ich damit... ?- ...*hmmm* gar nicht sooo leicht zu erklären. Nur eines bin ich mir sicher: Mit einer klass. "bipolar 1 Störung" würdest du diesen Text so niemals verfassen. Ich habe dir das ohnehin schon mal geschrieben, dass ich bei dir nicht wirklich eine bipolare Störung entdecken kann. Zumindest nicht aus dem was du geschrieben hast. Für mich ist das wirklich klass. "ADHS" - ...und da ist dein Argument mit der Disposition auch zu 100% richtig.

      lg j&n

      Nachtrag: Eine gute Illu zu dem Thema: ars.els-cdn.com/content/image/…S0165032701004293-gr1.jpg
    • J&N

      eine gute Diskussion lebt ja gerade davon, dass man unterschiedlicher Meinung ist und ich bin in diesem Forum um zu lernen, gerade auch von Dir.

      Mir sind verschiedenste Diagnosen gestellt worden, "Bipolar" und "ADHS" sind davon nur zwei davon, wobei die entsprechenden Ärzte die jeweils andere Diagnose als "Unsinn" abtaten. Kurz: Ich weiß eigentlich gar nicht, was mir überhaupt fehlen soll. Krank fühle ich mich jedenfalls nicht, im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte bin ich auch und deshalb lasse ich mich auch ungern etikettieren, was dann ja fast zwangsläufig mit harten Einschnitten in das Leben einhergeht, pharmakologisch und sozial (Arbeitsunfähigkeit).

      Wenn ich also davon ausgehe, was ich ja hier sehr vehement vertrete, dass BS ebenso wie ADHS eine Disposition (ich halte beides ohnehin für dasselbe) und keine Krankheit ist, möchte ich folgerichtig natürlich nicht, dass man in meinem Hirnstoffwechsel herumschraubt, dessen genauen Mechanismen nahezu unerforscht sind.

      Nunmal zu meinen Symptomen: Ich bin ruhe- und rastlos, d.h. ich kann nie entspannen, mein Geist läuft beständig auf Hochtouren und lässt sich nicht abstellen (das ist ganz schön unangenehm), ich langweile mich extrem schnell und fühle mich dann niedergeschlagen. - Faul am Strand zu liegen ist für mich "Höchststrafe" (in einem Urlaub habe ich vor lauter Langeweile einem Bootsverleiher sämtliche Tretboote repariert und einem Urlauber dessen Automotor.

      Wenn ich an etwas Interessantem arbeite hyperfokussiere ich, arbeite dann monatelang bis zu 20 Stunden/Tag, vergesse dabei meine Umwelt und einmal habe ich darüber einen Zusammenbruch - körperlich und nervlich - bekommen (wahrscheinlich, was man heute mit "burnout" bezeichnet). Und wenn ich erstmal in einem solchen "Flow" drin bin, dann muss auch alles andere höher und schneller sein, exzessiv und genau letzteres ist mir dann als Manie ausgelegt worden. (Die von mir aufgesuchten Hotels waren nach Ansicht der Ärzte viel zu teuer, meine Projekte zu groß, die Sex-Partnerinnen zu viele). Ich gebe zu, in dieser Phase vielen Leuten auf den Zwirn gegangen zu sein, mit meinem Redefluss und dem missionarischen Eifer. (Habe mich bei meinen Freunden später entschuldigt).

      Aus diesem Zustand bin ich aber ganz schnell wieder herausgekommen, drei ohne Medikamente (die man in der Klinik für dringlichst erforderlich hielt) durch geschlafene Nächte (11 Stunden) haben dafür ausgereicht.
    • Dein Problem ist das Du dich nicht unterordnen kannst. An Jannis

      Hallo lieber Jannis,

      Dein Problem ist, das Du dich nicht unterordnen kannst. Wie reagierst Du wenn Du das hörst?

