Ursache der Bipolaren Erkrankung gefunden

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    • Auf jeden :biggrin:

      Vor allem, kann ich das nicht bestätigen oder sagen wir: es macht nicht jeder so. Wenn mein behandelnder Arzt rausgefischt wird, bei dem was sie mir off-label verschreibt und Regressforderungen seitens der Krankenkasse an sie gestellt werden, möchte ich nicht in ihrer Haut stecken.

      Wie kann er sich denn hinstellen und sagen, dass überhaupt keinem Patienten geholfen wird. Kennst du alle psychisch kranken Patienten dieser Welt? Das ist ausgemachter Blödsinn und das ist unwissenschaftlich (da du ja so gerne darauf rumreitest besser zu wissen, was Wissenschaft ist).

      Auch in der Psychiatrie & Psychologie/Psychotherapie wird wissenschaftlich geforscht, es ist nur schwerer zu erfassen. Ansonsten kannste gerne mal zu ner Vorlesung in Forschungsmethoden bei uns vorbeikommen. Ab Mitte Oktober kannste dir das hier gerne reinziehen. Außerdem findet hier immer Mittwochs ein psychiatrisches Kolloquium statt, wo ein Spezialist für eine bestimmte Erkrankung mit herrausragendem Ruf eingeladen wird, der die Ärzte und Therapeuten hier vor Ort auf den neuesten Stand setzt und Forschungsergebnisse präsentiert. Da dürfen auch Erkrankte und jedes gemeine Fußvolk kommen und in der anschließenden Diskussion Fragen stellen, genauso wie sämtliche jungen Assistenzärzte, Psychologiestudenten und weis der Geier wer.
      Außerdem ist nicht jede Sache schwer zu untersuchen. Ich habe erst letztes Jahr an einer sehr interessanten, mehrstündigen MRT-Studie teilgenommen, die grob gesagt zur Erforschung affektiver Störungen dient. Ist das in deinen Augen auch "nichts"? Man kan ja Fragebögen falsch beantworten, aber während eines Tests kann ich kaum meine MRT-Schnitte manipulieren...

      Grüße, das Nüssli :P
      Was tun nach dem Absturz?
      Aufstehen. Krönchen richten. Würdevollen Schrittes weitergehen.

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    • Oh Mann, jetzt hatte ich eine so lange Replik aufgesetzt und plötzlich war der Text weg. Aber ich habe keine Lust, das alles noch mal zu schreiben.

      Ich kenne den Wissenschaftsbetrieb (zwei Studiengänge) und kann ihn nicht mehr ernstnehmen, darauf wirst Du auch eines Tages kommen, das ist fast 30 Jahre her. Man wichst sich akademisch dort einen ab, während einen die Lebenswirklichkeit längst überholt hat.

      Warum brauchen Behandler Spezialisten um sie auf den Stand der Forschung zu bringen? - Bilden die sich nicht fort, behandeln die einfach mal so?

      In meiner dreiwöchigen Zeit in der Klinik haben sich zwei Patienten durch Sprung von der angrenzenden Hochgarage suizidiert, keine schlechte Quote bei insgesamt ca. 20 Patienten, von den anderen ist kein einziger als geheilt entlassen worden, es waren auch "Stammkunden". Kurz darauf hat ein Patient eine Pflegekraft erdrosselt. Was also bitte bewirkt die Psychiatrie?

      Ich kenne sehr, sehr viele Depressive, aber keinen einzigen, der durch "psychiatrische Kunstgriffe" kausal geheilt worden wäre. - Du vielleicht? - Hand auf´s Herz Du bist ja nun mit Deinem Vater selbst gebeutelt gewesen, hat man dem vielleicht geholfen?
    • Es ist schon ein bischen was anderes, ob man nur die Studie liest oder ob der Autor der Studie das selbst präsentiert oder hat dir Papier schon mal geantwortet, als du es zugequatscht hast? Es gibt auch Dinge, die werden so in der Form gar nicht veröffentlicht. Zum Beispiel hatten wir eine Ärztin da, die sich ausschließlich der Frühdiagnostik der bipolaren Störung widmet (von der Charité). Die Erfahrungswerte all der Jahre kann man kaum einfach mal so kurz zusammenfassen und oftmals kommen da ja noch ganz spezielle Fragen auf während der PRäsentation oder z.B. hat man mit ihr diskutiert, warum bestimmte Ansätze verworfen worden sind oder was man nicht anders machen könnte usw. Das ist schon was anderes denjenigen persönlich vor sich stehen und befragen zu können.
      Auch haben sich die jungen Assistenzärzte offensichtlich überfordert gefühlt mit der Behandlung von jungen Menschen, die noch im späten Prodromalstadium sind und man merkte, die sind dankbar gewesen sind, dass sie da wen fragen konnten (auch ohne Angst komisch angeguckt zu werden).

      Und was meinen Dad angeht, so war der zum einen sehr komisch, was Medis angeht (der Doktor hat mir das so aufgeschrieben, dann nehm ich das halt so- für immer). Irgendwie muss er gedacht haben, das ist dann so o.k., bis er irgendwann abtritt. Wars aber nicht, aber traute sich beim Arzt nichts zu sagen, weil er Angst hatte, der stelt dann was um, das klappt dann nicht und er muss wieder für lange Zeit in die Hoppla (feinstes Hessisch für Klapse :scheinheilig: ). Aber dafür, dass er so drauf war, war er erstaunlich stabil. Teilweise lagen zwischen den Krankheitsphasen 7 Jahre (ganz im Gegensatz zu meiner Wenigekeit). Es ist auch eine Frage der Betrachtungsweise. Heilung gibt es derzeit eh nicht, aber folgendes kann man sagen: mein Vater war nur sehr selten in der Klinik, er hat bis zur Rente durchgehalten und niemals irgendwelche Dinge angestellt. Was mich angeht: Hey, ich lebe überhaupt noch. Kann man auch als Therapieerfolg werten. Ich halse mir seit Jahren (ohne Urlaub) die Dauerbelastung aus Vollzeitstudium, etwa 120 Stunden Arbeit nebenher und gesetzliche Betreuung meiner schwerkranken Ma auf. Daran soll schon mancher nicht-Bipolaren verzweifelt sein. Bis jetzt hab ich durchgehalten. Finde ich als Bilanz jetzt nicht sooo schlecht. Ich hab halt auch keine Heilung erwartet. Das ist derzeit unrealistisch. Im Grunde müssen wir froh sein, wenn wir die berufliche Ausbildung schaffen, ne halbwegs funtionierende Beziehung/Familie unterhalten und die Arbeitstätigkeit dauerhaft geregelt bekommen. Na ja und uns nicht irgendwann von der nächsten Klippe stürzen...


      Grüße, das Nüssli
      Was tun nach dem Absturz?
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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zaubernuss ()

    • Es ist wie es ist.
      "Man wichst sich akademisch dort einen ab, während einen die Lebenswirklichkeit längst überholt hat."
      haha
      wenn es nicht so wahr wäre.
      Trotzdem, die Wahrheiten in Punkto Dria und Viererlog sind von Nüssli aufgeführt, sind auch richtig.

      Ein absolutes an den Haaren herbeigezogenes, Phantasiefeld ist die Jusristerei.
      Find ich immer wieder komisch, wenn Du Jannis von Wissenschaftlichkeit redest, als Anwalt.
      Kaum etwas obliegt so dem Zeitgeist wie die "Rechtsprechung."
      Du erlebst ja nun täglich in der Praxis, wie lustig es ist, banales in das Gewand des akademischen zu packen und sich darauf einen abzuwichsen :biggrin:
    • Mir ist auch grad ein 1 Std. Text abgekackt, die Forumsoftware muß ich mit mehr Vorsicht behandeln. :(

      "Ich kenne den Wissenschaftsbetrieb (zwei Studiengänge) und kann ihn nicht mehr ernstnehmen, darauf wirst Du auch eines Tages kommen, das ist fast 30 Jahre her. Man wichst sich akademisch dort einen ab, während einen die Lebenswirklichkeit längst überholt hat."



      Geht mir ähnlich, hab mich oft im Studium gefragt, warum ich manch völlig veralteten, überholten 'Mist' lernen muß, den heutzutage keine Sau mehr kennt :( . Dazu kommen noch Eitelkeit, Konkurrenzdenken und Standesdünkel, wer mal einen Kommers bzw. Stiftungsfest mitgemacht hat, weiß was ich meine.


      de.wikipedia.org/wiki/Kommers


      de.wikipedia.org/wiki/Stiftungsfest


      Bipo-Vaddern mag auch keine Ärzte, jetzt im Greisenalter läßt er auch seinen Hautkrebs nicht mehr behandeln. Und zu Juristen (fast so schlimm wie Naturwissenschaftler, die für ihn nur "Techniker" sind) höre ich über 50 Jahre folgendes Ludwig Thoma Zitat:

      "Er war ein guter Jurist und auch sonst nur von mäßigem Verstande."

      aphorismen.de/suche?f_autor=3751_Ludwig+Thoma


      "Hey, ich lebe überhaupt noch. Kann man auch als Therapieerfolg werten. Ich halse mir seit Jahren (ohne Urlaub) die Dauerbelastung aus Vollzeitstudium, etwa 120 Stunden Arbeit nebenher und gesetzliche Betreuung meiner schwerkranken Ma auf. Daran soll schon mancher nicht-Bipolaren verzweifelt sein. Bis jetzt hab ich durchgehalten. Finde ich als Bilanz jetzt nicht sooo schlecht. Ich hab halt auch keine Heilung erwartet. Das ist derzeit unrealistisch"



      Bis Mitte 40 konnte ich auch malochen, manche Hypomanie habe ich so ausgelebt, bis die Erschöpfungsdepression (laut DX) kam, im (uurc) Wechsel mit der (Hypo) Manie. In dieser Zeit muß ich wohl extremst anstrengend gewesen sein. Die überwiegend männl. Ärzte / Theras zu dieser Zeit habe ich fast alle als arrogant überhebliche Schnösel empfunden, friß oder stirb :( , der letzte DRV-Gutachter und Oberarzt wollte auch an den Zuständigkeiten (die liebe Kohle und die eigene Karriere) drehen, obwohl die Sozialgesetzgebung das klar regelt (was ich nicht wusste). Da brauchte ich erst eine ältere Gerichtspsychiaterin als Gutachterin, danach ging es plötzlich zack zack :) .


      Für mich muß ein Arzt ein "Heiler" sein, menschlich zugewand, optimalerweise auf Augenhöhe. Ob ich wohl deswegen fast nur noch weibliche Ärzte habe (?), bewusst gesucht habe ich das nicht, hat sich so ergeben.
      Meinen Ärztinnen vertraue ich, das ist ein ganz wesentlicher Punkt meiner Stabilität, ich wäre im Notfall nicht allein (wie ich es vor Jahren war). An eine "Heilung" glaube ich auch nicht, aber an einen besseren Umgang mit mir selbst :) . "NEIN" sagen lernen, natürlich auch mit den sozialen Konsequenzen, war ein ganz wesentlicher Punkt für mich.


      lG, Wendelin




      PS: Die 3 grossen K's der Männer: Karriere, Konkurrenz, Kollaps.
      So kenne ich es aus der Schule, dem Studium, dem Berufsleben,
      aus der pol. Arbeit, aus Vereinen, sogar aus Foren :)


      Ciao