ADHS

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    • Hallo Jannis,

      ich glaube nicht, dass ADHS oder ADS eine Erfindung sind. Vielmehr glaube ich mitlerweile, dass bei so manchem Depressiven die eigentliche Erkrankung dahinter nicht gesehen wurde oder noch nebenher besteht. Ich meine damit vor allem alljene, die trotz antidepressiver Therapie nicht ausreichend Gesundung erfahren und ewig umherirren von einem Meikament zum anderen, weil sie nicht oder nicht ausreichend lange und stark helfen.

      Zum Bespiel geht es mir mit antriebssteigernden AD's kurze Zeit besser. Allerdings bin ich nicht weniger chaotisch, manchmal sogar eher noch mehr. Seit ich weis, dass mein Problem die Aufmerksamkeit ist, ergibt vieles plötzlich einen Sinn, vor allem wenn ich auf mein Leben zurückblicke. Ich konnte lange Zeit die fehlende Aufmeksamkeit durch genügend Intelligenz kompensieren, aber irgendwann reicht das nicht mehr. Und wenn du tolle Möglichkeiten bekommst, aber sie nicht nutzen kannst, wirst du total depressiv über dieses Versagen, dass dir auch immer wieder vor Augen geführt wird. Du weist, du hast Potential, aber du kannst es nicht entfalten, weil deine Gedanken umherschwirren und du dich nur konzentrieren kannst, wenn dich etwas brennend interessiert. Der ganze Rest fällt hinten runter.

      Wenn sich diverse verwirkte Chancen häufen, dann verlieren die Eltern auch den Glauben an dich. Ich kenne kaum etwas, dass mehr kränkt. Sie haben es nie gesagt, aber ich weis es, denn später wurde es mir von anderen berichtet, denen es meine Eltern erzählt haben. Irgendwann hatte ich das Gefühl im Leben versandet zu sein, ähnlich dem Knick in der Lebengeschichte eines Schizophrenen. Bei mir konnten die Medikamente auch nur die Stimmung übertünchen und den Antrieb für paar Stündchen (wenn überhaupt) bessern, aber dieses Chaos im Kopf konnten sie nicht beheben. Wenn ich aber entsprechende Substanzen nehme, dann plötzlich kehrt innerer Friede ein, ich fühle mich dann geerdet, das Leben gewinnt an Farbe und vor allem an Fokus und meine Gedanken kreisen nicht sinnlos durch meinen Kopf, der vorher am liebsten über alles gleichzeitig nachdenken wollte. Auch muss ich nicht mehr alles gleichzeitig wahrnehmen, kann besser filtern und störende Geräusche auch ausblenden (z.B. das Gehämmere auf der Tatstatur mancher grobmotorischer Kommilitonen während der Vorlesung). Du kannst dir nicht vorstellen, was das für eine Erleichterung ist.

      Man kann auch, indem man Sachen einfach unterlässt, weil man es schon wieder vergessen hat (weil total zerstreut), tierische Probleme bekommen (z.B. unbezahlte Rechnungen/ Briefe, die dringend beantwortet hätten werden müssen). Kein AD kann das beheben- das ist einfach eine andere Form von Gestörtsein. Es kommt nicht dazu, weil man keinen Antrieb hat, sondern weil man es durch chronische Zerstreutheit/Desorganisiertheit aus den Augen verloren hat.

      Grüße, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Das "Problem" ist immer die Aufmerksamkeit / Die Qualtät unserer Aufmerksamkeit, ist unser Leben

      Hallo ihr Lieben,

      die Art unserer Aufmerksamkeit bestimmt unser Leben.
      Wenn nicht alles so läßt sich aus Ihr vieles ableiten,
      ich gehöre allerdings zu denen, die sagen, das sich daraus
      alles ableiten läßt.

      Was ist die Qualtät unsers Lebens anderes, als
      die Art und Weise die wir gelernt haben uns zu fokusieren?

