Warum betrachten die Ärzte einen Zustand leicht unterm Strich als Optimum (70% Lebensfreude nach Aussage meines ersten Shrinks), haben aber bei einem Zustand leicht überm Strich sofort ein "Ungutes Gefühl" (wie die Admins im D-Forum) und wollen einen mit

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    • Warum betrachten die Ärzte einen Zustand leicht unterm Strich als Optimum (70% Lebensfreude nach Aussage meines ersten Shrinks), haben aber bei einem Zustand leicht überm Strich sofort ein "Ungutes Gefühl" (wie die Admins im D-Forum) und wollen einen mit

      Ich mache den Baum hier auf, weil er im D-Forum wohlwollend beendet wurde:

      Warum betrachten die Ärzte einen Zustand leicht unterm Strich als Optimum (70% Lebensfreude nach Aussage meines ersten Shrinks), haben aber bei einem Zustand leicht überm Strich sofort ein "Ungutes Gefühl" (wie die Admins im D-Forum) und wollen einen mit Depotspritzen unter die Mitte drücken und das bei Incompliance auch mit Zwang?

      Und wenn das nur mir so gegangen ist, warum?

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      Letzter relevanter Beitrag vom beendeten Thema: (Anmerkungen: Meine Frau hat nichts dagegen, wenn ich im Forum, meiner virtuellen SHG, mal einen Tagesablauf konkret schildere oder Hintergrundinformationen zu meinem Krankheitsverlauf gebe. Ich habe das mit ihr besprochen, nachdem sie mich im D-Forum, mit der Begründung die Angehörigen schützen zu müssen, wegen dieses Beitrags gesperrt haben. Gegen die Nennung der realen Vornamen unserer Kinder hat meine Frau übrigens auch nichts. Aber aufgrund der hysterischen Reaktionen im D-Forum werde ich darauf verzichten, bevor jemand noch wohlwollend das Jugendamt einschaltet.)

      Re: Warum ......Fakten + heutiges Gespräch mit Chefin @KugelblitzIn

      Guten Morgen KugelblitzIn,


      schon bei deinem letzten Absturz hast du geschrieben, du kannst dir ein weiteres Mal nicht leisten,
      weil du sonst deine Arbeit verlierst.

      ex falso quodlibet - Du, ich weiß nicht mehr was ich genau geschrieben habe und ich will es jetzt auch nicht recherchieren, ist auch nicht mehr so wichtig, denn der Mensch kann sich weiterentwickeln und verändern und so kann man auch mal seine Ansichten ändern.

      Fakt ist folgendes:

      1. hatte ich damals Angst meinen Job zu verlieren - Heute habe ich keine Angst mehr davor.
      2. wurde mir damals im Gespräch mit Personalerin, Geschäftsleitung und Abteilungsleitung nahegelegt die Medikamente nicht mehr abzusetzen und meine Youtube-Videos zu löschen und Facebook nicht psychotisch zu nutzen. - Ich habe in meiner Angst daraus gemacht: Sie kündigen mir, wenn ich meine Medikamente nochmal absetzte.

      Bist du sicher, dass du deine Arbeit noch hast - nächste Woche noch haben wirst?


      Fakt ist:
      1. Kein Angestellter kann heutzutage sicher sein, dass er lebenslang eine Anstellung behält.
      2. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag und bin so lange angestellt, bis eine Kündigung rechtskräftig geworden ist.
      3. Krankheit an sich ist kein Kündigungsgrund.
      4. Der Arbeitgeber hat nicht das Recht mir vorzuschreiben, dass ich Medikamente zu nehmen habe, solange ich nicht die Betriebsabläufe störe oder sonstwie jemanden oder etwas auf der Arbeit ohne Medikamente schädige oder gefährde.
      5. Ich hatte eine Medikation mit für mich inakzeptablen Nebenwirkungen. (Chemische Kastration und Adipositas und 70% Lebensfreude und und und)
      6. Ich bekomme nun zum ersten Mal Lithium und habe damit eine echte Chance dauerhaft stabil zu werden, da ich dieses Medikament akzeptiere.

      Teil 2 folgt wegen Beschränkung auf 10.000 Zeichen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jürgen die Ameise ()

    • Was werden sie nun tun? Keine Ahnung, da kann ich nur spekulieren. Also es ist unwahrscheinlich, dass sie mir am ersten Arbeitstag nach meiner Krankheit eine Kündigung aussprechen. Sie werden erstmal herausfinden wollen, ob ich wieder voll arbeitsfähig bin. Und das wird sich ab Montag zeigen, oder nicht.

      Und sie sind aus ökonomischen Gründen daran interessiert, dass ich möglichst dauerhaft stabil bin. Und dazu habe ich nach 13 Jahren Erkrankung mit dem für mich neuen Medikament Lithium das erste Mal eine reale Chance.


      hast du von deiner Frau noch nicht Ähnliches gehört?
      Ab dem nächsten Absturz keine Kinder-Kontakte mehr?

      Nein, meine Frau will nur nicht, dass ich die Kinder betreue, wenn ich psychotisch bin.


      Hast du keine Angst, dass es einmal so weit kommen könnte?

