hat wer erfahrung mit lithium-depot praeparaten?

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    • Hallo Cine,

      ich bin erst mal froh, zu sagen, das bei Dir alles "normal" ist.
      Was ich darunter verstehe, dazu komme ich gleich.
      Ich bin sehr froh darüber, das Du keinen umgebracht hast,
      denn das gibt es leider auch, das wäre dann auch nicht "normal."

      Die meisten Menschen, haben schon mal daran gedacht jemanden umzubringen
      aber ich habe auch keinen umgebracht. Sollte ja auch eine Selbstverständlichkeit sein.

      Die meisten Menschen haben auch mindestens einmal in Ihrem Leben Suizidgedanken.
      Stellen sich die Frage, ob Ihr Leben "so" einen Sinn hat..

      Ich schreibe das auch deswegen, wann "Zwang" (Zwangsmedikamentation) eine Berechtigung hat.
      Wann hat Zwang, bzw. die beschützende Anwendung von Macht seine Berechtigung?
      So halte ich ein Kind zurück, wenn es im Begriff ist, während Autos fahren,
      über die Straße zu laufen (aber das würde ich auch bei einem Erwachsenen tun)
      Oder achte darauf, das ein Kind nicht an Steckdosen kommt,
      wenn es noch nicht weiß, was Elektrizität ist.

      Wenn jemand keinen anderen Ausweg mehr sieht, als sich das Leben zu nehmen,
      dann ist es Zeit wirklich zuzuhören und ich würde die Person im Akut falle auch darum bitten,
      sich von Bahngleichseen fernzuhalten. :biggrin:
      Sonst auch an den Ohren von den Bahngleisen ziehen.

      Grundsätzlich gehe ich bei der Frage aber sehr weit,
      was das Recht des Menschen anbelangt sein Leben
      selbst gestalterisch zu leben oder auch "wegzuschmeißen."

      Grundsätzlich würde ich also jedem Menschen, das Recht zu billigen,
      wenn das Leid zu groß ist, seinen Körper / Fahrgestell außer Funktion zu setzen.

      Ich glaube eh, das der Mensch eine unsterbliche Seele hat und
      das wir auf der Erde sind, um etwas zu erfahren, zu lernen
      und dafür bietet der Planet eine riesige Fülle an Wahlmöglichkeiten.

      Eigenverantwortung steht in Relation mit Wahlmöglichkeiten.
      Das heißt, wenn der Mensch denkt "er muß etwas tun"
      ist es eine Einschränkung von Wahlmöglichkeiten
      und somit leider auch eine "Vernichtung" von Eigenverantwortung.

      Depression ist ein Zustand, in dem die Fülle an Möglichkeiten
      verschwunden ist, somit ist leider auch die Eigenverantwortung niedrig,
      die aber unerläßlich für die eigene Persönlichkeitsentwicklung ist.

      Was meine ich, das Deine Geschichte "normal" ist?
      Ich meine damit, das Du in einer Welt lebst (gelebt hast)
      in dem der Druck sehr hoch ist.

      Ich habe nur einen Freund aus Kindertagen und habe Ihn
      vor zwei Jahren beim Opiumentzug begleitet.
      Er hatte während des Studiums als Zahnarzt,
      je nach Bedarf, abends Dinge genommen,
      die ihn dämpfen und morgens was zum Puschen und lernen.

      Er hat auf diese Art und Weise sein Zahnmedizinstudium bestanden,
      sagt aber selbst, das der Preis dafür sehr hoch war,
      er sah danach aus wie ein (Drogen)Wrack.
      Heute bekommt er relativ viel Geld als Zahnarzt in der
      bayerischen Landeshauptstadt.

      Sicherlich, gibt es auch sehr viele Menschen, die dem Druck
      im Beruf oder im Studium, auf eine andere Art und Weise begegnen,
      als mit Drogen / Medikamenten.

      Aber trotzdem ist es schon fast normal, das Studenten,
      Gehirndoping z.B Ritalin benutzen oder Beruhigungsmittel.
      (Auch der Zahnarzt hat sich während des Studiums Methylphenidat / Ritalin
      besorgt um besser unwesentliches Wissen bis zur Prüfung in sein
      Hirn zu saugen)

      Dann wiederum ist es typisch, aus einer Mischung von Streß,
      Drogen und Schlafentzug psychotisch zu werden.

      So hart ist klingt, Deine Studentenfreunde standen zu der Zeit wahrscheinlich
      selbst so unter Leistungsdruck, das dich in die Psychiatrie abschieben mußten.

      Leider fördert unser Ausbildungssystem den Kampf. Viele Menschen sind dem nicht gewachsen,
      weil in Ihnen etwas menschliches rebelliert und noch nicht ganz kaputt gegangen ist,
      das ist auch gut so.

      Da ich nicht weiß, wie ich Dir helfen soll, schreibe ich lieber ein Wort zu viel, wie zu wenig,
      ich hoffe es ist für dich derzeit in Ordnung.

      Das was Du geschrieben hast, waren für mich alles wesentliche Informationen, Danke!
      Zwei Informationen, hätte ich dazu noch gern, die Du mir aber natürlich nicht geben mußt,
      wenn Du nicht willst - muß auch nicht öffentlich sein, sondern PN.

