Nachdem unser Forenpsychotiker den gleichnamigen Thread bis zur Unkenntlichkeit zugemüllt hat, eröffne ich die Fragestellung erneut und bitte Moritz, etwaige "Beiträge" des offensichtlich ständig volltrunkenen oder anderweitig benebelten Oki, Anders, Osaki in dieser Diskussion ins virtuelle Nirvana zu verschieben.
Also: An welche Sprüche Eurer Eltern aus der Kindheit könnte Ihr Euch erinnern?
Warum ich das frage? - Weil ich glaube, dass jeder von uns ein "emotionales Gedächtnis" hat, das aus der Kindheit stammt und im Hippocampus & limbischen System verortet ist. Und wenn sich da Sprüche der Eltern ins Gedächtnis gebrannt haben, spricht einiges dafür, dass die zentral waren.
Dazu möchte ich Euch etwas von mir erzählen: Ich bin in großbürgerlichen Verhältnissen als viertes und jüngstes Kind geboren worden. Das vorher neu gebaute Elternhaus hatte aber nur drei Kinderzimmer. Sehr viel später erfuhr ich, dass ich weder geplant noch gewollt war. Das hat man mich spüren lassen, verbal und nonverbal. Ich war der Fehlerteufel, der sich ins ansonsten perfekte Konzept geschlichen hatte.
Es existieren heute noch Fotos, auf denen ich als ca. Vierjähriger dargestellt werde, der sich die Wangen blutig gekratzt hat. Aus heutigen Sicht weiß ich, dass ich Aufmerksamkeit erzwingen wollte. Dann kam die Grundschulzeit, ich war ein sehr schlechter und sehr aufsässiger Schüler, Klassenclown ohnehin und ständig krank. (Wertung heute: Wenn ich schon keine Liebe bekam, wollte ich als wesensgleiches Minus wenigstens Aufmerksamkeit haben) Im zweiten Schuljahr war ich nicht mehr zu unterrichten und meine Mutter bekam vom Kultusminister die Genehmigung, mich für ein Jahr zuhause zu unterrichten. Mein Vater fand mich völlig unmöglich und intellektuell unterbelichtet, hat einen Psychologen auf mich gehetzt, der aber auch nichts ausrichten konnte. Die weitere Schulzeit verlief dann auch nicht besser. Irgendwie habe ich mich dann durch das Abitur gequält.
Aus heutiger Sicht glaube ich, dass folgendes mit mir geschehen ist:
1. Jedes Kind braucht Liebe (Maslow-Pyramide), bekommt es diese nicht, muss es sich nach Ersatz umschauen, das war in meinem Fall Aufmerksamkeit. Bei anderen Menschen beobachte ich, dass sie als Kind eine andere Strategie entwickelt haben, nämlich dass sie auf die Liebe der Eltern gepfiffen haben und eine Eigenliebe (Narzismus) entwickelt haben, die im weiteren Leben durchaus hilfreich sein kann.
2. Wenn man die Liebe von denjenigen nicht bekommt, von denen man sie sich am meisten gewünscht hat und diese einen dann auch noch deutlich auf die eigenen Unfähigkeit hinweisen, dann hat man ein Problem, weil man sich genau das anzieht (s. Tobi Beispiel Sonderschüler)
Daraus folgt für mich heute noch:
3. Mir darf es nicht gut gehen, meine Person spielt keinerlei Rolle, ich verhalte mich völlig selbstlos ("Was Du siehst, wenn Du die Augen schließt...") Selbstlos - also "ohne selbst", ethymologisch sehr aufschlussreich. Hier stimmt was nicht, denn der Mensch ist zur Arterhaltung eigentlich so konstruiert, dass er grundsätzlich egoistisch handelt.
4. Ich ertrage immer noch keine Zurückweisung, weshalb alles, was ich für andere tue, perfekt sein muss
5. Konflikten gehe ich aus dem Weg, es sei denn diesen führe ich stellvertretend (als Anwalt)
Man könnte natürlich einwenden, dass die Erfahrungen aus der Kindheit heute nicht mehr interessieren. Das ist aber eine sehr rationale Betrachtungsweise, die an den eingebrannten emotionalen Strukturen (emotionale Engramme) nichts ändert. Schaut man sich beispielsweise die Lebensläufe von Borderlinern an, findet man gehäuft Fälle von sexuellem Missbrauch. In der Literatur wird das meist nur als Tatsache festgestellt, aber ich habe noch nirgends die naheliegende Frage gesehen, ob der Missbrauch kausal für die Störung ist. Klar kann man auch hier sagen: "Der Missbrauch ist lange her, jetzt bist Du erwachsen, also was kümmert es Dich."