      Nein, meine Frau kennt mich und meine Krankheit seit 13 Jahren. 2001 hat sie unser erstes Wunschkind entbunden, ein paar Monate nach meiner ersten und schlimmsten manischen Psychose. Dann folgte 2002 die nächste Psychose. Und dann hat sie 2003 entschieden, mit mir ein weiteres Wunschkind während unseres Studiums zu zeugen und mich 2005 zu heiraten. Sie hat ein Prädikatsexamen und ist nun Diplomkauffrau und arbeitet im selben Unternehmen wie ich als Controllerin und Datenbankspezialistin mit EDV-Administratorrechten. Meinst du sie würde die Kinder zu mir lassen, wenn sie auch nur die geringsten Bedenken bezüglich ihrer Sicherheit, ihres Wohlergehens hätte?
      Meine Frau und ich arbeiten Hand in Hand zum Wohle der Kinder.
      Ich habe gestern um 13:00 Uhr Hannah ( 8 Jahre) von der Schule abgeholt. Meine Frau schickte mir dazu gestern folgende SMS: "Frage sie (Hannah) bitte nach den HA und lass dir was vorlesen und die Malfolgen 6, 7 und 8 aufsagen. In Englisch wollte sie auch gern abgehört werden." (typisch Controllerin eben)
      Hannahs Fahrrad hat nen Platten, weshalb sie zur Zeit zu Fuß zur Schule geht (Ich repariere immer die Räder, was ja nicht nun nicht ging, weil Klinik). Ich habe ihre Inlineskates mitgenommen, die sie bei mir vergessen hatte, bevor ich in die Klinik ging. Die Kinder waren nämlich nach meiner ersten Goa-Party eine Woche bei mir, bevor ich sie dann zu meiner Schwester schickte, weil meine Frau gerade in Wacken war, und in die Klinik ging.
      Ich habe Hannah also abgeholt, auf dem Fußweg (ca. halbe Stunde) habe ich ihr Englisch abgehört und wir sind die Malfolgen 6-8 durchgegangen, während sie mit ihren Inlineskates fuhr, selbstverständlich mit Helm und Schützern. Als wir bei mir waren, hat sie ihre Hausaufgaben erledigt, mir eine halbe Stunde Rittergeschichten vorgelesen und mit ihren neuesten Kung-Fu Techniken angegeben. Dann dürfte sie noch ein bisschen Fernsehen, das darf sie bei meiner Frau nämlich nicht. Vor den Hausaufgaben habe ich ihr erst mal was zu essen gemacht und beim Fernsehen gabs Weintrauben. (Hell, kernlos, 500g für 0,79€ von Netto aus Griechenland)
      Um 18:00 Uhr sind wir dann zu meiner Frau gegangen. Sie hat mit mir die letzten schulischen Leistungen und Entwicklungen der Kinder sowie die Planung der nächsten Woche besprochen. Freitag ist Lauftag zur Eröffnung einer Brücke und Hannah muss ab 11:00 Uhr angefeuert und betreut werden und da meine Frau arbeiten muss, ist das meine dankbare Aufgabe, außerdem ist dieses WE eh mein Kinderwochenende. Also feuere ich um 11:00 Hannah an, geh mit ihr anschließend zu ihr nach Hause, warte bis Judith ( 11 Jahre) um 13:00 Uhr von der Schule kommt. Packe mit den Kindern die Sachen, räume bei meiner Frau noch ein bisschen auf, damit sie sich z.B. nicht ärgert, dass Judith den Frühstückstisch wieder nicht abgeräumt hat, wenn sie gegen 16.00 Uhr nach Hause kommt.
      Gestern gegen 19:00 Uhr bin ich dann mit dem neuen gebrauchten Rad meiner Frau nach Hause, um es fahrbereit zu machen. Ihr letztes Rad wurde wiedereinmal geklaut, so dass sie sich dieses Gebrauchte besorgt hatte. Leider war der Sattel nicht fest und zu hoch, die Bremsen nicht eingestellt, das Licht funktionierte nicht und Luft fehlte auch, so dass sie die letzten Tage zu Fuß zur Arbeit ging (auch ca. 30 Min).
      Also habe ich es schnell mitgenommen, in Stand gesetzt und wieder vorbeigebracht, damit meine Frau heute nicht mehr zu Fuß gehen muss.

      Meine Frau und ich arbeiten nicht nur Hand in Hand, wir verstehen uns seit der Trennung auch besser als vorher.

      Warum sollte ich also Angst davor haben, dass mir meine Frau den Kontakt zu meinen Kindern untersagt. Absurd.

      Gerade (07:05 Uhr) erreicht mich folgende SMS: "Hast du nicht Lust heute Hannah auch noch mal von der Betreuung abzuholen? Sie würde sich sehr freuen." "Ja klar" habe ich geantwortet.

      Ich sag dann halt meinem Freund (gerade per SMS geschehen), dass wir uns besser morgen und nicht heute Nachmittag treffen, denn Familie geht vor... Und ihm war es eh egal, ob wir Mi oder Do abhängen.