      Das eine ist was Du studierst und das andere, wie alt Du bist.
      Es macht nämlich einen Unterschied für mich, wie viel Macht Deine Mama,
      über Dein Leben hat, ob Du nun 20 oder 35 bist.
      (Mit 35 wird es echt Zeit :goodjob: )

      Dann würde mich natürlich brennend interessieren, ob Du für Dein Studium brennst -
      sprich ob es "voll" Dein Ding ist und wie Du dir zukünftig Dein Leben leben möchtest?!

      Ich denke gar nicht, das es momentan Informationen von Deiner Vergangenheit / Kindheit so wichtig sind,
      ob Dich deine Mutter als Kind nicht oft genug in den Arm genommen hat oder Dein Vater
      Alkoholprobleme hatte.. Das ist auch gar nicht so wichtig und solche Geschichten sind oft auch Ausreden..

      So weit muß man gar nicht gehen, sondern, ich denke das der Punkt ist,
      das Du ein verdammt hartes Studium absolvieren wolltest und anscheinend auch immer noch willst!

      Positiv sehe ich auch, das Du erst nach erfolgreichen Zwischenprüfungen? zusammengeklappt bist.
      Aber selbst wenn Du die Prüfungen nicht bestanden hättest,
      ist das halt nun mal so. Menschlich.

      Du bist keine Maschine, die je ob sie funktioniert oder nicht, man mal ein Pillichen rein schmeißt
      oder auch nicht. Du bist immer wertvoll!

      Mit den Betreuern, ist das so eine Sache. Wenn man sich nach Hilfe sehnt,
      ist man froh wenn ein Betreuer sagt, ich helfe Dir über das Schlimmste hinweg.
      Leider verstehen viele Betreuer Ihren Auftrag falsch und verhalten sich
      wie ein strenges Elternteil - wenn Du nicht... dann...

      Und irgendwann sieht man, das es eine unheimliche Verbesserung ist,
      die Typ-in, den Typen wieder loszuwerden und leichter frei und eigenverantwortlich agieren zu können.

      Es ist zu Anfang erst mal eine Entlastung, einem Menschen / Betreuer seine Eigenverantwortung
      abzugeben,- aber schnell sieht man darin die verborgene Sackgasse.


      LG Tobias
    • Cine, wenn Du von mir küzere eiträge wünscht,
      bitte bescheid sagen. Auch wenn Du gar keine wünscht :goodjob:

      Oder auch, wenn ich auf etwas bestimmtes eingehen "soll"..
      Ich mach es ja gern..

      Ich denke, so wie ich Dich verstanden habe,
      ist Dein Hauptanliegen, einen Weg zu finden,
      wie Du Dein Studium weitermachen kannst,
      mit möglichst wenig Streß..
      Vielleicht sogar, ohne Streß, als frommer Wunsch..

      Dieses nach (erfolgreichem) Prüfungen,- zusammenklappen -
      ist leider auch tpyisch. Viele machen sich auch erst nach dem Studium
      erst Gedanken, was sie eigentlich wollen, weil sie gar keine Zeit im Studium
      hatten, sich diese Frage selbst zu stellen..

      Deine Mutter und die Betreuerin wollen sicherlich das Beste für Dich.
      Welcher Weg Schlußendlich der Beste für Dich ist, (und Dein Weg ist!) das solltest Du
      immer selbst entscheiden. Siehst Du wahrscheinlich auch so?!

      Sorge einfach dafür, das es Dir gut geht. Dann ist Mama am Ende auch glücklich
      und Du bist den Drachen los (ich meinte jetzt nicht Deine Mutter
      sondern den Betreuer :devil: )

      Mir ist Integrität sehr wichtig,- also nach innen wie nach außen der Selbe zu sein.
      In der Ausbildung, wie auch im Job, ist das allerdings oft kaum möglich,
      weil die gebotenen Anforderungen nicht wirklich das sind, was man selbst möchte.
      Wenn dadruch die Selbstentfremdung zu groß wird, ist die Folge "Krankheit."

      Diese Auszeit, ist aber auch ein Geschenk, um sich zu fragen, was denn wirklich wichtig ist.
      Wie man weiter machen möchte. Sich selbst neu zu erfinden und sich die Frage zu stellen,
      was möchte ich tun, um glücklich zu sein?

      Mit der Reha, sehe ich zwiegepalten. Auf der einen Seite kann es wichtig sein,
      um Deine Ziele zu erreichen, aber das stelle ich in Frage?

      Denn oftmals ist es so, das diese Belastungstests, erfordern,
      sich anzupassen und sich wie ein Kleinkind zu verhalten,-
      und das sehe Nicht als Erfolgsweg.

      Ein Bekannter hat sich gerade dieser Gefangenschaft über Wochen unterzogen,
      weil Ihm damit eine Umschulung angeboten wurde. Jetzt hat er den Belastungstest
      überstanden und Ihm wurde schön auf die Schulter geklopft,-
      aber eine Umschulung ist jetzt trotzdem nicht drin.