Aus diesem Grunde halte ich die Gespächstherapie bei emotionalen Störungen, bei allen affektiven Störungen, auch für pure Scharlatanerie, man kann diese nicht wegquatschen, weil man die tieferen Ebenen im Hippocampus nicht einmal berührt. Oder habt Ihr je irgendwen kennen gelernt, der damit geheilt worden wäre? Mit Medikamenten behandelt man ebenfalls am Thema vorbei, weil die Ursache nicht im Stoffwechsel liegt, sondern in diesen regiden Strukturen, die man durch Pillen eben nicht ändern kann. Kennt Ihr irgendjemanden, der von der Psychiatrie jemals von seinen Depressionen befreit worden ist? - Ich nicht! Es mag allenfalls gelingen, durch Sedierung Unerträgliches etwas erträglicher erscheinen zu lassen, das mag manchmal durchaus berechtigt sein, aber es ist nicht kurativ.
Selbst Moritz wird einräumen müssen, dass es ihm noch nie gelungen ist, einen affektiv gestörten Patienten mittels Pillen tatsächlich zu heilen, auch wenn die Pharmabuden mit tollen Erfolgsquoten prahlen, diese gibt es nicht.
Aus meiner Sicht müssen daher ganz dringend Therapiekonzepte her, die zentral eine Umprogrammierung in den emotionalen Strukturen bewirken. Deshalb bin ich Anhänger der Hypnotherapie und habe am eigenen Leib erfahren dürfen, was die kann.
Verantwortlich für emotional verpfuschte Lebensläufe ist das soziale Umfeld im Kindesalter, meist die Eltern. Auf meinen Vater hätte ich jedenfalls einen regelrechten Hass, wenn ich ihm vorwerfen könnte, dass er mich absichtlich so behandelt hat, wie er es getan hat.
Was habt Ihr im Kindesalter erlebt, was Euch heute noch emotional behindert???
Also: An welche Sprüche Eurer Eltern aus der Kindheit könnte Ihr Euch erinnern?
Warum ich das frage? - Weil ich glaube, dass jeder von uns ein "emotionales Gedächtnis" hat, das aus der Kindheit stammt und im Hippocampus & limbischen System verortet ist. Und wenn sich da Sprüche der Eltern ins Gedächtnis gebrannt haben, spricht einiges dafür, dass die zentral waren.
Dazu möchte ich Euch etwas von mir erzählen: Ich bin in großbürgerlichen Verhältnissen als viertes und jüngstes Kind geboren worden. Das vorher neu gebaute Elternhaus hatte aber nur drei Kinderzimmer. Sehr viel später erfuhr ich, dass ich weder geplant noch gewollt war. Das hat man mich spüren lassen, verbal und nonverbal. Ich war der Fehlerteufel, der sich ins ansonsten perfekte Konzept geschlichen hatte.
Es existieren heute noch Fotos, auf denen ich als ca. Vierjähriger dargestellt werde, der sich die Wangen blutig gekratzt hat. Aus heutigen Sicht weiß ich, dass ich Aufmerksamkeit erzwingen wollte. Dann kam die Grundschulzeit, ich war ein sehr schlechter und sehr aufsässiger Schüler, Klassenclown ohnehin und ständig krank. (Wertung heute: Wenn ich schon keine Liebe bekam, wollte ich als wesensgleiches Minus wenigstens Aufmerksamkeit haben) Im zweiten Schuljahr war ich nicht mehr zu unterrichten und meine Mutter bekam vom Kultusminister die Genehmigung, mich für ein Jahr zuhause zu unterrichten. Mein Vater fand mich völlig unmöglich und intellektuell unterbelichtet, hat einen Psychologen auf mich gehetzt, der aber auch nichts ausrichten konnte. Die weitere Schulzeit verlief dann auch nicht besser. Irgendwie habe ich mich dann durch das Abitur gequält.