      Das ist die eine Erklärung für Deine "Krankheiten", sicher. Vermutlich wirst Du mir zustimmen, das Du / Wir, "objektiv" gesehen, minder schwere Fälle sind, deshalb tun uns Demut und Dankbarkeit ganz gut. Richtig, ist aber auch, das wir irgendetwas anders machen, als die "schweren Fälle."

      Dein Problem ist das Du dich nicht unterordnen kannst. Wie klingt das für Dich? Kommt Dir das bekannt vor?

      Ich stelle die These auf, das "Bipolare" verbindet, in Punkten der Biographie unterdrückt worden zu sein und das es von dieser Ausgangslage schwierig ist, zu erkennen, wer "ich" wirklich bin.
      Unterdrückung ist Teil unseres gesellschaftlichen Systems, angefangen in Schuld und "Erziehung." Mein Vater (Leerer) wollte das ich mich unterordne, damit ich es mal leichter haben werde im Leben um schön mit den Wölfen zu heulen. Erst gestern sagte er mir, das ich nie Vorgesetzte akzeptierte und mich nicht unterordnen konnte.

      Schon als Kind habe ich mich gefragt, ob ich wohl "ein Nazi" gewesen wäre und aufgrund meiner Biographie sage ich, wäre ich entweder ein Überzeugungstäter gewesen oder ich hätte mich wie in meiner Biographie üblich, nicht sonderlich darum geschert, was "Befehl" ist und was Vorgesetzte sagen, denn ich hoffe das ich meine eigene Willensfreiheit und daraus resultierende Verantwortlichkeit nicht vergessen hätte.

      Mein Vater zeigt leider auf traurige Art und Weise, das in in Schule mehr um "die Fähigkeit" geht sich unterzuordnen als um selbstständiges Lernen. Ich denke, er hat einen Heiden Respekt davor, das ich "einen eigenen Willen" habe und mich nie habe brechen lassen. Nicht immer war das direkt zu meinem Vorteil, wie bei den 14 Tagen die ich in Fixierung verbracht habe - aber was könnte denn noch schlimmeres kommen, falls man nicht der Typ dafür ist sich unterzuordnen - einen Teil meiner Ängste habe ich in Fixierung gelassen.

      Ich habe nichts gegen Autoritäten, im Gegenteil, ich bewundere sie aber eine Autorität ist jemand für mich, dem ich nacheifern möchte, weil ich Respekt davor habe was er tut und für was Sie steht. Den Rang einer Autorität lediglich aufgrund eines Titels, sehe ich nicht. Man darf ja auch nicht vergessen, das viele sogenannter "Autoritäten" sich ihren Titel erworben haben durch Jahre lange eigene Unterordnung.

      Es ist Teil des perfekten Dramas, das viele solcher Autoritäten ihre eigenen "Traumaas" mit Autoriäten schließlich auf andere projizieren. Tatsache ist, das wir frei sind und es auch immer waren. Sich nach seinen inneren eigenen Werten zu verhalten anstatt Regeln zu übernehmen war immer mit Schwierigkeiten verbunden, gehört aber schlussendlich zum Reifungsprozess, zur Selbstverwirklichung, dazu Ich ganz und gar selbst zu sein. Zu erkennen bzw. nicht zu vergessen, das man selbst eine Wirkung hat und man ganz und gar man selbst ist. Von solchen Autoritäten lerne ich gern. Im Grunde genommen heißt es auch, aus sich selbst heraus zu lernen. Im Grunde genommen tut man das eh, selbst wenn einem das Ergebnis nicht gefällt.

      Wir sind erwachsen, was heißt nicht so sehr an den Systemen und "Unterdrückern" um uns herum zu arbeiten sondern an unseren eigenen Systemen. "Gut" und "Böse" bzw. destruktives und konstruktives steckt in jedem von uns. Laß uns einfach als Menschen sehen und die Bewertungen und Störungen beiseite legen.