      Also laß Dich nicht zu sehr verarschen. Verarsch Dich nicht zu sehr selbst
      bzw. youtube.com/watch?v=ybQXW7yssrI


      Der küzeste Weg ist am Ende dann doch der,
      seine Sachen so gut es geht alleine hinzubekommen
      und dann wenn man sich erstmal selbst geholfen hat
      gibt es auch auf einmal auch Unterstützung von wo anders.

      Von Mann zu Mann, Tschaka, Du schafst es :)

      Auch wenn die eine Hälfte, Müll gewesen sein sollte,
      was ich Dir geschrieben habe, ich hoffe Du kannst mit der anderen
      ein bischen was anfangen.

      Pick Dir die Rosinen raus, das Leben hält Dir dafür immer genügend bereit.

      Alles Gute!!! und laß mich bitte wissen, wenn Du magst, wie es Dir so ergeht.. :silentlove:


      LG Tobias
    • Nein, die Zwangsbehandlung ist nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts auch bei einem Betreuten derzeit verboten, da es dafür gegenwärtig an einer ausreichenden gesetzlichen Grundlage fehlt. Ob man diese Grundlage inzwischen geschaffen hat, weiß ich nicht, meiner Kenntnis nach aber nicht, weil sich die Politik noch über den Inhalt uneins ist.


      Als Praxistip, würde ich am Aufnahmetag einen Zettel mit folgendem Inhalt zur Patientenakte reichen: "Hiermit erkläre ich, dass ich jedewede medikamentöse Behandlung ablehne und eine solche nur mit meiner ausdrücklichen, schriftlichen Zustimmung erfolgen darf. Ort, Datum, Unterschrift"
    • Hi Tobias,

      Ich bin 21 Jahre alt.

      Ich habe Pharmazeutische Chemie studiert. Sprich: Alles über Medikamente von deren Entwicklung bis zur Wirkung im körper.
      Ich wollte meine bachlor Arbeit über Psychopharmaka halten und später in dem bereich Arbeiten.

      Ach übring du kannst ruhig weiter so viel schreiben - mir machts nichts aus.

      Die Einstellung gegenüber Medikamenten hat sich bei mir enorm gewandelt. Früher dachte ich sie wären gut - was anderes lehrt die Schulmdedizin nicht.
      Heute weis ich die Gefahren um die Medikamente - sehr viele sind schädlich nicht nur Psychopharmaka.

      Ich will studieren - weil ich etwas verändern will - man kann leider nur sehr schlecht als einfacher bürger gegen das System rebelieren.
      Ich will in einer Pharmafirma arbeiten um dann geheime Akten zu veröffenlich, um es als Beispiel aufzeigen damit das Volk mir gehör schenkt.

      Ich bin mir nur nicht sicher ob ich das so durchziehen kann.

      Eine weitere Option ist, eine Ausbildung als Heilpraktiker - leider lernt man da nicht genügen von der Schulmedizin
      um jemanden, der sie gelernt hat, so überzeugen zu können, das diese Person Pflanzenheilkunde und Homöophatie anerkennt.

      Sprich bei der Medizin die in als Heilpraktiker lerne - griege ich zu wenig wissen über die Medis
      um z.b Entgegenwirken zu können oder beides miteinander kombinieren zu können.

      Liebe Grüße

      Cine
      Ich sehe die Bipolarität nicht als Krankheit, sondern mehr als Evolution des Menschen an.

      Es zeigt sich gerade an Leuten wie uns, dass die Natur mit dem Menschen immer noch Experimentiert.

      Wir sind also nicht Vollkommen und somit nicht die Krönung der Schöpfung.

      Das ist an all die gerichtet, die sich für etwas besseres halten !
    • Hallo Cine,

      Heillpraktiker ist auf jedenfall immer eine Alternative in Deutschland. Allerdings, habe ich von Chemie bis hin zur Homöpathie überhaupt nichts mit am Hut.
      Für mich ist der Heilpraktiker für Psychotherapie naheliegend.
      Beim Heilpraktiker lernt man keinen speziellen Behandlungsplant, lediglich grundsätzliches und was man nicht darf.
      Die Arbeit als Heilpraktiker erfordert daher immer eigene Begeisterung, Lernen und (eigene) Spezialisierung.
      Grundvoraussetzung, ist ein Mindestalter von 25 Jahren, also da hast Du noch etwas Zeit um Dich vorzubereiten..

      Es ist für mich bemerkenswert, welche Wandlung Du schon in so jungen Jahren vollziehst. Aber egal von welcher Seite, ist Medizin und Gesundheit wohl Deine Leidenschaft?
      Meine natürlich auch, wobei ich doch den Schwerpunkt auf das Geistige und Sprache habe, denn ich sehe, das in den Gedannken und im Geist das größte Potenzial,
      für ein gesundes, glücklliches Leben ist.

      Ich weiß nicht, ob Du weißt, das unsereins im DGBS Forum gesperrt wird, da es dort keine Meinungsvielfalt gibt. Viele vermuten, das es daran liegt, das das Forum Gelder von der Pharmaindustrie erhält. Ich habe dort gepostet, das der DGBS Zukuntspreis von Lilly gesponsert wurde und das die Meinungsbildner, Journalisten, Ärzte und so weiter sich bei dem Marketingunternehmen von Lilly für diesen Preis bewerben mußte.