      Nüssli, ich kann total verstehen, wie anstrengend es sein kann,
      sich bei Nebengeräuschen auf etwas zu konzentrieren oder
      jemanden zuzuhören.

      Diese Tendenz hat jeder Mensch, okay, wir vielleicht mehr als andere.
      Aber daraus eine Krankheit machen?

      Ich denke, das trägt nur noch mehr zur Verwirrung bei.


      LG Tobias
    • Huhu Tobi,

      die Nebengeräusche die stören nicht nur, sie haben zuletzt akut mein Studium gefährdet, da ich Vorlesungen kaum noch bis zum Ende durchgehalten habe, weil all das drumherum mich so getresst haben. Am Ende hatte ich schon Panik überhaupt zur Uni zu gehen und manchmal hab ichs mir dann persönlich dann auch gespart.
      Aber das ist ja nicht das einizigste Problem. Leute wie ich sind privat total chaotisch, es ist schwieirg überhaupt etwas zu Ende zu bringen, seidenn es steht enormer Druck dahinter und an der Arbeit muss ich auch immer länger machen, weil ich die letzten 1 bis 2 Stunden umherschwirre und mir tausend Sachen einfallen, die ich noch machen muss und verzettel mich dann sehr schnell. Zeit einzuschätzen für eine bestimmte Arbeit ist gar nicht mein Ding, denn ich kan nie einplanen, wie verwirrt ich sein werde und wie viele Sachen ich dann mal eben noch dazwischenschiebe.
      Ständig vergesse oder verlege ich Sachen. Ich fahr in den Supermarkt, um was ganz bestimmtes zu kaufen, steh endlich im Markt und weis es nicht mehr. Das kann mir sogar passieren, wenn ich nur innerhalb der Wohnung von a nach b gehe.

      Außerdem kann Impulsivität zum großen Problem werden und vor allem konnte ich mich über kleinste Sachen tierisch aufregen- war sehr reizbar, was nicht nur für das Umfeld doof ist, sondern was mich auch sehr fertig gemacht hab, denn das führte z.B. u.U. zu Konflikten mit einer Arbeitskollegin. Es gibt so viele Sachen...man darf das nicht nur darauf beschränken, dass es die Aufmerksamkeit beim Zuhören oder Lernen stört. Es macht sich in vielen Bereichen bemerkbar. Aber es ist natürlich wie der Kampf gegen Windmühlen sowas zu erklären, wen der andere überzuegt davon ist, dass das nur eine Modediagnose ist :huh: . Ich wollte es lange nicht mal in Betracht für mich ziehen, mich nicht mal testen lassen, aber irgendwie bin ich jetzt froh. Sachen, die gänzlich schief gegangen sind, kann man jetzt erklären. Es ist kein Mysterium mehr, warum mein Leben so ganz anders gelaufen ist. Das Wissen darum gibt die Möglichkeit es nun anders zu machen und auf sich selbst mit anderen Augen zu schauen und vor allem zu wissen, es kann eine positive Veränderung geben. Ich weis nicht, wie lange ich es noch ausgehalten hätte, mich ständig selbst zu tadeln, nichts aus eigener Kraft ändern zu können. Diese Ratlosigkeit und das man aus Fehlern nicht lernen kann und vor allem das "Wollen aber nicht-Können-können". Das macht auf Dauer absolut kaputt und depressiv.

      Grüße, Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
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    • Liebe Nüssli,

      Du hast eine Gabe Dinge sehr anschaulich und treffend zu beschreiben, das gefällt mir sehr und in vielem erkenne ich mich 1/1 wieder. Z.B. Trotz des Potentials so viele Chancen verpasst zu haben. Volle Konzentration nur, wenn es sich um - subjektiv - Wichtiges handelt. Die Psychologie nennt das mitunter high sensation seeking, was ich für sehr treffend halte.
    • Hallo Nüssli und Jannis,

      ich habe Deinen letzten Beitrag noch gar nicht glesen Nüssli, das werde ich gleich nachholen.
      Nur mal zu Euch, über vergossene Milch soll mal nicht traurig sein.
      Wenn früher irgendewas anders gelaufen wäre, kann man dann sicher wissen, das es einem heute besser gehen würde?
      Nein, das kann man nicht!