      Dein Geist läuft auf Hochtouren, was anstrengend ist, das kann ich mir vorstellen. Es ist normal immer zu denken, so ist unser Gehirn. Ein Gehirn was sich selbst überlassen ist, führt grundsätzlich in den Wahnsinn. Ist also nicht schlimm wenn Dir das mal passiert. Möchtest Du überhaupt Ruhe, Frieden und Entspannung oder meinst Du, das geht sowieso nicht und lebst deshalb auf der Überholspur? Soll keine Kritik sein. Ich finde es gut, das Du Ventile hast. Es liegt nicht an Ermangelung von Potenzial, sondern daran, wie wir es verwirklichen können.

      LG Tobi
    • Deinen Ansatz finde ich sehr interessant, lieber Tobi.

      Es ist tatsächlich so, dass ich mich gar nicht unterordnen kann, völlig ausgeschlossen. Allerdings gebe ich zu, dass ich darin noch nie die Ursache meiner Probleme (die eigentlich nur Rast- und Ruhelosigkeit sind) gesehen habe. Deshalb wüsste ich dazu von Dir sehr gerne viel mehr, weil ich irgendwie den Eindruck habe, Du legst den Finger in die Wunde!!!

      Ich nehme an, Du hast Lehrer in der Mitte mit Absicht mit einem doppelten "e" versehen. Genauso habe ich sie vom ersten Schultag an wahrgenommen. - Opportunisten, die nichts selbst zustande bringen, sondern lebenslang eine Linearparaphrase dessen absondern, was sie selbst einmal gelernt haben.

      Bei uns zuhause war das anders: Meine Eltern waren beide totale Freidenker und haben sich allenfalls vordergründig irgendeinem gesellschaftlichen Diktat unterworfen, wenn es zu ihrem eigenen Vorteil war. Oh, man hat sie in der Gesellschaft der oberen 10.000 bewundert! Ansonsten lautete ihr Credo: "Denke selbst!" Lehrer und das ganze Schulsystem fanden sie scheußlich.

      Als ich 16 Jahre alt war, hat meine Mutter darauf bestanden, dass ich (ohne Führerschein) ihren Wagen benutze, weil sie Mopedfahren viel zu gefährlich fand. Ihre Schlussfolgerung war sicher richtig und ich hatte keine Blessuren erlitten.

      Ihr Vater war damals über 90, keineswegs debil und litt unter Depressionen. Er selbst war ein sehr hoher Regierungsbeamter (auch Jurist) und ist 1933 gefeuert worden, weil er keine Lust hatte in die NSDAP einzutreten. Ihm wollte sie zur Linderung illegale Drogen beschaffen, Opium oder sowas. Ich war entsetzt und sie meinte nur: "Was befürchtest Du? Abhängigkeit, Spätschäden, Beschaffungskriminalität? - Bei einem Mann, der am Ende seines Lebens steht?" Bei Licht betrachtet stimmte das, aber versuch` das mal einem Richter als ordentlichem Mitglied der Gesellschaft zu verklickern. Mein Vater hat ihn dann wenigstens dazu überreden können, den Alkoholkonsum zu forcieren. Mein sehr lieber Opa wurde dennoch 93, bei ausgezeichneter physischer Gesundheit.

      Von meinem Vater hatte ich dagegen folgenden Input zum beruflichen Wirken: "Es gibt nur zwei Positionen: Entweder man ist an der Spitze einer Hierarchie, oder man ist selbstständig, in beiden Fällen müssen die Leistungen aber völlig unanfechtbar (gut) sein." Und das ist auch das, was ich immer gemacht habe, entweder ich hatte die Marschrichtung als Chef vorgegeben, oder ich habe auf eigene Rechnung gearbeitet. - Ob meine Leistung unanfechtbar (gut) war, mögen andere beurteilen... Aber es war und ist mir enorm wichtig, als Rechtsanwalt immer zu gewinnen und das gelingt mir seit sechs Jahren ohne Ausnahme! Nur, dafür betreibe ich einen Aufwand, der wirtschaftlich schon schwachsinnig ist.