      Also die Zunkunft der DGBS in den Händen von einem Marketingunternehmen eines gigantischen Pharmakonzerns?!! Interessiert hat das was ich dort geschrieben hat, keine Sau. Alles "normal", selbstverständlich, also schon bekannt.

      Also hege ich ernsthafte Zweifel, ob es irgendetwas bringt, große Enthüllungen zu starten - da es dazu schon echt gute Reportagen gibt, selbst und gerade auf den staatlichen Sendern. Zum Beispiel gerade lief auf Phonix etwas über ein "harmloses" freiverkäufliches Medikament, phoenix.de/content/phoenix/tv_programm/mythos_aspirin/418136 - wie mag es da erst bei den verschreibungspflichtigen Psychpharmaka aussehen Gerade war da eine Reportage wie die Lobby, Politik und Wirtschaft lenkt.
      "Lobbyismus in Deutschland
      Die inoffizielle Macht im Staat"
      auf 3 Sat
      oder
      3sat.de/page/?source=/ard/162258/index.html

      Gier, ist ein menschliches Problem. Viele würden eher sterben, als die Glaubensätze fallen zu lassen, die sie auf den unteren Bewußtseinsebenen halten.

      Ein Bewußtseinssprung, kann nicht verordnet werden. Es braucht verantwortungsvolle, selbstbewußte Bürger, die sich Ihrer Kaufkraft und Macht bewußt sind. Manchmal denke ich, wer Pillen schluckt, dem gehört es nicht anderes. Es gibt heute so viele Möglichkeiten sich zu informieren und weiterzubilden. Durch das Internet wird die Vernetzung unserer Gehirne immer mehr zu nehmen und wir brauchen keine Patriachen mehr, die uns unter Zwang zum "richtigen" Handeln veranlassen. Okay, brauchen taten wir sie vielleicht noch nie, aber es war halt so.
      Jedes Volk hat seine Führer die es verdient, da bin ich hart und werde es auch nie gelten lassen, das derjenige an der Spitze für die Zerstörung verantwortlich ist. Das sind wir alle.


      Du hast vermutlich die Tendenz, beweisen zu müssen, das Psychopharmaka Schäden anrichten und Entwicklungsprozesse verlangsamen manchmal sogar aufhalten. Wie Du schreibst, wärst Du wahrscheinlich gar nicht in die Psychiatrie gekommen, wenn Du keine Medikamente genommen hättest und damit em natürliche Gleichgewicht anstatt es zu fördern, nicht entgegengetreten wärst.

      Stimmst Du mir denn zu, das am Ende sind es nie die anderen denen etwas zu beweisen ist, sondern eigentlich wollte man sich selbst etwas beweisen.? Aber wozu.
      Deine Aufgage im Leben ist begeistert und glücklich zu sein. Wie man das erreicht ist eine andere Frage aber ich glaube das der wahrlich Glückliche, im positiven Sinne, besonders zum Wohlergehen unserer Planeten und damit von uns allen beiträgt.

      Ich wünsche Dir Freunde, mit denen Du dich austauschen und entwicklen kannst, vielleicht auch gemeinsamee Ideen. Wenn Du dann zufrieden bist auf Deinem Weg und Deine Mutter sieht - es geht - wird sie wahrscheinlich auf Feuer fangen und Ihre alten Ansichten loslassen. Erzwingen kann man das halt nicht.. man erreicht meist nur das Gegenteil- hast Du ja an Dir selbst gemerkt..

      ..da war ich ehrlichgesagt auch ganz schön empört als ich von Deinem "Zwangs(behandlungs)plan" gehört habe. Und traurig. Meine Art und Weise der bevorzugten (menschlichen) Behandlung wäre es nicht. Vergesse nicht, sich frei zu fühlen, liegt entscheident in der innere Haltung, nicht so sehr an den äußeren Umständen. Ich war 14 Tage fixiert, ich darf sagen, das ich aus Erfahrung spreche.


      LG Tobias

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von positives-denken ()

    • Hallo Cine,

      deine Zeilen erschrecken mich.... - ...aber ich weiß leider auch, dass deine Geschichte kein Ausnahmefall ist. Umso jünger man in die Mühlen der Psychiatrie kommt, desto mehr wird einem das Leben zerstört. Ich verstehe es nicht, wie es sein kann, dass sich intelligente Menschen, mit langjährigen Studium so unkritisch, unreflektiert und machtbesessen nicht mit den Folgen ihrer sog. "Behandlung" auseinandersetzen. Nicht darüber nachdenken, welche Traumata durch Zwangsbehandlung (egal ob Zwangsmedikation od. Fixierung) sich manifestieren und statt einer Hilfestellung für das Leben den Betroffenen nur eine Zerstörung der Potentiale erreichen.

      Ich würde mir so für dich wünschen, dass du aus diesem System - einem absolut menschenverachtenden und -vernichtenden System halbwegs heil herauskommst.

