Beruflich behindert???

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    • Beruflich behindert???

      Grüß Euch!
      Heute will ich Euch wieder mal an meinen Gedanken teilhaben lassen, weil ich mit morgigem Tag ein Jahr befristete Berufsunfähigkeitspension antrete. Ich bin nur karenziert bei meinem Dienstgeber, werde also danach wieder an meine Stelle zurückkehren können. Nun fang ich heute schon mit meinen Überlegungen an... wo fang ich an? Also: seit über acht Jahren bin ich nun schon bei diesem Dienstgeber beschäftigt, ich bekam durch meinen Status "begünstigt behindert" einen unbefristeten Fixposten. Zwar nur 20 Wstd., aber schon mal was... sollte man denken. Leider hat sich gezeigt, dass ich in dieser Abteilung, in die ich gesteckt wurde, (der Chef sagte, es sei nur vorübergehend, bis sich was Passendes fände!...*G*) völlig unterfordert bin und sehr monotone Arbeit verrichte. Da ich dachte, es sei mit meiner bipolaren Erkrankung sehr schwer, woanders hin zu wechseln, blieb ich relativ ruhig (im jährlichen Mitarbeiteringespräch brachte ich mein Anliegen, in eine andere Abteilung wechseln zu dürfen, immer vor - jedoch erfolglos...)und machte diese mir so verhasste Arbeit weiter. Bis es nimma ging und ich eben die I-pension beantragt und bekommen habe. Das Jahr "Auszeit" will ich nützen, um mir klarzuwerden, welche Möglichkeiten ich habe. Dass sie sehr begrenzt sind, ist mir bewusst...
      Was meint ihr? Ist es vermessen, als Bipolare den Anspruch an einen erfüllenden, interessanten Job zu haben? Sollt ma sich zufriedengeben damit, einen Posten im "ersten Arbeitsmarkt" ergattert zu haben? Dann das hör ich rundherum: sei doch froh, dass Du eine Arbeit hast. (meist von Leuten, die in Arbeitsbeschäftigungsprogrammen sind) Ohne nun überheblich klingen zu wollen: ich bin eine bestens ausgebildete, motivierte Fachkraft. Die (nebenbei) unter einer psychischen Erkrankung leidet. Darf ich da keine Arbeit haben, die mir Spaß macht????
      Tja - Fragen über Fragen.
      Vielleicht mag mir ja wer Input geben, Denkansätze... um mein Gedankenwirrwarr vielleicht etwas entwirren zu können.
      Danke Euch!
      Ein bissal verzweifeltes MD_Hexal
      :banghead:
      ... Bi(polar... und net nur des!!) :scheinheilig:
    • Spaß solltest Du auf gar keinen Fall haben. Spaß ist auf jeden Fall schädlich
      und schlecht für die Gesundheit.

      Auf gar keinen Fall, solltest Du etwas machen, das Dich herausfordert und an dem Du wachsen kannst.

      Seh es so, wie die Perfektionisten - am besten gar nichts machen,
      das schützt vor Enttäuschungen, denn jeder Fehler ist eine Katastrophe!!!!

      -

      In welcher Richtung, hast Du Ausbildungen und was interssiert Dich?



      LG Tobias
    • übrigens erklärt sich für mich gerade einiges -
      es ist durchaus zu vermuten - von Deinem anderen Baum -
      das Deine Ambivalenz und auf und ab

      einerseits von der Freude kommen, Zeit zu haben, etwas machen zu können
      anderseits nicht zu wissen, was machen zu wollen?

      was wäre denn das, was Du machen würdest, wenn Du überhaupt nicht darüber nachdenken würdest?
      Einfach drauf los schreiben, wir sind hier alles nette Menschen.. (oder doch Ungeheuer :sterbekrank: )?
      und neugierig..


      Gute Nacht :silentlove:
    • Lieber Tobias, lieber Jannis!
      Dank Euch für die Antworten. :)
      Also von wegen meine Ausbildungen: bin gelernte Buchhändlerin, studierte Germanistin und ausgebildete Bibliothekarin. Das bedeutet: Lehre, Studium, Universitätslehrgang. Und genau DAS möchte ich machen!!! Bibliothekarin zu sein ist mein Traumberuf, hab viel getan, um das zu werden. Viel Energie investiert. Nur bin ich jetzt halt an der falschen Stelle... tja und eine "richtige" scheint sich seit fünf Jahren schon nicht aufzutun. Daher meine Überlegungen, was ich IN EINEM JAHR (juuuuhuuuu! Bin so froh, dass ich nicht mehr hin muss zur Arbeit, hat mich fix und fertig gemacht) dann tun werde. Aber ich denk, diese Überlegungen werd ich jetzt mal für ein paar Monate hintanstellen. Und in dieser Zeit könnt ihr mir ja Vorschläge machen, wie ich mich weiter beruflich orientieren könnte... Bitte! *G*
      Schönes Wochenende!
      MD
      ... Bi(polar... und net nur des!!) :scheinheilig:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MD_Hexal ()