      Tja, was Autoritäten angeht: Ich habe mit sehr vielen Arbeitgebern beruflich zu tun (ich berate und vertrete nur Unternehmen), es gab aber nur drei (!) Unternehmer in mehr als 20 Jahren, die ich als solche hätte akzeptieren können und da hätte ich mich aufgrund der vorgefundenen Souveränität auch unterordnen mögen. Die Üblichkeit sieht leider anders aus.

      Wie hängt das bloß alles zusammen?

      fragt

      Jannis

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jannis ()

    • Lieber Jannis, lieber Tobi,

      ja, in diesem "Autoritätsproblem" finde ich mich auch sehr gut wieder. Habe es für mich allerdings auch ganz gut gelöst.

      @Tobi: das Wort "Leerer" finde ich genial - @Jannis: kannst du das "patentieren" lassen? *ggg* - Marketingstrategie folgt :devil:

      Aber zurück zum eigentlichen Thema: Wie Tobi schon richtig geschrieben hat, handelt es sich bei uns glücklicherweise um "minderschwere Fälle", die für sich jeweils eine gute Lösungsstrategie entwickeln konnten, mit der "Disposition" umzugehen. Aber wie gesagt: Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass diese Möglichkeiten nicht jeder besitzt und es auch eine Grenze zwischen "Disposition" (für mich ist ADHS eine Art "Sehbehinderung" der Motivation) und pathologischen Zuständen gibt, die man nicht mehr als reine "Disposition" bezeichnen kann.

      @Jannis: Eine Frage hätte ich noch: Hattest du auch längere (mittlere bis schwere) Depressionen? ...oder habe ich das einfach nur überlesen...? ?(

      lg j&n
    • Gefällt mir gerade sehr gut unsere Diskussion.

      Ich habe ja nicht grundsätzlich was gegen Autoritäten, aber gegen den Missbrauch. Ich kann dann sehr gut "austeilen" und kenne auch keinerlei Berührungsängste mit sogenannten Autoritäten (Richtern, Staatsanwälten, Unternehmensführern etc.) Ne schöne Uniform allein qualifiziert zu gar nichts. Ich hasse es z.B., wenn sich Polizisten aufspielen, weil ich ein paar Stundenkilometer zu schnell gefahren bin. Wenn ich die gleichen Polizisten dann vor Gericht vernehme, bin plötzlich ich die Autorität, vor der sie kuschen, ohne dass ich das will: Robe schlägt Uniform. Wirkliche Autoritäten brauchen diesen Status nicht einzufordern, man merkt es schon, wenn man sich mit ihnen unterhält.

      Was Deine Frage zu meinen depressiven Phasen angeht: Kann man bei sich selbst eine Depression diagnostizieren, können es andere? Ist der (Sammel-) Begriff nicht bereits viel zu weit gefasst und verstellt man sich so nicht den Blick auf die eigentliche Problemlage? Ist man mit diesem Begriff in der heutigen Gesellschaft nicht insgesamt etwas schnell bei der Hand? Auch den Grad kann ich nicht bemessen, weil mir der Vergleich fehlt, jedenfalls habe ich nie im offenen Fenster gestanden.

      Ja, ich bin teilweise übellaunig und das widerrum ist eine Folge meiner Rast- und Ruhelosigkeit, die bis zur völligen Antriebslosigkeit führen kann, was eigentlich merkwürdig ist, denn eigentlich ist man ja innerlich getrieben, bringt nur irgendwie die "Kraft nicht auf die Straße". Das fühlt sich an, als sei man ein 12 Volt Motor, an den eine Spannung von 220 Volt gelegt wird, der zittert nur und rührt sich nicht. - Ja, das Bild trifft es.
    • Tja, wie hängt das alles zusammen? An Jannis

      Wenn ich das selbst nur so genau wüßte. :)

      Ich war heute auf einer Tagung, zum Thema - Was ist Karma.

