Aspirin gegen Lithium-assoziierte Erektionsstörungen

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    • Aspirin gegen Lithium-assoziierte Erektionsstörungen

      Quelle:

      Bipolar Disord. 2013 Aug 8. doi: 10.1111/bdi.12108. [Epub ahead of print]Aspirin for treatment of lithium-associated sexual dysfunction in men: randomized double-blind placebo-controlled study.


      Saroukhani S, Emami-Parsa M, Modabbernia A, Ashrafi M, Farokhnia M, Hajiaghaee R, Akhondzadeh S.

      Eine iranische Studie (allerdings mit eher geringer Fallzahl, insgesamt 30 Patienten in der Endauswertung) hat gezeigt,

      daß Aspirin (Dosierung: 240mg/Tag, gegeben für 6 Wochen) im Vergleich zu einer Placebogruppe zu einer Verbesserung von lithium-assoziierter Erektionsstörung führen kann.

      Hier der Abstract in Englisch:


      Abstract


      OBJECTIVES:

      The aim of the present study was to assess the effect of aspirin on lithium-related sexual dysfunction in men with stable bipolar affective disorder (BAD).
      METHODS:

      In a randomized, double-blind, placebo-controlled study, 32 men with stable BAD who had been on lithium maintenance therapy randomly received aspirin (240 mg/day) or placebo for six weeks. The International Index for Erectile Function (IIEF) was used to assess sexual symptoms at baseline, Week 3, and Week 6. Depressive and mania symptoms and plasma lithium concentrations were assessed at baseline and Week 6. Side effects were assessed using a checklist.
      RESULTS:

      Thirty patients (15/group) completed the study. Baseline and endpoint lithium concentrations and mania and depressive symptoms did not differ significantly between the two groups. Significant effects of time × treatment interaction were observed for total score [Greenhouse-Geisser: F(1.410,39.466) = 6.084, p = 0.010] and erectile function [Greenhouse-Geisser: F(1.629,45.602) = 7.250, p = 0.003]. By Week 6, patients in the aspirin group showed significantly greater improvement in the total (63.9% improvement from the baseline) and erectile function domain (85.4% improvement from the baseline) scores than the placebo group (14.4% and 19.7% improvement from the baseline, p-values = 0.002 and 0.001, respectively). By Week 6, 12 (80%) patients in the aspirin group and three (20%) patients in the placebo group met the criteria of minimal clinically important change [χ2 (1) = 10.800, p = 0.001]. Other IIEF domains also showed significant improvement at the end of the trial. The frequency of side effects was similar between the two groups.
      CONCLUSION:

      Aspirin effectively improves lithium-related sexual dysfunction in men with stable BAD.
    • was Erektionsstörungen betrifft, sollte man wohl auch Betablocker tunlichst vermeiden.... :S
      Bei Lithium habe ich da nichts dergleichen festgestellt, obwohl ich auch brav jeden Tag meine 100mg Acetylsalicylsäure zur Blutverdünnung
      schluckte...

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Der "blutverdünnende Effekt" (also die Hemmung der Blutplättchen) ist bei Aspirin schon bei niedriger Dosierung voll vorhanden (Daher hat ja "Thrombo-ASS nur 50-100mg). Höhere Dosen könnten allerdings eher zu Magenproblemen und -blutungen beitragen. Es gibt hier individuell sehr große Unterschiede in der Verträglichkeit.

      Was die Studie selbst betrifft, würde ich so ein Ergebnis gern mal durch eine unabhängige andere Forschergruppe in einem Land bestätigt sehen, bevor daraus wirklich Schlussfolgerungen gezogen werden können. So ist auch das übliche Vorgehen. "Ein Positivergebnis" alleine ist KEIN ausreichender "Beweis", sondern es sollte immer wenn möglich sogar mehrfach und mit höherr Fallzahl repliziert werden.
    • An einer solchen Studie würde ich gerne mal teilnehmen. Ich nehme an, dass man attraktives Studienmaterial in rauen Mengen kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommt :-))

      Aber nochmal zurück zum Aspirin: Eine befreundete Chirurgin hat mich dringend vor der dauerhaften Einnahme gewarnt, weil Aspirin in seiner Gefährlichkeit hoffnungslos unterschätzt werde, zum einen könne es zu Blutungen kommen (auch im Gehirn) zum anderen könne sie dann nicht mehr notfallmäßig operieren, wenn das Blut zu dünn sei.

      Noch was: Ich finde es ja gut, dass Du hier nichts zensierst. Auf der anderen Seite ist es aber nervtötend, von einem User "Osaki", der inhaltlich nichts zu den Diskussionen hier beiträgt, fortlaufend als "Nazi" etc. etikettiert zu werden. Im "normalen Leben" hätte der längst eine Strafanzeige und eine einstweilige Verfügung am Hals, aber bei Spinnern ist mir das zuviel Arbeit.
    • wurde früher aus Weidenrindensaft gewonnen - schon im alten Griechenland - ist also ein Naturstoff zunächst mal...
      Inwieweit die heutige chemische Totalsynthese gewisse Abweichungen vom Original hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis...
      Ich kann aber auch mal paar Tage ohne, wenn ich die Packung bei einer Freundin liegenlassen habe und zu faul bin, nochmal zur
      Apotheke zu latschen...
      Dasselbe mit meinem Grundmedi Metformin gegen den Diabetes: ich messe dann eben öfter und wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch,
      also über 180 ist, habe ich neben dem langsamwirkenden Basalinsulin für die Nacht auch noch ein schnellwirkendes, das innerhalb von
      30 Minuten wirkt...und man braucht nur die Grundrechenarten... :sleeping:

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • Nochmal: Dosis facit Venenum.

      Also: Die Dosis macht das "Gift".

      Es ist wie bei vielen Substanzen auch bei ASS ein manchmal riesengroßer Unterschied, in welcher Dosierung man etwas nimmt.

      Bei ASS zB wirkt sich das darauf aus, WELCHE Enzyme (COX1 und/oder COX2) beeinflusst werden, oder eben nicht.

      Zuviel kann schlecht sein, zuwenig auch - beruhend auf manchmal sogar entgegengesetzer Wirkung je nach Dosis. Die DOSISFINDUNG

      ist daher ein ganz wichtiger Teil jeder klinischen Studie.

      Traue KEINER Studie die diesbezüglich keine klaren Aussagen macht!