Absetzversuch Lithium

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    • Absetzversuch Lithium

      Nicht ohne eine gewisse Sorge, schleiche ich derzeit das Lithium aus, das ich seit sechs Jahren nehme. Zur Absicherung habe ich mein gesamtes soziales Umfeld darüber informiert und gebeten, mich sofort darauf aufmerksam zu machen, wenn sie auch nur die kleinste Besonderheit an mir feststellen. Ich schiebe meine zeitweise Antriebslosigkeit auf das Lithium und will das einfach nicht mehr. Körperlich habe ich es gut vertragen, bis auf eine Vergrößerung der Schilddrüse.

      Also teilt mir bitte mit, wenn ich anfange, in diesem Forum wirres Zeug zu schreiben!
    • Lieber Jannis,
      ich wünsch Dir viel Glück. Kann das gut verstehn, dass Du das Li nimma magst. (obwohl, ich persönlich würd mich das für meine Person niemals trauen... nehms seit 2007, hab viele Nebenwirkungen wie SD-Unterfunktion und Diabetes2 - aber die Vorteile überwiegen halt noch!)
      PS: Wie kannst Du eigentlich Deinem (sicher fordernden) Beruf nachgehen?
      Alles Liebe, durchhalten!!!
      MD
      ... Bi(polar... und net nur des!!) :scheinheilig:
    • ... noch ein (kleiner) Nachsatz:
      Hab grad Deinen Eintrag von Mitte Jänner d. J. gelesen - hat sich so viel verändert seitdem, dass Du das Absetzen riskieren willst?
      schau:
      Donnerstag, 17. Januar 2013, 15:40
      Mir ist hier insgesamt zu viel von Schuld die Rede. Darum geht es doch gar nicht, sondern es muss doch darum gehen, wie man den Partner der Eingangsposterin stabilisieren kann. Sie wird am besten wissen, was sie an ihm hat, wahrscheinlich ist er außerhalb seiner kritischen Episoden eine liebevoller und aufmerksamer Lebensgefährte.

      Befindet er sich in der Manie, ist er für das, was er macht, mangels Einsichtsfähigkeit nicht verantwortlich.

      Das Problem bei Lithium ist, dass man keinerlei Wirkung spürt, es macht nicht müde oder fröhlich, so dass sich subjektiv irgendwann immer die Frage stellt, "warum soll ich es weiternehmen, wenn es eh nichts bewirkt" oder man vergisst die Einnahme einfach. Ist dann irgendwann ein gewisser manischer Status erreicht, ist der Betreffende nicht mehr krankheitseinsichtig und man kann sich den Mund ergebnislos fusselig reden.

      Deshalb muss man einen Weg finden, in einer "guten Phase" auf den Patienten einzuwirken, dass die Einnahme des Lithium genauso selbstverständlich erfolgt, wie das morgendliche Zähneputzen. Ich hatte angeblich vor 6 Jahren eine manische Phase (was ich bezweifele) und nehme seither konsequent Lithium, das hatte ich meiner Frau versprechen müssen. Sie hätte sich sonst von mir getrennt. Es gab seither auch keinerlei Anzeichen für irgendeine manische Symptomatik mehr. Bei einem Freund hat dasselbe Vorgehen ebenfalls zum Erfolg geführt und der war bereits rapid cycler, heute ist er kerngesund.

      Wenn ich einen Auslassversuch unternehme, dann nur unter ganz engmaschiger Kontrolle befreundeter Ärzte und dem Versprechen, dass ich das Zeug sofort wieder nehme, wenn es auch nur einer für nötig hält, ich selbst habe dabei kein Stimmrecht. Darüber haben wir sogar einen schriftlichen Vertrag abgeschlossen, so dass ich mich auch nicht herausreden kann.

      Wie auch immer, noch mal alles Gute! :)
      ... Bi(polar... und net nur des!!) :scheinheilig:
    • Vielen Dank für die lieben Wünsche, MD.

      In der Tat ist mein Beruf stressig und es gelingt mir mal mehr, mal weniger gut. Es gibt auch Tage, da kann ich gar nicht arbeiten. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich das Lithium absetzen will. Der andere Grund ist, dass meine Frau sehr darunter leidet, dass wir fast nichts mehr unternehmen (Urlaub, Theater etc.), weil ich mich einfach nicht aufraffen kann.
    • MD

      Lies nochmal den letzten Absatz, genauso mache ich das jetzt (engmaschige Kontrolle). Es hat sich insofern einiges geändert, als meine Frau meinen Zustand nicht mehr aushält, was ich voll verstehen kann. Sie hat einen lebenslustigen Hans-Dampf-in-allen-Gassen geheiratet und jetzt lebt sie mit einem übellaunigen Stubenhocker zusammen.

      Ach ja, was Du nicht wissen kannst: Ich habe noch eine zweite psychiatrische Diagnose: "ADHS im Erwachsenenalter". Der Psychiater in der Uniklinik, der das nach langen Tests und Fragebögen festgestellt haben will, fand die Diagnose "bipolar" völlig abwegig. - Zwei Ärzte, drei Meinungen.
    • Hallo Jannis,

      ich wünsche Dir viel Glück dabei, lass es ganz langsam angehen, mit dem Absetzversuch, dass geht nicht über Wochen, dass wird wohl eher über Monate gehe, um keine Absetzreaktion zu bekommen.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Hallo Jannis,

      Ja, ich würde Dir schrieben, wenn Du Blödsinn erzählst
      aber dann wäre es wohl schon spät, deshalb keep cool,
      so weit wird es gar nicht kommen, einverstanden?

      Sicherlich ist es gut wenn Du kein Lithium mehr nimmst.
      Mach Dich da mal nicht verrückt.

      Wahrscheinlich wirst Du über "diesen Erfolg"
      (der eigentlich eine gesunde Selbstverständlichkeit ist -
      das Leben zu leben ohne eine tägliche Krücke - Drogen)
      eine positive Änderungs Deines Gemüts verspüren.

      Allerdings, schieb Deinen mangelnden Antrieb nicht auf das Lithum allein.
      Ich denke da spielen noch andere "Komplexe" von Dir eine Rolle..
      geh es an,- viel Glück! Du machst das schon..
      auch wenn es im Vorfeld harte Arbeit sein kann, sich selbst zu erkennen und zu lieben..
      als freihteisliebender Menschn, in der Rolle des Rebellen,- hast Du, stelle ich mir vor, auch Energien gelassen..
      Was hälst Du von einer Psychotherapie - bist Du mit dem Thema schon durch?

      Ich stimme weder der Diagnose ADHS im Erwachsenenalter,- noch der Diagnose Bipolar wirklich zu,
      weil beides sind Schubladen und Schubladen sind als Beschreibung der Wirklichkeit unzureichend -
      Bei der Diagnose komm offensichtlich mehr auf die Persönlichkeit und
      Ausbildungsrichtung des Arztes an - als um das genaue "Krankheitsbild."

      Zudem wird oftmals Ursache und Wirkung durcheiander gebracht - dann dient die Erkrankung als Erklärung,
      die Krankheit / Symptome sind aber nicht der Ursache sondern der Wirkung zu zu ordnen.

      Schönen Sonntag!

      LG Tobi


      youtube.com/watch?v=JAy37z-vYVU
    • ja die liebe Schilddrüse

      Hallo Jannis,

      drück dir auch ganz fest die Daumen! War ursprünglich auch auf 900 mg Quilonorm eingestellt - dann gab es Probleme mit der Schilddrüse - teilw. Unterfunktion - die Dosis wurde auf 450 mg reduziert - ganz weglassen kann ich nicht - ich bekomme Angstzustände. Am Anfang hat mich die Internistin in die Schilddrüsenambulanz geschickt - natürlich Tabletten auch für die Schilddrüse - darauf massive Gewichtszunahme - das habe ich mir gleich abgestellt.
      Ich fahrt das Lithium auf 900 mg nur hoch wenn die Zeiten sehr belastend sind.
      Dieser Lichtmangel zur Zeit glaube ich macht im Moment allen zu schaffen.
    • Ein schlauer Apotheker hat mir 'gutes Heilwasser', also Mineral-/Quellwasser mit natürlichen Lithiumgehalt empfohlen.
      Vielleicht reicht diese natürliche Menge (also aus der 'Natur entsprungen') im Mineralwasser aus?
      Staatl.. Fachinger hat pro 1000 ml 0,77 Lithium und das Heppinger Heilwasser 0,84 pro 1 Liter -und da man ja angeblich um die 2-3 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen soll... wieso nicht dann ein 'Heil-Quellwasser'?

      Ansonsten kann ich Neuro-/Biofeedback empfehlen.
      Da ich auch mit AD(H)S Kinder arbeite, die wir zum größten Teil nur mit Neurofeedback spielerisch behandeln, kann ich wahrnehmen, dass sie langsam u.a. Ritalin absetzten können.

      Ich mache es jetzt auch seit einiger Zeit und siehe da.. ich habe das Antidepressivum ausgeschlichen.

      Bei Interesse:

      Biofeedback und Neurofeedback Kurzinfo:

      Geist & Gehirn Neurofeedback


      Depressionsbehandlung

      Was kann vom Training mit Neurofeedback erwartet werden:

      -In Deutschland kann man per einer Heilmittelverordnung eine Überweisung vom Hausarzt/Psychiater/Neurologe die Neuro-/Biofeedback Anwendung bekommen.
      ReCkstRaiPunKt bleibt der Künstlerin überlassen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von sola () aus folgendem Grund: Grund der Bearbeitung? Tja... die RecKstRAipuNkT

    • Hm, so gesehen würde ich auch keine 1000 Liter Wasser trinken wollen... es sei denn ... wie positives-denken meint... du hast viel Zeit & Lust um so viel zu pinkeln...
      Nee, ganz grosses sorry...
      Das war jetzt ganz schön naiv von mir...
      -denn wenn es so einfach wäre, würden bestimmt viele an der 'Heilwasserflasche' hängen um 'gut drauf' zu sein..."Die neue Droge Nr.1!"
      Echt peinlich, die Idee mit dem 'Heil-/Quellwasser', perdon. :wacko:
      Ich habe damals Lithium nicht vertragen. Daher weiss ich den 'Therapeutischenspiegel' nicht wirklich, also wieviel mg man mindestens einnehmen sollte, etc.
      so habe ich wohl deinen Beitrag etwas geistesabwesend gelesen, nochmals perdon.
      Was ich aber bis jetzt sagen kann ist, dass das Neuro-/Biofeedback ein Versuch wert ist...

      Grüsse...
      ReCkstRaiPunKt bleibt der Künstlerin überlassen...