Achtung Katzenfreunde - Toxoplasmose droht !

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    • Achtung Katzenfreunde - Toxoplasmose droht !

      Wenn aus Tieren Zombies werden
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      Auch Menschen werden von Neuroparasiten kontrolliert

      Neuroparasiten kontrollieren auch das Verhalten des Menschen: In Deutschland sind 60 Prozent der Bevölkerung mit dem Einzeller Toxoplasma gondii befallen. In der Regel bleibt solch eine Infektion symptomlos, im Akutfall haben Betroffene Fieber, Halsschmerzen und Schüttelfrost. Die Symptome gehen nach ein paar Tagen zurück, der Erreger bleibt. Er bildet Zysten in Muskeln und im Gehirn. Menschen stecken sich bei Katzen an, die für Toxoplasma der eigentliche Endwirt sind. Die Katzen haben sich bei Mäusen oder Ratten infiziert – ohne große Anstrengung. Der Parasit treibt ihnen die Beute direkt ins Maul: Infizierte Nager werden vom Odeur ihrer Feinde magisch angezogen. Anstatt panisch zu fliehen, krabbeln sie vertrauensselig auf die Katzen zu. Überhaupt sind infizierte Mäuse unternehmungslustiger und gehen größere Risiken ein. Sie sind leichte Beute. Dabei geht Toxoplasma mit chirurgischer Präzision vor: Die Mäuse verlieren nicht ihre Angst vor Licht, offenen Plätzen oder anderen Räubern, nur die Angst vor Katzen. Offenbar greift der Einzeller in den Hormonhaushalt der Nager ein.
      Störenfried im Hormonhaushalt

      Toxoplasma attackiert und manipuliert aber nicht nur Mäuse. Er verändert auch das Verhalten infizierter Menschen. Eine Studie aus Dänemark zeigt, das infizierte junge Frauen häufiger Selbstmord begehen. Eine tschechische Studie untersuchte den Anteil von Toxoplasmose-Opfern bei Verkehrsunfällen. Sie waren fast dreimal so häufig in Unfälle verwickelt wie Menschen ohne den Erreger. Offenbar verlangsamt Toxoplasma die Reaktionszeit. Weitere Untersuchungen liefern Hinweise darauf, dass Toxoplasma bei der Entstehung von neurologischen und psychischen Krankheiten eine Rolle spielt. Der Parasit könnte bei Parkinson, Alzheimer, bipolarer Störung und Schizophrenie eine Rolle spielen, wird spekuliert. Offenbar verändert der Erreger das Zusammenspiel der Botenstoffe im Gehirn, unter anderem den Einfluss von Dopamin. Andere Studien weisen darauf hin, dass er auch den Hormonhaushalt durcheinanderbringt. Bei Männern steigt der Testosteronspiegel, sie werden aggressiver, risikofreudiger und sexuell aktiver. Bei Frauen bewirkt der Parasit das Gegenteil.

      zeit.de/2014/12/neuroparasiten/seite-3

      lg
      eule
      "So sehr die Gegenwart sich um den Beweis ihrer Alternativlosigkeit auch bemüht, wird sie dennoch von der Zukunft abgelöst."


      Felix Kriwin