      Ich weiß nicht, was Ihr meint, mit verpassten Chancen?! Du studierst mit 29 Psychologie und Jannis arbeitet als Anwalt?!
      Was heißt hier verpasste Chancen, kann mir das mal jemand erklären :D

      :?:

      Meint Ihr denn Euch würde es besser gehen mit einem Prof und zwei Dr. Titeln?
      Die schauen mir auch nicht immer besser aus der Wäsche :)

      Seit doch froh wie es ist.

      Ich hab gar keine Ausbildung und leb trotzdem.


      Liebe Grüße

      Tobias
    • HuHu Nüsseli,

      was wollt ich Dir jetzt grad noch sagen?
      Bye the way, hast Du meinen Geldbeutel und meinen Schlüssel gesehen?
      Was ist eigentlich mit meinem Handy? Liegt es wieder unter dem Tablet,
      da kann ich dann ja lange suchen..

      Mein ADHS macht mir wieder das leben schwer :D

      Aber sein wir ehrlich, auch bunt.


      Nach der Diagnose depressiv und schizophren, fand ich die Diagnose ADHS um so viel netter!

      Aber ist alles Bullshit! für mich.

      Ich brauch keine Diagnose um andere so anzunehmen wie sie sind und ich brauche auch keine Diagnose um mich in meiner Verstreutheit anzunehmen.

      Vor einiger Zeit war ein Artikel im Stern über "ADHS Kinder" die auf einem Bauernhof mit gutem Personal lebten,
      die ADHS Symptome verschwanden gänzlich.

      Entweder man macht sich Gedanken, über guten Unterricht und Schulen, oder man schickt die "Störer" zum Arzt wo sie Ritalin bekommen.

      Das Du mit der Diagnose ADHS Deinen Lebensverlauf jetzt besser einordnen kannst und das ein befreiendes Gefühl ist,
      verstehe ich gut und will Dir den Gedanken auch nicht nehmen.

      Für mich gibt es ungefähr drei Möglichkeiten und Ansätze, entweder das Individuum ist krank, oder das System fördert Krankheit,
      oder das System ist wie es ist, das Individuum ist wie es ist und man macht das Beste draus.

      Da wo Du herkommst, sieht man das vielleicht anders, ich sehe es so, das Du ein Elite Studium machst,
      ein Studium das schon von daher für die meisten in weiter Ferne ist, weil man dazu in aller Regel,
      einen sehr guten Abi schnitt braucht.

      Nicht jeder ist dafür geschaffen, ruhig dazusitzen und das nachzumachen, was "Deppen" vormachen.
      Das ist noch nicht automatisch eine Krankheit und mir ein ganz sympathischer Charakterzug.

      Meine Cousine ist jetzt fertig mit der Erzieherausbildung die sie berufsbegleitend gemacht hat
      und selbst bei dieser Ausbildung, wo man meinen könnte, sie wäre noch relativ praktisch,
      sagt sie, war es vor allem Bulimie lernen, und was das bedeutet, sagt der Ausdruck schon ganz trefflich.

      Du darfst Deine Krankheit behalten, das ist ganz klar. Für uns beide ändert sich dadurch nichts.

      In anderen Situationen, kann sich die Diagnose entlastend auswirken. Gerade dann wenn,
      man dadurch eine etwas individuellere Behandlung bekommt. Das System ist wie es ist
      und wenn man dadurch Hilfe bekommt, warum nicht.

      Von Pädagogen und so weiter wurde ein Freund in die Jugendpsychiatrie geschickt und bekam Ritalin.
      Die Idee war Ihn auf eine Behindertenwerkstätte vorzubereiten.
      Seine Mutter hat Ihn aus der Jugendpsychiatrie heraus geholt.

      Er hat eine Ausbildung zum Koch bei einem bekannten Fernsehkoch gemacht.

      Mittlerweile hat er bei vielen guten Köchen gearbeitet und viele Arbeitgeber lecken sich die Finger nach Ihm,
      weil er seine nicht vorhandene Krankheit in seinem Beruf prima ausleben kann. Mit seiner Energie arbeitet
      er für zwei und die Arbeit in der Küche ist Hammer.

      Vor vielen Jahren hatte er die Situation, das er zwei Bradpfannen in der Hand hielt
      und weder mit der einen noch mit der anderen wußte, wohin damit.
      Sein Chef hat zu Ihm gesagt, er solle erst mal rausgehen und einen Joint rauchen.
      Dann ging es wieder..
      solche Tage gibt es.
      Meinst Du von seinem Vater (Leerer) kam zu seiner mit Bravour abgeschlossenen Ausbildung einmal ein Wort der Zufriedenheit oder des stolzes.
      Da kann er lange warten, zum Glück tut er es nicht und lebt sein Leben, das macht er sehr gut.

      Leute wie Du, er und Jannis sind schlechte Soldaten, aber gute Menschen. Wenn Systeme, Schulen etc. zur Trivialität erziehen
      (das bedeutet, auf einen "Befehl" die immer gleiche Reaktion erfolgen soll) um gute, nette, angepaßte, tote Menschen zu produzieren,
      dann gibt es ADHSler oder andere Störer und das finde ich gut.

      Ich mag die Störer, sie haben meinen Respekt! Alle die sich nicht klein kriegen lassen und zeigen, das noch Leben in Ihnen ist und vor allem ein Kopf,
      der selbst benutzt werden will.

      Ich mein schon, das man seine Wirklichkeit selbst schafft, ich möchte nicht die Umwelt als Sündenbock hinstellen,
      man sollte schon selbst für sein Denken, Fühlen und Reagieren Verantwortung tragen.
      Das finde ich schon gut.

      Ein Freund hat mit Hilfe der Diagnose und Ritalin sein Maschinenbaustudium erfolgreich beendet. Ich war mit Ihm bei Brahmakumaris und der Sack kann sich so gut konzentrieren, das ich neidisch werde,- er sagt, wenn er meditiert, geht es Ihm sofort gut.
      Für so ein Studium nehmen heute viele Ritalin, nicht nur Leute die diese Diagnose bekommen haben.
      Akademische Studiums haben oft einen Preis, so ist das nun mal.
      Ein Freund auf den die Symptome einer ADHS nun wirklich nicht zutreffen, hat mit Methylphenidat und co ein Zahnmedizin Studium abgeschlossen, heute ist er ein Drogenfrack / Drogenfreak aber dabei und damit sehr erfolgreich in seinem Job.

      Damit könnten wir die Diskussion was normal ist und was nicht, wieder einmal vorerst gerne beenden.
      Diese Diagnosen dienen dazu eine Norm festzulegen, die schlußendlich stigmatisierend auswirkt.

      Ohne Deine Täler,("und verpaßten Chance)" wärst Du wahrscheinlich nicht zum Buddhismus gekommen.
      Hätten uns nie kennen gelernt, würden heute nicht schreiben, wäre doch schade, oder ;)
      Ich hätte nicht die Selbständigkeit und den damit verbunden Ärger (Steuererlergikar) und der Freiheit.
      Durch die Täler die ich durchwandert habe, komme ich heute immer mehr zu Menschen, die wirklich offen sind.
      Das ist ein Geschenk.