    • Hallo MD_Hexal,

      du bist ja richtig hochqualifiziert, wow ;-). Nun, vielleicht könntest du dich über das Internet immer aktuell halten, was zum Beruf Bibliothekarin gehört. Ich weiß nicht, ob man via Praktikum in einer Bibliothek arbeiten kann und ob das auch rein rechtlich mit deiner Berentung funktioniert. Um überhaupt generell nicht einzurosten und der Gefahr auszuweichen, die Tagesstruktur zu verlieren, könntest du dich vielleicht irgendwo ehrenamtlich engagieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schnell man die Struktur verliert und dann ggf. auch wieder eine Depri riskiert.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Liebe Heike!
      Solange ich kein Geld für meine Tätigkeit bekomme, ist es rein rechtlich in Ordnung - nur halt für MICH nicht...!!! Ich hab mir meine BU-Pension "hart erarbeiten" müssen (Behördenmarathonlauf, Ärzterennereien...etc.) da möchte ich sie gern auch mal genießen dürfen. Meine Überlegungen bezogen sich rein auf die Zeit danach, also wenn ich sowieso wieder arbeiten muss. Und die alte story von wegen "Struktur" find ich übertrieben, denn ich seh nix Schlimmes dran, mal nicht so strukturiert leben zu müssen, - deswegen kommt nicht gleich ne Depri daher. (die kommt eh sowieso, aber net deswegen...!) Trotzdem DANKE für Deine anteilnehmenden Gedanken.
      Alles Liebe, MD
      ... Bi(polar... und net nur des!!) :scheinheilig:
    • Hallo Hexe :-) !

      Freu mich total von dir zu lesen. Ich bin seit 2008 in der BU-Pension, man hat´s mir praktisch nahegelegt...

      Ich lass mich nicht mehr verheizen. Überqualifiziert war ich meistens, aber das war nicht das Schlimmste, Ich hab den Stress nicht gepackt, jedesmal wurde ich manisch und dann depressiv.

      Seit letztem Jahr hab ich die Pension unbefristet. Es geht mir gut.

      Liebe Grüße und ich wünsch dir was immer du dir wünschst!

      Doro

      51 J., bipo 1
    • Doro! Du lebst. Schön!!! :D
      Freut mich für Dich, dass Du die Pensi unbefristet bekommen hast. Wie macht man das? ;) Ich hab gehört, ab 2014 gibts keine unbefristeten mehr neu... wird für mich wohl nix werden. Aber schön wärs schon. Merke erst langsam, (nun sinds eh schon NEUN Monate...) wie ich mich stabilisiere.
      Aber halt nur laaaaangsam. ^^
      Dir alles Liebe.
      <3
      MD
      ... Bi(polar... und net nur des!!) :scheinheilig:
    • Artikel zum Thema...

      spiegel.de/karriere/berufslebe…os-karriere-a-889546.html

      Zitat: " Psychosen, Panikattacken, Depressionen: So kann man nicht arbeiten. Aber statt für immer arbeitslos zu sein, schaffen es Betroffene, ihre psychische Erkrankung als Vorteil zu begreifen - und schulen um. Ihre Zweitkarriere machen sie dann bei Sozialdiensten oder als Traumatherapeuten. "

      lg
      eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Na toll...^^

      Eule4 schrieb:


      Zitat: " Psychosen, Panikattacken, Depressionen: So kann man nicht arbeiten. Aber statt für immer arbeitslos zu sein, schaffen es Betroffene, ihre psychische Erkrankung als Vorteil zu begreifen - und schulen um. Ihre Zweitkarriere machen sie dann bei Sozialdiensten oder als Traumatherapeuten. "

      Danke vielmals für den kreativen Input! ;) aber danke nein, ich mag net umschulen. Wie schon geschrieben, liebe ich meinen Beruf und würd ihn auch gern ausüben...
      LG, MD
      ... Bi(polar... und net nur des!!) :scheinheilig: