Zeitstrahl

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    • Zeitstrahl

      Ich sitze gerade vor einem Zentimetermaß aus Papier, 100 cm lang. Da kam mir der Gedanke, dies gerade mal als meine Lebenszeit anzusehen. Sofern ich mich nicht irre, beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung beim Mann 78 und bei der Frau 82 Jahre. Also habe ich in meinem Fall mal auf der rechten Seite mal 22 abgerissen. Gut, wenn man die letzten zwei Jahre mal wegen galoppierender Demenz abrechnetet wirds nochmal 2 cm kürzer - rechts. Nun, 54 Jahre habe ich schon gelebt, also links 54 cm weg, bleiben 22 Jahre/cm. Das blöde ist: Ein Drittel werde ich verschlafen, also nochmal 7 cm weg, bleiben also 14 lächerliche Jahre(cm), mit denen ich noch was anfangen kann - ich habe nur noch einen winzigen Schnipsel in der Hand.

      Jetzt frage ich mich ernsthaft, weshalb ich mir diese kurze Zeit auch noch vermasseln sollte. Also erinnere ich mich an Situationen die mir als wertvoll und solche die ich lieber nicht erlebt hätte: Ärger und Ängste habe ich stets als wenig (er-)lebenswert empfunden, Konzentration und Herausfoderungen dagegen als sehr lebenswert.

      Wer kann diese Liste ergänzen und ist es wohl möglich, die verbleibende Lebenszeit mit den positiven Aspekten anzufüllen?
    • Sicherlich ist es bedenkenswert, das es Lebensqualität immer nur Jetzt gibt,
      was spielt es da für eine Rolle ob der Körper noch 5 oder 15 Jahre mit macht.

      Sicherlich ist es möglich, die Lebenszeit mit positiven Aspekten anzureichern,
      dazu gehört für mich vor allem Dankbarkeit.

      Dankbarkeit gegenüber dem was ist. Dankbarkeit gegenüber Freud und Leid.
      Alle Aspekte bedingungslos anzunehmen und willkommen zu heißen.

      Es ist für mich auch eine wahre Wohltat, zu spüren, wenn die Stimmung schmerzhaft ist,
      allein festzustellen, ah, es ist wieder "so" - willkommen.

      Denn sonst kenne ich schon so eine Abwehrreaktion von mir,
      nach dem Motto, ich will das gar nicht fühlen - es sollte nicht so sein, wie es ist.

      Jedenfalls diesem hausgemachten Unfug, kann man die Spitze nehmen.

      Dankbar zu sein, zu sehen, Erfahrungen machen zu können,
      Dankbarkeit zu haben, bewußt zu spüren, wie die Luft durch die Nase zirkuliert.

      Dankbarkeit, dass das Herz von alleine schlägt und man getragen wird durch den Stuhl,
      die Erde, durch die Stellung der Planeten zueinander. Es braucht so viel um das Wunder Leben zu ermöglichen.
      Dankbarkeit für alle Geschenke des Lebens.


      LG Tobi
    • also ich empfehle einfach "Bärlauch kiloweise"
      Hab mir davon im Schönbuch einiges geholt mit nem Kumpel
      und mir nun bei Amazon 200 Samen für den eigenen Garten bestellt...
      Bärlauch ist beste Medizin !!!

      lg
      eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()

    • Hallo Jannis,

      ich finde das ganze Vorhaben von grundauf falsch (ohne das böse zu meinen). Du versteifst dich da auf etwas, indem du dumme Papierschnipsel in der Hand hälst und frustriert bist. Du versuchst da alles, was noch kommen könnte in deinem Kopf auszumalen. Falsch! Ganz falsch!! Weist du, was du genau in diesem Moment nicht gemacht hast? In diesen Momenten, wo du über die Zukunft sinniert hast? Du hast nicht gelebt. Du warst in Gedanken ganz wo anders und auf einmal stellt man fest "hups, wo ist denn die Zeit hin?". Ja- wech. Einfach an einem vorbeigezogen. Aber du kannst heute nicht im Morgen leben. Du kannst nur JETZT leben und im jetzt ist es egal, was übermorgen ist, weil du im gegenwärtigen Moment weilst und das Leben genießen kannst und musst dir keine Birne um morgen machen
      Wer das behrrscht, für den ist es egal, wieviel Zeit noch bleibt, denn es zählt nur das Jetzt und das Jetzt ist schön, wenn man innehält und ganz bewusst alles um sich herum wahrnimmt: die ersten wärmenden Sonnenstrahlen, den Duft der Blumen, die Luft, die du atmest, ein tolles Gericht, dass dir auf dem Gaumen zergeht, der Geruch der Haare deine Frau, ein Kinderlachen auf der Straße, was auch immer...das ist wichtig. Grübeln bringt dich nicht weiter. Nur teilnehmen und bemerken all der Sachen, die jetzt um dich herum sind. Du kannst das "Restleben" nicht kühn kalkulieren, denn es kann morgen schon vorbei sein. Und was hast du dann gemacht? In deiner Freizeit frustriert auf Schnipsel geguckt?! Ich würde ja sagen, frag doch mal meine Ma, wie die das jetzt sieht. Wie kostbar ihr jetzt alles vorkommt, was sie früher hatte und nicht zu schätzen wusste, denn sie konnte sich auch nie am Gegenwärtigen erfreuen und niemals aufhören sich mit anderen zu vergleichen. Nun ja, aber seit sie aus dem Koma erwacht ist, kann sie ja nicht mehr sprechen...was sag dir das? Nutze das Jetzt! Oder anders gesagt: Verpasse nicht deine Verabredung mit dem Leben!

      LG, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.
    • Ich will hier nicht falsch verstanden werden: Es geht mir nicht darum, wegen der recht geringen noch verbleibenden Lebensspanne traurig zu sein. Es geht mir vielmehr darum, dass man sich einmal bewusst macht, dass man nicht zuviel Energie in die Planung der Zukunft zu investiert. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es eine Eigenschaft des Menschen ist, mit seiner Lebenszeit so umzugehen, als sei er unsterblich. Wenn man das aber mal anhand meines "Versuchsaufbaus" visualisiert, wird einem schlagartig bewusst, auf welch dramatischen Holzweg man wandelt.

      Insoweit bis ich auf der Linie von Tolle.
    • Und nu treibs mal nicht so dolle! Von wegen noch "wenige Zeit"...tse...also wenn du Glück hast und der Allgemeinheit folgst, hast du mindestens noch mehr als 20 Jahre. Das würde sogar noch reichen, ein Kind zu machen und groß zu ziehen, bis es an die Uni kann! O.k. vielleicht nicht mit deiner Frau (ich schätze mal, sie ist ungefähr im gleichen Alter), aber soll ja auch nur ein Bespiel sein =)

      LG, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Hallo Jannis,

      ja ich denke es ist gut ab und an Nachzudenken - denn das Leben in all seiner Hektik ist schnell vorbei.
      Welche Wünsche hast du denn noch und was macht dich glücklich? Für mich sind es oft die kleinen Dinge im Leben - ein Strauss roter Rosen mit dem ich mich selbst beschenke und den ich schön dekoriere oder meine Tomaten und sonstige Pflanzen am Balkon - oder ein Kurztrip nach Venedig und wenn mein Hund Knuddeln kommt. Oder einfach wenn der selbstgemachte Kuchen zu duften anfängt und wenn ihn die Nachbarskids mit Genuss verspeisen.
      Ich habe einmal zu meinem Arzt gesagt - ich habe einen Job - nämlich mich selbst glücklich zu machen - ist gar nicht so einfach.
      Im Endeffekt geht es mir um Lebensqualität und nicht nur um Quantität und um Stressreduktion - denn die Hektik unserer Zeit, die vielen E-Nummern und Glutamate die vertrage ich nicht so wirklich.

      lg Renate und klein Bruno
    • Wie neulich irgendwo zu lesen war -( bei heise.de ?) hat sich sogar der in Paris aufbewahrte "UR-Meter" irgendwie verkürzt oder verlängert... :thumbup:
      ( verlängert wäre natürlich besser, denn dann kriegte man ja mehr Meter fürs Geld...) :rolleyes:

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Eule4 ()