      LG Tobias

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von positives-denken ()

    • Huhu Tobi,

      also Diagnosen sind ja ohnehin nicht unbedingt für Patienten gemacht. Eigentlich sind das nur Konstrukte und eigentlich braucht die auch kein Mensch, außer, wenn man der Krankenkasse abrechnen will, welche Meise man mit seinem hoffentlich vorhandenen Können zu therapieren gedacht hat. Na ja und damit man sich einfach drüber unterhalten kann. Man kannja nicht sagen "mein Patienten mit den Symptomen Antriebslosigkeit, Leeregefühle, Hoffnungslosigkeit, gelegentlich gehobene Stimmung, Antriebssteigerung, vermehrtem Rededrang .... mit Suizidalität und bla bla..., der...."- viel zu lang! Wenn man sagt "der Patienten mit der bopolaren Störung", dann weis der andere gleich zumindest grob, worums geht.

      Du siehst bei mir nur die äußere Form. Aber was zählt, ist der Inhalt. Einen Psychologie-Studienplatz zu haben ist zwar toll, aber nicht, wenn es nicht vorwärts geht. Was nützt dir der Studienausweis in der Hand, wenn du es nicht zu Ende bringen kannst, weil das Teilnehmen an Veranstaltungen eine Qual ist und du selbst zu chaotisch. Am Ende zählt doch nur, was man daraus macht und nicht nur, dass man es hat. Wenn ich nicht so wäre, wie ich bin, hätte ich mein medizinisches Studium schon abgeschlossen und wäre jetzt Doktorantin oder hätte ne schicke Stelle irgendwo. Wäre ich nicht so, wie ich bin, hätte ich nicht solche Probleme Geld zusamenzuhalten und würde Rechnungen pünktlich bezahlen. Dann könnte ich auch Ordnung halten und müsste nicht immer suchen, um dann schließlich zu spät zu kommen. Ich würde auch nicht wichtige Unterlagen zu spät abgeben oder wichtige Mails zu spät lesen (z.B. von der Uni und muss dann das bescheidenste Referatsthema nehmen, weil ich mich nicht rechtzeitig gekümmert habe) usw. usw. die Liste ist lang.

      LG, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Was Du hier schreibst, liest sich so, als seiest Du beim Verfassen hochkonzentriert. Ich nehme an, Dir geht es genauso wie mir: Wenn Dich eine Sache interessiert, steht Dir jegliche Konzentration zur Verfügung. Und Vorlesungen können endlos langweilig sein... Ich selbst habe sie damals, so gut es ging, gemieden und mir mein Wissen viel lieber über Lehrbüchern angeeignet, dann kann man auch das Tempo selbst bestimmen. In Klausuren und den mündlichen Examensprüfungen war ich aber voll präsent.
    • Hallo Nüssli,

      wenn Du nicht die wärst, die Du bist, wärst Du vielleicht jemand anders?
      Qillst Du mit Madonna tauschen? Oder mit Barak Obama?
      Einer Frau aus einem Drittland mit 8 Kindern?
      Das ist Dir alles erspart geblieben.

      Deine Eltern sollten an Dich glauben? Stimmt das?
      Haben Sie den Glauben an Dich wirklich verloren?
      Wie fühlst Du dich wenn Du das denkst und kannst
      Du Dir absolut sicher sein das das stimmt?
      Wessen Aufgabe ist es an Dich zu glauben?
      Eltern machen sich oft Sorgen, das ist Ihre Art ihre Liebe auszudrücken.
      Glaubst Du an Deine Eltern?

      Du weißt, das vergleichen mit anderen macht nur ungllücklich,
      weil jedes Wesen einzigartikg ist, ist es nie angemessen
      sich mit anderen zu vergleichen. Klar, wir tun es aber.

      Wenn wir schon dabei sind. Wieviel Prozent der Bevölkerung
      haben wohl ganz praktisch die Möglichkeiten Psychologie zu studieren
      oder einen Ing. Prof. oder Dr. zu erwerben?

      Klar, ist kommt nicht darauf an, was man hat, sondern was man daraus macht.
      Und haben tun wir grundsätzlich alles, nur Scheuklappen vor den Augen.