      Mir ist es nach wie vor ein Rätsel warum Psychiatrien dem Gesundheitswesen zugeordnet sind. Es sind für mich von jeglicher Rechtsstaatlichkeit losgelöste menschenverachtende Institutionen um die "Norm" zu konstituieren.

      Leider erinnert mich die Dynamik der "Pflegekräfte" und "Ärzte" in einer Psychiatrie an "Die Welle". Anders ist es für mich nicht erklärbar, dass bei so viel Unrecht, welches tagtäglich ausgeübt wird, die Akteure sich auch noch im Recht fühlen. Es ist für mich kaum vorstellbar, aber leider ebenso wenig von der Hand zu weisen, dass sich ein derartiges Regime - durch tradierte Manipulation einer kritischen Masse - nach wie vor zu einer autoritären Gemeinschaft innerhalb eines rechtsstaatlichen Systems formieren kann, welches noch dazu von der Gesellschaft finanziert, unkritisch und bedingungslos aufrecht erhalten wird.

      Es herrschen nach wie vor unglaublich totalitäre Strukturen, die jegliche kritische Auseinandersetzung per se unterbindet. Ich vermute, dass dies in engen Zusammenhang mit der faschistoiden Ausbildungspraxis zusammenhängt, in dem die totalitären Grundsätze von Anfang an verinnerlicht werden.

      Die Wirklichkeit ist nicht die Realität, die dir durch dieses System vermittelt wird. Du selbst bist die Wirklichkeit und du spürst ganz genau wohin dich diese vorgegaukelte Realität hinführt: In eine Sackgasse aus der du nur noch schwer fliehen kannst. Studium hin oder her - mit Zwangsbehandlung und Zwangsmedikation ist es ohnehin kaum machbar. Also schau, dass du Meter gewinnst und dich von den Klauen befreist.

      Alles liebe j&n
    • Hey j&n,

      es ist so wie Du sagst. Ich möchte nur zu bedenken geben, das da auch ein großes Potenzial mit drinne steckt,
      sich selbst unbedingt zu vertrauen.

      Ist nicht so, das ich das immer tue, aber die 14 Tage Fixierung haben mir sehr geholfen,
      "die Realität" zu sehen.

      Glaub mir, es geht den "Gefängnisaufseheren" auch nicht gut dabei.
      Man braucht halt nicht glauben, das überforderte Menschen,
      "den Hilflosen" (wo bei wir da gar nicht sind)
      helfen zu können.

      Keiner zwingt uns dazu, das was in der Psychiatrie geschieht,
      als "medizinische Kunst" zu betrachten. :-))

      Viel besser ist es, es als Weckruf zu betrachten
      und bewußt aufzustehen. Wenn man das Unrecht so klar erkennt,
      erkennt man doch auch was Recht ist,
      um sich auf die Schulter zu klopfen
      und zu erkennen, das mit den eigenen Werten
      und dem eignen geschenkten Gefühl und Verstand,
      doch etwas ganz in Ordnung ist :biggrin:

      Lange Rede, kurzer Sinn

      I love you for ever :heart:
    • Sehr lesenswerter Beitrag eines engagierten Rechtsanwalts. Ich wünschte, er würde sich irren, dem ist leider nicht so...

      Ich selbst hatte ja nur einen Kontakt mit der Zwangspsychiatrie und ich bin weder fixiert noch zwangsmedikamentiert worden. Ich habe das aber zahllose Male bei Mitpatienten miterleben müssen. Und dann noch dieser Widersinn: Erst schießt man die Patienten medikamentös bis zur Besinnungslosigkeit ab und schiebt diesen Zustand dann auf die Grunderkrankung.

      Ein Trauma ist dennoch auch bei mir geblieben, nämlich mittels einer Diagnose als geisteskrank etikettiert zu werden und zu erleben, dass das ganze soziale Umfeld ebenfalls davon überzeugt ist, nur weil so ein dahergelaufener Weißkittel das meint. Gerettet hat mich insoweit eine ganz enge Freundin, die eine sehr erfahrene Ärztin ist und meinte, die Diagnose sei Quatsch, das hat für mich alles sehr relativiert. Schlimm empfand ich auch, gegen meinen Willen festgehalten zu werden, mit welchem Recht kommen andere Menschen dazu, meinen Aufenthaltsort zu bestimmen? - Ich hatte ja gar nichts verbrochen.


      jeder & niemand schrieb:

      ergänzend noch ein netter Artikel eines schweizerischen Anwalts: swiss1.net/1ftpdemokratie/more…itikZwangspsychiatrie.pdf


      lg j&n
    • Der Anwalt, Edmund Schönenberger ist mir schon mal sehr sympathisch. Hut ab.
      Alles was er beschreibt, habe ich erlebt. Das zwangsweise injizieren von Gift in meine Venen.
      Das Festbinden über 14 Tage hinweg. Die Isolierung und der Entzug von Trinkwasser.

      Es erfüllt mich mit heimlicher Schadenfreude, was für ein "gefährliches Subjekt" ich doch gewesen sein muß :biggrin:
      damit zu solch züchtigenden Maßnahmen gegriffen werden mußte.