      Diese Erklärungen sind allumfassend aber jetzt etwas zu allgemein.

      Ich finde, es fällt auf, das Wir Drei etwas gegen die (erzwungene) Einengung des Denkens haben, durch Psychopharmaka und eben Leerer.
      Letztere kann man als Trivialitätmaschinen bezeichnen, bei denen auf eine Frage, die ein für alle mal gleich richtige Antwort kommen soll.
      Führer befiehlt, wir folgen. Das wir mit dem Gedanken der Demokratie spielen ist in unserem Kulturkreis erst wenige Jahrzehnte her.
      Leerer stellen Fragen und kennen allzeit bereits die Antwort, (die Ihnen oft selbst vorgegeben wurde) was mit Verlaub,
      die Bedeutung einer Frage als Absurdum führt.

      Die Psychiatrie ist ein Mirkrokosmos unserer "alten" Gesellschaftsordung. Streng hierarchisch mit Menschen in weißen Gewändern, welche als Vertreter der absoluten Wahrheit befugt sind bei Zuwiderhandlung Sanktionen auszurufen. Ist die Trivilisation in der Schule bisher mißglückt, gibt es in der Psychiatrie noch eine Chance.

      Tatsache ist aber, das wir frei sind und auch immer frei waren. These: Wir kämpfen gegen einen unsichtbaren Feind, für Freiheit. Die Freiheit ist ja da, wir brauchen nicht um sie zu kämpfen, das habe ich in Fixierung gelernt: "Die letzte Freiheit liegt immer in der Einstellung zu den Dingen."

      Was ist meine Verantwortung? Wenn ich Unrecht sehe oder befürchte, muß ich dann nicht dagegen etwas tun, gerade um junge Menschen zu schützen? Weder Moslems, noch Juden, Kapitalisten oder Kommunisten haben jemals das schlechte über die Welt gebracht, es waren die Leerer.

      "Es gibt nur zwei Positionen: Entweder man ist an der Spitze einer Hierarchie, oder man ist selbstständig, in beiden Fällen müssen die Leistungen aber völlig unanfechtbar (gut) sein."


      Jemand der selbst-verwirklicht ist und damit in letzter Konsequenz seine Regeln auf alle Menschen überträgt ist ein Führer. Ist es ein Führer der Liebe wie Gandhi oder ein Führer der Angst wie Hitler? Ein selbstverwirklichter Mensch ist ein König, ein Sonnen oder Gotteskönig. Leider hält sich die Vorstellung, auch wenn sie mittlerweile bröckelt, das es nur einen Führer, König, oder Gott geben könne. Tatsächlich ist es aber jeder.

      Zurück zum Zitat. Ich wünschte, ich hätte einen Vater mit diesen klaren Worten gehabt. Wie gesagt, war mein Vater ein Leerer. Ich denke es ist klar, das an der Spitze der Hierarchie Gott ist und dann kommt der Führer bzw. König. Ich denke es ist klar, das dieses Regime dann ein totalitäres ist, es sei denn wir umgehen dieses Problem geschickt in dem wir sagen, jeder ist ein König, im Herzen rein, eine Abbildung Gottes.

      Ich bin lieber selbstständig als in der Sorge zu leben, jemand könnte mich vom Thron schmeißen. Das Wort selbstständig, gefällt mir sehr gut, es klingt wahr.

      Jannis, ich könnte mir vorstellen, das beruflich gesehen, sowohl die Vorstellung ganz oben in einer Hierarchie zu stehen, als auch selbstständig zu sein, jedenfalls ohne Fehl und Tadel, einen großen Druck erzeugt. Daher vielleicht die Rast und Ruhelosigkeit?


      LG Tobi

      Lebe als würdest Du morgen sterben
      und lerne als würdest Du ewig leben.