      Meine heutigen Gespräche mit der Personalerin und meiner Vorgesetzten:

      Personalerin: Zensiert :P
      Abteilungsleiterin: Sinngemäß: 12.09.13 zensiert :tongue:

      (Ergänzung zum Beitrag im D-Forum)
      Weiter fanden sie beide positiv, :P

      Ist das nicht toll. Alles ist gut. Wie erwartet. :thumbsup:

      Frage:
      Wo wäre ich jetzt, wenn ich auf die wohlwollenden Empfehlungen der Psychiater vom 02.09.2013 in der Klinik gehört hätte?
      Antwort:
      Mit einer 50mg Risperdal-Consta-Depotspritze + 4mg Risperdal (täglich oral) (+ Lithium) tumb, aufgequollen, chemisch kastriert und sediert für mindestens 6 Wochen in der Tagesklinik, wo ich dann u.a. sabbernd, mit Mühe, Konzentrationstraining, als Therapie für Beschränkte, über mich ergehen hätte lassen müssen, um wieder fit fürs Leben, für den Job zu werden. Um gesund zu werden. Und dabei wird auch noch erwartet, dass man dankbar ist. Für die fortschrittlichen Medikamente, für den Platz in der Tagesklinik, für unser tolles Therapiesystem/Sozialsystem, denn in der 3. Welt würde man schließlich gleich ohne Therapie in finsteren Einrichtungen weggesperrt oder gar im verwirrten Zustand verhungern.


      Könnt ihr nun mein ambivalentes Verhältnis zur Compliance nachvollziehen?

      Nur wer die Kontrolle über sein Leben an die Ärzte abgibt, dem kann geholfen werden, ... nicht.

      Es darf gelacht werden. Lachen ist gesund und hat keine Nebenwirkungen. :agree:

      :thumbup:

      LG
      Jürgen - nothing without control -

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Jürgen die Ameise ()

    • Ist das so?

      Es gibt eine recht starke (wissenschadtliche) Diskussion bzw. bereits etabliertes Wissen, daß gerade für Bipolare es sehr wesentlich ist, subdepressive Symptome in einer "Remissionsphase" "nicht einfach zu tolerieren", sondern sogar eher "aggressiv" to therapieren . Therapieresistente Depression oder Subdepression gilt als eine der wichtigsten und größten Herausforderungen des Fachgebiets.
      Das ist ziemlich unumstrittener Konsensus.

      Sollten sich Ärzte/-innen diebsezüglich anders verhalten oder entsprechende Äußerungen machen, kann das viele Ursachen haben; Jedenfalls wäre es außerhalb der akzeptierten Therapierichtlinien.
    • Hallo j-pa,

      verzichtet auf die Nennung von Namen hast du nicht, wie ich lese und DASS finde ich erschreckend und unverantwortlich.

      Du tust mir nicht mehr leid, denn du hast dir Dein Leid selbst zugefügt.[/b]

      [b]Mir tun vor allem Deine Kinder leid, sie können sich nicht wehren, auf ihrem Rücken lebst du deine Maniesucht aus und sie (und noch schlimmer ihre FreundInnen und KlassenkammeradInnen) werden irgendwann das im Internet lesen müssen.


      Wenn ich Admin wäre, würde ich auch hier den Schaden für andere Personen begrenzen wollen und auch hier zumindest editieren, was das Zeug hält.

      Viele Grüße Heike
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Entschuldige Heike, aber was Du schreibst ("Manie-Sucht", als könnte man sich das aussuchen) ist Quatsch. Mich hat gestern mein Hypnosetherapeut angemailt, zu dem ich seit einem Jahr keinen Kontakt mehr hatte. Er, der sich das selbst nicht getraut hatte, wollte alles über meine Erfahrung mit Ketamin wissen. Nun, die waren sehr positiv, aber halt nicht lang anhaltend. Initial würde ich daher Ketamin durchaus empfehlen wollen, aber langfristig muss eine andere Therapie her und die kann m.E. nur Hypnose heißen. Er fragte mich, wie es mir geht. Ich habe darauf geantwortet: "Es könnte besser sein, aber der Leidensdruck ist so gering, dass ich keine weiteren Therapien in Anspruch nehmen werde."
    • Hallo Jannis,

      ich kenne LEIDER Jürgens Geschichte schon einige Jahre. Er setzt selbst seine Medikamente permanent ab, aber nicht nur das, sondern versucht alles, um selbst wieder in eine Manie zu kommen, diesmals über das Fasten. Die ganze Geschichte kannst du im D-Forum verfolgen. Wer x Mal seine Medis unkontrolliert absetzt (nicht durch Beratung und Begleitung durch einen Arzt), X Mal deshalb mit Psychose auf die Geschlossene kommt, sorry, der ist für mich ein Maniejunky. Hat er selbst sogar irgendwo mal geschrieben. Er WILL es so.

      Kann er ja auch, ist ja sein gutes Recht. Aber er soll seine Kinder dann aus dem Spiel lassen. Sie haben keine Chance, SIE müssen für seine Unvernunft bezahlen und dass ist es, was mich am Meisten ärgert daran. Sie können sich nicht wehren, wer weiß, was in Facebook und Co. noch alles läuft und so wird ihnen vielleicht sogar die Zukunft versperrt, von Mobbing in der Schule ganz zu schweigen.

      Viele Grüße Heike

      PS: Meine Kritik an der psychiatrischen Praxis, hier wurde wohl immer nur die Symptome platt gemacht, aber die eigentliche Arbeit fängt dahinter eigentlich an. Doch wenn ich es richtig sehe, wurde dies versäumt, z.B. über Psychotherapie und dergleichen mehr.
      Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können (Patricia Deegan 1996).
    • Da bin ich voll bei Heike, wenn man Kinder hat, dann sollte man
      mit allen Mitteln versuchen gesund zu bleiben.

      Bipolare Eltern zu haben ist sehr belastend, bipolare Eltern, die
      nichts gegen die Krankheit unternehmen sind verantwortungslos.