Aus heutiger Sicht glaube ich, dass folgendes mit mir geschehen ist:
1. Jedes Kind braucht Liebe (Maslow-Pyramide), bekommt es diese nicht, muss es sich nach Ersatz umschauen, das war in meinem Fall Aufmerksamkeit. Bei anderen Menschen beobachte ich, dass sie als Kind eine andere Strategie entwickelt haben, nämlich dass sie auf die Liebe der Eltern gepfiffen haben und eine Eigenliebe (Narzismus) entwickelt haben, die im weiteren Leben durchaus hilfreich sein kann.
2. Wenn man die Liebe von denjenigen nicht bekommt, von denen man sie sich am meisten gewünscht hat und diese einen dann auch noch deutlich auf die eigenen Unfähigkeit hinweisen, dann hat man ein Problem, weil man sich genau das anzieht (s. Tobi Beispiel Sonderschüler)
Daraus folgt für mich heute noch:
3. Mir darf es nicht gut gehen, meine Person spielt keinerlei Rolle, ich verhalte mich völlig selbstlos ("Was Du siehst, wenn Du die Augen schließt...") Selbstlos - also "ohne selbst", ethymologisch sehr aufschlussreich. Hier stimmt was nicht, denn der Mensch ist zur Arterhaltung eigentlich so konstruiert, dass er grundsätzlich egoistisch handelt.
4. Ich ertrage immer noch keine Zurückweisung, weshalb alles, was ich für andere tue, perfekt sein muss
5. Konflikten gehe ich aus dem Weg, es sei denn diesen führe ich stellvertretend (als Anwalt)
Man könnte natürlich einwenden, dass die Erfahrungen aus der Kindheit heute nicht mehr interessieren. Das ist aber eine sehr rationale Betrachtungsweise, die an den eingebrannten emotionalen Strukturen (emotionale Engramme) nichts ändert. Schaut man sich beispielsweise die Lebensläufe von Borderlinern an, findet man gehäuft Fälle von sexuellem Missbrauch. In der Literatur wird das meist nur als Tatsache festgestellt, aber ich habe noch nirgends die naheliegende Frage gesehen, ob der Missbrauch kausal für die Störung ist. Klar kann man auch hier sagen: "Der Missbrauch ist lange her, jetzt bist Du erwachsen, also was kümmert es Dich."
Aus diesem Grunde halte ich die Gespächstherapie bei emotionalen Störungen, bei allen affektiven Störungen, auch für pure Scharlatanerie, man kann diese nicht wegquatschen, weil man die tieferen Ebenen im Hippocampus nicht einmal berührt. Oder habt Ihr je irgendwen kennen gelernt, der damit geheilt worden wäre? Mit Medikamenten behandelt man ebenfalls am Thema vorbei, weil die Ursache nicht im Stoffwechsel liegt, sondern in diesen regiden Strukturen, die man durch Pillen eben nicht ändern kann. Kennt Ihr irgendjemanden, der von der Psychiatrie jemals von seinen Depressionen befreit worden ist? - Ich nicht! Es mag allenfalls gelingen, durch Sedierung Unerträgliches etwas erträglicher erscheinen zu lassen, das mag manchmal durchaus berechtigt sein, aber es ist nicht kurativ.
Selbst Moritz wird einräumen müssen, dass es ihm noch nie gelungen ist, einen affektiv gestörten Patienten mittels Pillen tatsächlich zu heilen, auch wenn die Pharmabuden mit tollen Erfolgsquoten prahlen, diese gibt es nicht.
Aus meiner Sicht müssen daher ganz dringend Therapiekonzepte her, die zentral eine Umprogrammierung in den emotionalen Strukturen bewirken. Deshalb bin ich Anhänger der Hypnotherapie und habe am eigenen Leib erfahren dürfen, was die kann.
Verantwortlich für emotional verpfuschte Lebensläufe ist das soziale Umfeld im Kindesalter, meist die Eltern. Auf meinen Vater hätte ich jedenfalls einen regelrechten Hass, wenn ich ihm vorwerfen könnte, dass er mich absichtlich so behandelt hat, wie er es getan hat.
Was habt Ihr im Kindesalter erlebt, was Euch heute noch emotional behindert???