      Warum konnte ich meine Kindergärtnerausbildung nicht abschließen?
      War es Mobbing? War es weil irgendetwas nicht in Ordnung mit mir ist?
      Eine Lehrerin sagte damals, der Leidensdruck müßte noch höher werden,
      das ich mich ändere. Dabei habe ich schon so gelitten und war so bemüht
      mich anzupassen. Von mir war doch schon kaum mehr etwas über
      und hätte mich um ein Haar umgebracht, was hätte ich da noch mehr leiden sollen?

      War es eine Veranlagung zur Schizophrenie wie ein Psychiater meinte oder ADS wie wie ich meinte?
      Heute meinte ich, es war mich ständig selbst zu fragen, was mit mir nicht stimmt.
      Die Angst es anderen nicht recht zu machen, was schlußendlich bedeutet Angst vor Schuldgefühlen zu haben.


      LG Tobias
    • Einen Leidensdruck kann man nicht wegdiskutieren, der ist intrinsisch. Schwieriger ist es, die wahren Ursachen zu finden. Jeder Mensch hat ein Kausalitätsbedürfnis und einen Begründungsdruck. Auf die Frage "Warum geht es Dir so schlecht?" wird kaum jemand antworten "keine Ahnung, ist eigentlich alles im Lot". Nee, eine Begründung muss her, die dann für den Fragenden auch nachvollziehbar sein muss "Einkaufstüte geplatzt, Partner abgehauen, beim Lotto auf Anhieb verloren" - sowas in der Art. Da kann man sich ganz schön verrennen und an den falschen Baustellen basteln.
    • Hallo Jannis,

      was tust Du denn um an den richtigen Baustelle zu bastelen?

      Sein Denken in Frage zu stellen das A und O.
      Der Verstand begründet sich immer selbst
      und die Geschichten die dabei rauskommen
      müssen absolut nicht der Wahrheit entsprechen,
      zum Beispiel: "Ich hatte keine Eltern,
      meine Eltern haben mich nicht geliebt,
      ich bin nicht liebenswert usw."

      Wenn ich solche (unwahren) Gedanken denke,
      ist es doch klar, das es mir nicht gut geht.

      Die, ich will es nicht anders sagen, ultimative Therapiemethode ist.
      [url]https://www.youtube.com/watch?v=r1b514qFTeM[/url]

      Du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht Jannis,
      aber da kann man raus..


      LG Tobias
    • @ Jannis

      Dass man sich auf interessante Dinge gut konzentrieren kann, ist ganz chrakteristisch für ADS. Aber wie gesagt, wehe dem es verhält sich anders, dann ist es teilweise nicht zum aushalten. Mir fällt es bedonders im Alltag auf. Nein, Alltag ist nicht besondes spannend. Kapitel Uni: es gibt halt die Entertainer unter den Dozenten und die anderen, wo man sich denkt "also das hätte ich auch gekonnt! Der liest einfach nur die Präsentation vor- glaubt der, wir haben Abi gemacht, ohne zwischendurch lesen gelernt zu haben?"- und natürlich ist nicht jede Teildisziplin obermegasuperspannend (wobei das natürlich auch eine Frage dessen ist, wie gut man das Fach verkaufen kann. Wir haben einen Statistik-Dozenten, der ist echt super, aber der hat eben eine klasse Art, füllt mit seiner Persönlichkeit die Vorlesung aus- dabei ist Statistik von Natur aus schon sehr trocken und verzwickt).

      Ich würde echt gerne von manchen Vorlesungen einfach fern bleiben und daheim lernen, aber so richtig traue ich mir das im Bachelor-Studiengang nicht, weil die Chancen eine Prüfung abzulegen, sehr begrenzt sind. Man weis nicht, ob das genauso gut ist, wenn man zu Hause lernt. Hinzu kam noch, dass ich meistens bisher zu desorganisiert war, um dann zu Hause tatsächlich das in Eigenverantwortung zu lernen. Da muss man wirklich diszipliniert sein, aber mir entschwindet swas so schnell. Deshalb denke ich, dass ich zudem nicht drumherum kommen werde eine Psychotherapie zu machen, weil ich selbst sehe, dass bestimmte Verhaltens- und Denkweisen so eingefahren sind, dass ich umlernen muss. Die Medikamente allein können unmöglich die ganze Problematik aus der Welt schaffen.

      Also nicht nur von Chancen zu träumen, sondern sie an die Hand zu bekommen und dann ganz langsam es wieder zu verlieren, das ist ungemein grausam. Erst berauschende Glücksgefühle, dann Ernüchterung und schlielich gleitet dir das liebgewonnene ganz langsam wieder aus der Hand. Ich finde es fast noch grausamer vom Leben erst deinen Traum in greifbare Nähe zu bekommen, bzw. du darfst auf Zeit mal daran schnuppern, wie es ist und dann musst du es wieder hergeben. So wie es aussieht, scheint es aber jetzt besser zu werden. Ich will die Sache bei weitem nicht zu früh loben, aber gestern wars super. Klar, als ich in der Uni war, hab ich auch entsprechende Medikamente genommen gehabt, aber mit denen ging es- ich konnte Nebengeräusche ignorieren und ohne Probleme die ganze Zeit über der Dozentin folgen, die vollen 90 Minuten durch (wobei man fairerweise sagen muss, dass es auch eine meiner interessanten Vorlesungen war im Bereich Klinische Psychologie- wir widmeten uns den Anwendungsgebieten von kognitiver Verhaltenstherapie).
      Es besteht also durchaus noch Hoffnung und das ist alles, wovon ich zehre, sonst könnte ich auch gleich das Handtuch schmeißen. Ich wünschte nur, die würden mal eine Studie machen, sodass man beantragen kann, dass Modafinil noch für weitere Indikationen zugelassen wird. Es ist so anstregend mit seinem Behandler rumzudiskutieren, weil der (vollkommen berechtigt) Angst hat, dass es doch irgendwann Schwierigkeiten mit der Krankenkasse gibt und diese dann das ganze Geld von ihm zurück haben will, für all die Zeit, in der er das verordnet hat, und zwar off-label. Es hätte ja so einfach sein können, einfach Medikinet und fertig. Dann gäbe es auch keine Befürchtungen wegen der Krankenkasse, aber es hilft mir nicht gut.


      besonders @ Tobi

      Ja ich denke schon, dass meine Eltern teilweise enttäuscht waren, dass ihre Tochter, die so talentiert schien, plötzlich und ohne für sie (und mich) nachvollziehbaren Grund, nach dem Abi so versandet ist. Man setzte so große Hoffnungen in mich und dann blieben die weiteren schnellen Erfolge aus und man fragte sich wieso. Dann haben sie sicher gedacht, ich müsse mich doch nur anstrengen, warum macht die denn das nicht?
      Nein fragen kann ich sie nun nicht mehr, da meine Mutter aufgrund ihrer massiven Hirnschädigung nicht sprechen kann (und vermutlich auch nicht erinnern) und mein Dad ist vor wenigen Wochen am plötzlichen Herztod gestorben, anstatt meine Mutter von diesem Leid und dem Leben in der Beatmungs-WG erlöst worden wäre. Es macht mich besonders traurig, dass sie niemals dabei sein werden und es nicht mehr miterleben, sollte ich das Studium abschließen, genauso wenig, wie sie nie ihre Enkelkinder werden kennen lernen können und es wird auch keinen Vater geben, der mich mal als Braut führen wird. Es ist die Strafe für den gedankenlosen Raubbau an ihrem Körper über Jahrzehnte. Ich bin immer wieder erstaunt, dass so viele denken, ihre Respektlosigkeit gegenüber ihrem Körper würde keine Konsequenzen haben. Manche verstehen es wenigstens dann, wenn sie einen Warnschuss bekommen und manche bekommen dann auch die Kurve- aber unsere Eltern haben einfach so weitergemacht.

      Grüße, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()