      Ich hoffe, die Ameise kommt zur Besinnung und lässt sich helfen.
      Lithium ist ja schon mal ein guter Anfang.

      Glg bl :tux:
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
      nur beim Universum da bin ich mir nicht so sicher...
      A.Einstein
    • Also ich persönlich bin auch lieber knapp unter Null, als

      hypoman - aus dem einfachen Grund, weil ich keine Manie mehr haben will und mir ohne gesetzwidrige Handlungen auch "nicht mehr leisten
      könnte"...
      Leicht unter Null heisst ja noch lange nicht, dass man da keine Lebensfreude mehr entwickeln kann - man bleibt nur etwas rationaler "im Hinterstübchen" dabei...aber mache es ein jeder wie er will - und was immer sie/er mir wünscht: Gott gebe ihnen doppelt soviel ! :D

      lg
      eule4
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin
    • @ Heike
      Ich habe nicht die realen Vornamen meiner Kinder verwendet, sondern fiktive. Ich dachte, das geht aus meiner der Eingangsbemerkung hervor. Aber da hatten wohl die Admins im D-Form recht. Sie entsperren mich Montag und baten mich in ihrer letzten Mail auch keine fiktiven Namen mehr zu verwenden, da der Forumsleser nicht unterscheiden kann, ob die Namen fiktiv sind oder nicht und sich bei ihnen sonst vermehrt hysterische Beschwerden häufen.

      @ Eule
      Selbst in der tiefsten Psychose begehe ich keine gesetzeswidrigen Handlungen. Das habe ich noch nie in einer Phase gemacht, da ich tierische Angst vor Entmündigung habe. Bevor ich die Kontrolle verliere gehe ich freiwillig in die Klinik.

      @psmmg
      Danke für deinen fachlichen/sachlichen Beitrag. Es ist schade, dass es im D-Forum keinen professionellen Moderator gibt.

      Da ich davon ausgehe, dass unsere deutschen Psychiater auf dem neuesten wissenschaftlichen state of the art sind(, wahrscheinlich sind sie alle so sehr mit Fort- und Weiterbildung beschäftigt, dass deshalb nichtmal einer Zeit findet im D-Forum zu moderieren), bleibt nun die Frage nach den "vielen (möglichen) Ursachen", warum sie sich in meinem Fall "diesbezüglich anders verhalten" bzw "außerhalb der akzeptierten Therapierichtlinien".

      Und da kann ich nur spekulieren. Ich bin wohl ein recht schwieriger und ungewöhnlicher Fall. Und während in unserem Rechtssystem der Grundsatz: <Im Zweifel für den Angeklagten> gilt, wird in der Psychiatrie im Zweifel lieber mehr und länger und dauerhaft mit Antipsychotika behandelt.

      Weiter sind Medikamente die bequemste, sicherste und billigste Variante um Psychosen in den Griff zu bekommen. Wer sollte denn jahrelange Psychotherapien bezahlen, um meist arbeitsunfähigen Gestörten ein Leben mit möglichst wenig Psychopharmaka zu ermöglichen, wenn sich ein Nutzen nicht in jeden Fall garantieren und erst recht nicht quantitativ eruiren lässt, wie das nunmal in der Psychologie so ist. Außerdem entspräche das ja auch nicht den Interessen der Pharmaindustrie.

      Die Interessen der Betroffenen haben keine Chance sich gegen die Interessen der Gesellschaft, der Pharmaindustrie und gegen ökonomische Sachzwänge durchzusetzten.

      Wer gegen das perfide System rebelliert, wird letztendlich gebrochen, zwangsbehandelt und aus der Gesellschaft ausgeschlossen.

      Weiter finde ich es schade, dass Psychiater nicht obligatorisch eine Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten machen müssen und das der Kostendruck dazu führt, dass Psychiater, selbst wenn sie psychologisch ausgebildet sind, gar keine Zeit für therapeutische Gespräche haben. Eine optimale Behandlung kann nur interdisziplinär erfolgen.

      Ich habe z.B. 2005 das Buch Bipolare Störungen von Thomas Bock u.a. gelesen und möchte behaupten, dass ich daraus so viel gelernt habe, das dieses Buch der Hauptgrund ist, warum ich nach 8 Manien mit schweren Psychosen, die allesamt in der Geschlossenen endeten, immernoch arbeitsfähig bin.

      Neben dem Konzept der Ambiguitätsintoleranz und dem Konzept, dass das System Denken das System Fühlen hemmt, hat mich das tiefe Verständnis der bipolaren Störung des Herrn Bock & co. beeindruckt. Es gab mir Hoffnung und das Gefühl verstanden worden zu sein. Psychoedukation ist langfristig wichtiger für Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität als dauerhafte Einnahme von Antipsychotika.

      Wenn man Psychiater, als Patient, mit psychologischen Konzepten konfrontiert, wird man bestenfalls ignoriert bis belächelt, schlimmstenfalls wird es als* Incompliance bis* Größenwahn* interpretiert. (* Bearbeitung des Beitrags 02:09 am 07.09.13)

      Das lief dann bei mir in der Visite so ab:
      Beispiel 1, Januar 2013 P2
      Ich: "Ich habe das Problem der Ambiguitätsintoleranz in den Griff bekommen."
      Psy: "Aber ihnen ist schon klar, dass sie lebenslang Medikamente benötigen."
      Beispiel 2, August 2013 P3
      Ich: "Ich habe das Buch von Herrn Professor Bock, Bipolare Störungen gelesen..."
      Psy (fällt mir ungehalten ins Wort): "Ich kenne Herrn Bock. Wollen sie es sich nicht doch noch mal überlegen und in die Tagesklinik gehen."