      Die Einnahme von Gift, ist selbstverständlich immer zu unterlassen. Wenn die Einnahme von Gift über emotionalen und körperlichen Druck ausgeübt wird,
      ist dann der Schaden ungleich höher?

      Denn ganz ehrlich, habe geraucht, gesoffen und selbst Marihuana, ist mir nicht fremd geblieben.
      Also ist der Schaden höher, den ich mir durch Drogen selbst zugefügt habe oder
      der Schaden, welcher durch das 14 tägige "niedersprizen"
      also durch Gewaltanwendung verursacht wurde?

      Sicherlich kommt jetzt der berechtigte Einwand, das es die eigene Sache ist Drogen zu nehmen
      aber Drogen mit der Androhung und Durchführung von körperlichen Zwang einnehmen zu müssen
      der Perversität kaum mehr zu überbieten ist.

      Stelle ich mich hin, wie die, die sagen, die Schläge in meiner Kindheit haben mir auch nicht geschadet.
      Und man sieht, auahaua, geschadet hat es schon.

      Findet Ihr grundsätzlich, das ich das Verhalten in den Kliniken als weniger schlimm darstelle als das es ist?

      Mir fällt dazu folgendes ein: "Die Deutschen, werden den Juden niemals Auschwitz verzeihen."

      Anders gesagt: "Als jemand, der Zwangsmaßnahmen und Folter erduldet hat, habe ich auch ein Recht darauf zu verzeihen,
      denn auf andauernden Zorn folgt keine Krankheit und Strafe, Zorn ist die Strafe."

      Ich bin also dafür, für Gelassenheit einzutreten, denn wer zu solch brutalen Mitteln greift,
      dem steht die Angst ins Gesicht geschrieben. Wir müssen alle unsere Sichtweise verändern,
      um aus einer Welt mit totalitären Herrschaftsanspruch herauszuwachsen.


      LG Tobias
    • nochmal: "Die Psychiatrie ist im Kern Zwangspsychiatrie"

      langer Artikel bei heise.de

      heise.de/tp/artikel/38/38466/1.html

      ( René Talbot, der Sprecher der Psychiatrieerfahrenen, über den Fall Mollath, das Gesetz zur psychiatrischen Zwangseinweisung und die Psychiatrie als Instrument politischer Gewaltausübung...)

      Vollkommen demaskierend : Talbot zeigt klar auf, worum es geht - ALLE Zwangspsychiatrisierungen und natürlich auch die Zwangsbehandlungen mit Neuroleptika und ähnlichen Drogen ( z.B. "Insulinschocks!"), sowie die Fixierungen und ähnliche körperliche Foltermethoden in D nach 1945 waren und sind bis heute (!!!( nach Urteil des Karlsruher Bundesverfassungsgerichts samt und sonders ILLEGAL !

      Und MITNICHTEN hat das BUNDESVERFASSUNGSGERICHT die Politik aufgefordert, nun aber mal schön ein Gesetz dazu zu machen - Die Verfassungsrichter haben lediglich festgestellt, dass die psychiatrische Zwangspraxis seit nunmehr mehr als 65 Jahren VÖLLIG ILLEGAL war !!!

      Der Ruf nach einem entsprechenden Zwangspsychiatriegesetz kam EBEN GAR NICHT aus Karlsruhe, sondern - na, von wem wohl ???? - von den Psychiatern selbst natürlich !!!

      Alles in o.g. Artikel detailiert nachzulesen...
      Wie der wichtige Artikel des Schweizer Anwalts klar zeigt, ist es dort auch nicht anders und ich wette einen Karton guten Cabernet Souvignon dass es in Felix Austria genau so ist, auch wenn einzelne Psychiater ein anderes Menschenbild haben als diese eugenischen Misantroposophen aus den Urzeiten der "psychiatrischen Wissenschaft oder gar die völlig totalitären VPM-Psychiater...

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • "Das letzte halbe Jahr sei für die Psychiatrie ein sehr gutes gewesen, berichten viele Psychiater: Man hätte mehr auf freiwillige Behandlungen gesetzt. Auch der Chefarzt der Psychiatrischen Klinik Heidenheim, Dr. Martin Zinkler, unterstrich diese positive Wirkung in einem offenen Brief an die Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). Nach mehreren Urteilen des Bundesgerichtshofes durfte seit dem Sommer keine Zwangsbehandlung mehr durchgeführt werden, bereits das Bundesverfassungsgericht sprach zuvor von einer "Freiheit zur Krankheit".

      Laut diesen Richtersprüchen hätte es bereits seit 1945 keinerlei Rechtsgrundlage dafür gegeben, in der Praxis aber wurden allein in den letzten Jahren jeweils durchschnittlich knapp 200.000 Menschen nicht nur eingesperrt, sondern dort auch mit schweren Medikamenten (wie Neuroleptika) behandelt.

      Vorletzte Woche aber wurde der daraufhin vom Kabinett erarbeitete Gesetzentwurf zur psychiatrischen Zwangsbehandlung mit großer Mehrheit verabschiedet. Einzig die Linksfraktion stimmte dagegen. Das Gesetz sollte bereits im Eilverfahren im November durchgesetzt werden, erst nach Intervention des Bundesbeauftragten zum Schutz Behinderter, Hüppe (CDU), wurde die Anhörung von Experten anberaumt. Als Betroffenenorganisation wurde auch der ministeriell bezuschusste Bundesverband der Psychiatrieerfahrenen e.V. (BPE) angehört.

      René Talbot ist deren Sprecher. Er ist seit den 80ern einer der engagiertesten Kritiker der Zwangspsychiatrie und ist auch in der "Irrenoffensive" aktiv, die z.B. an der Berliner FU die Reihe "Lehrstuhl für Wahnsinn" veranstaltet. Die BPE kooperiert auch mit liberalen Juristen, die Betroffenen Hilfestellung leisten.


      Ich kenne mich ja nun mit den Verjährungsfristen diesbezüglich nicht aus, daher die Frage an Jannis: Wenn nun also höchstrichterlich geurteilt wurde, dass Zwangspsychiatrisierung seit 1945 ohne Rechtsgrundlage und damit grundgesetzwidrig war, wie weit zurück kann ich klagen ?
      Nur bis 2005 oder gar bis 1993 zurück, wo ich dank meiner sehr unerwünschten "Bekanntschaft" mit einer totalitären schweizer Psychosekte, die aber sogar im Baden-Württembergischen Sozialministerium über massgebliche "Einflussagenten" verfügte, bereits das 1. mal zwangspsychiatrisiert war, wenn auch nur für eine Woche ???
      Es geht mir weniger um Schadenssersatz als darum, diese ganzen Machenschaften noch einmal klar und deutlich aufzuzeigen und auch den "Normalos" klarzumachen,
      welch grosses, gesellschaftlich destruktives Potential hinter solchen totalitären Psychokulten steckt....

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • BGH und BVG befassen sich nicht mit der Zwangspsychiatrisierung an sich, sondern nur mit der zwangsweisen medikamentösen Behandlung. Die Urteile befassen sich dagegen nicht mit der Zwangseinweisung an sich. Da bis zu diesen Urteilen jeder glaubt, der Zwang sei durch die bisherige Gesetzeslage gedeckt, haben die Beteiligten zumindest schuldlos gehandelt, juristisch (strafrechtlich) ist da also nichts zu machen.

      Ich bin mir sicher, dass die Fixierung ebenfalls illegal ist, weil die gleichen Grundrechtspositionen betroffen sind.

      Es bleibt jetzt abzuwarten, wie der Gesetzesentwurf formuliert ist, denn wenn dem Richter in der Praxis die gleiche Rolle zufällt wie bei der Zwangseinweisung, dann nickt der erfahrungsgemäß nur das ab, was der Arzt ihm einflötet. Es fehlt dann im übrigen eine Kontrollinstanz in Gestalt eines wirklich unabhängigen Rechtsanwalts. Die vom Gericht beigeordneten Anwälte kann man getrost in der Pfeife rauchen, denn sie machen nur, was der Richter will, denn sie wollen ja weitere Mandate haben. Und einen engagierten Anwalt würde kein Richter beiordnen, denn der macht ja Arbeit. So reicht die Macht des Arztes letztlich bis hin zur eigenen Rechtsverteidigung.
    • Jannis schrieb:

      Am Tag als ich wieder nachhause kam, wurde ich zwangseingewiesen. Nach Monaten des Schlafentzuges konnte ich in der Klinik merkwürdigerweise sofort und ohne Medikamente wieder einwandfrei schlafen. Nach drei Nächten mit durchschnittlich 11 Std. Schlaf fühlte ich mich wie neugeboren, die gesamte innerliche Getriebenheit war von mir abgefallen.


      Wenn das wirklich so war, wie du schilderst kapier ich a) nach wie vor deine Diagnose nicht und b) kapier ich deine Lithium Einnahme in diesem Kontext noch weniger. Klingt für mich wie ein Hyperfokus mit dem du durch "Reizentzug" raus gekommen bist, was für mich wieder 100% ADHS wäre.
      lg j&n
    • Tjah...Jannis

      Jannis schrieb:

      Da bis zu diesen Urteilen jeder glaubt, der Zwang sei durch die bisherige Gesetzeslage gedeckt, haben die Beteiligten zumindest schuldlos gehandelt, juristisch (strafrechtlich) ist da also nichts zu machen.


      Strafrechtlich vielleicht nicht wegen Verbotsirrtum, aber Zivilrechtlich u.U. schon, oder ?