      -----
      Persönliches: (Bitte interpretiert es nicht als Distanzlosigkeit im Sinne von Krankheitssymptomen. Ich bin ein offener Mensch und erzähle gerne aus meinem Leben. Und auf Facebook macht die halbe Welt den ganzen Tag nichts anderes, als andere an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Und bei ihnen wird die „Distanzlosigkeit“ auch nicht als krankhaft diagnostiziert. :D )

      Mir geht es gut. Ich bin klar im Kopf und habe keine psychotischen Symptome, positiv wie negativ. Gedächtnis, Konzentration und Belastbarkeit sind top. Ich bin auch nicht manisch. Ich bin ruhig. Ich fühle mich wohl. Ich schlafe zu wenig, aber ausreichend und tief, was immer besser wird. Tagsüber bin ich leicht müde, was aber normal ist, wenn man nur zwei Mal drei Stunden geschlafen hat. Ärzte und Manager schlafen auch nicht viel mehr…
      Gestern Abend bin ich vor Müdigkeit bei einem tollen Film, den ich mir selbst ausgesucht hatte und mit einem Freund zusammen, der übrigens bei mir gerade übernachtet, bei mir schaute, um 23.00 Uhr eingeschlafen und habe tief und fest geschlafen, bis 02:00. Ich hätte auch weiter schlafen können, aber ich hatte mehr Lust endlich psmmg zu antworten und nachts hat man einfach die meiste Ruhe. Also mache ich es mir vor meinem PC gemütlich. Mit meinen drahtlosen Kopfhörern höre ich “entspannende“ Musik. Dazu trinke ich Diätlimo, rauche die eine oder andere Moods-Filter und tippe so leise und im dunkeln vor mich hin, dass ich meinen Freund nicht im Schlaf störe. Gleich um 5, wenn ich vorher fertig bin, wonach gerade 04:38 alles aussieht, lege ich mich nochmal für ein paar Stunden hin und dann gibt es gegen 9 lecker Frühstück...

      Ich bin froh, dass ich nicht medikamentös physisch und mental sediert in der Offenen/Tagesklinik bin und Montag endlich wieder arbeiten gehen darf.

      LG
      Jürgen

      post scriptum:
      Nun ist es mit der letzten Bearbeitung doch 5:15 geworden.... Gute/n Nacht/Morgen

      pps 07.09.13:
      24 Stunden ohne Antwort. Frustrierend, aber auf jeden Fall ein gutes Zeichen, denn nur Dumme lassen sich zu vorschnellen Bemerkungen hinreißen. Frei nach : Heinrich Heine (Dichter u. Publizist (1797-1856)) - "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
      Vor lauter Langeweile und aus Frust hätte ich Lust diesen Beitrag so lange zu bearbeiten, bis ich jedes einzelne Zeichen mit einem eigenen Link für Metainformationen hinterlegt habe. Aber das würde dann wieder einen psychotischen Eindruck machen. Obwohl niemand weiß, wie es aussieht, tief in mir drin, wird man von jedem Menschen sofort in irgendeine Schublade gesteckt. Es gibt Dinge, wie z.B. I'm Jesus Christ, die ich in meiner Situation nicht äußern kann, obwohl sie total harm-/ und bedeutungslos sind, ohne dass man mich sofort für geisteskrank halten würde.

      Dieser Beitrag wurde bereits 15 mal editiert, zuletzt von Jürgen die Ameise ()

    • Fortsetzung von PPS im vorigen Beitrag

      Fortsetzung von PPS im vorigen Beitrag:

      Wenn ich z.B. sagen oder hier schreiben würde, dass ich Lust hätte, mich gleich an den nächsten Balken zu hängen, … um ein paar Klimmzüge zu machen, gibt es bestimmt ein paar besorgte hysterische "Wohlwoller", die meinen, mein Leben retten und meine Kinder beschützen zu müssen, indem sie bei der Polizei anrufen und Stein auf Bein schwören, ich sei psychisch krank, gerade aus der Psychiatrie entlassen, wieder in einer akuten Phase (weil zu früh entlassen und Medikamente abgesetzt), verzweifelt, und wolle mich aufhängen und hätte auch noch Kinder bei mir.
      Das wäre dann eine ganz andere Nummer, als nur die Admins wegen fiktiver Vornamen zu nerven, die mich dann schlimmstenfalls wohlwollend sperren.
      Dann hätte die Polizei gar keine andere Wahl, als mich sofort aufzusuchen und zwar sicherheitshalber gleich in Gruppenstärke und mit sozialpsychiatrischem Dienst und Jugendamt. Sie würden meine Kinder sturmklingelnd aus dem Schlaf reißen und schließlich die Tür aufbrechen, weil ich bei dem hardcore Technogewummer aus meinen Kopfhörern die Klingel vielleicht nicht hören würde und mich freiwillig oder zwangsweise in die nächste Geschlossene bringen, denn man würde mir wohl keinen Glauben schenken, dass ich mitten in der Nacht nur von der Lust auf Klimmzüge gesprochen habe. Meine Kinder würden vom Jugendamt notuntergebracht. Völlig verstört und traumatisiert vom nächtlichen Polizeieinsatz würden sie weinen und Sachen schreien wie: Papa was machen die mit dir? Wo bringen sie uns hin?
      Meiner Frau würde vielleicht noch das Sorgerecht entzogen werden, weil sie ihre Kinder einem Geisteskranken überlässt.
      Und das alles nur, weil hysterische "Wohlwoller", die nicht mal fiktive Vornamen von realen unterscheiden können, selbst wenn man es in der Vorbemerkung ausdrücklich erwähnt, meine Kinder schützen oder Gefahren von mir und meinem Umfeld abwenden wollen.
      Das wird wahrscheinlich der Grund für die strengen Anonymitätsregeln im D-Forum sein, die kennen ihre Pappenheimer.

      Dieser Beitrag wurde bereits 16 mal editiert, zuletzt von Jürgen die Ameise ()

    • Heute habe ich schon von 24:00 - 5:30 selig geschlafen. Morgen schlafe ich noch mehr, denn ich will ja auf der Arbeit nicht müde sein. :D

      Dann ist mir heute Morgen nach anderer Musik. Ich würde mit den Kindern heute gerne mal zu einem Gottesdienst, einfach damit sie mal diese wunderbare und friedliche Athmosphäre kennen lernen und irgendwann begreifen, dass es so viel mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als Fernsehn und das Internet. Aber sie schauen lieber fern und spielen MSP und weil sie so gern MSP spielen, habe ich ihnen den VIP-Status für ein Jahr gekauft. Also lasse ich beim Frühstück nebenbei leise Kinderlieder laufen und lasse sie subtil wirken.

      Meine Kinder sind nämlich nicht getauft, da meine Frau auch nicht, da in der DDR geboren. Wir wollen, dass sich sich, wenn sie nachher erwachsen sind, selbst mit dem Thema Religion auseinanderstzen, aber ein bisschen Musik bein Frühstück kann dabei ja nicht schaden. :thumbsup:

      Bei mir herrscht Ruhe, Liebe und Frieden. Und nach dem Frühstück gehen wir erst mal in die Badeanstalt, damit sie nicht so viel fernsehn.

      Und das alles mache ich gegen ärztlichen Rat. :thumbsup:

      Denn ich wäre ja jetzt mit mit Antipsychotika sediert, sabbernd und depressiv immernoch stationär oder schon in der Tagesklinik, wenn ich auf den Rat der Ärzte gehört hätte, die mir selbstverständlich nur wohlwollend helfen wollten.

      LG
      Jürgen :biggrin:

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Jürgen die Ameise ()

    • So 10:15 alles erledigt, in Ruhe gefrühstückt, abgeräumt, abgewaschen und gesaugt und dann geduscht. Jetzt sind meine Kinder dran sich fertig zu machen fürs Hallenbad und da habe ich noch eine Viertelstunde um ein paar Gedanken zu posten:

      Jonathan Swift hatte bestimmt große Probleme, weil er sich zu so einem Spruch hinreißen ließ: "Taucht ein Genie auf, verbrüdern sich die Dummköpfe." Ich möchte dazu sagen, dass man viel größere Probleme hat, wenn sich gegen einen, als Nicht-Genie, halbgeniale Halbgötter in weis verbünden und dann auch noch Angehörige und andere Kranke mit ins Boot holen und schließlich Ungehorsam als Krankheitssymptom definieren und die Macht haben, einen richterlichen Beschluss zu erwirken und einen wohlwollend zwangsweise zu behandeln, bis man in ihr simplifiziertes Schema passt.

      So ich wünsche allen einen schönen Tag ich bin erstmal im Bad.

      LG

      Jürgen
    • So meiner Kinder wollen ins Schwimmbad, haben aber keinen Bock vorher zu duschen und trödeln rum.

      Da habe ich ihnen ganz nett gesagt, dass sie auch gerne früher zur Mutter gehen können und dann gehe ich halt alleine ins Bad.

      Weshalb ich wieder ein bisschen Zeit habe, was zu schreiben.

      Letzten Samstag/Sonntag, auf Belastungsurlaub, habe ich ja das Risperdal abgesetzt. Und Samstag Abend und Montag Morgen habe ich dann meine Neuronen erst mal mit einer ganzen Flasche billigen weißen Rum konfrontiert.

      Bei meinem teilweise exzessiven Alkohol und Drogenkonsum würde man mir wahrscheinlich eher zutrauen, meine Kinder unter Drogen zu setzen und zu missbrauchen, anstatt es für möglich zu halten, dass ich mich liebevoll um sie kümmere, wenn ich keine medikamentös induzierten Depressionen habe.

      That´s the way it goes.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jürgen die Ameise ()

    • So die Kinder brauchen ihre Zeit und ich will sie auch nicht stressen, denn das würde nur negativ auf mich zurückfallen, also habe ich auch nocht Zeit was zu schreiben.

      Ich würde mal gerne in Schweden Urlaub machen. Da würde ich aber auf keinen Fall eine Schwedin bei mir übernachten lassen, wenn eine das wollen würde, denn ich hätte viel zu viel Angst, dass es mir dann schließlich so gehen könnte wie dem Gründer von Wikileaks.

      Und auf einen Internationalen Haftbefehl habe ich keine Lust....

      So nun sind sie langsam fertig.

      LG

      Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jürgen die Ameise ()

    • Morgen die harte Realität: 8 Stunden arbeiten

      So, ich könnte jetzt drei Stunden einen Monsterbeitrag verfassen und zu meinen Youtubevideos verlinken, habe gerade noch welche hochgeladen :thumbup: , aber dann würde mir wieder Distanzlosigkeit und Logorrhoe unterstellt.

      Das Wochenende mit den Kindern war großartig. Sie kommen gerne zu mir und fühlen sich wohl. Aber mehr möchte ich dazu nicht sagen, ihr würdet mir eh nicht glauben.

      Ich sitze hier vor meinem PC. Alles fertig. Alles sauber, sogar Fenster geputzt (letzte Woche). Ich habe nur zwei Dinge, die ich irgendwann mal erledigen müsste: meinen Keller aufräumen und meinen Stapel mit den wichtigen Unterlagen in die Ordner abheften.

      Ich habe letzte Woche sogar die Zeit gefunden mir ein paar neue Klamotten zu kaufen. Ich kaufe die Klamotten immer billig ein und trage sie, bis sie auseinanderfallen. So hatte ich nur ein paar Schuhe für den Sommer (3 Jahre alt) und eines für den Winter(6 Jahre alt), sowie eine Hose für die Arbeit und für jeden Tag ein Hemd und viele T-Shirts, Unterhosen und Socken...

      Also habe ich mir letzte Woche, in der ich krankgeschrieben war, zwei Paar Schuhe gekauft, drei Hosen, zwei Hemden, alles zusammen im Wert von 230€. Das waren ganz klar manische Einkäufe, weil sie mir so viel Spaß gemacht haben ;) .

      Alles ist schon gewaschen und gebügelt.

      Dann habe ich mir Samstag noch ein Laptop gekauft und dafür eine Finanzierung mit 16€ pro Monat abgeschlossen, was ich mit auf die DGBS-Tagung nehmen möchte und wenn meine Kinder ständig meinen PC beanspruchen, ist es schön, sie einfach mit dem Laptop aufs Sofa schicken zu können. Ganz klar auch ein manischer Einkauf ;) .

      Nun sitze ich hier und mir ist langweilig. Ich höre Musik über meine Anlage, ziehe immer mal wieder genüsslich an einer Moods, die als Zigarillo praktischer Weise immer ausgeht, wenn ich nicht ständig daran ziehe und trinke Bio Grünen Tee aus dem Fair Trade Laden mit einem Schuss Batida de Coco, anstatt medikamentös sediert in der Klink zu hocken und auf einen Platz in der Tagesklinik zu warten und das alles nur, weil ich krankheitsuneinsichtig, wie die Ärzte es ausdrücken würden, nicht nur nicht auf ihre Ratschläge gehört habe, sondern auch völlig verantwortungslos die Antipsychotika abgesetzt habe und dazu sogar noch ab und zu Alkohol trinke.

      Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich in aller Ruhe und Stille des Lebens freue.

      Und ich freue mich auf meine Arbeit. In der letzten Woche hatte ich so viel Freizeit, dass ich sie schon mit Internetforen totschlagen musste, in denen man auch noch von hysterischen Zeitgenossen genervt wird, obwohl man nur total lieb und friedlich meist sachliche Beiträge verfasst hat.

      Warum kann ich mich auf meine Arbeit freuen und bin mir so sicher, dass alles völlig entspannt abläuft?
    • Hallo Jürgen

      .... sag mal, schreibst Du eigentlich so eine Art Tagebuch hier ins Forum oder wünscht Du Dir aufrichtig Austausch mit anderen?

      Ich habe den Eindruck, es könnte Dir gut tun, wenn Du eine Art Blog einrichtest, wo Du alle Deine kleinen Einzelheiten, die Du so denkst und zu tun beabsichtigst, notierst. Ist vielleicht ein bißchen einsam, aber zum Nachlesen für Dich selbst und wenn andere daran Gefallen finden, auch interessant.

      Überleg's Dir mal

      Gruss
    • Warum kann ich mich auf meine Arbeit freuen und bin mir so sicher, dass alles völlig entspannt abläuft?

      Also, das hat verschiedene Gründe.

      Erstens bin ich jetzt viel fitter, als nach meiner Psychose im Januar und da hat auch alles geklappt.

      Zweitens bin ich weder manisch noch psychotisch. Und glaubt mir, dass ich mich mit dieser enormen Krankheitserfahrung recht gut selbst einschätzen kann.

      Drittens bin ich sonst immer, medikamentös bedingt, leicht depressiv gewesen und meine Arbeitsleistung hat auch mit (leichten) Depressionen soweit ausgereicht, dass ich in den vier Jahren drei Gehaltserhöhungen bekommen habe, ohne einmal nachgefragt zu haben. Die gingen immer von meiner Vorgesetzten aus. Gut ich habe auch nicht viel verdient, war aber in Anbetracht meiner Erkrankung seit 2001 zufrieden überhaupt einen Job seit 2009 zu haben. Aufgrund meiner Zuverlässigkeit und Genauigkeit und meiner Intelligenz darf ich sogar ab und zu der einen Prokuristin (Nicht meine Abteilungsleiterin) Arbeit abnehmen, zu denen sonst nur die Geschäftsleitung die nötigen EDV-Rechte besitzt.

      Viertens habe ich schon wochenlang psychotisch gearbeitet, weil ich, den leicht depressiven Zustand nicht ertragend, mir öfter legale synthetische Drogen reingezogen habe, die man legal übers Internet bestellen kann und die als "Badesalz" und "Pflanzendünger" unter Namen wie "Charlie Sheen" oder "Charge +" im Gramm für um die 35 € verkauft werden und niemand auf der Arbeit hat etwas gemerkt. Ich bin nicht negativ aufgefallen und habe meine Arbeit zufriedenstellend geschafft.

      So what?

      Selbst wenn ich also noch leichte psychotische Symptome hätte, könnte ich arbeiten. Hab ich aber nicht.
      Selbst leicht depressiv kann ich arbeiten. Bin ich aber nicht.

      Was ist nun meine schwierigste Aufgabe?

      Nun sie kennen mich alle nur leicht depressiv, wenn ich nun gutgelaunt, gebräunt (in der Klinik hatte ich viel Zeit mich zu sonnen) und mit neuen Klamotten aus der Klinik komme, als wäre ich gerade aus dem Urlaub gekommen, dann wirkt das verstörend auf sie. Es passt einfach nicht in ihr Bild von einem Nervenkranken. Der hat bitteschön gut medikamentös eingestellt, also leicht depressiv, von Selbstzweifeln/-vorwürfen und Zukunftsängsten geplagt, leise an seinen Platz zu schleichen und sich von allem überfordert zu fühlen.

      Also meine schwierigste Aufgabe ist nicht der Job, das kann ich alles aus dem FF, ich bin damit sowieso leicht unterfordert, meine schwierigste Aufgabe ist situationsangemessenes soziales Verhalten. Und was soll ich euch da sagen. Wenn ich mich leicht manisch psychotisch, weil unter legalen synthetischen Drogen, wochenlang unauffällig verhalten und dabei noch zufriedenstellend arbeiten kann, dann ist es doch für eine Kleinigkeit eine gute situationsangemessene Laune zu verbergen, weil sie nicht in ihr Bild von einem Menschen passt, der gerade aus der Psychiatrie entlassen wurde.

      Ich möchte meinen Psychiatern danken, dass sie mich entlassen haben, obwohl sie der Meinung waren, dass ich sediert in die Tagesklinik gehöre. Es ist nicht ihre Schuld, dass ich kein normaler Patient/Fall bin.

      Vielen Dank

      Gute Nacht ich werde nun gegen 22.00 Uhr ins Bett gehen und ruhig, selbstzufrieden und satt bis 7:00 schlafen.

      Übrigens habe ich nur das Bedürfnis Drogen zu nehmen, wenn ich depressiv bin. Es ist jetzt praktisch gleich null.
      Ich freue mich auf ein glückliches Leben mit Lithium, der Liebe Gottes und ohne Drogen in Frieden und Harmonie und voller Erfüllung mit meinen Kindern und Freunden.

      LG
      Jürgen
    • Lucy schrieb:

      .... sag mal, schreibst Du eigentlich so eine Art Tagebuch hier ins Forum oder wünscht Du Dir aufrichtig Austausch mit anderen?

      Ich habe den Eindruck, es könnte Dir gut tun, wenn Du eine Art Blog einrichtest, wo Du alle Deine kleinen Einzelheiten, die Du so denkst und zu tun beabsichtigst, notierst. Ist vielleicht ein bißchen einsam, aber zum Nachlesen für Dich selbst und wenn andere daran Gefallen finden, auch interessant.

      Überleg's Dir mal

      Gruss


      Hallo Lucy,

      ich würde mich gern mit anderen austauschen, aber zur Not schreibe ich auch gerne Tagebuch. Meine Erfahrungen scheinen ziemlich einzigartig zu sein, was einen Austausch erschwert und andere fühlen sich leicht provoziert, wenn man gegen die Lehrmeinung argumentiert und reagieren entsprechen aggressiv. Schade, aber dann ist es sogar besser, wenn sie nicht schreiben. :D

      Und ich schreibe doch nur Tagebuch, weil sie mir alle ein Scheitern prophezeien. Und ich ihnen gerne zeigen möchte, wie mein "scheitern" aussieht.

      Außerdem habe ich schon Kontakt zu anderen (z.B. hier aus dem Forum wegen dieses Beitrags Facebookfreundschaften), allerdings über PN und Freundschaftsanfragen und nicht hier im Beitrag, weil sie sich dem bashing und mobbing nicht aussetzten möchten.

      Ich bin nicht allein, weder im realen Leben, noch hier im Forum, auch wenn es für dich so aussehen mag. :banana:

      Jetzt sagst du dazu betimmt auch nichts mehr, aber das ist weder meine Absicht, noch Schuld.

      LG
      Jürgen

      PS: Außerdem ist ein Mensch, der gottes Liebe in sich trägt, niemals wirklich alleine. :thumbsup:

      PPS: Therapie mit Hilfe von Drogen.

      PPPS: Retarded Tests "Bitte sagen sie SLD und vertauschen sie das S mit dem L und nennen sie danach einige lustige Farben."

      PPPPS:
      So nun schön brav ins Bett. Gute Nacht (22:17 Uhr)

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von Jürgen die Ameise ()

    • Sehr schön, dass du noch was schreibst.

      Aus Fehlern lernt man. Aus Fehlschlägen auch. Gut das du dich daran erinnern kannst, das kann ich auch.

      Ich kann morgen von meinem ersten Arbeitstag berichten, den es nicht gegeben hätte, wenn ich compliant gewesen wäre.

      So nun in aller Ruhe schnell ins Bett. :bett:

      LG
      Jürgen