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • jeder & niemand schrieb:

      Herzlichen Glückwunsch zu der Ferndiagnose, Du befindest Dich in bester Gesellschaft. Ein Psychiater der Uniklinik Essen, dem ich wohlweislich nichts von der mir gestellten Diagnose (BS) gesagt hatte, kam nach etlichen Tests und von mir ausgefüllten Ergebnis: Eindeutig ADHS im Erwachsenenalter. Erst daraufhin habe ich ihm die andere Diagnose mitgeteilt, woraufhin der meinte: "Völliger Quatsch", ich hätte keinerlei Symptome, die darauf schließen ließen. Er hat mir dann Methylphenidat verschrieben, das ich auch kurz genommen habe, dann aber wegen jeglichen Effekts weggelassen habe. Ich halte aber auch die Diagnose ADHS aus verschiedenen Gründen für falsch, der schwerwiegenste ist, dass ADHS m.E. eine Erfindung der Pillenbranche ist. Deine Erklärung dafür, dass es mir nach drei guten Nächten wieder bestens ging, teile ich, dies lag an der geschützten Unterbringung, ich konnte halt die Kerze nicht mehr von beiden Seiten anzünden. Übrigens meine "Mitgefangenen" haben mich dauernd gefragt, was ich dort soll, mir fehle doch gar nichts, sie haben sich darüber sogar beim Pflegepersonal beschwert. Ich kam mir vor, als befände ich mich mitten in dem "Rosenhan-Experiment". Es ist weiter richtig, dass ich zum Hyperfokussieren neige, ich werde diese Gedanken dann einfach nicht mehr los, sehr oft haben sie mit überaus angenehmen Erinnerungen an erotische Erlebnisse zu tun. Lithium nehme ich nur, weil ich es meiner Frau versprochen habe, weil ich ihr eine weitere Episode dieser Art nicht zumuten mag (es war schon heftig, was und mit wem ich es in der Zeit getrieben habe).

      jeder & niemand schrieb:

      Jannis schrieb:

      Am Tag als ich wieder nachhause kam, wurde ich zwangseingewiesen. Nach Monaten des Schlafentzuges konnte ich in der Klinik merkwürdigerweise sofort und ohne Medikamente wieder einwandfrei schlafen. Nach drei Nächten mit durchschnittlich 11 Std. Schlaf fühlte ich mich wie neugeboren, die gesamte innerliche Getriebenheit war von mir abgefallen.


      Wenn das wirklich so war, wie du schilderst kapier ich a) nach wie vor deine Diagnose nicht und b) kapier ich deine Lithium Einnahme in diesem Kontext noch weniger. Klingt für mich wie ein Hyperfokus mit dem du durch "Reizentzug" raus gekommen bist, was für mich wieder 100% ADHS wäre.
      lg j&n
    • Eule4 schrieb:

      Jannis schrieb:

      Da bis zu diesen Urteilen jeder glaubt, der Zwang sei durch die bisherige Gesetzeslage gedeckt, haben die Beteiligten zumindest schuldlos gehandelt, juristisch (strafrechtlich) ist da also nichts zu machen.


      Strafrechtlich vielleicht nicht wegen Verbotsirrtum, aber Zivilrechtlich u.U. schon, oder ?

      lg
      eule4
      Nö, auch zivilrechtlich kann man nichts machen, denn Schadensersatz (Schmerzensgeld) setzt Verschulden voraus, also zumindest Fahrlässigkeit. Da bis zu den genannten Urteilen die Kasuistik der Instanzgerichte von der Rechtmäßigkeit des Handelns ausging, trifft den Arzt kein Verschulden, weil man von ihm nicht erwarten kann, dass er schlauer als die Gerichte ist. Aber man muss sich das genau anschauen: Auch bis zu den genannten Urteilen war die Zwangsmedikation verboten, wenn der Betreffende noch die "natürliche" Einsichtsfähigkeit besitzt. Dabei wird es sicher auch zukünftig bleiben. Bei meinem Zwangsaufenthalt habe ich den Ärzten und dem Pflegepersonal unmissverständlich deutlich gemacht, dass juristisch die Fetzen fliegen, wenn irgendetwas gegen meinen Willen geschieht, und die Ärzte mögen sich noch mal wehmütig ihre Approbationsurkunde ansehen, weil die sehr bald Geschichte sei. Denen war völlig klar, dass ich sie tatsächlich durch den Fleischwolf gedreht hätte. Bei dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ging es aber um die Frage, ob die Zustimmung des Betreuers ausreicht und dazu hat das Gericht völlig zu Recht gesagt: No Go, ein einziger simpler § ganz hinten im BGB (1906) reicht dafür nicht. Ich bin sehr gespannt auf den Gesetzesentwurf.
    • nebenbei: ich wurde 2 mal zwangsmedikamentiert: 1993 kriegte ich eine 50 ml-Depotspritze Haldol und auch 2005 sollte ich zwangsweise "zur Strafe" Haldol und Zyprexa schlucken.
      ( Was ich natürlich nur unter die Zunge genommen und draussen auf dem Gang wieder ausgespuckt habe).
      Frage: Kann ich klagen ? ( ich verklage nämlich für mein Leben gerne Ärzte unter Prozesskostenhilfe und hatte damit bisher immer Erfolg).

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Nur mal so nebenbei...

      "Entmündigen" geht gar nicht mehr, das ist offiziell abgeschafft !!!
      Was noch geht, ist eine Rundumbetreuung durch eine/n Betreuer/in, die dann das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben, also Dir sagen können wo Du zu wohnen hast und Deine medizinische Betreuung können sie übernehmen und - natürlich - Dein Geld !!!!
      Wollten gewisse Schlaumeierchen bei mir auch machen 2005 aber die sind böse aufgelaufen....

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin